Was will die Deutsche Bahn uns damit sagen

Die Bahn schreibt innerhalb meines Kontos, eine gebuchte Reise-Verbindung (Zugbindung) nach Nürnberg sei nicht mehr möglich.

Es gibt ein Feld „Alternativen anzeigen“ - klickt man darauf, erscheint „keine Alternativen möglich“ Also fährt überhaupt nie mehr ein Zug nach Nürnberg?

Schaut man in der normalen Fahrplansuche, wird aber meine Verbindung ganz normal angezeigt und ist buchbar.

Weiß dort die rechte Hand nicht mehr, was der linke Zeh tut?

keine Ahnung. Mußte DB fragen. Die einen sagen so, die anderen so. DB weiß es am besten und kann da verbindliche Auskunft geben. Viel Glück.

:woman_shrugging:t3: ich hab es neugierhalber ausprobiert und könnte morgen ab ca 15 Uhr mit dem IC in 3:12 Stunden für 46€ oder ab 16 Uhr mit dem ICE in 3:15 Stunden für 83€ nach Nürnberg fahren…

Nürnberg gibt es also noch :grin: evtl. sind deine Cookies (an Handy/PC) kaputt? brösel Oder du hattest bei der Planung z.B. einen Zwischenhalt / Anschlusszug oder eine sonstige Option angegeben (Fahrradtransport, o.ä.) den es mit den ansonsten gewünschten Zugverbindungen nicht mehr gibt ?!

Ich fahre eigentlich gerne Bahn, aber das Informations-chaos im Moment ist unglaublich. Im Internet haben die Züge andere Verspätungen als auf den Bahnhofsanzeigen. Infos, die das Personal in einem Bahnhof hat, werden nicht an die Bahn-App weitergegeben. An Zügen, die abfahrbereit sind, steht dran “Bitte nicht einsteigen, Zug wird für sie gereinigt“ (was Blödsinn ist). Züge der österreichischen Bahn werden komplett falsch im Fahrplan angezeigt (wer da schuld hat, weiß ich nicht). Das alles hat mit meinem Handy nix zu tun…

Hallo,
ja, man wundert sich. Ich hatte im Dezember 2023 eine Zugreise von Mainz nach Salzburg gebucht.
Sage und schreibe viermal habe ich in den sechs Wochen vor Antritt der Reise eine Mitteilung erhalten, dass sich meine Abfahrtzeiten geändert hätten, was aber nach Überprüfung mittels Bahn-App. nicht zutraf. Zug-Nr., Wagen-Nr. und reservierte Sitzplätze, alles war so, wie bestellt.
Gruss
Czauderna

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Das „im Moment“ kannst Du streichen. Die unterschiedlich Angaben falllen aktuell nur mehr auf, weil sie durch das Prinzip „Zug-Verspätung ist ein Service an die unpünklichen Fahrgäste“ viel mehr Beachtung haben.

Das kann ich grundsätzlich noch nachvollziehen. Es gibt ja auch unverifizierte Infos bzw. Umstände, die viel Interpretationsspielraum zulassen. Aber dass die technischen Anzeige-Systeme zusammengeführt werden sollten, steht für mich außer Frage. Ich befürchte allerdings, dass die Anzeigen auf dem Bahnhof eher über die Maschine-Mensch-Papier-Mensch-Maschine-Schnittstelle gefüttert werden.

Zu deine „Liste“ kommen von meiner Seite noch Geisterzüge. Die Fahren laut Anzeige in den Systemen, man sieht sie aber nicht, wenn man am Gleis steht … und laut Bahn-App halten diese Züge auch an allen folgenden Bahnhöfen.

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Diese ständigen Mails kenne ich auch! Offenbar ein Versuch, Reisende rechtzeitig zu informieren, der leider vollkommen unausgegoren ist und nur Arbeit macht.

Glaub ich nu wieder nich. Wenn ich z. B. in einem anderen Gleis ankomme und das mit dem Fdl kurz vorher so ausgemacht wurde (weil man z. B. vom neuen Ankunftsgleis besser seinen vorgesehenen Abstellplatz erreicht), wird das meist nach kurzer Zeit in der DB-App angezeigt. Aber nicht immer. Hängt davon ab, ob der Fdl die Info rechtzeitig im entsprechenden System eingibt.

Disclaimer: Wie das genau im Stellwerk gehandhabt wird, kann ich allerdings nicht sagen, bzw. ob der Fdl dazu jemanden anrufen muß. Ich hoffe, man kann mich verstehen :slight_smile: .

eben, es hängt also vom man-in-the-middle (der in meinem Bereich eine ganz andere Bedeutung hat) ab!:sweat_smile:

Genau das ist doch die besagte Schnittstelle. Es muss in zig Systemen manuell eingepflegt werden statt nur ein System zu „füttern“ und einer elektronischen Schnittstelle zwischen den betroffenen Systemen.

Hinzu kommt noch die Problematik, dass alle operierenden Bahn-Unternehmen eigene Systeme haben.

Ich weiß nicht, wie die Systeme der DB usw. aufgebaut sind. Aber von der Symptomatik her sind das zig Systeme die manuell aufeinander abgestimmt werden müssen.

Ich kenne die Systemlandschaft der DB nicht konkret, aber die diverser richtig großer Unternehmen mit längerer Geschichte, darunter auch Unternehmen, die mal einen staatlichen Hintergrund hatten und dann Richtung Privatisierung geschickt wurden, und bei denen diverse Manager dann aufgefordert waren, die Unternehmen schnell auf Profit und Kundenerlebnis zu bringen, und daran der Reihe nach kläglich gescheitert sind. Und dies nicht aus persönlichem Unvermögen, sondern u.A. auch aufgrund von extrem zersiedelten, „gewachsenen“ IT-Landschaften mit hunderten von offiziellen Anwendungen und zusätzlich massenhaft „Schatten-IT“, zigfachen Versuchen mit der Brechstange Dinge einzuführen, die keinerlei Chance auf Umsetzung im vorgegebenen Zeit- und Budget-Rahmen hatten, und die man deshalb oft genug halbfertig in einen Teilbetrieb genommen hat, weil einerseits bestimmte Funktionalitäten zwingend zu einem Termin auf ein neues IT-System umgestellt werden mussten (z.B. Y2K), man dann aber beim Rest den Weg ging, lieber alles neu aufgrund inzwischen neuer Anforderungen und Erkenntnisse zu machen, statt die Dinge erst einmal zuende zu bringen. Von den Folgen von Ver- und Zukäufen von weiteren Unternehmen oder größeren strategischen Umorientierungen gar nicht zu sprechen (ich hatte z.B. mal mit einem recht großen Filialnetz von fast 1000 Standorten zu tun, die man von heute auf morgen vom Eigenbetrieb auf ein Agenturmodell umgestellt und dann wieder zurück geholt hatte, was bei über 50 Anwendungen blankes Chaos hinterlassen hatte).

Und dann gibt es da eben uralte Host-Anwendungen, die keinen 7/24 Betrieb erlauben und ohne jegliche Standard-Konnektivität zu modernen Technologien sind, isolierte mittlere Datentechnik, die längst ins Museum gehören würde, uralte PC-Datenbank Lösungen, die irgendjemand mal privat gebaut hat, die aber nicht anständig dokumentiert sind, und für die es keinen Verantwortlichen gibt, herstellerspezifische Cloud-Anwendungen für besondere technische Geräte, Software für Geräte, deren Hersteller schon lange die Türen geschlossen hat, … nebeneinander, die alle nicht miteinander sprechen können.

Der Endkunde sieht aber natürlich nur drei Webseiten und eine App, die „unerklärlicherweise“ nicht 100% synchron sind, und denkt, dass es doch wohl eine Kleinigkeit wäre, das alles „mal eben“ gerade zu ziehen.

Anekdote zur DB (als alten Zeiten): S-Bahn Donnersberger Brücke in München fällt sang- und klanglos komplett aus. Keine Ansage, keine Anzeige, niemand weit und breit. Nachdem auch meine 2. S-Bahn nicht kam, bin ich gerade auf dem Weg zum Bus, als mein guter alter Blackberry mich von einer Vollsperrung der Stammstrecke aufgrund technischer Störung informiert. In dem Moment tauchen zwei DB-Leute auf, die natürlich gleich bestürmt werden, aber sofort lauthals verkünden, dass sie auch keinerlei Informationen hätten. Ich habe ihnen dann meinen BB hingehalten und bekam einerseits den Dank für die Aufklärung und andererseits den Kommentar: „So modern sind wir leider nicht ausgestattet.“

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Ich arbeite selbst seit mehreren Jahrzehnten in einem „größerem Unternehmen mit längerer Geschichte“ (das auch sehr vielschichtig unterwegs ist).

Ich bekomme auch mit, wie viele eigentlich offen daliegende Änderungsmöglichkeiten insbesondere in der IT-Landschaft offen ignoriert wurden. Es gab schon zig Projekte die viel Geld gekostet haben, welche nur wenig offener angegangen müssten, um eine zusammenhängenden Prozess ohne relevante Mehrkosten zu erhalten. Es fehlt schlicht am Willen der mittleren Führingsebene zu dieser Offenheit. Hinzu kommt eine IT, die nicht Willens ist, die operativen Abteilungen wirklich zu verstehen.

Das alles hat sich zwar in den Jahren gebessert, aber mehr in der Dimension „früher 5% des Möglichen, heute 20%“.

Dafür dass sich mein Arbeitgeber mit „modernen schlanken Strukturen“ brüstet, ist es organisatorisch noch ein ganz schöner Dschungel. Und das ist bei der DB scheinbar noch viel extremer.

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Da ich beide Seiten kenne, kann ich Dich da einerseits gut verstehen, weiß aber natürlich andererseits auch, dass mit jedem zusätzlichen System, das man anpackt, neue Abhängigkeiten entdeckt werden, mit denen das Projekt dann auch umgehen muss. Und da steht man dann schnell auch an den Grenzen von time-and-budget. Man kann natürlich Glück haben, und auf isolierte Systeme treffen, die keine zusätzlichen Abhängigkeiten haben. Aber der Regelfall geht eher in die andere Richtung, und seien die Abhängigkeiten noch so klein. Da dann - gerade auch bei politischen Themen - den richtigen Schnitt zu finden, was man noch mitnimmt und was dann zunächst mal außen vor bleibt, ist nicht nur schwierig, sondern führt regelmäßig dazu, dass der ein oder andere sich nicht ernst- und mitgenommen fühlt, der doch „nur die eine zusätzliche Kleinigkeit benötigen würde, die doch nicht den großen Aufwand bedeutet“, um seinen Prozess vollständig abzubilden.

Das ist richtig, das liegt daran das in Nürnberg Glasfaser verlegt wurde und deshalb das System der DB ausfällt bis die Leitstelle in Nürnberg die Daten aus dem internen ISDN Netz der Bahn ausgedruckt hat um sie dann in das neue Glasfasernetz händisch einzugeben.

Das schlimme ist jetzt nachdem ich das gelesen habe was ich geschrieben habe ist das irgendwie gar nicht so weit hergeholt …

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YMMD :joy:

… und noch ein paar sinnlose Worte, um auf die erforderliche … bla

Ich glaube jetzt den Grund für das Informations-Chaos der Bahn gefunden zu haben:

Wenn im Internet steht, der Zug habe 10 min Verspätung,
die Anzeigentafel im Bahnhof meldet eine pünktliche Ankunft
und in Wirklichkeit kommt der Zug 25 min später,
dann ist das eine ganz tolle Chance zu lernen, dass Informationen im Internet und an anderen Stellen falsch sein können. Also ist das ganze ein großes Erziehungsprogramm, das sich besonders an Querdenker, Coronaleugner und andere Naivlinge richtet.

Vermutlich wird das Programm demnächst auch auf Staumeldungen für den Autoverkehr ausgeweitet („Auf der A7 zwischen x und y zähflüssiger Verkehr auf einer Länge von 5 km oder ein Stau von 12 km Länge…“)

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Ich kenne auch beide Seiten. Habe auch einen Vergleich mit kooperativ verbundenen Unternehmen, übernommenen Unternehmen, Kunden, Lieferanten und Dienstleistern

Es geht (bei uns) auch gar nicht um ergänzende Systeme, sondern bestehende Systeme die durch Neue ersetzt werden sollen (es sollean die aktuellen Erfordernisse angepasst werden). Ich kenne auch die Problematiken rund um bestehende Schnittstellen zu bestehenden Systemen.

Das liegt aber zu einem nicht unerheblichen Teil genau an dem fehlenden Willen zu einer „echten“ Offenheit.