Hallo!
Unsere Export-Party ist am Ende, wenn es den Kunden schlecht
geht. Hauptkunden sind nun mal die Länder der Währungsunsion.
Einem klugen Kaufmann muss daran gelegen sein, dass es seinen
Kunden gut geht.
Also ist ein kluger Kaufmann der, welcher dafür sorgt, dass sein Kunden viele Kredite bekommen, für die andere Leute gerade stehen müssen?! Stimmt, es klingt einfach, aber raffiniert.
Wer versucht, seine Kunden zu betuppen, macht
im Moment einen pfiffigen Eindruck, erweist sich aber
längerfristig als Depp.
Mir erschließt sich nicht, worauf Du anspielst? Wer versucht denn hier z.B. Griechenland zu betuppen?
Verliert die Währung an Wert, profitieren Schuldner und
verlieren Gläubiger. Dummerweise sind wir alle mehr oder
weniger Schuldner und Gläubiger zugleich. Vermögen in Form von
Produktionsmitteln, Immobilien und Human Ressources (also die
Köpfe der Menschen) sind nicht betroffen. Der Allgemeinplatz
Sachwert fehlt in der Aufzählung. Darunter fällt z. B. Gold -
abgesehen von geringem technischen Bedarf zu nichts zu
gebrauchen. Ich wäre vorsichtig, darin so etwas wie einen
absoluten Wert zu sehen, insbesondere dann, wenn andere Leute
in Gold etwas Absolutes sehen und ihre Reserven in größerem
Umfang auf den Markt werfen. Unabhängig von solchen
Imponderabilien sind die Köpfe der Menschen. Wenn eine
Volkswirtschaft in die Zukunft investieren will und etwas
schaffen will, von dem man später zehren kann, empfehle ich
nicht den Kauf von Gold, sondern Bildung und Ausbildung, bis
der Arzt kommt.
Hm, ein Ausflug in die Grundzüge der Volkswirtschaft. Also ich nehme in den Medien vielmehr die Staatsschulden, als das Staatsvermögen wahr. Und Schuldner wären- so sagtest Du ja- die Gewinner einer Währungsreform?!
Nimmt die Währung Schaden und verliert an Wert, verlieren
Schulden und Guthaben an Wert. Damit verlieren auch
Kapital-Lebensversicherungen und sonstige Altersversorgungen
an Wert, soweit sie nicht umlagefinanziert sind. Nutznießer
sind Schuldner, allen voran Kommunen, Länder und Bund.
Irgendwann wird eine Währungsreform fällig.
Also doch…
Deren prinzipiellen Ablauf und die Folgen kann man anhand des
Vorbilds Währungsreform 1948 (siehe Wikipedia) zumindest in
den Grundzügen erkennen.
Das Ergebnis war doch aber für Deutschland recht zufriedenstellend.
Weil niemand weiß, wie die seit 1966 (das erste Schuldenjahr
in Westdeutschland nach der Währungsreform) angesammelten
Schulden jemals bezahlt werden sollen - nach wie vor leistet
sich unser Gemeinwesen alljährlich eine Nettoneuverschuldung -
läuft es auf Entschuldung durch Inflation hinaus. Unklar ist
nur, ob schleichend oder per Schnitt.
Ich weiß nicht, worauf Du hinaus willst.
Seit beinahe einem halben Jahrhundert erhöht unser Gemeinwesen
seine Schulden. Deshalb halte ich es für unangemessen, auf
Griechenland und Spanien, auf den Euro oder was auch immer zu
zeigen, um Sündenböcke auszumachen. Wir sitzen alle in einem
Boot und haben fast alle ähnlichen Bockmist verzapft.
Aber irgendwie funktioniert das doch in einigen Staaten -zumindest zur Zeit- deutlich besser, als in anderen.
Den Euro-Schimpfern sei gesagt, dass von den 46 Partyjahren 35
zu DM-Zeiten stattfanden. Zudem zeigt die Geschichte, dass am
System etwas faul ist und/oder die für öffentliche Kassen
Verantwortlichen (die Wähler nicht ausgenommen) nicht mit Geld
umgehen können. Alle paar Jahrzehnte kracht es im
Währungssystem.
Ich kann Deine Position nicht ausmachen?! Zeitnahe -nationale- Währunsreform: Gut oder schlecht?
LG
Der Kater