Gegenrede
Hallo,
aus meiner Sicht ist das, was du in diesem Posting schreibst, nicht zutreffend.
Die intellektuelle Philosophie ist heute für Entwicklungen
unbrauchbar geworden, sie muss sich in eine organische
Weltanschauung verwandeln.
Das ist eine bloße Behauptung, die du nicht begründest und die auch eigentlich genau den falschen Weg geht, nämlich den, die Philosophie wegzudenken, indem man sie dogmatisiert im Sinne einer Weltanschauung. Dadurch verliert die Philosophie letztlich ihre gesamte kritische Kompetenz.
Die Philosophen begehen nämlich zwei Fehler; sie sind
auf der „Jagd nach der einen, ewigen Wahrheit“.
Das ist falsch. Weder gibt es „die“ Philosophen, sondern wenn, dann sind es einige und zudem einige wenige, die das versuchen, und außerdem sind es gerade die, die Philosophie - wie du es oben forderst - in einer organischen Weltanschauung integriert sehen wollen.
Und sie versuchen dies auf „rein logischem Wege“,
"indem sie von Axiomen des Verstandes weiter und weiter
schliessen ".
Auch das ist falsch, denn natürlich orientiert sich die Philosophie insbesondere als Wissenschaftstheorie, aber auch als Erkenntnistheorie und sogar als Ethik an den Ergebnissen der empirischen Wissenschaften. Wo sie das nicht macht, macht sie in der Tat einen Fehler, aber das ist keineswegs der Status quo.
Die Philosophen der Zukunft müssen sich daher in einem
„Tiefsinn mystischer Schau“ weltanschaulichen
Erkenntnissen hingeben, um aus diesen eine
„organische Wahrheit“ zu entwickeln.
Hier forderst du, dass sich die Philosophie im Sinne einer Gefühlsschau von ihren Spezifika wie der prinzipiellen Rationalität lösen soll. Das käme erstens einer Selbstauflösung gleich, die du ja scheinbar anstrebst, aber würde eben auch gerade den Verzicht auf die wesentlichen Errungenschaften insbesondere der antiken und der neuzeitlichen Philosophie bedeuten - und also eine Art Kunst-Religion ergeben, die dann mit Philosophie einfach nichts mehr zu tun hätte. Die „Philosophen“ der Zukunft wären dann keine Philosophen mehr.
Zweitens passt in deinem Satz das Wort „daher“ nicht, denn es gibt keinen Grund, aus dem du das Behauptete als Folge ableiten würdest.
Dieser Sturm, hat er einmal begonnen, wird von selbst
den ganzen "blutlosen intellektualistischen Schutt-
haufen rein schematischer Systeme" hinwegfegen.
Das letzte Mal habe ich so einen Satz in „Mein Kampf“ gelesen. Ich hoffe nicht, dass das zu deinen Vorbildern gehört.
Eine solche Wahrheit kann nicht mehr für alle Völker
gleichermassen gelten, ist sie doch aus den Notwendig-
keiten des Bodens und der Herkunft geboren. Das letzt-
mögliche Wissen eines Volkes ist schon in dessen "ur-
sprünglichen Mythen " eingeschlossen.
Was für ein Schwachsinn! Ehrlich. Wenn das eine Provokation sein soll, dann ist sie aus meiner Sicht gänzlich danebengegangen …
Herzliche Grüße
Thomas Miller