Was wird mit der Blende einer Kamera reguliert?

Hallo Experten!
Mein Schwiegervater ist ein begeisterter Fotograf und er will mich im Frühjahr auf eine Fotografentour mitnehmen. Ich habe nicht viel Ahnung von Fotokameras und würde ihm gerne mit ein bißchen Fachwissen imponieren. Was wird mit der Blende einer Kamera reguliert? Danke für ihre Informationen.

Hallo Joachim,

ganz einfach gesagt, steuert die Blende, wie viel Licht durch das Objektiv auf den Chip/ Film gelangt. Wobei eine numerisch kleine Zahl (z.B. 2.8) für eine weit geöffnete Blende steht (es kommt viel Licht durch) und Blende 16 für ein fast geschlossene Blende steht (Es kommt deshalb wenig Licht durch).
Vereinfacht gesprochen, brauchst Du eine kleine Blende, wenn es wenig Licht gibt (am Abend) und eine große Blende, wenn es viel Licht gibt (Mittags in Italien).
Wichtig bei der Blende ist das Zusammenspiel mit der Zeit. Blende und Zeit zusammen sind die Faktoren mit denen die so genannte Schärfentiefe beeinflusst wird. (Genaueres dazu - mit Beispielen - findest Du bei Wikipedia „Schärfentiefe“) Das alles zu erklären, würde weit über eine Antwort hinaus gehen und wäre alles andere als einfach.
Ich würde dir empfehlen, einfach bei einem der großen Buchportale „Fotografie für Anfänger“ einzugeben und mir die ersten Treffer einmal näher anzusehen. Ich bin sicher, da ist etwas dabei.
Gruß Hagber

Hallo!

Blende und (Verschluss-)Zeit wirken immer zusammen. Beide regulieren die (durchs Objektiv) eintretende Lichtmenge. Je mehr die Blende geschlossen wird, desto größer sind die Blendenwerte: 1.4, 2.0, 2.8, 4.0, 5.6, 8.0, 11,… Je höher die Werte steigen (also je mehr die Blende geschlossen wird), desto größer wird die Tiefenschärfe, d.h. der Schärfebereich (was im Bild noch alles scharf ist!) dehnt sich weiter aus.
Es gibt aber noch weitere Fahtoren, die die Blende beeinflussen (ISO-Empfindlichkeit, Motivhelligkeot etc.pp.). Es gibt im Internet sehr viele Quellen und Beschreibungen, z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Fotografische_Blende

Gruß,
Peter

Aus unerfindlichen Gründen werde ich hier als Experte gehandelt, bin aber nur ein „Interessierter“. Ich kann also keine Tipps geben, aber vielleicht hilft ja diese Website weiter:

http://www.fotografieren-leichtgemacht.de/

Hallo Joachim,

mit der Blende an einer Kamera wird die Tiefenschärfe verändert. Je größer die Öffnung am Objektiv (kleiner Blendwert z.B. 2.8) desto schärfer sind Objekte im Nahbereich. Objekte in der Ferne werden dann unscharf.
Je kleiner die Blendöffnung (großer Blendwert z.B. 22) desto schärfer werden auch Objekte im Fernbereich. (Ausgegangen davon man fokusiert auf das vordere Objekt) Wenn man einen großen Blendwert nimmt und dann auf einen Punkt zwischen Nah- und Fernbereich fokusiert, erhällt man in der Regel auch ein gesamtscharfes Bild.
Aber Vorsicht, die Blende steuert die Lichtdurchlässigkeit an der Kamera, je kleiner die Blende (z.B. 22) desto größer muss die Belichtungszeit gewählt werden. Da weniger Licht auf das zu belichtende Material fällt. Als Faustformel kann man sagen pro Blendstuffe nach oben, halbiert sich die Belichtungdzeit, und umgekehrt.
Kurz:
große Blende (kleiner Blendwert) = kurze Belichtigszeit.
kleine Blende (großer Blendwert) = lange Belichtungszeit.

Das Thema Fotografie ist sehr umfangreich und nicht leicht zu lernen. Ich habe vor 21 Jahren damit angefangen und lerne immer wieder was dazu.

Noch einen kleinen Tipp:
Wenn Du Deinem Schwiegervater imponieren möchtest, sag ihm einfach das Du keine, oder wenig Ahnung hast und er Dir etwas erzählen soll, das ist in den meisten Fällen besser als Dinge anzuschneiden von dehnen man nichts versteht. Und glaub mir, er wird es mögen Dich zu unterrichten :wink:

Gruß
Christian

Hallo,

die Blende ist das verstellbare Loch in der Mitte des Objektivs, um es mal ganz simpel auszudrücken. Ist das Loch groß, fällt mehr Licht durch, ist das Loch klein, dann weniger. Damit man weiß, wieviel Licht das denn jeweils ist, das durch das Blendenloch fällt, sind die Blendenwerte mit Zahlen gekennzeichnet, z.B. 1,4 - 2,8

  • 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 u.s.w.
    Warum die Zahlen so merkwürdig „krumm“ sind, braucht man nicht zu wissen, wichtig ist nur, dass die kleinen Zahlen (z.B. 1,4 oder 2,8) ein großes Loch bezeichnen, die großen Zahlen (z.B. 16 oder 22) ein sehr kleines Loch. Auf diese Weise kann man mit einer „großen“ Blende, durch die viel Licht fällt (also z.B. Blende 1,4) mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren, während man mit einer kleinen Blende von etwa 16 oder 22 länger belichten muss, um die gleiche Menge Licht auf den Film oder Kamerasensor zu kriegen.
    Oft wird das Beispiel eines Wasserhahns zur Erläuterung genommen: der 10-Liter-Eimer muss immer voll werden (= „richtig belichtet“). Wenn ich den Wasserhahn nur wenig aufdrehe, muss ich das Wasser (= Licht)lange laufen lassen bis der Eimer voll ist. Drehe ich dagegen den hahn voll auf (= „große Blende“ z.B. 1,4 oder 2,8)
    brauche ich nur kurze Zeit um den Eimer zu füllen.

Wenn man es noch genauer wissen will, was es mit den Blendenzahlen auf sich hat, muss man sich nur noch merken, dass sich mit jeder Zahl die Lichtmenge verdoppelt oder halbiert, je nachdem in welche Richtung größerer oder kleinerer Zahl man die Blende einstellt.
Beispiel: Vorher Blende 8 jetzt Blende 11 heißt, die Lichtmenge hat sich von Wert 8 auf Wert 11 halbiert (hat nichts mit den Zahlen selbst zu tun). Die Lichtmenge halbiert sich auch von 1,4 auf 2,8 oder von 5,6 auf 8. Umgekehrt verdoppelt sich die Lichtmenge von 8 auf 5,6 oder von 22 auf 16, immer vom Ausgangswert aus gerechnet. Bei doppelter Lichtmenge kann man die Belichtungszeit dann halbieren. Damit erhält man den gleichen Belichtungswert. Bei 2 Blenden Unterschied ist die Lichtmenge logischerweise 4x so groß oder nur ein Vietel des Ausgangswertes (2x2 = 4), bei 3 Werten Unterschied ist es 2x2x2 = 8-fach oder ein Achtel dessen was vorher eingestellt war.

Ich hoffe, ich habe es hiermit ausreichend erklärt.

Die Blende reguliert die Helligkeit der Aufnahme

„Blende“ ist der Fachbegriff für die Größe der Linsenöffnung. Die Linse funktioniert ähnlich wie ein menschliches Auge: Je weiter die Iris geöffnet ist, desto mehr Licht fällt durch. In heller Umgebung ist die Öffnung der Iris sehr klein, da sonst zu viel Licht auf die Netzhaut (bei der Kamera: der Chip) treffen würde. Im Gegensatz ist die Iris bei Dunkelheit vollständig geöffnet, um noch die paar Lichtinformationen aufnehmen zu können, die da sind. Natürlich hat die Iris, wie auch die Linse einer Kamera ihre Grenzen.
Also ist die Blende letztlich nichts anderes als eine Größenangabe. Wichtig zu merken: Die Blende wird als Zahl mit einem „F“ davor dargestellt. Und noch viel wichtiger: Je kleiner die Zahl, desto größer die Blende! Warum? Weil die angezeigte Zahl den Nenner eines Bruches darstellt, es ist also die Zahl unter dem Bruchstrich. So wäre also 1,8 eine sehr hohe Blende, hingegen 11 eine schwache Blende.
Also letztlich kann man sagen: In dunklen Umgebungen sollte man die Blende bis auf den Anschlag öffnen, um noch ein halbwegs gut belichtetes Bild zu bekommen. Am Tag kann man die Blende ruhig runterdrehen (bzw. die Zahl nach oben).
Die Blende allein ist aber nicht verantwortlich für das Foto, das am Ende rauskommt. Wichtig ist immer das Zusammenspiel dreier Faktoren:

  1. Die Blende: Je größer die Blendenöffnung, desto mehr Licht kann in die Kamera und damit auf den Chip einfallen.
  2. Die ISO-Zahl: Das kennzeichnet die Empfindlichkeit des Chips in der Kamera. Je höher die ISO-Zahl, desto weniger Licht benötigt der Chip für eine Belichtung. Prinzipiell ne gute Sache, allerdings entsteht bei höheren ISO-Werten das berüchtigte Bildrauschen.
  3. Die Belichtungszeit: Je länger Licht in die Kamera reingelassen wird, desto heller wird das Foto am Ende. So kann ich zum Beispiel selbst bei dunkelster Nacht ein taghelles Foto mache, wenn ich es nur lange genug belichte. Faustregel: Um ein unverwackeltes Foto aus der Hand schießen zu können, sollte man die Belichtungszeit auf höchstens 1/80 Sekunde einstellen. Bei längeren Belichtungszeiten werden scharfe Fotos zur Glückssache.

Soweit erstmal dazu.
Kleine Eigenheit der Blende: Die Tiefenschärfe. Je weiter die Blende der Kamera geöffnet ist, desto stärke Unschärfe hat man im Foto bzw. desto schmaler ist der scharfe Bereich. Dadurch kann man sehr schöne weiche Fotos erzeugen, in denen nur das wichtigste scharf gestellt ist. Möchte man aber vollständig scharfe Fotos haben, so muss man die Blendenöffnung kleiner einstellen.
Wie du siehst, das ist alles gar nicht so einfach. Aber das Zusammenspiel der Faktoren bekommt man mit der Zeit schon raus. Also einfach ein bisschen rumprobieren und Spaß haben.

Als Tipp zum Spielen: Stell die Kamera bei Nacht auf ein Stativ (oder irgendwo auf nen festen Untergrund), stell eine sehr lange Belichtungszeit ein, drück ab und dann fuchtel mal mit ner Taschenlampe vor der Linse rum.

Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele Infos. Auf alle Fälle viel Spaß auf deiner Fototour.

Liebe Grüße,
Peter

Hallo Joachim,
das ist eigentlich ganz einfach und doch recht kompliziert. Vor allem wird mit der Blende die Belichtung beeinflusst. Aber nur zur Hälft, die andere Hälfte geschieht über die Belichtungszeit. D.h. die richtige Belichtung eines Bildes wird über eine zueinander passende Kombination von Blende und Belichtungszeit geregelt.

Allerdings beeinflusst die Blende auch die Schärfe im Bild und hat daher also noch eine zweite, sehr wesentliche Aufgabe. Die Tiefenschärfe bezeichnet den Bereich, der im Bild als scharf wahrgenommen wird. Also wenn ich auf einen Punkt in 5m Entfernung scharf stelle, wird auch ein gewisser Bereich davor und dahinter ebenfalls scharf abgebildet. Wie groß dieser zusätzliche Bereich noch ist, das wird von der Blende beeinflusst. Bei einer kleinen Blendenöffnung ist dieser Bereich größer, bei einer großen Blendenöffnung ist der Bereich kleiner. Dann wird z.B. nur ein sehr kleiner Bereich rund um den Fokus-Punkt herum ebenfalls scharf abgebildet. Dadurch erhält man sehr schöne Effekte, z.B. die schöne „verschwommene“ Abbildung des Hintergrunds und die draus resultierende „Schärfetrennung“ zum fokussierten Objekt im Bild. Auf der anderen Seite kann man also auch (wenn benötigt) mit Hilfe der Blende einen größeren Bereich scharf abbilden, als ursprünglich möglich wäre. Das kann unter Umständen hilfreich sein.

Man muss also immer genau abwägen, welchen Effekt man erreichen will, und welche Blende man dafür benötigt. Und daraus wieder resultierend, welche Belichtungszeit man benötigt (bei der gegebenen Helligkeit).

Ich könnte auch noch ausführlicher schreiben, aber das wesentliche ist damit über die Funktion der Blende gesagt.

Viel Spaß bei der Fototour! Und vielleicht als mal eine Frage stellen. Damit kann man sich beim Schwiegervater sicher beliebt machen. :wink:

Grüße!

Hallo Joachim,
eine anschauliche Erklärung findest Du auf der Website:
www.fotografie-guide.de/blende
Viel Spaß

sorry, bin kein fotograf…

Die größe der Öffnung der Linse.
Je nach dem wie weit sie geöffnet ist, fällt mehr oder weniger Licht ein