Was würde die Linke tun?

Servus zusammen,

wie steht eig. die Linke zur Sache in Lybien, Ägypten etc.?
Was würde die Linke tun, wenn sie an der Regierung teilnehmen würde?
Würde die Linke die menschenrechtsverletzenden Maßnahmen von Gaddafi & Co. einfach akzeptieren?
Denn anscheinend ist die Linke selbst für einen „human“ Militäreinsatz nicht zu haben. Wäre es ein „richtiger“ Kriegsbeitritt, würde da unten ja eine richtige Armee stehen.
Es geht ja nicht darum Demokratie ins Land zu bringen, sondern den Zivilisten zu helfen und die Menschenrechtsverletzung von Gaddafi zu unterbinden. Oder verstehe ich etwas falsch?

mit fragenden Grüßen,

Hanzo

Hallo,

wie steht eig. die Linke zur Sache in Lybien, Ägypten etc.?
Was würde die Linke tun, wenn sie an der Regierung teilnehmen würde?

Gib einfach mal bei google Ugarn 1956, Tscchechoslowakei 1968 oder Afghanistan 1979 (Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.) ein. Da sieht man, was die machen würden. Um Demokratie und Menschenrechte würden die sich ganz sicher nicht kümmern, wenn die an der Macht wären.

Grüße

Servus,

Es gibt auch Linke, die sind für Demokratie und für Menschenrechte nach dem Gedanken von Rudi Dutschke.
Es sind nicht nur „Kommunisten“ in der Linken. Alle Parteien haben ein breites Spektrum von Linken und Rechten in sich selbst.

mfg,

Hanzo

Hallo Hanzo,

wie steht eig. die Linke zur Sache in Lybien, Ägypten etc.?

Das kannst Du ja selbst nachlesen:
http://die-linke.de/politik/themen/stopptdenkrieginl…

Was würde die Linke tun, wenn sie an der Regierung teilnehmen
würde?

Na, das ist eine ziemlich spekulative und kaum zu beantwortende Frage. Erstens, weil es wohl kaum dazu kommen wird und zweitens weil sie dann (wir nehmen den Ernstfall trotzdem mal an) ganz sicher in einer Koalition stecken wird. Und in einer Koalition werden eben immer Kompromisse geschlossen, siehe FDP, die sicher ernsthaft Steuern senken möchte (für wen auch immer :wink:, aber eben nicht kann, weil…
Außerdem tritt bei Regierungsparteien immer eine Art Abweichung von ihrer „reinen Lehre“ ein. Hier als Beispiel die Grünen, die noch 1990 in ihrem Wahlprogramm jegliche militärische Gewalt ablehnten und spätestens zum Kosovo-Krieg ihre Grundsätze änderten (um es mal vorsichtig auszudrücken).

Würde die Linke die menschenrechtsverletzenden Maßnahmen von
Gaddafi & Co. einfach akzeptieren?

„Einfach akzeptieren“ würde ich nicht sagen. Man kann eben auch Gaddafi verurteilen und trotzdem auf militärischen Einsatz verzichten, einfach weil man der Meinung ist, daß Militär kein taugliches Mittel zur Konfliktbewältigung ist.
http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/libye…
http://www.dielinke-velbert.de/detaildarstellung2114…
Ob das richtig ist, möchte ich nicht entscheiden, aber es hat zumindest was für sich, wenn man die bisherigen NATO- oder UNO-Einsätze mit ihren „Kollateralschäden“ (auch vor kurzem den Einsatz Libyen) betrachtet.

Viele Grüße
Marvin

Gib einfach mal bei google Ugarn 1956, Tscchechoslowakei 1968
oder Afghanistan 1979 (Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit.) ein. Da sieht man, was die machen
würden.

Da sieht man, was sie schon gemacht haben. So toll war es damals nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/17._Juni_1953#Niedersch…

Moin

Es gibt auch Linke, die sind für Demokratie und für
Menschenrechte nach dem Gedanken von Rudi Dutschke.

Die findest du aber eher bei den Grünen. Rudi Dutschke war zuletzt selbst bei den Grünen in der Aufbauphase mit dabei.

Es sind nicht nur „Kommunisten“ in der Linken. Alle Parteien
haben ein breites Spektrum von Linken und Rechten in sich
selbst.

Nix gegen fortschrittliche Linke, aber die SED scheint mir als stalinistische Basis nicht gerade geeignet für Freiheit und Menschenrechte. :wink:
Gruß,
B.

Hallo,

Es gibt auch Linke, die sind für Demokratie und für Menschenrechte nach dem Gedanken von Rudi Dutschke.

Werden wir wohl nicht mehr erfahren, was nach 20 Jahren Rudi Dutschke an der Macht rausgekommen wäre.

Es sind nicht nur „Kommunisten“ in der Linken.

Stimmt, auch Stalinisten oder Anhänger von Mao.

Alle Parteien haben ein breites Spektrum von Linken und Rechten in sich selbst.

Diese Unterscheidung taugt ohnehin nicht. Wer definiert denn was links und rechts ist. Wo werden denn dann die Nationalsozialisten eingeordnet? Die hatten dann doch wohl beides im Namen und im Programm. Natürlich wollten alle immer nur das Beste. Am Ende kam allerdings immer sowas raus. Diejenigen, die nicht an „ihre“ Demokratie und Menschenrechte glauben wollten, mussten notfalls ins Gras beißen oder wurden bei Wasser, Brot und „ehrlicher“ Arbeit von den Vorteilen überzeugt. Solange wie Die Linke in der Opposition ist, wird sie immer schöne Sonntagsreden halten. So wie gestern wieder Gregor Gysi zu Thema Abrüstung. Möchte mal wissen, in welcher DDR der gelebt hat, dass der jetzt behaupten kann, dass wenn sie an der Macht wären schön abgerüstet würde und Friede, Freude, Eierkuchen wäre. Schließlich hatte auch nie jemand die Absicht eine Mauer zu errichten." Stattdessen sollte „… alles demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Und dazu gehörten immer auch gewaltsame Interventionen, wenn es aus der Hand zu gleiten drohte.

Grüße

Hallo!

Ich hätte da noch ein Beispiel wo die protestierende Bevölkerung auf’s Übelste zusammengeschossen wurde. Google doch mal nach Montagsdemonstrationen in der DDR und zu was die geführt haben. Okay, so gut ist das Beispiel dann doch nicht beim Thema „Revoluzzer zusammenschiessen“.

Linke-Bashing ist natürlich immer gut, wenn man sich die Beispiele passend sucht. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die ihre Meinungen und Einstellungen ändern können. Sogar in der Linken. Was hat die Linke des Jahres 2011 eigentlich mit Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968 und Afghanistan 1979 zu tun?

Dazu vielleicht auch noch ein Beispiel, was in Deutschland schon so lief, was demokratisch absolut korrekt und angemessen war. Schonmal was vom Schah-Besuch am 2.6.1967 gehört?

Nett sind da auch ein paar andere Aktionen z.B. der USA. Das My-Lai-Massaker, oder auch das nette Video aus dem Irak, in dem sich die besatzung eines Kampfhubschraubers über getötete Zivilisten lustig macht.

Wo man hinguckt, die haben alle Dreck am stecken, nur scheinbar bleibt er für manche nur an der Linken kleben.

MfG,
TheSedated

Hallo,

Ich hätte da noch ein Beispiel wo die protestierende Bevölkerung auf’s Übelste zusammengeschossen wurde. Google doch mal nach Montagsdemonstrationen in der DDR und zu was die geführt haben.

Also ich mal nachgesehen. Die Montagsdemos waren keine Aktion der Linken. Krenz und andere hatten allerdings durchaus vor, dass ganze gewaltsam zu lösen. Allerdings war ihnen das dann doch zu heiß, nachdem der große Bruder signalisiert hatte, dass sie sich nicht wie 1953, 1956 oder 1968 einmischen würden und auch aus der Armee und Bereitschaftspolizei ernstznehmende Signale kamen, dass sich insbesondere die Mehrheit der dort eingesetzten Wehrpflichtigen nicht vor den Karren spannen ließe. Da hat man kurz überlegt und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein fetter Pensionsanspruch in Westgeld doch auch nicht so schlimm ist und hat es gelassen.

Linke-Bashing ist natürlich immer gut, wenn man sich die Beispiele passend sucht. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die ihre Meinungen und Einstellungen ändern können.

Ja, besonders dann, wenn man gerade (noch) nicht (mehr) an der Macht ist, fällt die besonders leicht.

Sogar in der Linken. Was hat die Linke des Jahres 2011 eigentlich mit Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968 und Afghanistan 1979 zu tun?

Natürlich nichts. Das waren damals alles Fehlgeleitete, die aus Versehen vom Pfad der Tugend abgekommen sind.
Immer wenn ich den Herrn Gysi im Bundestag oder einer Talkshow reden höre, wenn er behauptet, dass dies und jenes mit seiner Partei an der Macht nicht passiert wäre, frage ich mich, ob der sein Leben in der DDR nicht wahrgenommen hat. Die Linke hatte 70 Jahre lang Zeit in einem Land, dass über so ziemliche jede Ressource verfügt, zu zeigen, was sie kann. Die haben das nicht nur wirtschaftlich gründlich vor den Baum gefahren. Auf dem Gebiet der untergegangenen DDR hat es nur 40 Jahre gebraucht. Auch Kuba und Nordkorea scheinen mir nur bedingt als Beispiele, wie man es besser machen kann, herzuhalten.

Dazu vielleicht auch noch ein Beispiel, was in Deutschland schon so lief, was demokratisch absolut korrekt und angemessen war. Schonmal was vom Schah-Besuch am 2.6.1967 gehört?

Und da wurden dann alle, die das nicht für gut befunden hatten, eingesperrt und/oder weggeschossen? Und anschließend ist der Iran hier einmarschiert?

Nett sind da auch ein paar andere Aktionen z.B. der USA. Das My-Lai-Massaker, oder auch das nette Video aus dem Irak, in dem sich die besatzung eines Kampfhubschraubers über getötete Zivilisten lustig macht.

Na klar kann man immer irgendwelche Beispiele rausziehen. Und das es im Krieg zu Verrohungen kommt, ist wohl fast als natürlich zu bezeichnen. Genau aus diesem Grund will man sowas wohl auch vermeiden. Es ging jedoch um die Frage, was die Linke machen würde. Und habe ich mal ein paar Beispiele gebracht, was sie schon gemacht haben. Nicht auszuschließen, dass es auch innerhalb dieser Vorkommnisse einzele Truppenteile oder Soldaten gegeben hat, die sich auch noch über das damals für sie geltende Recht hinweggesetzt haben. Wobei es durchaus ein zusätzlicher Aspekt wäre, ob und in welchem Ausmaß sowas jeweils verfolgt und geahndet worden ist. Allerdings kann nicht der Einmarsch in ein anderes Land, der ja von der Regierung ganz explizit geplant und angeordnet wird, mit Verfehlungen Einzelner innerhalb eines Krieges gleichgesetzt werden.

Wo man hinguckt, die haben alle Dreck am stecken, nur scheinbar bleibt er für manche nur an der Linken kleben.

Nö. Es ging um die Frage, was den die Linken gebenüber den Anderen anders machen würden, wenn sie an der Macht wären. Und ich habe dann mal als Kontrastprogramm zu den Äußerungen des Herrn Gysi auf einige gut belegte Vorkommnisse aus der Geschichte verwiesen. Das sollte nur zeigen, dass es die Linken eben auch nicht nur friedlich und mit guten Worten lösen würden. Das hat nichts mit Bashing sondern mit Tatsachen zu tun.

Grüße

Hallo,

Das hat nichts mit Bashing sondern mit Tatsachen
zu tun.

Wie kannst du denn bloß auf den Gedanken kommen, einer Ideologie Tatsachen entgegenhalten zu wollen?

MFG Cleaner

Natürlich nichts. Das waren damals alles Fehlgeleitete, die
aus Versehen vom Pfad der Tugend abgekommen sind.
Immer wenn ich den Herrn Gysi im Bundestag oder einer Talkshow
reden höre, wenn er behauptet, dass dies und jenes mit seiner
Partei an der Macht nicht passiert wäre, frage ich mich, ob
der sein Leben in der DDR nicht wahrgenommen hat. Die Linke
hatte 70 Jahre lang Zeit in einem Land, dass über so ziemliche
jede Ressource verfügt, zu zeigen, was sie kann. Die haben das
nicht nur wirtschaftlich gründlich vor den Baum gefahren. Auf
dem Gebiet der untergegangenen DDR hat es nur 40 Jahre
gebraucht. Auch Kuba und Nordkorea scheinen mir nur bedingt
als Beispiele, wie man es besser machen kann, herzuhalten.

Die Linke 2011 würde ich aber weder mit der SED noch mit der KPD in Russland auf eine Stufe setzen. Ob man Gysi glaubt oder nicht ist jedem selbst überlassen, mit dem sogenannten „real existierenden Sozialismus“, wie er in der DDR und der UdSSR propagiert wurde, hat die Linke aber nur noch sehr sehr wenig gemein. Von daher sehe ich Gysi (und seine Parteikollegen!) von den Kommentaren her auf einer Stufe mit allen anderen großen Parteien. Ob die Linke Wort hält oder nicht, wird man erst bewerten können, wenn sie selbst einmal an einer Bundesregierung beteiligt ist.

Dazu vielleicht auch noch ein Beispiel, was in Deutschland schon so lief, was demokratisch absolut korrekt und angemessen war. Schonmal was vom Schah-Besuch am 2.6.1967 gehört?

Und da wurden dann alle, die das nicht für gut befunden
hatten, eingesperrt und/oder weggeschossen? Und anschließend
ist der Iran hier einmarschiert?

Dass deutsche Polizisten zusehen, wie Mitglieder des persischen Geheimdienstes deutsche Staatsbürger verprügeln und dann auch noch eben jene deutschen Staatsbürger verhaften, wenn sie sich mit den Händen hinter dem Kopf auf die Straße setzen empfinde ich schon als äusserst fragwürdig und auch als ähnlich widerlich wie wenn Demonstranten direkt von der anwesenden Staatsmacht verprügelt und/oder zusammengeschossen werden. Die ungeklärten Gegebenheiten um den Tod Benno Ohnesorgs sind da nochmal eine ganz eigene Sache.

Nett sind da auch ein paar andere Aktionen z.B. der USA. Das My-Lai-Massaker, oder auch das nette Video aus dem Irak, in dem sich die besatzung eines Kampfhubschraubers über getötete Zivilisten lustig macht.

Na klar kann man immer irgendwelche Beispiele rausziehen. Und
das es im Krieg zu Verrohungen kommt, ist wohl fast als
natürlich zu bezeichnen. Genau aus diesem Grund will man sowas
wohl auch vermeiden. Es ging jedoch um die Frage, was die
Linke machen würde. Und habe ich mal ein paar Beispiele
gebracht, was sie schon gemacht haben. Nicht auszuschließen,
dass es auch innerhalb dieser Vorkommnisse einzele
Truppenteile oder Soldaten gegeben hat, die sich auch noch
über das damals für sie geltende Recht hinweggesetzt haben.
Wobei es durchaus ein zusätzlicher Aspekt wäre, ob und in
welchem Ausmaß sowas jeweils verfolgt und geahndet worden ist.
Allerdings kann nicht der Einmarsch in ein anderes Land, der
ja von der Regierung ganz explizit geplant und angeordnet
wird, mit Verfehlungen Einzelner innerhalb eines Krieges
gleichgesetzt werden.

„Die Linke“ wie du sie nennst und die Linke als deutsche Partei sind doch aber zwei verschiedene Schuhe und durch die Bezeichnungen sehr einfach zu verwechseln. Natürlich haben sich beim Massaker von My Lai damals Einzelne über geltendes Recht hinweggesetzt. Wie sieht es aber z.B. bei den Folterungen in Abu Ghraib oder Guantanamo aus?

Wo man hinguckt, die haben alle Dreck am stecken, nur scheinbar bleibt er für manche nur an der Linken kleben.

Nö. Es ging um die Frage, was den die Linken gebenüber den
Anderen anders machen würden, wenn sie an der Macht wären. Und
ich habe dann mal als Kontrastprogramm zu den Äußerungen des
Herrn Gysi auf einige gut belegte Vorkommnisse aus der
Geschichte verwiesen. Das sollte nur zeigen, dass es die
Linken eben auch nicht nur friedlich und mit guten Worten
lösen würden. Das hat nichts mit Bashing sondern mit Tatsachen
zu tun.

Nochmal, was die Linke als deutsche Partei im Jahr 20xx machen würde, kann man nicht sagen, solange die Linke nicht selbst einmal eine Beteiligung an der Bundesregierung hat. Die Vergangenheit zeigt nur, dass alle Richtungen einmal bereit waren, Krieg zu führen, bzw. ihre Versprechen nicht einzuhalten. Wer hätte z.B. gedacht, dass unter Rot-Grün die Bundeswehr ihren ersten Kriegseinsatz haben wird, oder dass bei einer schwarz-roten Regierung aus einer Versprechung von 2 Prozent Mehrwertsteuererhöhung und keiner Mehrwertsteuererhöhung am Ende 3% Erhöhung rauskommen?

Grüße

MfG ^^

Wie kannst du denn bloß auf den Gedanken kommen, einer
Ideologie Tatsachen entgegenhalten zu wollen?

Ich würde mir diesen Satz gern als Signatur einrichten, da er für jegliche Ideologien gilt.

Hallo,

Wie kannst du denn bloß auf den Gedanken kommen, einer
Ideologie Tatsachen entgegenhalten zu wollen?

Ich würde mir diesen Satz gern als Signatur einrichten, da er
für jegliche Ideologien gilt.

Natürlich gilt er für Ideologien jeglicher Couleur, denn jede Ideologie verläßt ab einem gewissen Punkt die Sachebene. Das gilt übrigens nicht nur für Politik oder Religion - der „true believer“ lässt sich nahezu in jeder Vereinigung finden; das reicht vom Kleingartenverein bis zur politischen Partei.

Gerne kannst du dir das als Signatur einrichten - die Kontonummer für die Tantiemen schicke ich dir dann :smile:

MFG Cleaner