Hallo,
Ich hätte da noch ein Beispiel wo die protestierende Bevölkerung auf’s Übelste zusammengeschossen wurde. Google doch mal nach Montagsdemonstrationen in der DDR und zu was die geführt haben.
Also ich mal nachgesehen. Die Montagsdemos waren keine Aktion der Linken. Krenz und andere hatten allerdings durchaus vor, dass ganze gewaltsam zu lösen. Allerdings war ihnen das dann doch zu heiß, nachdem der große Bruder signalisiert hatte, dass sie sich nicht wie 1953, 1956 oder 1968 einmischen würden und auch aus der Armee und Bereitschaftspolizei ernstznehmende Signale kamen, dass sich insbesondere die Mehrheit der dort eingesetzten Wehrpflichtigen nicht vor den Karren spannen ließe. Da hat man kurz überlegt und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein fetter Pensionsanspruch in Westgeld doch auch nicht so schlimm ist und hat es gelassen.
Linke-Bashing ist natürlich immer gut, wenn man sich die Beispiele passend sucht. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die ihre Meinungen und Einstellungen ändern können.
Ja, besonders dann, wenn man gerade (noch) nicht (mehr) an der Macht ist, fällt die besonders leicht.
Sogar in der Linken. Was hat die Linke des Jahres 2011 eigentlich mit Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968 und Afghanistan 1979 zu tun?
Natürlich nichts. Das waren damals alles Fehlgeleitete, die aus Versehen vom Pfad der Tugend abgekommen sind.
Immer wenn ich den Herrn Gysi im Bundestag oder einer Talkshow reden höre, wenn er behauptet, dass dies und jenes mit seiner Partei an der Macht nicht passiert wäre, frage ich mich, ob der sein Leben in der DDR nicht wahrgenommen hat. Die Linke hatte 70 Jahre lang Zeit in einem Land, dass über so ziemliche jede Ressource verfügt, zu zeigen, was sie kann. Die haben das nicht nur wirtschaftlich gründlich vor den Baum gefahren. Auf dem Gebiet der untergegangenen DDR hat es nur 40 Jahre gebraucht. Auch Kuba und Nordkorea scheinen mir nur bedingt als Beispiele, wie man es besser machen kann, herzuhalten.
Dazu vielleicht auch noch ein Beispiel, was in Deutschland schon so lief, was demokratisch absolut korrekt und angemessen war. Schonmal was vom Schah-Besuch am 2.6.1967 gehört?
Und da wurden dann alle, die das nicht für gut befunden hatten, eingesperrt und/oder weggeschossen? Und anschließend ist der Iran hier einmarschiert?
Nett sind da auch ein paar andere Aktionen z.B. der USA. Das My-Lai-Massaker, oder auch das nette Video aus dem Irak, in dem sich die besatzung eines Kampfhubschraubers über getötete Zivilisten lustig macht.
Na klar kann man immer irgendwelche Beispiele rausziehen. Und das es im Krieg zu Verrohungen kommt, ist wohl fast als natürlich zu bezeichnen. Genau aus diesem Grund will man sowas wohl auch vermeiden. Es ging jedoch um die Frage, was die Linke machen würde. Und habe ich mal ein paar Beispiele gebracht, was sie schon gemacht haben. Nicht auszuschließen, dass es auch innerhalb dieser Vorkommnisse einzele Truppenteile oder Soldaten gegeben hat, die sich auch noch über das damals für sie geltende Recht hinweggesetzt haben. Wobei es durchaus ein zusätzlicher Aspekt wäre, ob und in welchem Ausmaß sowas jeweils verfolgt und geahndet worden ist. Allerdings kann nicht der Einmarsch in ein anderes Land, der ja von der Regierung ganz explizit geplant und angeordnet wird, mit Verfehlungen Einzelner innerhalb eines Krieges gleichgesetzt werden.
Wo man hinguckt, die haben alle Dreck am stecken, nur scheinbar bleibt er für manche nur an der Linken kleben.
Nö. Es ging um die Frage, was den die Linken gebenüber den Anderen anders machen würden, wenn sie an der Macht wären. Und ich habe dann mal als Kontrastprogramm zu den Äußerungen des Herrn Gysi auf einige gut belegte Vorkommnisse aus der Geschichte verwiesen. Das sollte nur zeigen, dass es die Linken eben auch nicht nur friedlich und mit guten Worten lösen würden. Das hat nichts mit Bashing sondern mit Tatsachen zu tun.
Grüße