Hallo Becci,
Es gab vor allem einen Leitfaden den Hexenjäger (m.a.w. die inquisition) gebrauchten. Dieses Buch hiess der Hexenhammer oder auch: Malleus Malleficarum genannt.
Die beiden ersten Teile enthielten eine Beschreibung des Treibens der Hexen und eine genaue Auflistung ihrer Verbrechen. Der dritte Teil stellte die Normen zur Durchführung der Hexenprozesses auf und gab Anweisungen zu ihrer Durchführung.
Zuerst wurde der mutmasslichen Hexe ein Gerichtsverfahren gemacht. Es reichte, wenn 2 oder 3 Zeugen - konnten sogar die persönlichen Feinde sein - aussagten, dass die Beschuldigte eine Hexe sei, dann galt dies als Beweis der Wahrheit. Danach wurde die Beschuldigte unter Hilfe der Folter verhört, gestand sie, war sie eine Hexe, blieb sie still, hatte ihr der Teufel geholfen und sie war ebenfalls schuldig.
Hexenprüfungen
Um Beweiszeichen zu liefern, wurden sogenannte Hexenprüfungen angewandt. Die ganzen Prozesse hatten überwiegend den Charakter obszöner Schauveranstaltungen; die Vermischung von religiösem Fanatismus und aufgestauter Sexualität ist nicht zu übersehen.
Die Wasserprobe hat sich bei den bekanntgewordenen Hexenprozessen im deutschsprachigen Raum bis ins 19. Jahrhundert gehalten. Man band den Opfern Hände und Füsse zusammen, so das sie sich nicht mehr regen konnten. Im Beisein von vielen Menschen wurden sie ins Wasser geworfen. Gingen die Beschuldigten unter waren sie unschuldig (und ertrunken). Hielten sie sich über Wasser wurden sie nachfolgend durch Folter zu einem Geständnis gezwungen. Die Wasserprobe wurde 2-3 mal wiederholt.
Das Teufelsmal (stigma diabolicum) war eine weitere Probe, Nadelprobe genannt. Man ging davon aus, dass der Teufel ein heimliches Zeichen auf den Körper einer Hexe machte. Nun stach man mit einer Nadel in ein Muttermal, eine Narbe oder einen Leberfleck. Wenn die Betroffene nicht blutete, war sie schuldig. Bei dieser Prüfung kam es auch oft vor, dass der Inquisitor die Nadel umdrehte und mit dem Nadelkopf zustach, so dass die Beschuldigte gar nicht bluten konnte.
Ungeachtet dessen fanden bei den Untersuchungen Missbräuche und sexuelle Eskapaden statt.
Die Hexenwaage wurde auch verwendet, da man glaubte, daß Hexen leichter wären als gewöhnliche Menschen. Man wog die verdächtigen gegen 50 Pfund auf. In Bredford ging man sogar soweit das Opfer gegen eine 12 Pfund schwere Bibel aufzuwiegen. Die Frauen wurden entkleidet und auf schwere Gegenstände untersucht.
Hexenfolter
Im Laufe der Jahre wurden die Hexen gar nicht mehr geprüft, sondern gleich in die Folterkammer gebracht, wo sie dann gefragt wurden, ob sie Hexen seien. Wobei die Folterkammer auch den Zweck hatte, noch mehr mutmassliche Hexen zu verhaften.
Man zeigte dem Opfer die Folterinstrumente und warnte es, dass man diese anwenden würde, falls es nicht gestehen würde. Gestand die Angeklagte nicht, wurde sie auf grausamste Art und Weise gefoltert.
Beginnend mit den Daumenschrauben, über Beinschrauben, bis hin zur Feuerfolter. Bei der Folter mit dem Feuer, wurden dem Opfer Flammen unter die Achselhöhlen oder an andere Körperteile gehalten.
Nicht zu vergessen ist die „eiserne Jungfrau“ von der es mehrere Variationen gab, eine grausamer als die andere. Sie ist eine Maschine in einer Gestalt mit beweglichen Arme und Schwertern. Der Verurteilte wird gezwungen sich ihr zu nähern, die „Jungfrau“ umarmt das Opfer und durchbohrt es mit den Schwertern.
Eine weitere grausame Version der eisernen Jungfrau ist eine Art Zwangssarg. Das Opfer liegt zwischen zwei Brettern, jeglicher Bewegung beraubt. Die Bretter werden so lange enger zugedreht, bis das Opfer gesteht.
Um es zusammenzufassen, jeder konnte der Hexerei angeklagt werden, wenn auch nur irgendjemand ihn anklagte.
Hoffe dass ich dir damit helfen konnte
Lieben Gruss,
Cindy