Wozu sollte es denn noch Menschen geben, wenn Männlein und Weiblein getrennt wären? Sollte es keinen richtigen Sex mehr geben, dann wären doch auch Gebärmaschinen zwecklos, wer hätte dann überhaupt einen Nutzen davon? Alles würde dann in Lethargie untergehen, es wäre alles zwecklos. Babys, die ohne Liebe, ohne menschliche Zuwendung und ohne, dass mit ihnen gesprochen wird, aufwachsen sollen, werden dann bald sterben,
Ich verstehe deine Logik nicht.
Der Selbsterhaltungstrieb der Spezies Mensch bleibt bestehen.
Auch die Liebe zwischen (gleichgeschlechtlichen) Individuen existiert weiterhin. Und auch der Sex (und was für ein Sex! - diesmal wirklich freier Sex, der nur um der Lust willen gelebt wird, ohne dass Fortpflanzung damit in Verbindung gebracht wird).
Die Kinder werden nicht von Maschinen ohne Liebe erzogen, sondern von Müttern (die Mädchen) und von Vätern (die Jungs). Beides liebevoll und mit menschlicher Zuwendung. Das Problem, das ich angesprochen habe, betrifft nur das Loslassen der Mütter, wenn sie ein männliches Baby ausgetragen haben. Das könnte u.U. mit Gebärrobotern gelöst werden. Oder mit strengen Gesetzen (durchaus vergleichbar mit erzwungenen Abtreibungen in einem Staat, der nur ein Kind pro Familie erlaubt). Oder mit Gebärsklavinnen (abscheulich, ja, aber es geht um eine Utopie).
Wie gesagt, deine negative Schlussfolgerung zur Existenz der Gesellschaft sehe ich nicht. Das ich das ganze für eine Dystopie halte, liegt daran, dass ich glaube, dass jede Gesellschaft, die auf solch strengen Gesetzen basiert, auf Dauer zum Scheitern verurteilt ist. Wohlgemerkt: das Gesellschaftssystem, nicht die Menschheit an sich. Denn die Trennung im vorgegebenen Szenario ist künstlich und wir künstlich aufrechterhalten. In dem von mir vorgestellten Romanzyklus von McKee Charnas ist die Trennung durch Gegebenheiten in der Vergangenheit geschehen und durch Geschichte und Geographie aufrecht erhalten worden. Auch dort bröckeln die Systeme, sobald ein Kontakt entsteht. Wie schneller muss es bröckeln, wenn die Mitglieder beider Systeme voneinander wissen.
Grüße
Siboniwe
Deine
Nur nebenbei, um einmal auf meine bäurische Wissenswelt zurückzugreifen: Dieses Problem würde sich in einer Gesellschaft, die sich vollständig durch künstliche Befruchtung reproduziert, bereits beim heutigen Stand der Reproduktionsmedizin, nicht mehr stellen.
Gruß
F.
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Das würde heißen, weibliche Föten würden von ihren Müttern ausgetragen. Aber männliche von Geburtsrobotern oder Gebärsklavinnen.
In meiner Lesart der U-/Dystopie ist das das Problem der Männerhalbkugel, wie sie es lösen.
Auf der Frauenseite stellt sich das Problem des Loslassen dank Sperma-Sexing jedenfalls nicht.
Die Männer könnten sich eine künstliche Gebärmutter einpflanzen lassen.
Die Tatsache, dass das heute technisch noch nicht möglich ist, obwohl längst so ziemliche alle Organe transplantiert werden, scheint mir nur dem geschuldet zu sein, dass es bisher keine Notwendigkeit dafür gibt. Die wäre auf der utopischen Männerhalbkugel ja dann gegeben, so dass diese Möglichkeit sicher bald zur Verfügung stehen könnte.
Wenn ich meinen psychoanalytischen Ausbildern („Gebärneid“) Glauben schenken darf, wäre damit der männliche Urtraum in Erfüllung gegangen. Rein persönlich glaube ich es eher nicht, aber ich bin ja auch nur ein Kind meiner Zeit.
Gruß
F.
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soll eine Art der „Bestrafung“ für die Männer sein, das sie tausende von Jahren die Frauen dominiert haben.
Also eine ungerechte Behandlung aufgrund von Sippenhaftung. Ich dachte, es geht um GLEICHberechtigung?
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… abgesehen von dem hohen Maß an Agressivität und diktatorischer Gewalt, das notwendig ist ein derartiges System durchzusetzen, einschließlich der gnadenlosen Verfolgung von Dissidentinnen. (Von der Ungerechtigkeit, die sich aus der Sippenhaftung ergibt, haben ich unten schon etwas geschrieben.) Letztendlich ist eine faschistische Weltordnung - mit den Frauen als Übermenschen und den Männern als Untermenschen. Und um so ein Ordnung weltweit durchzusetzen, muss deine „Anführerin“ die Mentalität und die Qualität eines Stalins oder Hitlers haben.
Jep, das ist bei den „Arieren“ weltweit ähnlich …
Hallo, ich empfehle dir, mal das Buch „Herland“ zu lesen. Es handelt von einem nur von Frauen bewohnten Land.
Das Buch wurde 1915 von einer Frau geschrieben, die den Roman aus Sicht eines Mannes schreibt. Es ist ungeheuer modern, leicht lesbar, spannend und streckenweise auch ziemlich witzig.
https://www.amazon.de/Herland-Charlotte-Perkins-Gilman/dp/349914607X
Ach ja, das Buch gibt es auf deutsch, und liest sich herrlich zur Entspannung 