Was zahlt die Rüstungsindustrie?

Hallo,
ich befinde mich kurz vor Abschluss meines universitären M.Sc. im Fach Wirtschaftsingenieurwesen mit Spezialisierung Maschinenbau und sondiere ein wenig die Einstiegsgehälter in unterschiedlichen Branchen und Abteilungen.

Ich war überrascht, dass, in Anbetracht des nicht unerheblichen Schwierigkeitsgrades, ein M.Sc. Wirt.Ing.-Einsteiger den meisten Unternehmen nicht mehr wert sein soll als ein Techniker und diverse Facharbeiter (

Hallo!

… ein M.Sc. Wirt.Ing.-Einsteiger … Techniker und diverse Facharbeiter
(

Moin,

 Über niveauvolle und kompetente Reaktionen würde ich mich
sehr freuen.

hm, allein das sollte mich abschrecken zu antworten, aber sei es drum.

Betriebe der Rüstungsindustrie sind meist solche, die dem Bereich Machinenbau zuzuordnen sind und zahlen somit nicht besser oder schlechter als andere Betriebe in diesem Bereich.

Dann sind 3500 € pro Monat für einen frisch gebackenen Master sicher kein Witz, sondern eher angemessen bis üppig.
Jetzt möchte ich das nicht gar so streng sehen wie Wolfgang, aber ein wenig recht hat er schon, wenn er meint, daß Berufanfänger erst mal weit mehr kosten, als sie erbringen. Zudem besteht ja immer die Gefahr, daß diese Damen oder Herren nach zweidrei Jahren den Betrieb verlassen, um andere, vermeintlich bessere Stellen zu ergattern. Das mittelt sich zwar grob aus, weil meist auch diese Betriebe andere halbfrische Leute einstellen, ärgerlich ist es für die Betriebe (vorausgesetzt die Leute sind gut) aber doch.

Des weiteren können studierte Menschen weit häufiger als nicht studierte, Positionen erreichen, die deutlich üppiger dotiert sind als die Eingangsgehälter, nur muss man dafür was tun und sich im Betrieb bewähren, von alleine geht es zwar auch ein wenig nach oben, aber das hat (enge) Grenzen.

Gandalf

Des weiteren können studierte Menschen weit häufiger als nicht
studierte, Positionen erreichen, die deutlich üppiger dotiert
sind als die Eingangsgehälter

eben. die kohle kommt mit der berufserfahrung. mal die architekten fragen, wie sie nach abgeschlossenem studium einsteigen. die würden luftsprünge machen bei dreifünf brutto.

nur muss man dafür was tun und
sich im Betrieb bewähren, von alleine geht es zwar auch ein
wenig nach oben, aber das hat (enge) Grenzen.

nicht nur das: freund von mir ist dipling in einer ca. 1000 mann firma und ist dort vor ca. 20 jahren eingestiegen als frischling. er macht relativ selbstständig große projekte i.s. fördertechnik in der lagerhaltung, aber nicht endverantwortlich und nicht AT.

der hängt jetzt bei ca. 60-65T€ jahresbrutto.

zwischendurch hatte er immer mal die möglichkeit zu wechseln und da wären sprünge drin gewesen, aber hat er nie gemacht.

gruß inder

Ich war überrascht, dass, in Anbetracht des nicht
unerheblichen Schwierigkeitsgrades, ein M.Sc.
Wirt.Ing.-Einsteiger den meisten Unternehmen nicht mehr wert
sein soll als ein Techniker und diverse Facharbeiter
(

ob das so noch stimmt?
Moin,

Mein Tipp waere: Such dir einen Job in einem deutschen Konzern
wie Siemens, Audi, ZF,… da geht das mit dem Lohn quasi von
alleine ohne sich ein Bein raus zu reißen.

ist das immer noch so?
Das hat man von den Chemiefirmen, spezeill den Farbennachfolgern auch gerne gesagt, aber da sind diese Zeite längst vorbei, auch wenn es immer noch anders kolportiert wird.

Gandalf

Salve!

Ich war überrascht, dass, in Anbetracht des nicht
unerheblichen Schwierigkeitsgrades, ein M.Sc.
Wirt.Ing.-Einsteiger den meisten Unternehmen nicht mehr wert
sein soll als ein Techniker und diverse Facharbeiter
(„Traue keinem Fachmann der sagt, das mache ich seit 20 Jahren so, es könnte sein, daß er es seit 20 Jahren falsch macht!“

  1. Modernisiertes Fachwissen wird in Deutschland deutlich unterschätzt.

Junge Menschen kommen von der Uni (oder der FH) und bringen in der Regel eine moderne Sicht auf ihr Fachgebiet mit, einschließlich Methoden- und Werkzeugkompetenz. Sie sind dem Alter entsprechend schneller, können sich länger konzentrieren und arbeiten sich in die Softwarewerkzeuge etc. schneller ein. Besonders die Werkzeuge sind heutzutage sehr wichtig. Ich habe Aufgaben noch mit dicken Formelbüchern gelöst und desöfteren mußte man am Ende trotzdem die Segel streichen, weil analytische Lösungen nicht existierten; Numerik und Simulation als pädagogisches Lehrmittel an der Uni und als Bemessungswerkzeug in der Industrie sind deswegen ein großer Sprung nach vorne. (Leider werden diese Hilfsmittel von den BWLern mißbraucht und Geräte werden hart am Limit bemessen, wo früher Überdimensionierung für „ewige“ Haltbarkeit sorgte.) Im Gegensatz zu den Jungen sind die Alten zusehends weniger flexibel und nicht wenige verpassen in ihrer Karriere den Moment, wo man sich neu erfinden muß, wo man umstellen muß, wo man entscheidend dazulernen muß, um nicht zurückzufallen.

  1. In Deutschland bilden sich die Alten ein, nur für Anwesenheit und Dienstjahre schon ein hohes Gehalt kriegen zu müssen.

Die Welt hat sich geändert. Früher galten vielleicht andere Regeln. Die Wirtschaft ist härter geworden. Studierte Leute finden nicht notwendigerweise eine der Qualifikation entsprechenden Stelle (Qualifizierungsfehlsteuerung), was auf Grund der politisch und von der Wirtschaft gewollten hohen Absolventenzahl zu künstlichen, absichtlichen Verzerrungen des Marktes führt (Gehälter, Reallöhne, Arbeitslosigkeit, Bewerberüberschuß, Streß). Absolventen müssen sich heutzutage lang machen, um auf einen grünen Zweig zu kommen; den viel beschworenen Fachkräftemangel gibt es überhaupt nicht.

Wenn sich jetzt die alten Männer beschweren, mit welchen Gehaltsvorstellungen die Jungen antanzen, vergessen die Alten gerne die Inflation. Ein junger Mensch, der heute eingestellt wird, sollte deutlich mehr verdienen als jemand, der vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren eingestellt wurde! Deutlich mehr.
2-3% jährliche Verteuerung über zehn Jahre schlägt gewaltig auf Reallohn und Kaufkraft.
Vielleicht sind diese älteren Kollegen schon zu lange aus der Schule raus, um so etwas noch ausrechnen zu können. :stuck_out_tongue:

Vergessen wird ebenfalls der desaströse Einfluß des rot-grünen Leiharbeitsgesetzes aus dem Jahr 2000. Der vorher sichere Ingenieurarbeitsmarkt wurde durch die Hintertür quasi zerstört. Während die Minderheit der Ingenieure in den Großkonzernen ein schönes, bürokratisches, nach ERA-Tarif geregeltes Leben genießt, verdingt sich die Mehrheit in kleinen Unternehmen für relative Hungerlöhne gemessen an der immensen volkswirtschaftlichen Bedeutung des Ingenieurberufes. Nichtmal die Stammbelegschaft der ERA-Unternehmen ist sicher; die wird nach Möglichkeit mehr und mehr geschrumpft, so daß die festangestellten Ingenieure durch Externe substituiert werden, die nur projektweise im Unternehmen arbeiten und nach Projektende wieder entlassen werden. Ein weiteres Stichwort sind Werkverträge.

Angesichts dieser in jeder Hinsicht unsicheren Bedingungen ist es grotesk, daß sich die Alten hinstellen und den Jungen mittels irgendwelcher Binsenweisheiten von 1950 vom Pferd erzählen wollen. Von den gesellschaftlichen Folgen ganz zu schweigen. Als ich mein Studium abschloß, war ich schon verheiratet und hatte zwei Kinder.
Mich wundert es nicht, daß junge Menschen heutzutage immer später Familien gründen, oder gar nicht mehr. „Humankapital“ statt Menschen.

Daß ältere Arbeitnehmer automatisch eine deutliche Mehrleistung erbringen ist bestenfalls eine Unterstellung. Ich sehe das doch an der Uni; die Mehrheit der Professoren strengt sich einige Jahre an und dann wird auf Tempomat gestellt. Die Arbeit schön auf uns, den akademischen Mittelbau, abwälzen, während offiziell aristokratisch auf Elite gespielt wird. Man ist ja unkündbar, darf sich alles erlauben, eben auch Ignoranz oder Minimalprinzip (wofür die Studenten mit Vorliebe bestraft werden).
In der Wirtschaft ist das ähnlich. Daß ältere Arbeitnehmer grundsätzlich eine erheblich Mehrleistung bringen, die automatisch extrem hohe Gehälter rechtfertigt, bzw. im Umkehrschluß Berufsanfängern ein relativ hohes Gehalt abspricht, ist bestenfalls eine Behauptung. Nicht wenige Ingenieure bauen über ihre Karriere ab.
Siehe Punkt 2. Deutsche Unternehmen, insbesondere Großkonzerne, brechen aus allen Nähten mit Leuten, die kriegten mit 27 eine Stelle und machten setidem immer das gleiche oder sehr artverwandte Sachen, ohne sich ab einem gewissen Punkt weiterzuentwickeln. Das Uniwissen ist längst vergessen, man arbeitet auf Tempomat und versucht, wo es geht eine ruhige Kugel zu schieben.

  1. Absolventen werden in Deutschland als lästige Bremse wahrgenommen, im Ausland als Chance

Im Ausland werden Berufsanfänger besser behandelt als vergleichbare junge Menschen in der BRD. Besonders im anglo-amerikanischen Raum lautet der Konsens, daß ein leistungsfähiger Arbeitnehmer („high potential“) kein Fachidiot sein kann, das heißt nicht nur aus Wissen und Qualifikation bestehen kann, sondern „sekundäre Tugenden“ wie Motivation, Ambition, Ehrgeiz, Kommunikation etc. mindestens so wichtig sind. Ansonsten kann sich, so denken die Amis und Kanadier, das Talent nicht entfalten.
Berufseinsteiger werden deshalb vergleichsweise hoch bezahlt, gefördert - im Gegenzug erwartet man Engagement und fleißiges Arbeiten. Damit geht einher, daß den Absolventen dort von Anfang an mehr Verantwortung übertragen wird, was, wie ich so beobachten konnte, sich sehr positiv auf Verantwortungsbewußtsein und Charakterbildung auswirkte.

  1. Die technische Hierarchie in Deutschland ist überdifferenziert und nicht geschlossen organisiert.

Die Deutschen schwadronieren erstmal vom „unbrauchbaren“ Absolventen; die tollsten Erlebnisse hatte ich diesbezüglich mit Werkstattmeistern, die den Rest der Belegschaft generell für blöd halten und denken, „Theoretiker“ sei ein Schimpfwort.

Insgesamt existieren in Deutschland meiner Meinung nach zuviele Hierarchiebenen in technischen Berufen, die sich teilweise stark überschneiden. Jede Berufsgruppe kämpft gegen die andere und teilt aus, statt sich gemeinsam zu organisieren. Der klassische Zwist ist Techniker vs. Ingenieur. Ein weiterer Klassiker ist FH-Ingenieure vs. Uni-Ingenieure.
Volkswirtschaftlich trägt diese komplexe Situation signifikant dazu bei, daß Menschen unterqualifiziert beschäftigt werden. Ingenieure sitzen nicht selten auf Stellen, die Techniker haben könnten, Industrie- und Handwerksmeister teilen gegen Techniker aus, obschon es eine vergleichbare Qualifikationsstufe ist, nur mit verschiedenen Pflichten und Verwantwortlichkeiten. Berufseinsteiger geraten damit zusätzlich unter Druck, weil es mehrere unterschiedliche Interessengruppen gibt, die sich versuchen, gegenseitig das Wasser abzugraben. Sich in der Kunst der gegenseitigen verbalen Backpfeife zu üben, scheint wichtiger zu sein, als den Arbeitgebern Feuer unter dem Hintern zu machen. Auf die Ingenieurgehälter wirkt sich dieses kontrollierte Chaos absolut negativ aus, denn viele Qualifikationsstufen heißt, jede Stufe muß so weit es geht gedrückt und anschließend irgendwie in eine zunehmend flacher ansteigende Gehaltskurve gequetscht werden.

Im Endeffekt seid ihr typische Opfer der akademischen Propaganda. Das Heilsversprechen vom seeligmachenden Studium ist eine verlogene Blase. Sieh zu, daß Du bald fertig wirst, bevor die Konjunktur wieder die Grätsche macht und Du in einer Rezession mit Absolventenüberschwemmung konkurrierst. Ich versuche so gut wie möglich, unsere Studenten zu erden.
Die meisten beschäftigen sich nämlich überhaupt nicht mit der Arbeitswelt. Und mit überhaupt nicht meine ich überhaupt nicht. Die haben keine Kontakte, sind leichtgläubig, glauben alles was irgendwelche Internetseiten oder Zeitungen in von der Industrie finanzierten „Gehaltsvergleiche“ schreiben. Es fehlt der Bezug zur Realität. Das akademische Personal kann oft nicht helfen. Mitarbeiter wie ich, die aus der Industrie kommen, sind eine Minderheit. Die Professoren haben keine Ahnung von Gehältern.

Sogar im Osten gibt es verheulte Guggeln (Augen :stuck_out_tongue:), wenn ein Uni-Diplomabsolvent mit tollster Vorbildung 33000-38000€ Jahresbrutto geboten bekommt und er langsam begreift, daß er mit 20 Jahren Berufserfahrung irgendwo bei 50000€ herumkriechen wird, als Ingenieur, bei Lebenshaltungskosten wie im Westen (von Mietpreisen abgesehen).

Arbeiten in der Waffenindustrie?

Inwiefern Du für die Waffenindustrie arbeiten willst, mußt Du mit Dir selbst ausmachen. Meine 2 Pfennige: Ich würde so etwas nie im Leben tun, potentiell tolle Bezahlung hin oder her! Der einzige Zweck Deiner Arbeit wäre, Menschen zu verkrüppeln, Menschen zu töten, häufig auch noch unschuldige Zivilisten.
Ich fände mich in meiner Berufsethik schwer verletzt, würde ich helfen, Technik zu mißbrauchen, um wortwörtlich Unglück und Tod von Menschen absichtlich und gewollt herbeizuführen. Daß die BRD der dritt- oder viertgrößte Waffenexporteuer der Welt ist, ist defacto die schlimmste Schmach der deutschen Kultur seit den Konzentrationslagern.

Tschö
reinerlein

Bandarbeiter bei ZF kassieren Netto (inklusive Schichtzulagen) immer noch über 3.000 Netto. Dazu noch einen Betriebsrat der sowas wie Stress nicht aufkommen lässt und eine 35h Woche.

Daß die BRD der dritt- oder viertgrößte Waffenexporteuer der
Welt ist, ist defacto die schlimmste Schmach der deutschen
Kultur seit den Konzentrationslagern.

Und das nahezu ausnahmeslos in Laender wo exakt gar niemand durch deutsche Waffen stirbt. In den Krisenherden findet sich nahezu ausnahmslos uralter Kram aus der ex SU und China.

In Deutschland wird Papier überbewertet. Nirgends im Ausland wird so auf Zeugnisse und Abschlüsse wert gelegt. Andererseits wird Berufserfahrung teilweise schlecht gesehen. Denn dann sind die Leute nicht mehr formbar. Weiterbildung hat in Deutschland auch keinen guten Ruf. Die alte Denkweise: einmal gelernt oder studiert, reicht für das ganze Leben, kommt oft. Lebenslanges lernen hat schon Sinn.

Hi,

Der einzige Zweck Deiner Arbeit wäre, Menschen zu verkrüppeln, Menschen zu töten, häufig auch noch unschuldige Zivilisten. Ich fände mich in meiner Berufsethik schwer verletzt, würde ich helfen, Technik zu mißbrauchen, um wortwörtlich Unglück und Tod von Menschen absichtlich und gewollt herbeizuführen. Daß die BRD der dritt- oder viertgrößte Waffenexporteuer der Welt ist, ist defacto die schlimmste Schmach der deutschen Kultur seit den Konzentrationslagern.

OK, also keine deutschen Waffen mehr um in Mali Rebellen mit russischen Waffen in Schach zu halten? Deutsche Polizei nur noch mit Schlagstöcken? ISIS im Irak mit Teetrinken zum Aufgeben überzeugen? Schöne Vorstellung! ABER… eine Welt ohne Gewalt ist pure Illusion. Wenn nun in D jemand nicht in der Rüstungsindustrie arbeiten will wird sich die Erde trotzdem weiterdrehen. Wer in Deutschland Wasser spart der sorgt auch nicht für (mehr) Regen in der Wüste.

Gruss
K

Bandarbeiter
Hallo,

Bandarbeiter bei VW erhalten ca. 3.200€ aber Brutto (aktuelle Bruttoentgelttabelle) im Monat. Ich kann mir nicht vorstellen das ZF so viel mehr bezahlen kann.

Gruß
Hans

Moin,

Bandarbeiter bei ZF kassieren Netto (inklusive Schichtzulagen)
immer noch über 3.000 Netto.

nun weiß ich nicht, wer oder was ZF ist, aber

Dazu noch einen Betriebsrat der
sowas wie Stress nicht aufkommen lässt und eine 35h Woche.

stressfrei und Bandarbeit ist nun mal ein Gegensatz der nicht auflösbar ist.
Allein Wechselschicht ist etwas, was die meisten irgendwann körperlich und seelisch fertig macht.
Ich weiß nicht ob Du das schon mal für längere Zeit gemacht hast, ich hab es mal fünf Wochen in einem Krankenhaus gemacht, das hat mir gereicht.

Gandalf

Hallo,

Bandarbeiter bei VW erhalten ca. 3.200€ aber Brutto (aktuelle
Bruttoentgelttabelle) im Monat. Ich kann mir nicht vorstellen
das ZF so viel mehr bezahlen kann.

Doch, vor 5 Jahren war der Bruttogrundlohn bei 3.800 Euro. Sollte jetzt also knapp bei 4.000 sein. Hinzu kommen teils steuerfreie Zuschläge.

Ne Zeit lang hatte ZF auch mal das 16h Woche bei vollem Lohnausgleich Modell. Nur Samstags und Sonntags je 8h arbeiten und nen vollen Lohn kassieren.

Hallo!

nun weiß ich nicht, wer oder was ZF ist…

Zahnradfabrik Friedrichshafen http://de.wikipedia.org/wiki/ZF_Friedrichshafen. Ohne Entwicklungen und Zulieferungen von den Jungs läuft u. a. in der Automobil- und Baumaschinenbranche nicht viel.

Gruß
Wolfgang

Hallo.

Bandarbeiter bei ZF kassieren Netto (inklusive Schichtzulagen)
immer noch über 3.000 Netto.

Solche Angaben sind unseriös. Gehälter müssen insbesondere in Deutschland Brutto verglichen werde. Der Nettolohn hängt zu sehr von individuellen Faktoren ab, z.B. Steuerklasse, Bundesland, Familienstatus etc.

wie Stress nicht aufkommen lässt

Kein Streß und Bandarbeit gibt es nicht. Einer der sekundären Vorteile einer Hochschulausbildung, den viele gerne vergessen, ist eben auch, daß man früh dreiviertel 4 nicht an der Straßenecke stehen muß, um Punkt 4 in den LKW zu steigen und den ganzen Tag Steine schleppen zu müssen, oder eben auch, daß man nicht Akkord am Band arbeiten muß und irgendwann geistig die Grätsche macht.

Tschö

Hi,

Allein Wechselschicht ist etwas, was die meisten irgendwann
körperlich und seelisch fertig macht.
Ich weiß nicht ob Du das schon mal für längere Zeit gemacht
hast, ich hab es mal fünf Wochen in einem Krankenhaus gemacht,
das hat mir gereicht.

Ich arbeite seit drei Jahren in Wechselschicht im ÖPNV und kann zumindest für mich sagen, daß man sich daran gewöhnt.

Besser: Man gewöhnt sich daran, oft sehr früh aufstehen zu müssen, aber ans Frühaufstehen an sich gewöhnt man sich nicht. Muß schon darauf achten, daß ich regelmäßig genug Morgenschlaf bekomme und nach drei Monaten MUSS ich Urlaub haben, sonst macht das Hirn nicht mehr mit. Bisher ist mir kein Schaden geblieben … geblieben … geblieben …:wink:

Gruß S

Moin,

Ich arbeite seit drei Jahren in Wechselschicht im ÖPNV und
kann zumindest für mich sagen, daß man sich daran gewöhnt.

dann schätze Dich glücklich!
Mein Vater hat viele Jahre in einem Krankenhaus Wechselschichten gearbeitet und irgendwann ging es bei ihm nicht mehr und er konte mit seinem AG aushandeln, daß er nur noch Tagschichten und später nur noch Frühschichten machte. Trotzdem wurde er, obwohl er es gar nicht wollte, früverrentet, weil nachweißlich gesundheitliche Gründe dafür sprachen.
Einige Bekannte haben am Band bei Ford gearbeitet und sind auch darüber krank geworden.

Gandalf

Hi,

ich hab den Vorteil, daß ich erst relativ spät damit angefangen habe und hoffe, es bis zur Rente durchzuhalten. Ggf. werde ich über Altersteilzeit o. Ä. nachdenken, weil durchgehend Früh- oder Spätschichten nicht möglich sind.

Gruß S