Wasser in die Tomatensoße vor dem Reduzieren?

Hallo!

Wenn man eine Tomatensoße kocht (und als Grundlage geschälte Dosentomaten nimmt), hat es irgendeinen nachweisbaren Mehrwert am Anfang Wasser hinzuzugeben? Im Prinzip gibt man ja damit noch mehr von dem hinzu, was man durch das Einkochen eigentlich loswerden möchte. Ich hab das in verschiedenen Rezepten so gelesen, und war auch immer zufrieden mit dem Ergebnis. Weiß aber jemand, was der Sinn dahinter ist?

Danke und schönen Abend!
Trambo

Hallo,

da Du kein Rezept beispielhaft anführst, ist EINE VERMUTUNG:

Die geschälten Tomaten sollen in der Pfanne(?) etwas „Farbe“ bekommen / quasi anbraten.
Dann gibt man eine Flüssigkeit hinzu zum Ablöschen und lässt alles reduzieren, damit sich der Geschmack / das Aroma der Tomaten in der Flüssigkeit konzentriert.

Ich bin kein Koch, koche aber gern und nur zur groben Orientierung nach Rezept. - Das Bauchgefühl und der eigene Geschmack entscheiden. :smile:

Ro

Für eine Tomatensauce mit welchen Tomaten auch immer (auch denen aus der Dose) schwitze ich als Erstes immer Zwiebeln, Knoblauch in Öl glasig an. Also bei niedriger Temperatur unter Rühren. Dann die Tomaten. Evtl. weitere Kräuter. Wasser brauch ich fast nie. Man muss halt rühren und nicht zu hoch erhitzen.
LG

Der einzige Grund, warum bei mir auch Wasser in der Tomatensoße landet ist, weil ich Wasser benutze um auch noch den letzten Rest Tomate aus der Dose zu bekommen :slight_smile: Mutwillig kommt das nie rein.

Zwiebeln werden angeschwitzt, dann die Tomaten, dazu ein paar Gewürze, Salz, Pfeffer, Tomatenmark, einen Teelöffel Zucker und fertig.

Hallo @Zerschmetterling @Ronny_416808 und @Amokoma1

Vielen Dank für eure Antworten!

Ja, so sieht bei mir auch eine einfache Tomatensoße aus: Knoblauch und Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, geschälte Dosentomaten dazu, den letzten Rest Tomate mit Wasser (manchmal Wein + Zucker gegen die Säure) aus der Dose spülen, Tomaten mit dem Kochlöffel zerdrücken, salzen, das ganze einkochen und schließlich würzen.

Aber meine Frage ist, ob eine Tomate die länger der Hitze ausgesetzt war, in irgendeiner Weise (und dann: wie sie) ihren Geschmack und Biss verändert. Ob eine Tomate A deren Wassergehalt durch 20 Minuten Kochen von 95% auf 20% reduziert wurde anders schmeckt als eine Tomate B die mit zusätzlichem Wasser nach 40 Minuten Kochen auf 20% reduziert wurde.
Es passiert ja was mit der Tomate, wenn sie erhitzt wird. Sie verliert an Vitamin C, ihr Gehalt an freiem Lycopin und Antioxidanzien steigt, die Zellwände brechen auf… und lauter anderes Zeug, das ich nicht recht verstehe. Am wichtigsten aber: Sie verändert ihren Geschmack. Es muss ja einen Grund haben, warum manche italienischen Großmütter ihren Sugo al Pomodoro 2 Stunden lang auf dem Herd stehen haben. Und ich bilde mir auch ein, dass meine Tomatensoße schmackhafter ist, wenn ich ihr mehr Zeit gelassen habe. Aber warum?

Gibt es hier vielleicht einen Lebensmittelchemiker, der das aufklären kann?

Schönen Nachmittag!

Trambo

Es ist halt ein Unterschied zwischen den Theorien der Gesundheitsapostel und den italienischen Nonnas: Das oxidative Dauerköcheln erzeugt halt viele Aromastoffe die nie jemand untersucht hat und die vielleicht gesundheitsschädlich sind, aber saugut schmecken.
Udo Becker