Vielleicht Quelle eines Missverständnisses?
Die Clusterhypothese ist schon ein paar Jahrzehnte alt und
wird immer wieder hinterfragt, das ist definitiv kein Eso-Zeug
mehr.
Klar ist
aber auch, daß die Cluster-Strukturen nicht starr sind,
sondern äußerst kurzlebig. Deswegen ist Wassergedächtnis noch
„Eso“, man müßte denn schon aufklären, wie mit solch variablen
Strukturen ein Gedächtnis erzeugt werden kann.
Hallo Stefan.
Bei dem Begriff ‚Gedächtnis‘ bei Flüssigkeiten muss man aufpassen was gemeint ist. Man darf dabei keine Assoziationen zum menschlischen Denkvermögen haben.
Wir haben in den späten 60er Jahren Untersuchungen mit Flüssigkeiten angestellt zur Gewichtskompensation (floating) von inertial arbeitenden Sensoren (rate integrating gyros). Dabei wurde die Fähigkeit von Flüssigkeiten, nach einer Störung ihre alte Lage wieder einzunehmen die sie vor der Störung hatten, als ‚Gedächtnis der Flüssigkeit‘ bezeichnet. Man kann das demonstrieren mit einem zylindrischen Gefäß auf einer drehbaren Auflage. Man bestreut die Oberfläche mit Lycopodium (Bärlappsamen) und verdreht das Gefäß mit der ruhenden Flüssigkeit um einen bestimmten Winkel um die Zylinderachse. An der Oberfläche wird im Lycopodium eine Spiralstruktur sichtbar. Dreht man das Gefäß um den gleichen Winkel zurück, verschwindet die Spirale je nach Flüssigkeit fast vollständig.
Das bedeutet, dass die Moleküle wieder ihren alten Platz eingenommen haben. Dieser Effekt hängt sehr stark von den Eigenschaften der Flüssigkeiten und den Versucgsbedingungen ab, ist aber eindeutig nachweisbar. Es handelt sich dabei nicht um konservative Scherspannungen, denn diese würden die Flüssigkeit nach Beendigung der Störung selbsttätig wieder zurückdrehen.
Dieses Verhalten wurde, zumindest zwischen den Leuten die mit diesem Thema befasst waren, als ‚Gedächtnis‘ bezeichnet. Die Amerikaner sagten ‚memory‘ und die Engländer vielfach ‚remembrance‘.
Und das hat nun wirklich nichts mit ESO zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim