Wasser sparen sinnlos?

Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die richtige Unterkategorie gewählt habe, aber ich wusste nicht ganz, wo mein Thema am besten passt. Zu meiner Frage: Wassersparen steht ja hoch im Kurs. Vor allem, seit allgemein bekannt ist, dass wir am Tag ca. 125 Liter Wasser verbrauchen und Konsumgüter unglaublich viel (virtuelles) Wasser verschlingen (eine Jeans 8000 Liter, ein Steak 4000 Liter etc).

Nun habe ich letztens einen Radiobericht gehört, in dem ein Wasserexperte gesagt hat, dass Wasser sparen sinnlos ist und uns letztendlich teurer zu stehen kommt als wenn wir Wasser sparen wollen. Denn wenn die Leitungen nicht mehr richtig durchspült werden, kommt es dort zu Ablagerungen, die evtl. entfernt bzw. die Rohre erneuert werden müssen. Dabei ging es jedoch v.a. um kaltes Wasser. Das Sparen von warmem Wasser ist weiterhin sinnvoll.

Was sagt ihr dazu?

Ich sage genau das was Du im Radio gehört hast. Wasser sparen macht Sinn um seine Kosten zu senken. Aber wir Deutschen müssen eigentlich kein Wasser sparen. Denn wir haben genug davon und gehen auch vernünftig damit um. http://www.zeit.de/2011/42/Stimmts-Wasser

Es ist tatsächlich so, dass für uns "Mittel"Europäer das Wassersparen aus ökologischen Grunden wenig Sinn macht, denn wir leben im Wasserüberfluß, während die Südeuropäer mit Wassermangel zu kämpfen haben.
Bei uns ist das Wassersparen derzeit nur für den Geldbeutel gut, allerdings wird sich das ändern, wenn weiterhin die Regenmengen nachlassen und dadurch nicht genügend Regenwasser in die Kanalisationen geschwemmt wird. Zu wenig Wasser hat die Folge, dass in den Kanalisationen der Dreck nicht mehr weggeschwemmt wird und in Deutschland in vielen Städten im Sommer es jetzt anfangt zu stinken.
Die Stadtwerke bekämpfen den Kanalisationsgestank dadurch, dass sie die Kanalisation regelmäßig mit viel Wasser und viel Druck säubern müssen, was nicht passieren würde, wenn wir nicht den Wassersparwahn/zwang hätten und es wieder reichlicher regnen würde.
Die Stadtwerke schlagen die Reinigung der Kanalisation auf die Wasserpreise, so dass wir dann letztendlich doch mehr bezahlen.

Bei den Jeans muss man sich überlegen, ob man sich eine solche Hose noch kaufen möchte, denn da wird weiltweit Baumwolle angepflantz, auch in wasserarmen Regionen, zur Bewässerung dann das Grundwasser angezapt, was die Problematik noch verstärkt, dann wird die Baumwolle gewaschen, nach Asien verschifft, dort gesponnen, Jeans genäht, eingefärbt um anschließend wieder teilweise zu entfärben und dann kommen die Jeans auf Umwegen nach Deutschland.
Kleines, aber für mich erschreckendes Beispiel:
29.000 Liter Wasser gehen drauf, um ein einziges Kilogramm Baumwolle zu produzieren. Und da sind die Wassermassen noch gar nicht einberechnet, die bei der Veredelung der Baumwolle (zum Beispiel fürs Färben) benötigt werden!

Ich habe mein Einkaufsverhalten vor einigen Jahren bereits zu ändern begonnen und kaufe jetzt generell keine Lebensmittel mehr, die per Flugzeug überführt oder per LKW 2 oder 3 Tage unterwegs sind.
Wozu muss ich im Winter Erdbeeren essen, die aus dem Ausland kommen und dort der Zustand der Böden nicht bekannt ist?

Am 18. Januar 2014 gab die chinesische Regierung wie folgt bekannt:
Mehr als 3,3 Millionen Hektar chinesischer Boden ist für die Landwirtschaft verseucht. In der Sperrzone dürfen keine Lebensmittel mehr angebaut werden. Die chinesische Regierung will Milliarden Yuen investieren, um Ackerland zu retten. Rund 70 Prozent des chinesischen Bodens ist belastet.
In der Sperrzone sei keine landwirtschaftliche Bewirtung mehr erlaubt. So soll verhindert werden, dass giftige Metalle in die Nahrungskette gelangen. In der Vergangenheit wurde bereits mit Cadmium kontaminierter Reis entdeckt.

Bis vor ca. 2 Wochen war mir nicht bekannt, dass China wohl der größe Honigexporteur der Welt ist; 2012 exportierte China 110.000 Tonnen Honig, wobei der „Honig“ teilweise zu 50% mit Zucker versetzt ist.

In Deutschland wird fabrikmäßig der Honig „aus bis zu 80 verschiedenen Ländern gemixt“ und bei den großen Lebensmittelketten, aber auch bei den Discountern, vertrieben.
Da ist dann ein Teil des Honigs aus Russland, der größe Teil aus China, aber auch aus Südamerika, also wenn ich ein Glas Honig „günstig“ kaufe mache ich im besten Fall „eine Weltreise zu 80 Ländern“.

Nach dem ich einen solchen Bericht gesehen habe wollte ich mich davon überzeugen und habe beim nächsten Einkauf mir die verschiedenen Honigangebote beim Discounter angesehen; auf der Rückseite der verschiedenen Honigsorten, auch jene mit der vermeintlich „gesunden Bezeichnung“ Blütenhonig steht immer zu lesen: das Produkt stammt aus europäischen und nicht europäischen Ländern.
Mahlzeit, womöglich noch Honig aus der Ukraine?
Was war denn da noch, ach ja, das explodierte Atomkraftwerk in Tschernobyl. Wer weiß das heute denn noch, dass in Baden-Württemberg und Bayern auch im Jahr 2014 teilweise Wild immer noch verstrahlt ist und als „Sondermüll“ entsorgt werden muss.
Mahlzeit.
?

Was war denn da noch, ach ja, das explodierte Atomkraftwerk in
Tschernobyl. Wer weiß das heute denn noch, dass in
Baden-Württemberg und Bayern auch im Jahr 2014 teilweise Wild
immer noch verstrahlt ist und als „Sondermüll“ entsorgt werden
muss.
Mahlzeit.
?

So ein Schwachsinn. Schwarzwild ist teilweise noch verstrahlt und darf nicht verkauft werden, als Jaeger isst man das Wild dann natuerlich trotzdem und als Sondermuell wird da nichts entsorgt.

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Dass die Jäger in BW sich ungern unterordnen und der Obrigkeit ständig die Politik vorschreiben wollen, weiß jeder, der regelmäßig Nachrichten sieht.
Wenn ein einzelner Jäger verstrahltes Wild selber ißt, ist das sein Problem, aber offensichtlich hat das doch Nachwirkungen, oder?

In Baden-Württemberg muss in den bekannten Belastungsgebieten jedes erlegte Wildschwein auf Radioaktivität untersucht und bei Überschreitung des Grenzwertes von 600 Becquerel pro Kilo schadlos beseitigt werden.
( Landesjagdverband Baden-Württemberg)

Und was ist nun mit dem mir unterstelleten Schwachsinn???

Am 18. Januar 2014 gab die chinesische Regierung wie folgt
bekannt:

Mehr als 3,3 Millionen Hektar chinesischer Boden ist für die
Landwirtschaft verseucht.

Mal überlegen: 100 Hektar entspricht einem Quadratkilometer. 3,3 Mio. Hektar also 33.000 Quadratkilometer. In einem Land, das ungefähr 10 Mio. Quadratkilometer umfaßt (darunter 3,6 Mio. Quadratkilometer Ackerland), dürfte das so ziemlich niemanden interessieren.

Und das ist nur der Fehler, der mir direkt ins Auge sprang.

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Wenn ein einzelner Jäger verstrahltes Wild selber ißt, ist das
sein Problem, aber offensichtlich hat das doch Nachwirkungen,
oder?

Was soll es denn fuer Nachwirkungen haben wenn der laecherlich geringe Grenzwet von 600 Becqurel sagen wir um das doppelte ueberschritten wird? Das wird dein Leben nicht mal um eine Millisekunde verkuerzen.

In Baden-Württemberg muss in den bekannten Belastungsgebieten
jedes erlegte Wildschwein auf Radioaktivität untersucht und
bei Überschreitung des Grenzwertes von 600 Becquerel pro Kilo
schadlos beseitigt werden.

Das bedeutet das Vieh fliegt in die Tierkoerperbeseitigung wie ein geschossener Fuchs auch…Ganz ohne Sondermuell…

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Mal überlegen: 100 Hektar entspricht einem Quadratkilometer.
3,3 Mio. Hektar also 33.000 Quadratkilometer. In einem Land,
das ungefähr 10 Mio. Quadratkilometer umfaßt (darunter 3,6
Mio. Quadratkilometer Ackerland), dürfte das so ziemlich
niemanden interessieren.

In der Realitaet duefte es aber deutlich mehr Flaeche sein… Die ganze Kueste von China ist ekelhafter als man sich das als Mensch vorstellen kann. Eine einzige Giftmuelldeponie. So wie der Ruhrpott und die DDR in den 70ern…

Hallo!

Wassersparen steht ja hoch im Kurs. Vor allem, seit allgemein bekannt ist,
dass wir am Tag ca. 125 Liter Wasser verbrauchen…

Wasser wird nicht verbraucht, aber Wasser wird durch Gebrauch verunreinigt. Auch ohne weitere Begründung wird einleuchtend sein, dass es nicht sinnvoll sein kann, mehr Wasser als nötig zu verschmutzen. Davon abgesehen geht es für jeden Einzelnen auch ums Portemonnaie. Trinkwasser kostet Geld - und das gleich doppelt, denn das lt. Wasseruhr entnommene Wasser wird in Rechnung gestellt und die gleiche Menge noch einmal als Abwasser.

Nun habe ich letztens einen Radiobericht gehört, in dem ein
Wasserexperte gesagt hat, dass Wasser sparen sinnlos ist …
Denn wenn die Leitungen nicht mehr richtig
durchspült werden, kommt es dort zu Ablagerungen, die evtl.
entfernt bzw. die Rohre erneuert werden müssen.

Rohre der Kanalisation müssen gelegentlich durchgespült werden. Dafür wird der eine oder andere Kubikmeter Wasser eingesetzt, aber ein Tankwagen Wasser geht in Rundungsfehlern und Messungenauigkeiten des Gesamtverbrauchs unter. Zuweilen reicht Spülen nicht und man muss mechanisch nachhelfen, bei Rohren großen Durchmessers auch durch Begehung. Die Notwendigkeit ist aber nur untergeordnet abhängig vom Wasserverbrauch, weil alle nur denkbaren Dinge in die Kanalisation gelangen. Außerdem altert die Kanalisation, wird durch Baumaßnahmen und Straßenverkehr erschüttert, von aggressiven Medien angegriffen, Rohre rosten, werden durchwurzelt u. v. m. Viele Abwasseranlagen sind ein Jahrhundert alt, müssten grundlegend saniert oder erneuert werden. Die dadurch entstehenden Kosten können Kommunen überfordern, nicht etwa ein bisschen Spülwasser.

Wassermangel gibt es bei uns nicht. Übrigens gibt es in vielen Ländern reichlich Wasser, obwohl dort von Wassermangel die Rede ist, etwa Saudi-Arabien oder der industrialisierte Küstenstreifen Chinas. Wasser im Überfluss - dummerweise entweder Salzwasser oder Dreckbrühe. Trinkwasserqualität ist aber knapp. Das gilt auch für Ballungsgebiete in Deutschland. So braucht Hamburg Trinkwasser aus der Lüneburger Heide, das über eine Pipeline herbeigeschafft wird, aber am Ursprungsort nicht einfach übrig ist. Man hofft darauf, dass sich Beeinträchtigungen in erträglichen Grenzen halten.

Ich kürze ab: Es gibt auch hierzulande keinen Grund, mehr Trinkwasser als nötig zu verschmutzen. Nicht Wasser schlechthin, aber Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource.

Gruß
Wolfgang

Servus,

sicher ist es mehr - falls es überhaupt eine solche Bekanntgabe der chinesischen Regierung gab, wird diese nicht wegen einer Fläche veröffentlicht worden sein, die nicht den Dreck unterm Daumennagel ausmacht.

Es geht nicht um die Schätzung, was mutmaßlich Inhalt dieser Bekanntgabe gewesen sein könnte, sondern um die Evaluierung der zitierten Quelle.

Wenn man mehr über diese Quelle wüsste, ließe sich leicht sehen, ob es sich schlicht um einen Zehnerpotenzenstolperer handelt, der in den besten Häusern vorkommen kann - ich weiß nicht mehr, in welchem öffentlich-rechtlichen Sender ich kürzlich hörte, König Kurt habe am Nürburgring mehrere hunderttausend Euro an Landesmitteln versenkt - , oder ob sie insgesamt nicht weiter ernst zu nehmen ist.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

wenn du Wasser sparen möchtest, dann hör auf, Rindfleisch zu essen.

Mit 2 kg eingespartem Rindfleisch (30.000 l) hast du deine Jeans schon wieder „drin“

Grüße
miamei

wenn du Wasser sparen möchtest, dann hör auf, Rindfleisch zu essen.

Mit 2 kg eingespartem Rindfleisch (30.000 l) hast du deine Jeans schon wieder „drin“

Herrlich. Der inneren Logik solcher Lösungsvorschläge zur Rettung des Planeten kann sich kaum jemand entziehen. Ich mache es umgekehrt, verzichte auf eine neue Jeans und gehe dafür vier Mal ins Steakhouse.

Mahlzeit!

Hallo Pentti,

ich geh mit ins Steakhouse!

Allerdings darf ich doppelt so oft gehen, weil ich nur Lady-Steaks schaffe…

Aber das ist doch der Irrsinn dieser Welt!
Ich soll doch auch mindestens 2x die Woche Seefisch essen, weil das soo gesund ist,
wenn das jeder täte, wären in 6 Monaten wahrscheinlich alle Meere leergefischt.

Grüße
miamei

Servus,

die Angaben zu „virtuellem Wasser“ haben den Charakter von Milchmädchenrechnungen.

Grad bei Rindfleisch ist es überhaupt nicht gesagt, dass das bei der Produktion benötigte Wasser überhaupt in Konkurrenz zu Trinkwasser steht und ggf. wie viel davon.

Bei Baumwolle hat so eine Rechnung eher eine greifbare Aussage - aber man darf sich hier die Alternative Kunstfaser vorstellen: Kunstfaser ohne fossile C-Quelle (Erdöl, vielleicht mit ziemlichen Klimmzügen auch Steinkohle) wird nicht funktionieren. Da zahlt man dann einen hohen Preis an Ressourcen für nicht benötigtes Wasser.

Moral: Wenn man denn daran glauben möchte, dass es (a) für diese Themen individuelle Lösungen gibt und (b) irgendwelche anderen Lösungen als eine möglichst schnelle Zurückführung der Erdbevölkerung auf etwa eine Milliarde in Frage kommen, kann man locker den lieben langen Tag mit dem Entwickeln und Ausrechnen irgendwelcher Modelle verbringen. Auf diese Weise gibts dann auch keine Jeans und kein Steak, weil die Läden dann schon zu haben.

Schöne Grüße

MM