Wasserelektrolyse

Hallo zusammen,

ist es möglich eine Wasserelektrolyse-Anlage zu bauen, die nach dem Einsatz von herkömmlicher „Anschubenergie“ den produzierten Wasserstoff zur weiteren Produktion von Wasserstoff einsetzt ?

Dann müsste man bei laufender Produktion nur noch Wasser nachschütten. Könnten auf diesem Wege nennenswerte Überschüsse produziert werden ?

Wenn nicht, warum nicht ?

Vielen Dank und schöne Grüße

Ralph

Hallo Ralph,
die Produktion von Wasserstoff aus Wasser per Elektrolyse erfordert die Zufuhr von Energie (Strom). Wenn Du den Strom abschaltest, endet die Produktion.
Gruß
Achim

Hallo Achim,
das ist schon klar. Deshalb sprach ich ja auch von der „Anschubenergie“, eben der Menge an Strom, die nötig ist, um den Produktionsprozess in Gang zu setzen. Wenn dann eine ausreichende Menge Wasserstoff produziert ist, soll die externe Stromquelle abgeschaltet werden. Die Produktion soll dann fortgeführt werden mit dem Strom, den ich mit dem bis dahin produzierten Wasserstoff gewinnen kann.
Gruß
Ralph

Hallo Ralph,
den produzierten Wasserstoff kannst Du zwar in einer Brennstoffzelle wieder in Strom verwandeln, aber dabei fallen ca.50 % Verlust in Form von Wärme an, also 50 %weniger Strom als Du investiert hast. In diesem Prozess würde also mehr Wasserstoff verbraucht als produziert. Du träumst anscheinend von einem Peroetuum mobile. Aber das gibt es nicht ! Sorry !

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Hallo Achim,
für den Betrieb einer Brennstoffzelle trifft das sicher zu. Aber was wäre, wenn man mit dem produzierten Wasserstoff einen Brenner betriebe, damit Wasser erhitzen und schließlich eine Dampfturbine betreiben würde, die wiederum den Strom bereitstellt, der für die Produktion weiteren Wasserstoffs für die Elektrolyse verwendet würde.
Ein Perpetuum Mobile wäre es nur dann, wenn Energie aus dem Nichts geschaffen würde. Soweit ich mich erinnere, kann man aus 1 Liter Wasser 1400 Liter Wasserstoff herstellen. Diese Menge müsste doch mehr als ausreichen um den für diesen Prozess notwendigen Brennstoff zu produzieren.
Gruß
Ralph

Hallo Ralph,
der Wirkungsgrad einer Dampfturbine liegt m.W. bei etwa 40 %., ist also schlechter als eine Brennstoffzelle. Mag sein, dass Du aus 1 Liter Wasser 1400 Liter Wasserstoff herstellen kannst. Entscheidend ist doch letztlich die Frage, ob Du bei dem Prozess mehr Leistung herausbekommst als Du reingesteckt hast. Und das wäre in dem von Dir beschriebenen Prozess nicht möglich. Wo soll denn die zusätzliche Energie herkommen ?

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Moin!

Nein, es kann überhaupt kein Überschuss produziert werden, das geht thermodynamisch nicht, da aus einem Energieumwandlungsprozess niemals mehr Energie herausgeholt werden kann, als drin steckt. Und dann hat man noch Verlustleistung durch die Prozesse selbst und den Energietransport.

–> siehe Wikipedia Thermodynamik

Jeder Energieumwandlungsprozess setzt Wärme frei - mal mehr, mal weniger - Wärme als Verlustwärme gedacht - also nicht-nutzbare Wärmeenergie, Wärme die in die Umgebung abgeleitet wird und damit „verschwindet“. Dadurch erhält man immer ein klein wenig weniger Energie raus, als drin steckt.

Ein Beispiel:
Die Umwandlung von 1L Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff braucht genausoviel Energie, absolut, wie die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser freisetzt, zieht man jetzt noch die Verlustenergie ab, hat man ein System, das irgendwann zum stillstand kommt, weil immer etwas Energie als nichtnutzbare Wärmeenergie (vgl. Entropie) verloren geht.

Mit anderen Worten: Jede Energiequelle ist erschöpflich. Selbst eine Energiequelle wie die Sonne ist irgendwann ausgebrannt, auch wenn das noch dauert.

Ich hoffe ich konnte helfen!