Wasserleitung verschrauben / Rohrgewinde

Moin,

zum ersten Mal habe ich mit wasserführenden Rohrverschraubungen ohne Anschlag und Dichtung zu tun.
Im Garten soll ein 1/2"-Auslaufhahn (normaler Wasserhahn, bzw Messing-Kugelauslaufhahn) höher gesetzt werden. Dafür habe ich im lokalen Baumarkt (keine Kette!) mit Beratung einen Rohrnippel und zwei passende, winklige 90° Fittinge gekauft (alles aus Stahl). Hanf und Neo-Fermit ebenso.

Nun meine Frage:
Da ich ja noch übe, habe ich die Gewinde erst einmal ohne Hanf zur Probe zusammen gedreht. Das Außengewinde ist ja konisch, deswegen kann man sie nur ein Stück weit zusammen drehen. Bei mir waren das genau drei Umdrehungen ganz leicht, dann geht da mit Kraft noch ein Halbe hinterher.
Die Gewinde sind ja genormt, also ist das mit den dreieinhalb Gewindegängen immer so, oder?
Mir kommt das sehr wenig vor. Ist das OK?

Und weiter: der Rohrnippel muss am Ende senkrecht stehen und der Auslauf nach unten zeigen. Wie bekomme ich es hin, dass der Winkel stimmt und die Verschraubung trotzdem dicht ist? Muss ich, wenn es in der richtigen Position nur locker sitzt, alles noch mal abdrehen und noch mehr Hanf auffädeln, damit es nur mit Kraft auf die richtige Position gedreht werden kann?

Danke für Hilfe!

VG
J~

Ja, da gibt es so viele Toleranzen das man das in der Praxis kaum genau sagen kann.
Manchmal kann man locker bis um ende drehen, manchmal kaum eine.

Nein, vernünftig eindichten (Anrauhen nicht vergessen) und und dann mit der Zange soweit drehen bis alles fest ist und die richtung stimmt.
Sollte es zu leicht gehen, dann nochmal mit mehr Hanf.
Hast du zuviel Hanf genommen, drückt er sich beim eindrehen aus dem Gewinde heraus und es wird undicht oder die Muffe platzt.
Hast du zuwenig genommen, dann kannst du die Verschraubung ohne großen Kraftaufwand bis zum Anschlag drehen.
Muß man halt etwas üben.
Aber, niemals bis zum Anschlag eindrehen, sondern immer so 1-2 Gewindegänge übrig lassen.

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Moin und danke erstmal für deine Antwort!

Das ist für mich sehr ungewohnt. Bisher hatte ich es nur mit (nicht im Gewinde dichtenden) zylindrischen Gewinden zu tun :slight_smile:

Nein, vernünftig eindichten (Anrauhen nicht vergessen) und und dann mit der Zange soweit drehen bis alles fest ist und die richtung stimmt.

Meine Gewinde waren beim kauf nicht angeraut. Ich habe dann mit den Zähnen der Wasserpumpenzange mehrmals ringsrum „Macken“ rein gedrückt. Meinst du so?

Hast du zuwenig genommen, dann kannst du die Verschraubung ohne großen Kraftaufwand bis zum Anschlag drehen.
Muß man halt etwas üben.

OK, ich versuche es noch mal mit mehr Hanf. Darf man dessen Fäden eigentlich verzwirbeln? Oder besser nicht?

Aber, niemals bis zum Anschlag eindrehen, sondern immer so 1-2 Gewindegänge übrig lassen.

Wie gesagt, weiter als 3,5 Umdrehungen kam ich eh nie.

VG!
J~

Könnte man aber auch mit Hanf abdichten.
Längst nicht alle eingesetzten Gewinde zum eindichten im Installateurhandwerk sind konisch.

Besser wäre ein Sägeblatt oder Säge (nehme ich immer).

Auf gar keinen Fall.
Glatt ins Gewinde einlegen.

Kommt auf die angewendete Kraft drauf an.

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Hallo.
Ein Tipp: lasst das mit dem Hanf. Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Nimm Teflonband. 6 Umdrehungen unter mäßiger Spannung um das Gewinde legen (rechtsrum). Dann verschrauben bis es passt.
Gruß

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…ist was für Profis, da man das Gewinde nicht zurück drehen darf, oder nicht? Ich bin kompletter Anfänger, darum habe ich mich für Hanf entschieden.

VG
J~

Darf man auch zurückdrehen.
Hanf hat aber gewisse Vorteile und es gibt nur wenige anwendungen die wirklich für teflonband sprechen.
Wenn schon alternativ, dann eher mit Flüssiggewindedichtung.
Da kann man fast gar nichts mit falschmachen.