Wasserplanet

Habe mal eine theoretische Frage:
Wäre es denkbar, dass es irgendwo im Weltall einen Planeten gibt, der ausschließlich aus (flüssigem) Wasser besteht - also sozusagen einen „Mega-Wassertropfen“, so groß wie die Erde?

Meine Vermutung wäre „ja“, denn wenn genügend Wasser da ist, müßte ja die Eigenschwerkraft dafür Sorgen, dass das Teil stabil bleibt und rund wird.
Worüber ich mir nicht sicher bin: ob der Druck im Innern so eines Wassertropfens so stark wäre, um das Wasser fest werden zu lassen, d.h. dass sich im Innern eine Eiskugel befindet.

Danke im Voraus für eure Antworten

Oliver

Hallo Oliver,

Habe mal eine theoretische Frage:
Wäre es denkbar, dass es irgendwo im Weltall einen Planeten
gibt, der ausschließlich aus (flüssigem) Wasser besteht - also
sozusagen einen „Mega-Wassertropfen“, so groß wie die Erde?

das ist extrem unwahrscheinlich. Es mag Gegenden im Universum geben, in denen es außer Wasserstoff keine weiteren Elemente gibt, aber wenn es Wasser gibt, muß es aber auch Sauerstoff geben und wo es Sauerstoff gibt, gibt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch andere „schwerere“ Elemente (Eine Supernova kann ja nicht ausschließlich Sauerstoff ausspucken). Die würde ein Wasserplanet ebenfalls einfangen und dann ist es eben kein reiner Wasserplanet mehr.

Meine Vermutung wäre „ja“, denn wenn genügend Wasser da ist,
müßte ja die Eigenschwerkraft dafür Sorgen, dass das Teil
stabil bleibt und rund wird.

Wie gesagt, wo es Wasser gibt, gibt es auch viele andere Elemente

Worüber ich mir nicht sicher bin: ob der Druck im Innern so
eines Wassertropfens so stark wäre, um das Wasser fest werden
zu lassen, d.h. dass sich im Innern eine Eiskugel befindet.

Bei den hohen Drücken im Inneren eines Planeten kann man kaum noch vom Aggregatzustand „fest“ reden. Unter solchen Drücken würde jedes noch so feste Material fließen wie eine Flüssigkeit.

Jörg

Wäre es denkbar, dass es irgendwo im Weltall einen Planeten
gibt, der ausschließlich aus (flüssigem) Wasser besteht - also
sozusagen einen „Mega-Wassertropfen“, so groß wie die Erde?

Um das sinnvoll zu beantworten, müßte man einen plausiblen Mechanismus finden, der zur Trennung der unlöslichen Stoffe vom Wasser und den darin gelösten Stoffen führt. Denkbar wäre hier beispielsweise, daß sich zunächst Planeten ausschließlich aus Kometenkernen bilden, die aus einem kleinen festen Kern und einem dicken Mantel aus Eis oder flüssigem Wasser besteht. Solche Körper gibt es beispielsweise im Kuipergürtel. Bei einem streifenden Zusammenstoß zweier solcher Körper könnten dann große Teile des Mantels beider Planeten ins All geschleudert werden, aus denen sich dann ein reiner Wasserplanet bildet. Ob das möglich ist, müßte man allerdings durchsimulieren. Und selbst wenn es möglich ist, wäre es wohl extrem unwahrscheinlich. Allerdings war die Bildung unseres Mondes auch sehr unwahrscheinlich.

Moin,

Wäre es denkbar, dass es irgendwo im Weltall einen Planeten
gibt, der ausschließlich aus (flüssigem) Wasser besteht - also
sozusagen einen „Mega-Wassertropfen“, so groß wie die Erde?

Eher nicht. Die Zusammensetzung des Weltalls läßt sich ziemlich gut an der Zusammensetzung des Sonnensystems ablesen. Und es spricht eigentlich nichts für die Annahme, daß sich irgendwo im Weltall Gas findet, welches neben Helium und Wasserstoff nur noch Sauerstoff enthält.

Meine Vermutung wäre „ja“, denn wenn genügend Wasser da ist,
müßte ja die Eigenschwerkraft dafür Sorgen, dass das Teil
stabil bleibt und rund wird.

Es gibt genügend Wasser, kein Problem. Aber eben auch genügend andere Stoffe, so daß Planeten immer einen Kern aus schwere(re)n Elementen haben; i.A. ist das Eisen bzw. Fe-Ni - Legierungen mit Schwefel u.a. Das gilt im übrigen auch für Planeten wie Jupiter & Co.

Worüber ich mir nicht sicher bin: ob der Druck im Innern so
eines Wassertropfens so stark wäre, um das Wasser fest werden
zu lassen, d.h. dass sich im Innern eine Eiskugel befindet.

Das kommt auf die Temperatur und den Druck drauf an. Die normal zugänglichen Phasendiagramme geben darüber leider keinen Aufschluß, wie Wasser sich in einer Hochtemperatur-Hochdruckphase verhält.

Gruß,
Ingo

Im Weltall wäre es zu kalt. Das Wasser würde also gefrieren.