Hallo Anja,
du hast nun schon mehrere treffende Antworten bekommen.
Noch kurz:
Man unterscheidet den akuten und die chronischen Flüssigkeitsmanagel.
Ersterer tritt eher in heißen Sommern auf, wenn dann noch Intensivsport, z. B. Radmarathon ohne ausreichende Flüssigkeits ergänzung betrieben wird, oder man hält sich in heißen Urlaubsländern in der Sonne auf, man schwitzt plötzlich nicht mehr, über die Verdunstung des Schweißes reguliert man schließlich seineTemperatur, die Körpertemperatur steigt an, es kommt zum Hitzekollaps und Hitzschlag!
Der chronische Flüssigkeitsmangel betrifft viele Menschen, häufig schon Kinder, deren Denkleistung dadurch in der Schule gemindert ist.
Aber vor allem alte Menschen, deren Durstgefühl sich nicht zuverlässig meldet, vergessen schlichtweg das Trinken.
Eine alte Dame aus unserer Verwandtschaft litt vor einer Zeit immer mehr an Wadenkrämpfen vor allem nachts, Mg half nicht!
Ihre Bewegungen wurden langsamer, das Sprechen auch, Sätze wurden nicht zu Ende gebracht wegen massiver Konzentrationsstörungen, sie stürzte wegen starkem Schwindel, Blutdruckschwankungen, Herzrhythmusstörungen, Beinödeme wurden vom Arzt erst falsch gedeutet, Infektionen der ableitenden Harnwege kamen hinzu. Sie wirkte stark verändert, dement und wurde ein ganz „anderer Mensch“.
Durch eine Woche dauernde tägliche Infusionen mit physiologischer NaCl + Zusätze kam sie ganz langsam wieder auf die Beine und lernte „vom Kopf her“ bewusst ihre regelmäßigen täglichen Wassermengen zu trinken, sodass sie weder Wadenkrämpfe noch Sprechstörungen hat, und auch wieder Fahrrad fährt mit jetzt 83 Jahren.
Die Dehydration (Flüssigkeitsmangel) bei alten Menschen ist auch derzeit ein prägnantes Thema in der Heimpflege, da es oft viel Zeit seitens der Pflegekräfte braucht, um regelmäßig hinterher zu sein, die Heimbewohner zum Trinken zu motivieren, die das häufig aus Unverständnis und mangelndem Durst ablehnen. Wenn nun noch ein sehr heißer Sommer hinzu kommt, die Leute schwitzen und verlieren vermehrt Flüssigkeit, dann kommt es zu einem Massensterben wie wir es letzten Sommer erfahren haben, besonders aus Frankreich/Paris, aber auch hier bei uns. Oft wird die Ursache der vielfältigen Beschwerden viel zu spät erkannt.
Gruß, Renate
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