Webkatalog: welche Software empfehlt Ihr

Hi,

gerne möchte ich einen Webkatalog / ein Webverzeichnis programmieren lassen.

Welche Open Source Software ist dafür geeignet oder sollte der Webkatalog von Grund auf seitens Programmierer:in erstellt werden?

Was sind für Euch gute Webkataloge bzw. welche Funktionen möchtet Ihr nicht missen bzw. vermisst Ihr?

Was mir spontan als wünschenswert einfällt:

  • Suche per Spracheingabe
  • multilingual
  • (Sub-)Kategorien beliebig teilen und verschieben können
  • Favicons der Links einbinden, optional Fotos und Videos, Vorschautext, Beschreibung
  • (Internet-)Adressen, Telefonnummer(n), Social Media
  • Suche in verschiedenen Attributen, z.B. Ort, Preis, Verfügbarkeit
  • Toll wäre, in Echtzeit Verfügbarkeit von z.B. freien Zimmern angezeigt zu bekommen oder von Restkarten oder…
  • (Sub-)Kategorie vorschlagen können
  • Vernetzung mit personalisierbarer Startseite
  • Erinnerungsfunktion, z.B. Essen ab XY abholen
  • Benachrichtigungsfunktion, z.B. neue Schlafunternkunft
    ,

Wie stelle ich sicher, dass Programmierer:in Software überhaupt und insbesondere ausreichend dokumentiert, so er / sie die Plattform im Anschluss nicht pflegen mag? Gibt es hierfür Musterverträge?

Danke und ciao,
Romna

Danke und ciao,
Romana

Hallo,

Gegenfragen: was ist für Dich ein „Webkatalog“? Welchen Zweck und Nutzen soll er erfüllen? Wer ist die avisierte Zielgruppe?

Die Spracheingabe würde ich dem Betriebssystem überlassen.

Du sollest Dich auf Deine Zielgruppen beschränken und nur deren Sprachen nutzen. Selbst die Wikipedia hat nur die wenigsten Artikel in mehr als 20 Sprachen im Angebot.

Was verstehst Du unter „Kategorien teilen“?

Was ist damit?

Ich verstehe das so, dass Du Google Nachprogrammieren lassen möchtest… (nur besser und umfangreicher)

Wer soll sie vorschlagen?

Also nicht nur die Google-Suchmaschine Nachprogrammieren, sondern auch Google Kalendar…

Da ich hier eine ganz gewaltige Programmieraufgabe im Bereich von vielen Zehntausend oder gar einigen Hunderttausend Euro sehe, sollte man nicht irgendeinen Vertrag für sich selbst umbiegen, sondern einen sehr spezifischen Vertrag erstellen. Dem sollte ein Pflichtenheft zugrunde liegen, in dem möglichst exakt und unmissverständlich alle Anforderungen an die zukünftige Software vereinbart werden. Und in so einem Pflichtenheft findet sich natürlich auch die Position der Dokumentation, deren Umfang und der Lieferweg.

Wahrscheinlich ist es einfacher und preiswerter, eine eigene Firma zu gründen und Programmierer einzustellen, statt sich über Jahre an externe Dienstleister zu binden.

Das ist der Punkt, der für Dich von geringstem Interesse sein dürfte. Bei den Tausenden Stunden Personenarbeitszeit, die für dieses Projekt drauf gehe, vor allem über all die Jahre Pflege, fallen eventuelle Lizenzgebühren nur gering ins Gewicht. Auch dürften die Kosten der Server mögliche Lizenzkosten übersteigen.

By the way: wie sieht das Monetarisierungskonzept aus? Sprich: wie willst Du die Kosten wieder rein holen?

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Du hast da eine Menge Ideen, die aber zusammen genommen, noch kein wirkliches Bild ergeben. Man erkennt, dass es hier offenbar um irgendetwas mit Reise/Touristik/Events gehen soll. Aber von welcher Dimension reden wir hier? Willst Du den Großen der Branche Konkurrenz machen, oder ist das eher etwas für „ein paar Leute“? Es macht schon einen Unterschied, ob so eine Lösung skalieren können muss und Redundanzen braucht, um 7/24 auch dann laufen zu können, wenn mal ein Blech ausfällt, oder es dir egal sein kann, ob das System mal einen halben Tag ausfällt. Damit in Verbindung steht dann unmittelbar auch die Frage des Budgets. Haben da nur „drei Leute eine Idee“, oder gibt es die Chance ein Startup mit Finanzierungspartnern im Hintergrund aufzubauen, die kein Problem damit haben, diverse Mio. locker zu machen? Und selbst die, sind schneller weg, als Du denkst, wenn Du Dir man ansiehst, welche Kosten so eine Geschichte je nach Größenordnung verschlingen kann. Nur mal so als Anhaltspunkt: Ich war um die Jahrtausendwende bei einem Startup beschäftigt, das in der Spitze auf gerade mal 15 Leute gekommen ist, deutlich über eine Mio. in einem knappen Jahr unters Volk gebracht hat und dann in der 2. Finanzierungsrunde gescheitert ist.

Dann mischt Du hier kleine Banalitäten mit Dingen, die so eine Plattform alleine gar nicht leisten kann, sondern für die Du Schnittstellen zu den Systemen Dritter brauchst, die einfacher oder recht komplex aussehen, uns insbesondere auch vertragliche und kommerzielle Vereinbarungen mit Dritten benötigen und sich erst ab einer gewissen Größe überhaupt machen lassen/von der Programmierung her finanzierbar sind/sich refinanzieren lassen. Dann kommen da die von @Pierre schon angesprochenen Dinge hinzu.

Ich weiß, dass es ganz, ganz schwer am Anfang solcher Ideen ist, da Struktur rein zu bringen. Aber ohne eine solche kann man nur schwer helfen.

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Hi Pierre,

es geht mir um einen branchenspezifischen Webkatalog, derer es viele geben mag, z.B. wie sie auf webkatalog-kostenlos.de zu finden sein sollten.

Inwiefern ist die Software für die Zielgruppe relevant?

Der Webkatalog soll für Bedürftige sein, für z.B. obdachlose und wohnungslose Menschen, Menschen mit keinem oder nur geringem Einkommen.

Mit dem Webkatalog soll ein Ort und eine Anlaufstelle geschaffen werden, an der Bedürftige alles auf einen Blick finden können, z.B.

Notunterkünfte
Kostenloses bzw. kostengünstiges Essen
kostenlose bzw. kostengünstige Dienstleistungsangebote wie kostenlosen Haarschnitt
Kostenlose bzw. kostengünstige soziale Teilhabe

So es einerseits Bedürftige sich über unterschiedliche Hilfen informieren können sollen, soll dies auch Menschen die helfen können, als Inspirationsquelle dienen, z.B. „Suspended Coffee“, öffentliche Kleiderschränke, 2 Kaufen und 1 verschenken…

Da beispielsweise Obdachlose teils durch Länder reisen, ist eine multilinguale Plattform wichtig. Überdies herrscht nicht nur hierzulande mehr und mehr Obdach- und Wohnungslosigkeit.

Suche dem Betriebssystem überlassen? Angenommen jemand sucht eine Übernachtungsmöglichkeit, und möchte diese in diesem angedachten Webkatalog finden, wie soll das mit Spracheeingabe im Betriebssystem zusammengehen können?

Sprachen: we will see.

Kategorien teilen: ad hoc fällt mir da jetzt nicht das beste Beispiel ein. Angenommen es kristallisieren sich im Laufe der Zeit immer mehr Obdachlose mit Allergien, Gehbehinderungen… heraus. So könnten z.B. Unterkünfte die darauf Rücksicht nehmen, in einer Unterkategorie oder weiteren Kategorie gelistet werden.

Beispielsweise droht immer mehr Menschen mit Gehbehinderungen die Wohnungslosigkeit bzw. Obdachlosigkeit. Es fehlen zuhauf barrierefreie Wohnungen.

Adressdaten: eintragen können und öffentlich sichtbar machen

Was hat das mit Google nachprogrammieren zu tun? Google ist für Alle da, ich will nur für Bedürftige da sein. :slight_smile:

Kategorien können von Menschen vorgeschlagen werden, die bedürftig sind oder die Bedürftigen etwas anbieten mögen, z.B. vielleicht mag jemand kostenlose Rechtsberatung anbieten oder Begleitung bei Behördengängen anbieten.

Google Kalender: das bietet wahrlich nicht nur Google an. Wieso bist Du so auf Google fixiert? Ecosia würde ich bevorzugen. :slight_smile:

Ich habe bewußt nur ein paar Funktionen geschildert, sonst würde es hier den Rahmen sprengen.

Der Webkatalog soll Teil eines Portals werden. Der Wunsch ist themespezifische Netzwerkplattformen bauen zu lassen, in denen Menschen gezielt alles zu einem Thema finden bzw. sich darüber austauschen können. So man mit Bedürftigen kein bzw. kaum Geld verdienen kann, ist es mit anderen Zielgruppen sehr wohl möglich. Doch der Fokus liegt nicht auf dem Geld sondern soziale Innovationen.

In den Anfängen des Internets gab es zuhauf Webkataloge für alles Mögliche, z.B. Brautkleider, Hunde… Leider gehen heute viele Webkatalog auch wieder zügig offline.

Das Rad muss nicht neu erfunden werden, sprich je nachdem können auch bereits vorhandene Tools integriert werden.

Salve,
Romana

Und woran lag das? Zum Einen ist für die Pflege ein riesiger Aufwand notwendig, der entsprechend Zeit und Geld kostet. Zwei, drei unbrauchbare Links und schon erlahmt das Interesse der Besucher. Niemand klickt 20 Links in der Hoffnung an, dass am Ende einer funktioniert.

Zum Anderen ist ein Webkatalog im Vergleich zu einer Suchmaschine viel aufwendiger/unpraktischer in der Nutzung. Man muss erst den Katalog finden und dann wissen, in welcher Rubrik derjenige die gewünschte Adresse abgelegt hat, die er für richtig hielt, die aber nicht zwingend die ist, in der der Besucher suchen würde.

Gerade ein Dienst, wie Du ihn Dir vorstellt, wird mit dem ersten Themenfeld konfrontiert werden. Die Adressen, die den Katalog aufgenommen werden sollen, werden häufig untergeordnete Seiten von Städten, Gemeinden, Kreisen, Hilfsorganisationen usw. sein, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass sich Internetadressen ändern, ist riesig.

Die Seite gibt es nicht. Die hat sich ein Domain-Händer gesichert, dem man den Namen abkaufen kann.

… inzwischen hat man erkannt, dass Dienstleistungen aller Art von nur den wenigsten Menschen kostenfrei angeboten werden. Drum meine Frage nach der Monetarisierung. Irgendwer muss das Ding ja bezahlen.

In Deinem Fall könntet Du eine gemeinnützige Stiftung oder einen Verein gründen, dem Menschen Geld spenden und mit diesen Spenden den Service erhalten.

Diese Definition ist eine der Grundlagen eines solchen Service weil sie über zum Beispiel über die Zugänglichkeit und Optik entscheidet.

Danke für die Erklärung.

Gibt es denn schon Notunterkünfte, die ihre Zahl freier Plätze minutenaktuell digital erfasst und die Daten online nutzbar macht? (Nicht, dass Du für Deine Partner diese Vorleistung erbringen musst.)

Dito. Wer liefert Deiner Plattform wie die Daten?

Ich drück an meinem Smartphone in das Suchfeld einer Seite, es ploppt die Tastatur auf und ein kleines Symbol, mit dem ich die Spracheingabe aktiviere. Läuft über das Betriebssystem meines Gerätes und miss daher nicht auf einer Seite neu erfunden werden, wie Du schon selbst schreibst:

ok

Das wirst Du mit so einer Anwendung aber nicht ändern können.

Nun ja, Du willst Daten sammeln, bewerten einordnen und auf Anfrage ausgeben. Das ist genau das, was Google mit seiner Suchmaschine macht. Die einzigen Unterschiede: Deine Zielgruppe ist vergleichsweise klein und das auszugebende Angebot ist deutlich kleiner.

Daran sind schon Konzerne mit Millionen auf den Konten und Fachkompetenz gescheitert.

Und nach Deinen Ausführungen bin ich erst recht der Meinung: die Software, auf deren Basis das Projekt laufen soll ist derzeit sowas von unwichtig.

Hi Wiz,

in meiner Antwort an Pierre dürfte einiges klarer werden. Ich wollte gar nicht alles im Detail be-schreiben.

Ursprünglich bezog sich meine Idee auf Bedürftige, die sich zwischenzeitlich auf andere Zielgruppen erweitert hat.

Laut Bundesregierung soll die Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 beseitigt sein, was ich für unmöglich erachte, da diese zunehmend steigt.

Ich gehe soweit zu behaupten, dass ich den Eindruck habe, Wohnungslosigkeit ist gar gewünscht. Weshalb sollen Vermieter:innen für eine Wohnung oder ein Zimmer z.B. 600 € nehmen, wenn sie für einen einzelnen Bettplatz (ohne Mietvertrag, ohne Rechte) bis zu 6000 € pro Person und Monat erhalten können?

Leider mangelt es vielfach an konkreten Zahlen bzw. die Zahlen sind sehr unterschiedlich. Aktuell sollen ca. 500.000 Menschen wohnungslos bzw. obdachlos sein. 2015 schrieb die Wohnungslosenhilfe, dass es bald 1,9 Millionen sein könnten, und sie schätzte die Zahl der Obdach- und Wohnungslosen weitaus höher ein. Hinzu kommt noch verdeckte Wohnungslosigkeit, z.B. von Frauen die privat bei Freunden, Familie wohnen oder Wohnung bzw. einen Schlafplatz gegen Sex haben.

So ich mich erinnere, sprach Olaf Scholz stolz davon, sie hätten sich durchgerungen jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen und dafür 225.000 Millionen zu investieren, was nicht mal eingehalten wird. In einem Artikel las ich, durchschnittlich würde die Unterbringung von Wohnungslosen zwischen 3 - 4000 € kosten. Rechnet man den Durchschnittswert von 3500 € auf eine halbe Million Menschen hoch, komme ich auf 1,750000000 Milliarden Euro - und dies jährlich. Wie passt das zusammen?

Weshalb übernehmen Jobcenter bzw. das Wohnungsamt keine Mieterhöhungen im zwei- bzw. dreistelligen Bereich, zahlen jedoch Notunterkünfte in teils menschenunwürdigen Bedingungen im drei- bis vierstelligen Bereich?

Übel finde ich, dass insbesondere Geringverdiener:innen soviel von ihrem Gehalt abdrücken müssen, dass sie einerseits diese finanzieren können bzw. müssen, doch nicht das Geld aufbringen können, für eine eigene Wohnung, in der sie sich geschützt und geborgen fühlen können.

Ein Recht auf Wohnen ist im Grundgesetz nicht verankert. Man hat ein Recht auf ein Dach über dem Kopf, doch wie das aussieht, ist offen? Und wie es sich mit Menschen auf engstem Raum lebt, mit denen man vermutlich oftmals nicht mal dieselbe Sprache spricht bzw. keine bzw. kaum gemeinsame Interessen hat?

Als Jugendlich war ich in einem „Ausländerlager“, weil ich eine Klassenkameradin besuchte. Sie erzählte, in ihrem Land sei sei eine Prinzessin gewesen, doch sie hätten flüchten müssen. Wie dem auch gewesen sein mag, sie lebten als Großfamilie mit sechs oder sieben Kindern in einem großen, dunklen Raum mit vielen Teppichen. Für mich war das schlimm anzusehen. Später hieß es, dass in dem Asyllager beschlossen worden sei, jeden Tag müsse eine andere Familie für Alle kochen. Das ist menschenverachtendes Verhalten, da jeder das essen können sollte, was der eigenen Kultur und dem eigenen Geschmack entspricht.

Doch heute sind es ja nicht nur Geflüchtete sondern immer mehr Menschen, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können, die z.B. von Altersarmut betroffen sind, arbeitslos werden, krank werden oder gerade in einer Lebenskrise stecken, was jedem Menschen passieren kann.

Eine Frau erzählte mir, dass nach 35 Jahren sie eine Räumungsklage erhalten habe. Der Vermieter hatte sogut wie nichts an der Wohnung instandgehalten. Dann hieß es: planieren ist günstiger. als sanieren Sprich einige Vermieter:innen kassieren bestmöglich 100 % Miete und wenn die Wohnung / das Haus abgewohnt ist, wird es abgerissen / grundsaniert, um danach die Wohnungen / das Haus noch teurerer vermieten zu können. Das finde ich nicht rechtens, gleich viele Mieter:innen aus Angst vor Mieterhöhungen, Mängel kaum zu melden wagen.

Unlängst war ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, ca. acht Millionen Menschen hierzulande haben Angst wohnungslos zu werden, sprich knapp 10 %. Tendenz wohl steigend.

Selbst wenn Du meinst und weißt, Dir wird das nie passieren, was ja auch bei den meisten Menschen nicht der Fall sein wird, dennoch zahlst Du mit. Alle Steuerzahler:innen finanzieren diesen Irrsinn. Und für das soziale Klima ist das auch nicht gut. Ich denke, daher kommt der massive Rechtsruck. Mir scheint, viele Menschen denken, wenn es die Flüchtlinge nicht gäbe, hätten sie ausreichend und bezahlbaren Wohnraum. Das sehe ich nicht so.

Und die Kosten werden nicht nur durch die Unterbringung in Notunterkünfte, Pensionen… verursacht, sondern meist können diese Menschen auch nicht mehr arbeiten, sprich wirtschaftliche Verluste.

So Obdachlose oft einer mangelnden ärztlichen Versorgung ausgesetzt sind, steigen bei Wohnungslosen oft Gesundheitskosten deutlich an. Von Folgeerkrankungen wie psychische Leiden mag ich erst gar nicht reden.

In einem Artikel las ich, jeder fünfte Suizid stünde im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit. Wie ist das dann erst bei wohnungslosen bzw. obdachlosen Menschen? Hinzu kommt noch, dass diese hilfs- und schutzbedürftigen Menschen teils von anderen Menschen gedemütigt, geschlagen und getötet werden.

Wieviel Talente und Ressourcen liegen im wahrsten Sinne des Wortes teils auf der Straße? Es gibt hier beispielsweise Experimente eines Musikers, der sich als Obdachloser verkleidet hatte, und - glaube - 20 Dollar in einer halben Stunde gesammelt hatte, indes am selben Abend bei seinem Konzert eine Karte - glaube - 100 Dollar kostete. Jedenfalls wer gesellschaftlich unten angelangt ist, kann teils noch soviele Talente haben, bekommt meist jedoch kaum Chancen, (noch) was draus zu machen. Das ist nicht nur menschenunwürdig und eine Schande für unsere Gesellschaft, sondern wir schaden uns auch selbst und wirtschaftlich damit.

Wenn ich nun hier ein paar Punkte zu dem Thema geschrieben habe, so gibt es sicherlich auch andere Themen, wozu ich ebenso viel und noch mehr Kritik schreiben könnte. Beispielsweise gehört für mich auch die Politik, Justiz, das Gesundheitswesen und einiges mehr reformiert.

Von der Politik glaube ich nicht an Hilfe, da sie durch Parteispenden und persönlichen Geschenken, meines Erachtens viel zu abhängig von der Immobilienlobby ist.

Von daher träume ich von einer themenspezifischen Netzwerkplattform, die mit einem Webkatalog beginnen soll.

Salve,
Romana

Diese Idee ist sicher löblich und gut. Es ist aber auch eben mit VIELEN Hürden wie diese bereits erwähnt wurden verbunden. Auf der einen Seite hat man die Kosten für die Programmierung, Daten sammeln, Daten pflegen und die später anhaltenden betriebskosten für Server und ständige Datenaufbereitung.
Wenn man nur mal bei dem Thema Unterbringung bleiben möchte dann gibt es hier in Deutschland ja viele Möglichkeiten für verschiedene Bereiche. Man denke da zum einen z.B. an die Bahnhofsmissionen und auf der anderen Seite z.B. Flüchtlingsunterkünfte. Geht es also NUR um Obdachlose oder wer ist eben die Zielgruppe? In anderen Ländern ist das mit solchen Notunterkünften ggf. wieder anders.
Dann sollte man diese und ähnliche Fragen natürlich auch mit der entsprechenden Zielgruppe durchgehen. Oft ist es vielleicht so, das man vielleicht ein Smartphone hat aber dort einen Datenvolumen Tarif. Also sollte man hier z.B. darauf achten, das die webseite nicht überladen mit Grafiken oder Videos ist und nur im Kilobytebereich lädt um auch in 3G Bereichen Europas und auf dem Land noch gut erreichbar zu sein. Dann stellt sich neben der Frage der Finanzierung (die Du ggf. schon geklärt hast) auch die Frage der Akzeptanz. Wenn Du sowas programmierst dann sollten die Leute das auch annehmen (wollen) also muß hier ggf. ein Mehrwert dasein gegenüber einer Suchmaschine oder einer AI-Findemaschine „Wo finde ich in xy ein kostenloses Bett als Obdachloser“ (in Perplexity.ai eingegeben und dutzende Ergebnisse samt Öffnungszeiten und Ansprechpartnern gefunden…). Das heißt hier wäre damit so eine Webseite überlebt ein Alleinstellungsmerkmal sicherlich interessant. Welchen Mehrwert hätte dieser Dienst gegenüber einer normalen Suche im Web? Das müsste da dann auch klar ersichtlich sein.

Das ist das einfachste, denn das macht jede Internetagentur sowieso. Ausserdem ist diese Vorgabe dann eh im Pflichtenheft festgehalten und jeder weiß was für das Budget zu leisten ist. Dateneingabe und Datenpflege kann hier je nach Bedarf und Umfang (Deutschland-Europa) ja von Stundenbasis bis 2-3 Leute Vollzeit alles mögliche bedeuten.

Kann man sicher auch wieder über eine normale Internetsuche finden ABER das ist wie immer eh etwas SEHR individuelles und bei dem Umfang wird dann eh warscheinlich ein Anwalt zur Prüfung notwendig werden.
Viel Glück!

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Mir geht es wie @Little_H: Dein Engagement wirklich in allen Ehren, aber mit einer noch so guten Plattform, auf der es tatsächlich nichts zu vermitteln gibt, und für deren Realisierung und deren Betrieb man jede Menge Geld benötigen würde, das man zunächst einmal längerfristig sichern müsste, lösen sich die von Dir angesprochenen Probleme leider nicht. Zumal der Betrieb jede Menge Abhängigkeiten von der Zusammenarbeit mit unzähligen Dritten und jeder Menge vorauszusetzenden Systemen bei diesen Dritten, sowie zwischen diesen und deiner Plattform vermittelnden Schnittstellen voraussetzt.

Einen wirklichen Mehrwert kann so eine Plattform nur dann bieten, wenn sie Dinge leistet, die über das hinausgehen, was man ohnehin schon im Internet findet. Bleiben wir bei dem Beispiel für die Übernachtungen/Wohnungen: Da findet man natürlich massenhaft Stellen, an die man sich hierzu wenden kann. Aber das tatsächliche, dahinter stehende Angebot ist, wie Du selbst feststellst, so gut wie nicht vorhanden. Aber selbst, wenn und wo es vorhanden ist, bräuchte es dann natürlich Systeme/Leute, die dafür sorgen, dass dieses tatsächlich vorhandene Angebot auch jederzeit aktuell auf der Plattform zutreffend angezeigt wird. D.h. wenn z.B. das Männerwohnheim „Schattiges Plätzchen“ da seine 50 Betten drüber anbieten will, dann muss es da entweder ein technisches System (mit Schnittstelle) geben, über das dieses seine Betten im eigenen Haus verwaltet, und dann bei jeder Belegung/Freimeldung das Bett in deinem System aktualisiert, oder jemand müsste manuell diesen Job machen. Und das bei einem Angebot, welches auch ohne so ein System ohnehin schon auf Basis von vor der Tür Schlange stehenden Leuten zu den interessanten Zeiten regelmäßig überbucht ist. D.h. Ein Anbieter wird sich fragen, warum er sein Angebot auf so einer Plattform ständig pflegen soll, wenn er es auch so problemlos an den Mann bekommt? Und warum soll ein Kunde so ein Angebot nutzen, wenn er da ständig nur sieht, dass er heute kein Bett bekommen wird?

Und oT zu deinen vermuteten „Abhängigkeiten“. Ja, da gibt es durchaus die ein oder andere Problematik. Aber die Probleme bei der Schaffung von Wohnraum als „Wiedereinstieg“ von Obdachlosen sind recht einfach zu beschreiben: Niemand will solche Nachbarschaft. Weder im eigenen Haus noch nebenan. Das ist bitter für diejenigen, die sich wirklich anstrengen und zurück in ein geregeltes Leben wollen. Aber die Probleme mit dieser Klientel sind nun einmal keine seltenen Ausnahmen. D.h. man kann solche Projekte eigentlich nur mit entsprechendem Abstand zur sonstigen Wohnbebauung realisieren. Damit stößt man aber schnell an die Grenzen des Baurechts (das man natürlich diesbezüglich ändern könnte). Hinzu kommt ein inzwischen viel zu hoher, gesetzlich vorgeschriebener Baustandard, der Geld kostet, das irgendjemand in die Hand nehmen muss. Und das tut er nur, wenn er dafür eine Rendite bekommt, die besser als auf dem Sparbuch ist. In diese Rendite muss das Risiko von Schäden und Verlust einkalkuliert werden. Und man müsste schon ein großer Wohltäter sein, wenn man nicht spätestens da sagt, dass so eine Geschichte einfach kein Business Case ist. Und vergiss die Komunen als Investoren in solche Projekte im benötigten Maßstab, die sind ohnehin Pleite und finanziell überfordert. Mehr als Tropfen auf den heißen Stein zusätzlich zum Betrieb vorhandener Einrichtungen (insbesondere auch Thema Schäden), ist da nicht drin.