Wechsel: Lichtblick, inzwischen reiner Ökostrom?

Moin Moin,

ich bin ein wenig verwirrt. Zum einen durch die defacing-Kampagne von Greenpeace gegenüber Vattenfall (http://bit.ly/4iCPQq), die mich faulen Sack nun doch zum Wechsel hin zum Ökostrom treibt. Zum anderen durch Berichte (http://bit.ly/41DOIf), dass der Strom bspw. bei Lichtblick gar kein reiner Ökostrom sei.

Ist das immer noch so, dass in Spitzenzeiten und generell Strom aus anderen Quellen als erneuerbaren „zugemischt“ wird?

Wie kann man das ausschließen? Geht das überhaupt?

Gruß Erik

Moien

Ist das immer noch so, dass in Spitzenzeiten und generell
Strom aus anderen Quellen als erneuerbaren „zugemischt“ wird?

Also: Alle speisen in das gleiche Netz ein und alle bekommen aus diesem Pool ihren Strom. Es gibt keine Öko/Atom/…leitungen.

Ganz, ganz grob: Wer XYZ-kWh Strom an Endkunden verkauft muss auch XYZ-kWh Stromeinspeisung in den Pool bezahlen. Aber ob auch wirklich immer genug Ökostrom da ist kann keiner mit 100% Sicherheit sagen.

Wie kann man das ausschließen?

Indem man sich ein Wasserkraftwerk hinters Haus stellt und komplett auf den normalen Netzstrom verzichtet.

cu

Moin Erik,

wenn Du wirklich reinen Ökostrom haben willst, mußt Du schon was invesstieren, nämlich in so was!
http://www.nucleostop.de/index.html

Alles klar?!

Im Ernst.
Du kriegst den gleichen Strom wie Dein Nachbar, nur sollte der Anbieter, den Du bezahlst, dieses Geld in Anlagen stecken, die den Strom möglichst umweltschonend erzeugen.
Mehr ist das nciht.

Gandalf

HI,

Du kriegst den gleichen Strom wie Dein Nachbar

Naja nicht ganz, du bekommst eventuell gleich den Strom den dein Nachbar mit seinem MINI Bhkw, PV etc. einspeist, womit der Vorteil der dezentralen Microerzeuger auch in der Netzbelastung offensichtlich wird.

OL

Hallo,

Naja nicht ganz, du bekommst eventuell gleich den Strom den
dein Nachbar mit seinem MINI Bhkw, PV etc. einspeist,

Ach? Kannst Du den irgendwie vom Strom anderer Lieferanten unterscheiden?

womit
der Vorteil der dezentralen Microerzeuger auch in der
Netzbelastung offensichtlich wird.

Welcher Vorteil?
Ich bin auch für BHKWs, aber bitte mit echten, klar ausgedrückten Argumenten. Sonst wird die an sich sinnvolle Sache nur totdiskutiert, weil angreifbar.

Gruß
loderunner

Hallo,

Naja nicht ganz, du bekommst eventuell gleich den Strom den
dein Nachbar mit seinem MINI Bhkw, PV etc. einspeist,

Ach? Kannst Du den irgendwie vom Strom anderer Lieferanten
unterscheiden?

Ja sicherlich, um den Unterschied geht es ja!
Die Unterscheidung ruft ja den Anbieterwechsel hervor.
Das die Waschmaschine und der Fernseher deswegen das selbe Programm hat ist logischerweise damit nicht gemeint.
Wir sprechen von durchschnittlich 50 Hz sinus und ca. 230V bei einer Phase, wieso zweifelst du an meinem Verstand, gibts dafür deiner Ansicht nach einen Grund?

womit
der Vorteil der dezentralen Microerzeuger auch in der
Netzbelastung offensichtlich wird.

Welcher Vorteil?

Es wird das Netz entlastet. da der Strom nicht immer von a nach b bis z fliest, sondern auch von e nach f und von h nach g und x nach Y etc.
was ganz klar Vorteile bringt.

Ich bin auch für BHKWs, aber bitte mit echten, klar
ausgedrückten Argumenten. Sonst wird die an sich sinnvolle
Sache nur totdiskutiert, weil angreifbar.

???
ich wollte damit nur ausdrücken, daß sich neben anderen Vorteilen,
auch Schwachpunkte im Netz positiv kompensiert werden, ohne weiters auf andere Ökobilanzen etc. einzugehen und nochmals darüber zu diskutieren, da das ohnehin Thema in dem Artikel ist.

Da der Strom sich immer den kürzersten Weg sucht, geht er also auch direkt vom Mini BhKW oder der KWK zum nächsten Verbraucher.
Alles was darüber hinausgeht kommt vom Rest des Netzverbundes, aber die vielen kleinen Anteile entlasten den Netzverbund.
Ich dachte eigentlich das wäre 1 Klasse Pysik einer allgemein bildenden Schule, deshalb hatte ich es vorher nicht weiter erläutert.
OL

Hallo,

Ach? Kannst Du den irgendwie vom Strom anderer Lieferanten
unterscheiden?

Nja ganz so wie ihr hier tut ist es nicht. Nur weil ein gemeinsames
Medium genutzt wird gibt es schon Unterschiede.

Anbieter A kauft vom Öko und verkauft die gleiche Menge an Kunde B.
Anbieter C kauft Atomstrom und verkauft die gleiche Menge an Kunde D.

Nur weil beide Anbieter das gleiche Netz nutzen zur Übertragung heißt
das doch nicht Anbieter A verkauft Atomstrom.

Und jetzt komm mir nicht mit so Dinger „Niemand weiß welcher Strom
wirklich woher kam“. Das ist völlig unerheblich es geht um das
Gesamte.

Gruß
Stefan

Hallo,

ein Ökostromanbieter wie Lichtblick kauft zu 100% Ökostrom z.B. aus Skandinavien. Dafür bezahlt er einen höheren Preis. Skandinavien hat aber nicht so viel Strom um die Ökostromanbieter UND die einheimischen Kunden zu versorgen. Es wird also wegen dem Ökostromverkauf anderer Strom eingekauft. Erst wen die einheimischen Kunden in Skandinavien dann auch noch Ökostrom haben wollen, wird’s schwierig.
Allerdings: je mehr Kunden Ökostrom haben wollen, umso mehr MUSS davon auch insgesamt tatsächlich hergestellt werden.
Ich beziehe meinen Gewerbestrom auch von Lichtblick. Am liebsten wäre mir ein preiswerter Mix aus Atom- und Ökostrom, nur eben ohne CO2-Emission. Diesen Mix gibt es aber leider nicht. So hat man nur die Wahl Ökostrom oder einen Mix aus sauberer Atomenergie mit Treibhaus-CO2 erzeugenden Fossilbrennstoffkraftwerken.
Kennt jemand einen günstigen Anbieter mit 100% Atomenergie? Dorthin würde ich evtl auch wechseln. Normalerweise müssten doch französische Anbieter in Deutschland günstig verkaufen können?

Gruß
schubtil

Hallo,

französischen Atomstrom und „sauber“ in einem Atemzug zu nennen halte ich schon für gewagt. Es ist auch schade, dass bei der Betrachtung der Atomenergie allzu oft die katastrophale Umweltbelastung bei der Urangewinnung außer acht gelassen wird.

Gruß, Niels

1 Like

Aloha,

ich bin ein wenig verwirrt.

und zwar über den Tiefgang der Diskussion.

Solange wir keine hieb- und stichfesten Zahlen darüber haben, wieviel verkauft und wieviel produziert wird - innerhalb des Netzverbundes, versteht sich, bewegen wir uns im Bereich von Glaubensfragen.

Wie kann man das ausschließen? Geht das überhaupt?

Welcher Anbieter läßt sich schon in die Bücher gucken?

Gruß
Cassius

Aloha,

ich bin ein wenig verwirrt.

und zwar über den Tiefgang der Diskussion.

In der Tat!

Solange wir keine hieb- und stichfesten Zahlen darüber haben,
wieviel verkauft und wieviel produziert wird - innerhalb des
Netzverbundes, versteht sich, bewegen wir uns im Bereich von
Glaubensfragen.

ahem, du hast die Zahlen nicht? ja und? was ändert das?

Wie kann man das ausschließen? Geht das überhaupt?

Welcher Anbieter läßt sich schon in die Bücher gucken?

Niemand lässt sich GERNE in die Bücher schauen, aber ändert das etwas?
Glaubst du im Ernst daß es auch nur ein unkontrollierbares Unternehmen gibt? Ganz egal welche Branche.

Aber es geht auch gar nicht darum, selbst wenn ein oder auch mehrere Anbieter, betrugsmäsig agieren, fördert die Maßnahm das Angebot aufgrund der Nachfrage.
Und letztlich hat ein Ökostromdealer ja nur dann etwas davon wenn er auch tatsächlich Ökostrom einkauft.
Schwieriger ist es da schon den bezogenen Ökostrom zu verkaufen, da er geringfügig teurer ist.

Beim Einkauf verdient der Dealer, da er dadurch ja Förderung bezieht.

OL

Hallo offline,

ahem, du hast die Zahlen nicht?

Nein, Du vielleicht?
ja und? was ändert das?

Glaubst du im Ernst daß es auch nur ein unkontrollierbares
Unternehmen gibt? Ganz egal welche Branche.

Natürlich nicht.

Aber es geht auch gar nicht darum, selbst wenn ein oder auch
mehrere Anbieter, betrugsmäsig agieren, fördert die Maßnahm
das Angebot aufgrund der Nachfrage.

Das halte ich für einen frommen Wunsch.

Und letztlich hat ein Ökostromdealer ja nur dann etwas davon
wenn er auch tatsächlich Ökostrom einkauft.

Er hat noch viel mehr davon, wenn er „Normalstrom“ als Ökostrom verkauft.

Schwieriger ist es da schon den bezogenen Ökostrom zu
verkaufen, da er geringfügig teurer ist.

Beim Einkauf verdient der Dealer, da er dadurch ja Förderung
bezieht.

Nicht einmal beim Gemüse kann ich mich auf den Herkunftsnachweis verlassen, und da soll ich bei Strom, der über ein Netz ohne Kenzeichnung bei mir eintrifft, an den Weihnachtsmann glauben?

Wo immer Geld zu machen ist und keine sichere Transparenz vorliegt, ist der Betrug nicht weit.

Gruß
Cassius

Hi Cassius

Aber es geht auch gar nicht darum, selbst wenn ein oder auch
mehrere Anbieter, betrugsmäsig agieren, fördert die Maßnahm
das Angebot aufgrund der Nachfrage.

Das halte ich für einen frommen Wunsch.

Nein es ist ein seit ewigen Zeiten wiederkehrender Effekt in der Wirtschaft.
Eigentlich ist es soweit allgemein bekannt, daß die Nachfrage nach einem Produkt, bestimmend für die Produktion ist.

Und letztlich hat ein Ökostromdealer ja nur dann etwas davon
wenn er auch tatsächlich Ökostrom einkauft.

Er hat noch viel mehr davon, wenn er „Normalstrom“ als
Ökostrom verkauft.

nein weil er Normalstrom nicht günstiger bekommt als Öko + Förderung.
und zweitens hat er ja eher das Absatzproblem.
Die Gefahr zum Betrug wäre gegeben wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot (zb.: beim Brunello etc.)

Schwieriger ist es da schon den bezogenen Ökostrom zu
verkaufen, da er geringfügig teurer ist.

Beim Einkauf verdient der Dealer, da er dadurch ja Förderung
bezieht.

Nicht einmal beim Gemüse kann ich mich auf den
Herkunftsnachweis verlassen, und da soll ich bei Strom, der
über ein Netz ohne Kenzeichnung bei mir eintrifft, an den
Weihnachtsmann glauben?

Tja da gibt es andere Kontrollmechanismen, da der Verbraucher das wie bereits gesagt nicht kann.

Wo immer Geld zu machen ist und keine sichere Transparenz
vorliegt, ist der Betrug nicht weit.

Ja der Betrug würde eher woanders stattfinden, nämlich beim Erzeuger, nicht beim Händler.
Aber ein Ökostromerzeuger wird sich das 3x überlegen, da die Konsequenzen wenn er erwischt wird ruinös sind und 2tens ist es nicht sooo lukrativ.

OL

Hallo,

Solange wir keine hieb- und stichfesten Zahlen darüber haben,
wieviel verkauft und wieviel produziert wird - innerhalb des
Netzverbundes, versteht sich, bewegen wir uns im Bereich von
Glaubensfragen.

wir haben die Zahlen nicht, aber die Zertifizierer scheinen sie zu haben:

„Den Zertifizierern (TÜV und ok-power-Label) werden regelmäßig alle Lieferverträge und die an Endkunden gelieferten Energiemengen viertelstundengenau offengelegt. So ist es den Zertifizierern möglich, die Lieferqualität lückenlos für jede ¼-Stunde des Jahres zu prüfen und zu zertifizieren. Zusätzlich hat der TÜV Nord folgende Bestätigung zu der LichtBlick-Strom-Zertifizierung abgegeben…“
(http://www.lichtblick.de/unserstrom/strommitzukunft…)

Gruß, Niels

Hallo Niels,

bei der Betrachtung der Atomenergie allzu oft die
katastrophale Umweltbelastung bei der Urangewinnung außer acht
gelassen wird.

nach neuesten Erkenntnissen (und hier sind sich die meisten Wissenschaftler einig) wird bereits eine Temperaturerhöhung der Atmosphäre um nur 2 (in Worten: ZWEI) Grad das gesamte Amazonasgebiet zur Wüste werden lassen. Um dieses zu verhindern muss innerhalb der nächsten 10 (in Worten: ZEHN) Jahre der Kohlendioxidausstoss um die Hälfte verringert werden. Das ist im Moment nur durch eine umfangreiche Abschaltung von fossilen Energie-Kraftwerken und gleichzeitiger dramatischer Energieeinsparung möglich. Die Kernkraft müsste dazu im Moment so intensiv wie möglich genutzt werden. Nicht weil das schön ist, sondern weil bisher die Zeit verschenkt wurde und es jetzt einfach keine kurzfristige Alternative gibt, die ausreichend Potential hat.
Es gibt also ein aktuelles Problem, welches erheblich schlimmere Auswirkungen haben wird als eine vorübergehend intensive Nutzung der Kernkraft.

Gruß
schubtil
PS: Ich glaube nicht daran, dass noch was zu retten ist.