Wechsel von einer Gesamtschule in nrw

Guten Tag,
wer kann mir weiterhelfen? Wir möchten von einer Gesamtschule 9. Klasse wegen mobbing wechseln. Welche Schulform ist möglich und wer hat ähnliche Erfahrungswerte. Für jeden Rat sind wir dankbar.
lg moni

woanders wird weiter gemobbt
Moin Moni
Man sollte das Problem eher grundsätzlich klären, denke ich mal.
Zum Mobbing gehören ja bekanntlich immer mindestens zwei: Der, der mobbt und der, der sich gut mobben lässt. Manche Leute (auch Kinder) lassen sich halt besser mobben als andere. Man könnte also schauen, was einen zu dieser Mobbing-Persönlichkeit macht und wie man da am besten wieder von weg kömmt.
Gruß,
Branden

Hi Branden,

bitte keine Pauschalaussagen.
Ein Wechsel kann durchaus helfen, denn zum einen können manche Leute nichts dazu in einer Klasse nunmal einen niederen Rang zu haben - und dies zu ändern geht nur auf Kosten anderer - desweiteren kann ein Wechsel das Selbstbewusstsein stärken und man hat die Chance ganz neu anzufangen.

Außerdem hat genau dieser Spruch von wegen „Du hast eine Opferpersönlichkeit“ schon vielen Menschen das Leben schwer gemacht. Das ist einfach quatsch.

Manche lassen sich *einfacher* mobben, das stimmt, das heißt aber nicht, dass sie auch gemobbt werden MÜSSEN.
Nur weil jemand kein Alphatier ist, heißt das nicht, dass dies unausweichlich zum Mobbing führt. Es ist schon wichtig zu schauen dass ein Kind/Jugendlicher ausreichend selbstbewusst ist und selbstwertgefühl hat. Aber das äußert sich nicht bei allen gleich und auch sehr selbstbewusste Kinder können gemobbt werden.

Zum anderen kann es auch vorkommen dass es gar nichts damit zu tun hat, sondern mit der Klassendynamik an sich (manche haben halt nicht 4-19 Freunde, sondern halt nur einen) und mit den Problemen, die der Mobber hat und die er durch das Mobben auslässt.

Mobben ist keine Sach der Aktivität. Man „lässt“ sich nicht mobben. Es gibt einen Teil der Fälle wo es zutrifft, dass die Mobbingopfer selbst dafür sorgen, sich immer wieder zur Zielscheibe zu machen.
Aber das trifft nicht auf ALLE zu. Es ist kein Patentrezept.

lg
Kate

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Hi Kate

Manche lassen sich *einfacher* mobben, das stimmt, das heißt
aber nicht, dass sie auch gemobbt werden MÜSSEN.

Hab ich auch nicht behauptet.

Nur weil jemand kein Alphatier ist, heißt das nicht, dass dies
unausweichlich zum Mobbing führt.

Richtig, aber es gibt eben auch das Omegatier. Und es ist schon hilfreich, sic h mal grundsätzlich dazu Gedanken zu machen. Das ist keine Pauschalisierung, sondern sogar eher xder Versuch, etwas an sich zu ändefrn, statt nur den Ort zu wechseln. „Flüchten oder standhalten“ hat Hotte Ebi Richter mal sein berühmtes Buch genannt, erinnerst du dich?

Es ist schon wichtig zu
schauen dass ein Kind/Jugendlicher ausreichend selbstbewusst
ist und selbstwertgefühl hat. Aber das äußert sich nicht bei
allen gleich und auch sehr selbstbewusste Kinder können
gemobbt werden.

Klar, ich will das gar nicht in Abrede stellen. Es ging mir auch nicht um Statistik, sondern eher individuelle Dynamik.

Zum anderen kann es auch vorkommen dass es gar nichts damit zu
tun hat, sondern mit der Klassendynamik an sich (manche haben
halt nicht 4-19 Freunde, sondern halt nur einen) und mit den
Problemen, die der Mobber hat und die er durch das Mobben
auslässt.

Es ist doch aber kein Zufall, dass gerade in Schulklassen immer wieder dieselben Kinder gemobbt werden. Da muss man doch mal ansetzen und das nicht herunterspielen.

Mobben ist keine Sach der Aktivität. Man „lässt“ sich nicht
mobben.

Eben - es ist eher eine Sache der P a s s i v i t ä t als der Aktivität - und ich meine das nicht als bloßes Wortspiel, sondern psychologisch gesehen.

Es gibt einen Teil der Fälle wo es zutrifft, dass die
Mobbingopfer selbst dafür sorgen, sich immer wieder zur
Zielscheibe zu machen.

Und genau darum gehts mir. Das ist der wesentliche nteil und außerdem der, wo man am Kern ansetzen kann!

Aber das trifft nicht auf ALLE zu. Es ist kein Patentrezept.

Es geht doch wiegesagt überhaupt nicht um Patentrezepte - andersherum wird ein Schuh draus: Wenn endlich mal gezielt daran gearbeitet wird, was das Mobbing-Opfer zum Mobbing-Opfer macht und nic ht nur immer die Psychopathologie der Mobber anschauen würde.
Gruß,
Branden

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Hallo Branden,

ich habe mit Mobbing auch „so meine Erfahrungen“ (dritte bis ca. 8. Klasse, danach noch latent bis zum Ende der Realschule).
Bei Schulwechseln zwischen z.B. Grundschule -> Hauptschule -> Realschule wurde (von mitwechselnden Mitschülern) die „Mobbingkultur“ weitergetragen. Beim nächsten Wechsel, bei dem niemand mitgewechselt ist (Berufsschule) war auf einmal jegliches Mobbing weg, ich war sogar sehr beliebt.
Und: Während ich in der Schule ein beliebtes Mobbingopfer war, ist mir dergleichen bei Aktivitäten außerhalb der Schule, bei denen keiner aus meiner Schule dabei war, nicht passiert.

Ich würde von daher sagen, dass ein Schulwechsel durchaus helfen kann. Gerade, wenn es da eine eingefahrene „Mobbingkultur“ gibt (bei mir waren z.B. nicht nur einige Mitschüler oder die eigene Klasse beteiligt, sondern auch sehr viele andere Schüler - es „gehörte eben dazu“, dass man Nina mal auf dem Pausenhof ein Bein stellt, mal ihr was klaut, mal sie einer Tat bezichtigt die sie nie begangen haben kann etc.).

Durchaus macht es auch Sinn, auch danach zu suchen, warum jemand gemobbt wird und zu überlegen, ob es demjenigen helfen würde, das ein oder andere Verhalten zu ändern (dies bedeutet ja nicht zwingend, die Schuld bei demjenigen zu suchen).
Nur: Was, wenn die Gründe nicht änderbar sind bzw. sich derjenige sehr verstellen müsste?
War bei mir beispielsweise der Fall: Ich wurde aufgrund einer körperlichen Einschränkung gemobbt (die konnte ich natürlich nicht abstellen), aufgrund meines nicht vorhandenen Dialekts (hätte ich etwa Bairisch lernen sollen; das geht nicht von einem Tag auf den anderen, und jegliche Fehler wären sicher wieder Anlass gewesen), aufgrund von auffällig guten Schulleistungen (hätte ich deswegen nun absichtlich schlechte Noten schreiben sollen?), Interessen (hätte ich deswegen an „Jugendaktivitäten“, die mich nicht interessierten, teilnehmen sollen? mir einen Freund suchen, damit ich einen „vorweisen“ kann etc.?), vegetarischer Ernährung (hätte ich „für die anderen“ etwa meine Ernähungsgewohnheiten umstellen sollen?).
_Und_ weil bekannt war: „Nina ärgern ist eine lustige Sache.“

Das ist keine Pauschalisierung, sondern sogar eher
xder Versuch, etwas an sich zu ändefrn, statt nur den Ort zu
wechseln. „Flüchten oder standhalten“ hat Hotte Ebi Richter
mal sein berühmtes Buch genannt, erinnerst du dich?

Manchmal muss man sich aber auch schützen.
Manchmal ist es sehr gut, nochmal neu anfangen zu können - und nicht als „der/die …, den/die man so toll ärgern kann“ zu verbleiben.

Es ist doch aber kein Zufall, dass gerade in Schulklassen
immer wieder dieselben Kinder gemobbt werden. Da muss man doch
mal ansetzen und das nicht herunterspielen.

Manches lässt sich aber nicht ändern - siehe mein Beispiel oben.

Es geht doch wiegesagt überhaupt nicht um Patentrezepte -
andersherum wird ein Schuh draus: Wenn endlich mal gezielt
daran gearbeitet wird, was das Mobbing-Opfer zum Mobbing-Opfer
macht und nic ht nur immer die Psychopathologie der Mobber
anschauen würde.

Wie gesagt: Finde ich schon sinnvoll, aber immer lässt sich hier leider nicht ansetzen.

Viele Grüße,
Nina

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Hi

Warum denn endlich mal? Wird doch schon längst gemacht, nur trägt es nicht die Blüten, die du dir erhoffst.

Im Gegenteil: Jetzt, wo es gesellschaftsfähig geworden ist, dem Mobbingopfer die Schuld zu geben ist auch NUR noch das Mobbingopfer schuld.
Weil das ein Einzelgänger ist, ein Außenseiter, weil es wagt sich anders anzuziehen ist es am Mobbing „schuld“ und muss sich halt die gleichen Baggypants und Fishbonejacken wie der Rest anziehen.
Außerdem „stärkt mobbing den Charakter“, wer gemobbt wird ist halt „schwach“ und der Mobber tut seinem Opfer etwas „gutes für die Zukunft“ weil er ihm zeigt dass es evolutionär ne Niete ist und aussortiert würde wenn wir keine Menschen wären.
Das Mobbingopfer zieht dadurch, dass es andere nicht beschimpft oder sich dem Lehrer gegenüber nicht abblockend verhält die Prügel ja quasi „auf sich“ und bietet sich so der Schule „feil“. Diese Mobbingopfer sind vielleicht masochisten und sie „betteln geradezu darum“ verprügelt zu werden weil sie so ja „aufmerksamkeit“ erhalten.
(Alles Zitate die ich im realen Leben und hier von durchaus sehr gebildeten Leuten gehört habe)

= Man macht gar nix, dem Opfer ist nicht zu helfen oder das Opfer muss sich so verbiegen, dass es sich selbst nicht wiedererkennt, um ja nicht aus der Gleischschaltung zu fallen.

Ja ich bin mir total sicher, dass SOWAS einem Mobbingopfer sehr hilft… *rolleyes*

lg
Kate

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Hi

Und: Während ich in der Schule ein beliebtes Mobbingopfer war,
ist mir dergleichen bei Aktivitäten außerhalb der Schule, bei
denen keiner aus meiner Schule dabei war, nicht passiert.

Das ist natürlich positiv.

Ich würde von daher sagen, dass ein Schulwechsel durchaus
helfen kann. Gerade, wenn es da eine eingefahrene
„Mobbingkultur“ gibt

Klar. Ich will ja auch nichts gegen die Alternativen sagen, ich wollte nur darauf hinweisen, dass man a u c h von der Opferseite mal randenken kann.

Durchaus macht es auch Sinn, auch danach zu suchen, warum
jemand gemobbt wird und zu überlegen, ob es demjenigen helfen
würde, das ein oder andere Verhalten zu ändern (dies bedeutet
ja nicht zwingend, die Schuld bei demjenigen zu suchen).

Klar, sehe ich auch so.

Nur: Was, wenn die Gründe nicht änderbar sind bzw. sich
derjenige sehr verstellen müsste?

Gut, das ist so ein grundsätzliches Problem, mit dem ich tagtäglich in meiner Praxis zu tun habe. Es ist nicht leicht, eine Persönlichkeitsstruktur zu verändern.

War bei mir beispielsweise der Fall: Ich wurde aufgrund einer
körperlichen Einschränkung gemobbt (die konnte ich natürlich
nicht abstellen), aufgrund meines nicht vorhandenen Dialekts
(hätte ich etwa Bairisch lernen sollen; das geht nicht von
einem Tag auf den anderen, und jegliche Fehler wären sicher
wieder Anlass gewesen)

Dazu fällt mir dieser Spruch aus der alten englischen Kirche ein, wo gesagt wird, etwa: „Herr, gib mir die Möglichkeit, das zu ändern, was ich ändern kann und die Geduld, das, was ich nicht ändern kann, zu ertragen.“

„Flüchten oder standhalten“ hat Hotte Ebi Richter
mal sein berühmtes Buch genannt, erinnerst du dich?

Manchmal muss man sich aber auch schützen.

Zweifelsohne.
Gruß,
Branden

Hi

Im Gegenteil: Jetzt, wo es gesellschaftsfähig geworden ist,
dem Mobbingopfer die Schuld zu geben ist auch NUR noch das
Mobbingopfer schuld.

Nein, ich meinte es mehr konstruktiv, um dem Mobbing-Opfer die Möglichkeit zu eröffnen, etwas zu ändern, um nicht weiter gemobbt zu werden.

Weil das ein Einzelgänger ist, ein Außenseiter, weil es wagt
sich anders anzuziehen ist es am Mobbing „schuld“ und muss
sich halt die gleichen Baggypants und Fishbonejacken wie der
Rest anziehen.

Nein, das meine ich nicht. Aber um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wenn der Einzelgänger individuell und stark genug in seiner Persönlic hkeit ist, kann er den Außenseiter durchziehen und muss sich nicht so sehr anpassen. Wenn er nicht so stark ist, sollte er natürlich tunlichst die Finger davon lassen, denn das käme fast einer Selbstvernichtung gleich. Aber die Selbstvernichtung geht merkwürdigerweise meistens viel schneller vor sich, wenn ein Typ Angst hat und sich nicht wehren kann. Das ist ja das ragische daran. Ich bin ja hider nicht auf Seiten der Alfatierchen und der Starken, sondern ich versuche, aufzuzeigen, dass ein z.B. depressiv oder ängstlich akzentuierter Mensch/Kind es weit schwerer hat als der, der es schafft, sich zu wehren.
Ich spreche übrigens nicht in Theorie, sondern aus Erfahrung. Mein jüngster Sohn wurde in der Grundschule als jüngstes Kind gemobbt und terrorisiert. Ein Junge sprang noch auf seinen Finger, als er schon am Boden lag und der Finger brach. Ich habe him daraufhin gezeigt, wie er sich wehren kann. Bald darauf war er der stärkste und respektierteste Junge der ganzen Klasse.
Gruß,
Branden

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Hi

Nunja, die Sache ist aber auch, den Leuten das Wehren erstmal beizubringen, ob die Leute das hinbekommen und ob es nicht kontraprodukti ist.

Ich spreche auch aus Erfahrung, 10 Jahren Erfahrung. Bei mir war es eine ganze Klasse und ein Großteil einer ganzen Schule. Das ging vom Kindergarten bis zur Realschule, vom Hänseln bis zum krankenhausreif schlagen. Die psychischen Narben habe ich immer noch, und weißt du was überhaupt nicht geholfen hat? Während einer Kur gesagt zu bekomme „Du hast eben eine Opfer-Mentalität!“.
Auch ein Selbstverteidigungskurs hat nicht geholfen, das hilft nämlich nur, wenn es wenige sind und man selbst ansatzweise so stark wie der Rudelführer.
Es waren schon 32 Personen die auf mich losgegangn sindund zutraten und Speisereste warfen als ich schon am Boden lag. Ich bin schon gegen 5 nicht angekommen.
Ich habe mich verbogen, ich habemich selbst nicht mehr wieder erkannt und nichts, nichts von alledem hat geholfen. Ich habe 2-3 Freunde gefunden doch das Problem des ständigen gejagt werdens hat nicht geholfen.
Und da waren Leute bei, die mir völlig unbekannt waren, meine Klassendynamik also gar nicht kennen konnten.

Zu der Zeit hatte man natürlich weniger Unterstützung weil Mobbing selbst ja noch gar nich ernst genommen wurde. Aber die Lehrer haben sich schon Mühe gegeben - es hat nur nicht gereicht.

Was nutzt es sich selbst zu verändern wennder Rudelsführer Zuhause immer noch stress hat uns sich einfach aus Gewohnheit an einem vergreift?

Weißt du was etwas gebracht hat? Ein Klassenwechsel.
Ich musste nicht einmal die Schule wechseln, die Klasse hat gereicht. Ich war zu der Zeit psychisch und physisch fast am Ende (Depressiv, Panik, Alpträume, Dauerkrank, chronischer Husten… etc.) und wünschte mir der Wechsel wäre früher gekommen.
Das erste halbe Jahr war nicht ganz einfach, aber der Grundtenor war ganz andes: Die andern haben schon vrsucht mich zu hänseln und ab und an habe ich einen Tafellappen ins Gesicht bekommen.
Doch niemand, KEINER wäre je auf die Idee gekommen mich zu verprügeln nur weil ich da bin.

Von da an ist alles besser geworden bis zum Abschluss. Und heute habe ich viele Freunde weil ich nicht 08/15 bin. Wenn ich sehe was aus denen in meiner alten Klasse geworden ist, bin ich froh mich ihnen letztendlich nicht ganz angepasst zu haben.

Ein Wechsel kann helfen.

lg
Kate

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Moin,

wenn Ihr keinen anderen Weg als den Schulwechsel seht, lasst Euch von den Lehrern der jetzigen Schule beraten. Die sollten wissen, welcher Schulzweig am besten geignet ist: Hauptschule, Realschule oder Gymnasium.

Ich hielte es allerdings für besser, an der Schule etwas gegen das Mobbing zu unternehmen.
Ich war Lehrer an einer Gesamtschule, in der der sozialpädagische Bereich personell gut ausgestattet war und engagiert arbeitete.
Bei Anzeichen von Mobbing wurde das sehr schnell unterbunden.

Grüße
Pit

Hi!

Klar, es gibt eben Menschen, die leicht in die Opferrolle hineingeraten. Das liegt, wie ich denke, an ihrer ausgeprägteren Sensibilität (d.h. sie fangen leicht an zu weinen), sie haben eine andere Persönlichkeit (z.B. sie sind introvertiert, denken anders (vielleicht ihrem Alter voraus), sind gut in der Schule, sind vorsichtiger) und oft auch eine gefestigte Familie. Das sind alles Dinge, die nicht negativ sind und eigentlich für einen Menschen sprechen, wie ich finde.
Die mobbenden Menschen hingegen sind nicht fähig, ihre Gefühle offen darzulegen, ihre Persönlichkeit zu entfalten (sie rennen der aktuellen Mode hinterher; sind nicht fähig, selbständig eine Meinung zu entwickeln; sind meistens sehr schlecht in der Schule und befinden sich sehr oft in schwierigen Familienverhältnissen. Daraus entwickeln sie eine Art Neid, Eifersucht und einen großen Frust, den sie an dem beschriebenen Mobbingopfer auslassen (warum hat der/die es besser als ich?). Klar ist es aus unserer Sicht kein Grund, das man selbst, ein guter Bekannter oder das eigene Kind fertiggemacht wird.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich um ihr Kind handelt, falls ich deswegen falsch liege, entschuldige ich mich im Voraus.
Vor dem Problem davonzulaufen ist keine Lösung. Ich würde das Kind erst mal dazu anhalten, die Mobbingattacken zu ignorieren, auch wenn es leichter gesagt ist als getan.
Gewalt ist keine Lösung, denn das Kind, das gemobbt wird, bekommt dann meist den ganzen Ärger, oder die Gewalt wird gerächt.
Wenn das Ignorieren nichts bringt, würde ich die Vertrauenslehrerin /den Vertrauenslehrer bzw. den Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin darauf ansprechen, dass er/ sie das Problem in der Klasse einmal anspricht. Sollte ein Psychologe zu Rate gezogen werden, so wie bei mir damals, rate ich ihnen, mit ihm über sein Vorhaben zu reden und sich genaustens darüber zu informieren (bei dem Psychologen, im Notfall im Internet). Hat er z.B. vor, so etwas wie einen Bonbontest mit der Klasse durchzuführen, lehnen sie das bitte ab. Denn solch ein Bonbontest (die Kinder sollen ihren Klassenkameraden „Bonbons“ verteilen. Dafür schreiben sie auf einem Blatt Papier neben jedem Klassenkameraden die Menge von Bonbons, die sie ihm geben würden. Bonbons stehen ihnen unbegrenzt zur Verfügung - dies wird später mit der Klasse zusammen ausgewertet), wie er bei mir durchgeführt wurde, kann das Kind sehr verstören und psychisch sehr belasten, sollte es z.B. gar nichts bekommen. Und es ist wirklich nicht schön, wenn man erfährt bzw. dem Test zufolge denkt, dass die ganze Klasse einen nicht leiden kann, kann ich aus meiner Erfahrung sagen.
Wenn gar nichts hilft, würde ich einen Klassenwechsel vorschlagen. Jedoch sollte es, wie bereits von anderen richtig beschrieben, keine Mobbingkultur auf dieser Schule geben. An einigen Schulen wird tatsächlich mehr gemobbt als auf anderen, weil oftmals die Lehrer nichts dagegen unternehmen und das Mobbing einfach ohne selbständiges Durchgreifen geschehen lassen (schlimmstenfalls schauen sie dabei zu und sagen nichts dagegen). Wenn diese Schule, auf die ihr Kind geht, eine solche ist, wäre ein Schulwechsel sehr günstig. Am besten informieren sie sich dazu im Vorfeld über die Schulen, an denen sie das Kind hinschicken wollen, da bekommen sie sicherlich auch Informationen, in welchen Bereich (Haupt- oder Realschule) es am besten aufgehoben wäre. Am besten sie statten den Schulen einen persönlichen Besuch ab, auch wenn dies sehr aufwändig erscheint. Aber das Reinschnuppern in die Schule ist eine gute Gelegenheit, sich mit Eltern und Lehrern bezüglich der Lernatmosphäre auszutauschen und sich so ein Bild von der Schule zu machen. Vielleicht ist ihr Kind auch bei spickmich.de angemeldet. Dort können sie auch etwaige Nachforschungen betreiben, welche Schule die Beste für ihr Kind ist (dies ist aber keine zuverlässige Information - das würde ich zusätzlich vornehmen).
Es wird an allen Schulen gemobbt, es kommt nur darauf an, wie es gehandhabt wird. Nach den ganzen Mobbingattacken, dem Bonbontest und der damit verbundenen Erkrankungen (Magen-Darm-Grippe, Alpträume) haben mich meine Eltern auf eine andere Schule geschickt. Ich wurde zwar dort anfangs geärgert, doch die Lehrer sind dagegen vorgegangen und ich bin nach und nach ein fester und respektierter Bestandteil der Klasse geworden und habe dort auch viele gute Freunde gefunden, die mir bei Frotzeleien von Mitschülern zur Seite standen.

Hoffe, meine Vorschläge helfen Ihnen ein bisschen weiter.
Liebe Grüße und viel Glück,
Kazusa