Wechselscheu auf VoIP unbegründet, weil bereits Standard?

Moin,

ich hatte vor kurzem eine interessante Diskussion über VoIP. Da ging es darum, dass sich viele Verbraucher scheuen, auf VoIP umzusteigen, weil es angeblich weniger zuverlässig ist. Jetzt hat mir jemand, der sich als IT-Spezialist ausgab, gesagt, dass das unbegründet ist, weil die Übertragung beim Standard und ISDN AS eh nur bis zum KVZ diesen Signaltyp verwendet und zwischen DIV, HVT und KVZ bereits ausschließlich ip-basiert kommuniziert wird. Das würde heißen, dass wir bereits alle ip-basiert telefonieren, nur die letzte Meile ist „altmodisch“.

Kann dazu jemand was sagen? Ist das tatsächlich so? Und betrifft das alle Anschlüsse oder gibt es Ausnahmen, wie z.B. Leitstellen, Feuerwehr, o.ä., die ja auch eine Katastrophenvorrangregelung haben.

Und: was schätzt ihr, wie lange wird es normale Anschlüsse (Standard und ISDN) noch geben? Im Grunde kann doch mit der entsprechenden Hardware bereits alles über ip abgewickelt werden, oder? Hab jetzt mal irgendwo gelesen, dass bei der Telekom selbst die einfachen Telefontarife ohne Internet ip-basiert geplant werden. Die sind wohl nur noch nicht in der Vermarktung.

Danke für eure Antworten! :smile:

Cheers Topper

Hallo Cheepers Topper,

der Austieg aus der konventionellen Telefontechnologie ist Seitens der Telekom ab 2016 geplant und soll bis 2018 abgeschlossen sein. Selbstverständlich gibt es in der Sprachübertragung Qualitätseinbußen bzw. Störungen, wenn bei beiden Anschlüssen zur gleichen Zeit gesprochen wird. Das kann man in etwa mit der digitalen und analogen Technologie verglichen werde. Allerdings hat sih hier in letzter Zeit qualitativ viel getan. Bis zum endgültigen Wechsel wird da sicherlich noch mehr passieren.

mfg.

Hallo,

der Austieg aus der konventionellen Telefontechnologie ist
Seitens der Telekom ab 2016 geplant und soll bis 2018
abgeschlossen sein.

Dann soll auch der letze olle Analoganschluss umgestellt sein. Aber in weiten Bereichen ist das bereits heute abgeschlossen.

Selbstverständlich gibt es in der Sprachübertragung Qualitätseinbußen bzw. Störungen,
wenn bei beiden Anschlüssen zur gleichen Zeit gesprochen wird.

Ich finde das nicht selbstverständlich. Kannst Du mir das kurz begründen? Warum sollte das so sein?

Gruß

Fritze

Ich finde es vorteilhaft, wenn bei lokalem Spannungsausfall wie beispielsweise beim Renovieren, wenn alle Sicherungen ausgeschaltet, sind oder bei einer Versorgungsstörung das Telefon noch funktioniert. Das ist aber nur beim analogen Anschluss und bei ISDN der Fall. VoIP funktioniert dann nicht mehr.

Außerdem verbraucht der alte analoge Anschluss zuhause keine Energie, wenn er nicht benutzt wird.

Bernhard

Moin,

da hat dein „Spezialist“ viel Quatsch erzählt.
ISDN ist ein Übertragungsprotokoll. Übrigens wird die Sprache dort digitalisiert übertragen. Beim Analoganschluss nicht.
Vom Telefon bis zur Vermittlungseinrichtung wird alles wie das Protokoll es vorschreibt übertragen. Im weitere Übertragungsweg wird gebündelt - also z.B. per Glasfaser. Die GF überträgt natürlich keine analogen Signale.
Im Prinzip ist die Ende-zu-Ende-Verbindung also analog/ISDN.

Die alte Technik wird irgendwann ab 2018 verschwinden. Die Hardware und Technik ist auch so alt, dass sie von den Firmen nicht mehr im Support ist. Und auch sehr teuer zu betreiben…

Die Telekom will natürlich keine neuen Alttechnikkunden haben. Logisch. Und IP-Telefone gibt es auch. Bestimmt auch welche mit Notfallfunktion für den Stromausfall. Wenn man’s braucht…

Haelge

Hallo,

Dann soll auch der letze olle Analoganschluss umgestellt sein.
Aber in weiten Bereichen ist das bereits heute abgeschlossen.

bei meinem Telekommunikationsanbieter (Mnet) werden Glasfaseranschlüsse nur noch mit VoIP angeboten. Wird mit einer Fritz!Box realisiert.
Vorteile: jedes analoge Telefon, jedes normale DECT Telefon kann angeschlossen werden, jedes Smartphone kann via WLan als Festnetztelefon benutz werden (mit App), AB ist bereits in der Fritzbox integriert

Nachteile: kein Strom > kein Telefon, Fritz!box defekt > kein Telefon, Internetausfall > kein Telefon
aber man hat ja auch ein Handy :smile:

Gruß vonsales

Hallo zusammen,
nicht jeder wohnt so zentral das eine vernünftige DSL -Verbindung möglich ist.

Ich wurde bei einem Anbieterwechsel vor einem Jahr auf VoIP umgestellt, obwohl ich ausdrücklich darauf hin gewiesen habe das ich ein Notfall-ISDN-Telefon habe und es weiter benötige. [Es gibt hier kein brauchbares Handynetz]

Der Anschluss war eine einzige Katastrophe.
>Schlechte Sprachqualität mit Nachhall und Echo auf der Leitung
>> Es waren Techniker Vorort,
>> Die recht lange Leitung bis zum Anschluss des Anbieters soll angeblich Ursache sein
>> Da kann man nichts machen wenn man auf dem Land wohnt…

>Die Herstellung einer Verbindung dauerte „gefühlt“ ewig.
>> Stille am Telefon, man war sich nie sicher was passiert, nicht immer wurde ich beim ersten mal verbunden obwohl die Gegenstelle [nachgefragt] nicht telefoniert hat.

>Mein Notfall-Telefon funktionierte natürlich auch nicht mehr ohne den Router.

Rückbau auf ISDN / DSL6000 [max 2000 möglich]
Ich habe jetzt wieder einen NTBA; Splitter und einen Router nur für DSL
Das telefonierten hat wieder die Qualität wie vorher, überhaupt kein Vergleich.

LG Holger

Ich finde es vorteilhaft, wenn bei lokalem Spannungsausfall
wie beispielsweise beim Renovieren, wenn alle Sicherungen
ausgeschaltet, sind oder bei einer Versorgungsstörung das
Telefon noch funktioniert. Das ist aber nur beim analogen
Anschluss und bei ISDN der Fall.

Dann verrate mir bitte mal den Trick, wie Du bei einem ISDN-Telefon bzw. Analog-Telefon das ja auch ein Stromkabel hat, dann noch telefonieren kannst.

Oder hast Du noch so ein Uralt-Telefon mit Wählscheibe das noch ohne Stromkabel auskam ?

Kematef

Hallo,

Hallo zusammen,
nicht jeder wohnt so zentral das eine vernünftige DSL
-Verbindung möglich ist.

Ich wurde bei einem Anbieterwechsel vor einem Jahr auf VoIP
umgestellt, obwohl ich ausdrücklich darauf hin gewiesen habe
das ich ein Notfall-ISDN-Telefon habe und es weiter benötige.

Der Anschluss war eine einzige Katastrophe.
>Schlechte Sprachqualität mit Nachhall und Echo auf der
Leitung

Dies kann ich so nicht bestätigen.

Ich habe letzte Woche umgestellt von einem DSL-Anschluss 2000
auf DSL - VOIP 6.000.

Die einzigsten Probleme hatte ich mit den Auskünften der Deutschen-Telekom.
Denn da bekam ich nur den größten Blödsinn als Info.

Zum Glück konnte ich auf einen Nachbarn der früher als Fernmeldeing. bei diesem Laden tätig war zurückgreifen.

Telefonanlage, DSL-Splitter und NTBA ist weg

Neuer Speedport W921V wurde installiert mit direktem Anschluss für ISDN-Telefon + 2 analoge Telefone - WLAN funktioniert - PC mit DSL-Kabelanschluss funktionert.

Die Telefonie funktioniert bestens. Nur mussten wir bei allen Telefonen zuerst wieder die Grundeinstellung einrichten um dann alles wieder auf den richtigen Stand zu bringen.

Sogar die Sprachqualität ist besser geworden.

Gruß Kematef

Dies kann ich so nicht bestätigen.

Hallo Kematef
Wieso kommentierst du meine Erfahrungen?

Du kannst meine Erfahrung weder bestätigen noch dementieren weil du hier nicht wohnst!

Ich habe schließlich nicht geschrieben das es immer so ist oder so sein muss.
Meine Erfahrungen und die meiner Nachbarn sind so wie beschreiben.
Unsere [Ur-]alten Telekom-Zuleitungen bis um Anschluss sind alle 3km und länger.
Da ist schon wegen der Leitungsdämpfung eine Übertragungsrate über 3000 nicht möglich.
Von Fehlerfreier Übertragung ganz zu schweigen.

Solange hier keine andere Leitung verlegt wird, bin ich von IP-Telefonie geheilt.
Holger

Hallo
das ist kein Trick
Alle analogen Telefone aber auch ISDN-Telefone mit entsprechender Funktion können die benötigte Energie zum telefonieren direkt von der Telefonleitung bekommen.
Zusatzdienste wie Display; Anrufbeantworter oder Funkübertragung benötigen zusätzliche Energie vom Hausnetz und funktionieren bei Stromausfall nicht.

Ich habe hier so ein Notfall-ISDN-Telefon.
Das Telefon ist direkt am NTBA angeschlossen
Bei Stromausfall funktioniert zwar das Display; AB und Telefonbuch nicht mehr, aber telefonieren kann ich noch.

Gruß Holger

Ich könnte theoretisch 50.000 bekommen und muß mich mit 6000 begnügen weil ich eben nicht auf IP-Telefonie umstellen kann/will.
Ist mir nämlich zu teuer die Telekom!-Anlage T concept rauszuwerfen und was völlig neues einzubauen. Wenn sie den Geist aufgibt bleibt mir aber nichts anderes übrig, gibt es nicht mehr und wohl auch keine Nachfolgegeräte.

Ich finde es unheimlich „nett“ von dem rosa Riesen Kunden die früher etwas mehr von ihnen genommen haben jetzt weniger zu geben.

Ich habe sogar noch ein funktionierendes Wählscheibentelefon für den Notfall :smile:
Bekämen dann bei größerem Stromausfall meine Eltern - die leben im absoluten Funkloch.

Krümelchen

Moin,

ich hatte vor kurzem eine interessante Diskussion über VoIP.
Da ging es darum, dass sich viele Verbraucher scheuen, auf
VoIP umzusteigen, weil es angeblich weniger zuverlässig ist.

Der Grund ist, dass die Telekom vor Jahrzehnte EWSD Technik von Siemens in die Vermittlungen eingebaut hat, welche außerordentlich viel Strom verbraucht.
Seit 2003 wird diese Technik nicht mehr produziert, seit 2005 gibt es den Bereich bei Siemens gar nicht mehr.
Nun wollen die den Müll raus haben.
An Stelle einer „DSL Kopfstelle“, eines vermittlungsseitigen Splitters und einer EWSD Baugruppe ist dann nur noch die DSL Kopfstelle nötig.
Bringt als gute Kosteneinsparungen.
Zudem sind die Wartungsverträge mit den EWSD Vermittlungen wohl gekündigt.

Jetzt hat mir jemand, der sich als IT-Spezialist ausgab,
gesagt, dass das unbegründet ist, weil die Übertragung beim
Standard und ISDN AS eh nur bis zum KVZ diesen Signaltyp
verwendet und zwischen DIV, HVT und KVZ bereits ausschließlich
ip-basiert kommuniziert wird.

Nee, nicht ganz.
Zwischen Vermittlungsstellen gibt es schon lange keine „Telefonleitungen“ mehr, ab Vermittlung wird alles digital über Glasfasern übertragen.
Der Unterschied ist das Protokoll der Übertragung, dieses ist meines Wissens nach zur Zeit nicht „IP“, also paketvermittelt, sondern ein Protokoll, was eine leitungsvermittelte Übertragung über ein gemeinsames Übertragungsmedium emuliert.

Mal auf deutsch:
Bei IP schicke ich alle Pakete auf die Leitungen, diese Pakete suchen sich weitgehend selber einen passenden Weg zum Ziel und trudeln dort irgendwie, irgendwann mal ein.
Bei einer leitungsorientierten Verbindung wird eine Art fester Übertragungskanal reserviert, bei dem sicher ist, dass alle Bits, welche auf der einen Seite hereingehen, auch auf der anderen Seite in der selben Reihenfolge und nahezu unverzögert herauskommen.

Die Nachteile, dass Faxverbidnungen abbrechen können und bittransparente Datenverbinungen eher gar nicht klappen (EC-Cash, ISDN-Alarmübertragung), hast du beim Internetprotokoll immer, sobald es involviert ist.
Ein Kunde hat schon vor Jahren auf „IP“ umgestellt, seit dem kann ich seine Telefonanlage nicht mehr aus der Ferne warten, sondern muss dahin fahren.
Beim Fax war eine Einstellung nötig, die Verbindungsgeschwindigkeit zu reduzieren.

Bei Anschlüssen, die klassisch angebunden sind, gibt es nicht das Problem.
Das Problem entsteht dadurch, dass die VoIP Daten auf der letzten Meile mit den anderen Datenpaketen konkurrieren müssen und es da keinen echten „Kanal“ für gibt.

Hilfsweise schraubt man nun allen VoIP Paketen ein kleines Blaulicht auf den Kopf, um sie priorisiert zu übertragen.

Und: was schätzt ihr, wie lange wird es normale Anschlüsse
(Standard und ISDN) noch geben? Im Grunde kann doch mit der
entsprechenden Hardware bereits alles über ip abgewickelt
werden, oder? Hab jetzt mal irgendwo gelesen, dass bei der
Telekom selbst die einfachen Telefontarife ohne Internet
ip-basiert geplant werden. Die sind wohl nur noch nicht in der
Vermarktung.

Als Geschäftskunde bekommst du problemlos ISDN. Auch neu. Auch bei der Telekom.
Die reinen Telefontraife sind letzte Woche (zuletzt geprüft) auch noch als „Universal“ (=echtes ISDN) erhältlich.

Und andere Netzbetreiber haben auf andere Technik gesetzt (S12-Vermittlungsstellen z.B.), diese werden meines Wissens sogar noch hergestellt.

Meine persönliche Meinung:
Da es für nicht durch DSL erschlossene Gebiete, für Kunden mit ISDN-Anlagenanschluss oder solche mit ISDN-EC-Cash oder mit ISDN-Alarmwählgerät zur Zeit gar keine Alternative zum ISDN gibt, wird es auch bei der Telekom noch lange ISDN geben.
Die Aussage „2016 wird abgeschaltet, also wechsel Sie besser jetzt!“ dürfte eine Taktik sein, um möglichst viele Baugruppen frei zu bekommen, damit

  • man genug Tauschgeräte für verbleibendes ISDN hat
  • man die hohen Stromkosten spart - bzw. auf den Kunden abwälzt, da dieser dann ja einen 24/7 laufende VoIP Router benötigt (MEIN Router ist nur an, wenn ich ihn brauche)

Tach,

2018 ist definitiv Schluss.

Neben dem teuren Betrieb, der mittelalterlichen Technik, den fehlenden Leistungsmerkmalen … ist, dass es keine Ersatzteile (Siemens & Alcatel) mehr gibt. Wenn was kaputt ist, wird es aus anderen Anlagen ausgebaut. Wenn viel kaputt ist, sucht man mittlerweile weltweit. Das geht nicht mehr lange gut.

Und für alles, was angeboten wird, gibt es bessere Alternativlösungen. Der Kunde muss sich damit abfinden, dass es bald kein ISDN mehr gibt.
Dass das Benzin irgendwann kein Blei mehr hatte, konnte man ja auch verkraften. :smile:

Haelge

Tach,

2018 ist definitiv Schluss.

2013 hieß es noch 2016.

Neben dem teuren Betrieb, der mittelalterlichen Technik, den
fehlenden Leistungsmerkmalen … ist, dass es keine
Ersatzteile (Siemens & Alcatel) mehr gibt.

Die S12 ist auch betroffen?
Witzig, ein lokaler Netzbetreiber hat hier vor kurzem noch S12 aufgebaut, sagte mir ein Techniker von denen.
Und die vermarkten auch noch kräftig neue ISDN Anschlüsse.

Ich lass mich überraschen.
Zuerst wird dann wohl die Telekom auf mein Geld verzichten,
dann wird es über Dokom weitergehen,
dann wird man sehen.

Wenn bis 2018 alles ISDN wegfällt, dann wird es also spätestens im Jahre 2018 den ISDN Anschluss geben, der als letzter bundesweit abgeschaltet wird.

Das wird meiner sein! :smile: