"Wegbier" - Ein für Scrabble zugelassenes Wort?

Hallo miteinander. Ich habe ja schon letze Woche gefragt ob es ein offizielles deutsches Scrabble-Lexikon gibt - das wurde verneint. Daher komme ich jetzt mit einem spezifischen Konfliktwort zu euch. Und zwar handelt es sich um das „Wegbier“. Im Duden steht es schonmal nicht.
Was sagt euer persönliches Sprachgefühl: scrabblewürdig oder nicht?

Wegbier wie Wegzehrung( Reiseproviant) ?

Ja genau so wie Reiseachterl.

In Berlin? Ja.
In z.B. Frankfurt? Nein.

Servus,

hier könnte man sich helfen, indem man zusammengesetzte Substantive generell erlaubt, also auch sowas wie „Bügelzettel“, „Yachtpunsch“, „Schneebeutel“ oder „Kathedralenbohrer“, wenn sie nur aus real existierenden Substantiven zusammengeschraubt sind.

Immerhin ist es ja eine nützliche Eigenschaft des Deutschen, das es vor vielen Sprachen auszeichnet, dass solche Chimären immer einen zumindest formalen Sinn geben und selbst, wenn sie noch niemals vorher jemand so zusammengesetzt hat, doch eindeutig verstanden werden können.

Dass das Wegbier im bekannt großzügigen Duden, der Modeworte gerne aufnimmt und dann irgendwann wieder fallen lässt, wenn sie außer Mode sind, noch nicht steht, obwohl es zumindest beim einschlägigen Publikum gängig verwendet wird, zeigt die Grenzen eines Lexikons in diesem Zusammenhang auf. Es würde also an einer Regelung wie oben „alles erlaubt, was aus existierenden Substantiven zusammengesetzt ist“, kaum was vorbeigehen, weil schlicht jedes Lexikon in dem Moment, wo es endgültig lektoriert wird, bereits veraltet ist. Auf die Gefahr hin, dass jemand diese Regel aufgreift und mit einem „Wegbierdekorationsnachnahmeüberschussquellhorizont“ reagiert. Muss man auch erstmal legen, sowas.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Auszug aus den Regeln:

7.1Zusammengesetzte Substantive und Verben sowie Verschmelzungen sind zulässig, wenn sie im zugrunde gelegten Wörterbuch als Stichwort aufgeführt werden. Es genügt nicht, wenn jeweils nur die einzelnen Bestandteile aufgeführt sind.

Erläuterung zu „zugrunde gelegt“:

Um die Spielregeln möglichst nachvollziehbar zu gestalten, wurde bei der Erstellung ein Wörterbuch zugrunde gelegt. Alle in diesem Reglement angeführten Beispiele beziehen sich auf den „Duden -Band 1, Die deutsche Rechtschreibung", 26. Auflage, nachfolgend kurz RD genannt.

Also ganz ohne Sprachgefüjhl: Wegbier geht nicht.

Gruß Ralf

wegbier habe ich noch nie gehört. kenne nur das fahrbier.

gruß inder

Ich kenns eigentlich auch nur, wenn man es ausgetrunken hat, dann ist es weg, das Bier.

natürlich ist WEGBIER zugelassen! wäre ja noch schöner.

nur HUNDSCHWANZ geht nicht.

Ich kenne kein Wegbier :wink:

Wir machen es immer so - es wird vorher festgelegt, welches Wörterbuch Grundlage ist (Was halt gerade im jeweiligen Haushalt vorhanden ist) und dann wird im Zweifelsfalle dort nachgeschaut.

Dann ist auch irrelevant, was irgendjemand im Internet schreibt.

Beatrix

Wenn schon, denn schon: Hundsschwanz.

Guß Ralf

Naja das ist dann aber schon eine sehr großzügige Bewertung. Ich finde schon, dass man bei sinnvollen Wörter bleiben sollte :wink:

Servus,

wer entscheidet, ob z.B. das Wort „Wegbier“ sinnvoll ist? Ich habe vor dem 27.10. nicht gewusst, dass es dieses Wort gibt.

Was meinst Du: Ist „Zitzenbecher“ ein sinnvolles Wort? Und wie sieht es mit „Vorgewende“ aus?

Ich habe jetzt zwei gute Scrabble-Wörter gewählt (leichter Anschluss mit „e“ und „n“, hohe Punktzahl mit „Z“ und „V“, die nicht im Duden stehen, aber in der Landwirtschaft so geläufig sind, dass niemand aus diesem Bereich überhaupt auf die Idee käme, die Worte zu überprüfen.

Das zeigt außer dem bereits ausgeführten Punkt, dass jedes Lexikon immer veraltet ist, wenn es veröffentlicht wird, noch einen anderen Aspekt, der es nicht sinnvoll macht, hier den Duden, ein „Scrabble-Lexikon“ oder sonst irgendein Nachschlagewerk heranzuziehen. Rate mal ohne Spicken, ob das Wort „Luftnummer“ im Duden steht oder nicht.

Die von mir vorgeschlagene Regel, dass beliebige Zusammensetzungen erlaubt sind, wenn ihre einzelnen Teile im Duden genannt sind, enthält bereits eine Benachteiligung von Begriffen, die Eigennamen enthalten: Die sind offenbar nach willkürlichen Kriterien, wahrscheinlich nur nach der Häufigkeit ihres Vorkommens, in den Duden aufgenommen worden. Es gibt aber keinen Grund, weshalb Dieselmotor und Ottomotor zugelassen werden sollten, aber Heusingersteuerung, Bisselachse und Knorrbremse nicht - einzige praktikable Lösung ist der Ausschluss von allen Eigennamen, auch in Zusammensetzungen.

Analog ist die Option, alle Zusammensetzungen aus Duden-Wörtern entweder konsequent zuzulassen oder konsequent auszuschließen (damit würden z.B. Haustür und Suppenteller ausgeschlossen!), vielleicht nicht sehr hübsch, aber meines Erachtens die einzige, die praktikabel ist.

Schöne Grüße

MM

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und bei uns: HUNDESCHWANZ

LG Beatrix

Unbedingt scrabblewürdig, hier im Norden. Was noch mehr Punkte bringt, ist der Schlürschluck.

Gesine