Hallo, rätselnde Christiane,
was ist denn da so rätselhaft?
Standardsprachlich ist Genitiv erfordert, umgangssprachlich wird Dativ genommen.
Wenn also einer Dativ nimmt, hat er sich vom Standard entfernt und man darf mit dem Finger auf ihn zeigen, wenn man auf der Höhe des Standards steht. Aber wer tut das noch? Außer einigen hier bei WWW? 
Und die anderen Umgangssprachler freuen sich über jeden anderen Umgangssprachler.
Die Duden-Grammatik erklärt in einem kleinen Abschnitt (§ 695):
Auffällig ist, dass mehrere Präpositionen in der Rektion schwanken, ohne dass dies Einfluss auf die Bedeutung hat:
… wegen des Geldes (standartdsprachlich) / wegen dem Geld (umgangssprachlich).
Interessant ist auch, dass es eine Parallele zu „trotz“ gibt. Diese Präposition verlangt ebenfalls standardsprachlich den Genitiv, dennoch gibt es die verfestigte Form: trotzdem , die den Dativ zeigt.
Zwar nicht in der Hochsprache mehr, aber im Dialekt gibt es das Wort „wäggadem“, also wegendem *, wo auch der Dativ drin steckt.
* Die hochdeutsche Entsprechung, die selbstverständlich den Genitiv bei sich hat, ist: deswegen.
Es ist daher zu vermuten, dass sowohl „wegen“ als auch „trotz“ ursprünglich den Dativ bei sich hatten, dass dann die Sprachentwicklung sich auf den Genitiv kaprizierte, der dann zur Standardform und zur Regelform erklärt wurde.
Die „Leut´“ aber hielten am irr/urtümlichen Dativ fest. Und sie wären also die Wahrer wahrer Traditionen.
Aber das ist mehr Spekulation.
Gruß Fritz