Zwiegenähte Wanderschuhe
Servus,
vor zehn Jahren habe ich mir aus purer Sturheit die einzigen Wanderschuhe zugelegt, die ich damals ohne Plastikfolie im Inneren und zwiegenäht gefunden habe - sie hießen damals „Dachstein“, sind annähernd (oder genau?) baugleich mit dem heutigen Meindl „Ortler“.
„Wanderschuhe“ ist eigentlich der falsche Ausdruck - es sind Bergstiefel, und für den Einsatz im Pfälzerwald und den Vogesen sind sie anompfirsich zu schwer. Ich nutze sie höchst selten alpin, und hie und da begegnen mir amüsierte bis mitleidige Blicke, wenn ich mit den klobigen Schlappen im Pfälzerwald unterwegs bin. Dann denke ich: „Lachet Ihr jetzt, ich lach später!“
Sie werden voraussichtlich 2013 beim Schuster ihre dritten Vibram-Sohlen bekommen, und es spricht von heute aus nichts dagegen, dass sie weitere 5.000 km halten (ungefähr 5.000 km haben sie bisher auf dem Buckel). Zwiegenähte kann man neu besohlen, so oft man lustig ist; und mit der klassischen Kombination Leder & Fett kann man, deucht mir, viel bedenkenloser im Landregen, im Schneematsch, durch Bäche etc. marschieren als mit jeder Art von Folieneinlage. Man muss halt schauen, dass das Leder immer genug Fett hat, dann gibt es abgesehen von der Sohle keine auffallende Abnutzung. Wenn man noch einen draufsetzen will, kann man die Kerle auch mit einem Schaft aus einem Stück haben („Meindl Perfekt“), aber mir ist an den meinigen noch keine undichte Naht aufgefallen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder