Weibliche Staatsoberhäupter

Hallo

Man spricht täglich davon im Fernsehen, daß vielleicht Deutschland sein erstes weibliches Staatsoberhaupt bekommt (bzw. Regierungschef).

http://www.iwdc.org/resources/timeline.htm

Eigentlich interessant, daß die Mehrheit der Staaten, die jemals weibliche Staatsoberhäupter hatten, ausgerechnet jene sind, die man als besonders rückständig in Sachen Frauenfragen bezeichnet: Ruanda, Burundi, Indien, Pakistan, Türkei, Jordanien, Sri Lanka, Philippinen, Bangladesh, Indonesien… Darunter eine Reihe moslemischer (ausgerechnet!) Staaten. Westliche Staaten sind in der Minderheit - unter ihnen wieder ausgerechnet solche rund ums Mittelmeer, wo man geneigt ist, pauschal auf ein gegen Frauenfreundlichkeit eingestelltes Klima zu tippen - Israel, Portugal, Jugoslawia…

Witzig, Länder wie Holland, Deutschland, Österreich, USA, Hochburgen der Frauenquote und der political correctness, sind nicht dabei.

Gibts eine Erklärung für diese Diskrepanz?

Gruß
dataf0x

Auch hallo.

Eigentlich interessant, daß die Mehrheit der Staaten, die
jemals weibliche Staatsoberhäupter hatten, ausgerechnet jene
sind, die man als besonders rückständig in Sachen Frauenfragen
bezeichnet: Ruanda, Burundi, Indien, Pakistan, Türkei,
Jordanien, Sri Lanka, Philippinen, Bangladesh, Indonesien…
Darunter eine Reihe moslemischer (ausgerechnet!) Staaten.

Vielleicht _gerade_ (und nicht trotz) dieses Umstands ?

Westliche Staaten sind in der Minderheit - unter ihnen wieder
ausgerechnet solche rund ums Mittelmeer, wo man geneigt ist,
pauschal auf ein gegen Frauenfreundlichkeit eingestelltes
Klima zu tippen - Israel, Portugal, Jugoslawia…

Witzig, Länder wie Holland, Deutschland, Österreich, USA,
Hochburgen der Frauenquote und der political correctness, sind
nicht dabei.

Gibts eine Erklärung für diese Diskrepanz?

Da packe ich doch wieder den ‚Klassiker‘ (*)aus: http://62.27.84.81/cgi-bin/onchange/anzeige.pl?kennu…
-> „Warum sind Computerexperten fast immer männlich ?“
Die untere Passage müsste erklären warum dem so ist :wink:
(*)Klassiker, da der link schon bekannt sein sollte von http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

HTH
mfg M.L.

Moin,

Eigentlich interessant, daß die Mehrheit der Staaten, die
jemals weibliche Staatsoberhäupter hatten, ausgerechnet jene
sind, die man als besonders rückständig in Sachen Frauenfragen
bezeichnet: Ruanda, Burundi, Indien, Pakistan, Türkei,
Jordanien, Sri Lanka, Philippinen, Bangladesh, Indonesien…
Darunter eine Reihe moslemischer (ausgerechnet!) Staaten.
Westliche Staaten sind in der Minderheit - unter ihnen wieder
ausgerechnet solche rund ums Mittelmeer, wo man geneigt ist,
pauschal auf ein gegen Frauenfreundlichkeit eingestelltes
Klima zu tippen - Israel, Portugal, Jugoslawia…

Witzig, Länder wie Holland, Deutschland, Österreich, USA,
Hochburgen der Frauenquote und der political correctness, sind
nicht dabei.

Gibts eine Erklärung für diese Diskrepanz?

Vielleicht ist die Kinderbetreuung in den erstgenannten Staaten besser geregelt. (Nein, das ist kein Scherz, das mein ich durchaus ernst). Das größte Hindernis für Frauen „nach oben“ zu kommen, ist immer noch der, sich für Kinder oder Karriere entscheiden zu müssen.

Ansonsten kann es auch sein, dass du dich von dem allgemeinen Eindruck der Stellung der Frau in den genannten Ländern blenden lässt. Die von dir wahrgenommene „Rückständigkeit in Frauenfragen“ mag für große Teile der Bevölkerung dieser Länder zutreffen, aber in der Bildungsschicht dieser Länder wird auch sehr hohen Wert auf die Ausbildung der Mädchen gelegt. So hab ich mehrfach in GB Studentinnen aus den oben genannten Ländern getroffen, die zwar z.B. längst in irgend eine Ehe versprochen waren, aber vor der Ehe trotzdem das Höchstmaß an Bildung mitbekamen.

Oder anders gesagt: während bei uns die allgemeine Akzeptanz von Frauen in Führungspositionen etwas höher sein mag, gibt es Faktoren, die den Aufstieg bis nach ganz oben verhindern, während in anderen Ländern die allgemeine Akzeptanz niedriger ist, aber in den Bevölkerungsschichten, wo es drauf ankommt, Bildung und Karriere für Mädchen als wichtiger und leichter durchsetzbar erachtet wird. Eine Inderin hat es mir mal so erklärt: Vielleicht kann die Frau ohne Einverständnis ihres Manns keine drei Schritte machen, aber sein Einverständnis vorausgesetzt, steht ihr der Weg bis ins Präsidentenamt offen (ohne dass sie sich darüber Gedanken machen muss, wer ihre Kinder betreut).

Gruß
Marion

Da packe ich doch wieder den ‚Klassiker‘ (*)aus:
http://62.27.84.81/cgi-bin/onchange/anzeige.pl?kennu…
-> „Warum sind Computerexperten fast immer männlich ?“

hmmm… Das überzeugt mich nicht wirklich (in bezug auf die Staatsoberhäupter). Da gehts ja eher um Interessensverteilung. Die Politik ist doch keine Naturwissenschaft, sondern eine frage der Macht.

Gruß
dataf0x

Vielleicht kann die Frau ohne Einverständnis ihres
Manns keine drei Schritte machen, aber sein Einverständnis
vorausgesetzt, steht ihr der Weg bis ins Präsidentenamt offen
(ohne dass sie sich darüber Gedanken machen muss, wer ihre
Kinder betreut).

DAS ist eine sehr gute erklärung! klingt durchaus nachvollziehbar!

gruß
dataf0x

Hi,

ich nenn dir ein paar Gegenbeispiele

Maggie Thatcher - Großbritanien

Hanna Suchocka - Polen

Kim Campell - Kanada

Gro Harlem Brundtland - Norwegen

Mary Robinson - Irland

Vigdis Finnbogadothir - Island

Edith Gresson - Frankreich

Königin Beatrix - Niederlande (ebenfalls Staatsoberhaupt)

usw usw

Gruß

Phoebe

Hallo datafox,

Eigentlich interessant, daß die Mehrheit der Staaten, die
jemals weibliche Staatsoberhäupter hatten, ausgerechnet jene
sind, die man als besonders rückständig in Sachen Frauenfragen
bezeichnet:

Westliche Staaten sind in der Minderheit - unter ihnen wieder
ausgerechnet solche rund ums Mittelmeer, wo man geneigt ist,
pauschal auf ein gegen Frauenfreundlichkeit eingestelltes
Klima zu tippen - Israel,

hier irrst Du leider: Frau Golda Meir war zu Zeiten des 7-Tage-Kriegs (also schon weit vor der in Europa erstarkenden Emanzipationsbewegung) und einige Zeit danach Staatschefin in Israel.

Portugal,

Der Staat gehört für mich eher in die Machismo-Ecke, aber ich kenne ihn auch nicht aus der Nähe.

Gruß, Karin

das warn lesefehler/schlecht von mir formuliert

Mittelmeer, wo man geneigt ist,

pauschal auf ein gegen Frauenfreundlichkeit eingestelltes
Klima zu tippen - Israel,

hier irrst Du leider: Frau Golda Meir war zu Zeiten des
7-Tage-Kriegs (also schon weit vor der in Europa erstarkenden
Emanzipationsbewegung) und einige Zeit danach Staatschefin in
Israel.

jup ich weiß :smile: das habe ich ja auch gemeint - „gegen frauenfreundlichkeit eingestelltes klima“. in den sechzigern war israel nicht besonders emanzipiert, auch was zb. rollen der frauen im militär angeht, die heute völlig normal sind.

Portugal,

Der Staat gehört für mich eher in die Machismo-Ecke

jo eben.

gruß
dataf0x

hallo datafox,

koennte es nicht sein, das dies auch laender sind, in denen in erster linie die korruption und das militaer herrschen und erst in zweiter linie das staatsoberhaupt? dass es schlussendlich nicht die gleiche tragweite hat, wer oberhaupt ist, da er „eh nur“ spielball von anderen interessensmaechten ist?

gruesse
corinne

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

koennte es nicht sein, das dies auch laender sind, in denen in
erster linie die korruption und das militaer herrschen und
erst in zweiter linie das staatsoberhaupt?

selbst wann das wahr wäre, würde das umso mehr GEGEN eine weibliche präsidentschaft sprechen.

gruß
dataf0x

selbst wann das wahr wäre, würde das umso mehr GEGEN eine
weibliche präsidentschaft sprechen.

dazu habe ich mal einen Fernsehbericht gesehen. Wenn ich ich recht erinnere, waren die weiblichen Staatsoberhäupter immer Teil einer politischen Dynastie - und deshalb akzeptabel. Also ähnlich Queen Elisabeth. Es waren imm Töchter von… oder Ehefrauen von…

Dazu müsste pendragon (?) oder jemand anders auch mal was im Archiv geschrieben haben.

Viele Grüße,

Barbara

Hallo datafox

vielleicht liegt es daran, daß hier die Frauen schon seit Jahrhunderten Ihre Macht ausüben. Was da ablauft und lief ist doch wenn ich mich recht erinnere schon in der Bibel erwähnt. Sollte da nicht jemand den Kopf des Johannes auf einem Silbertablett bringen? Auch der Ort wo solche Wünsche geäussert werden ist immer noch der gleiche. Die Mädels müßen also nicht ins Rampenlicht stehen wenn sie einen kleinen Krieg wünschen.

Witzig, Länder wie Holland, Deutschland, Österreich, USA,
Hochburgen der Frauenquote und der political correctness, sind
nicht dabei.

Fast alle Aktionen und auch Reaktionen spielen sich im Bereich der Sexualität ab. Imponiergehabe. Pech wenn man (frau) da das Opfer eines Möchtegern-Herrschers wird. Aber vielleicht klappt es ja dann im nächsten Leben und dieser Macho-Herrscher kommt als Mastschwein auf die Welt und ich bin der Schlachter.
Also vielleicht sind es nur die männlichen Hormone die ins Rampenlicht der Macht drängen. Die wirkliche Macht ist immer noch im Schlafzimmer, wird mal mehr und mal weniger ausgeübt. Bei uns kleinen ist es vielleicht nur der geäusserte Wunsch nach dem Zweitwagen. Bei den großen, mächtigen Männern werden die Forderungen nach einem Liebesbeweis eben größer. Wenn dieser Beweis ausserhalb der momentanen Legalität liegt ist er doch sicher in der Lage die Gesetze entsprechend zu ändern.

-)

Gruß Norbert