Weihnachtsbaum (im Topf) muss raus, Schnee/Frost

Hallo zusammen.
Hatte mir dieses Jahr gedacht schön umweltfreundlich zu sein und habe einen Weihnachtsbaum im Topf gekauft. Jetzt muss er langsam raus, aber es ist kalt und es liegt Schnee/Bodenfrost.
Kann ich den Baum in seinem Topf einfach nach draußen stellen oder friert er dann kaputt?
Habe leider keinen hellen, kälteren Raum wo ich ihn erstmal unterbringen könnte.

Wäre dankbar für eure Hilfe.
Janine

Erfrieren kaum, Kälte sind Fichten gewohnt, aber er wird verdursten. Du musst halt die Erde feucht halten, außer bei strengem Frost oder die Pflanze gleich in den Garten setzen.

Ich will dir ja nicht die Freude an deinem Weihnachtsgedöns nehmen, aber die Chancen, dass die Fichte (oder was auch immer) anwächst, ist gering. Bei den Erntemethoden von Topfweihnachtsbäumen werden die Wurzeln so brutal eingekürzt, dass an Faserwurzeln nichts mehr übrig bleibt. Von dem Sinn und Zweck, sich Nadelbäume aus dem Wald in den Garten zu setzen, will ich gar nicht erst reden. Oder doch?: Sie werden viel zu groß, machen zuviel Schatten und sind ökologisch (fast) wertlos.

Gruß
Horst

So fällt der Übergang leicht

Nicht nur der Wurzelballen ist ausschlaggebend für den späteren Anwachserfolg. Die meisten Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Der Übergang vom eiskalten Winterquartier in das warme Wohnzimmer sollte daher so schonend wie möglich gestaltet werden. So sollte der Baum der Wahl erst zwei bis drei Tage an einem frostfreien Ort aufgestellt werden, bevor es ins mollig warme Wohnzimmer geht! Dort sollte er im Übrigen nicht länger als vier bis fünf Tage stehen.

Sobald der Baum dann im Warmen steht, steigt automatisch sein Wasserbedarf, Gießen also nicht vergessen! Matthias empfiehlt, die Nadeln darüber hinaus noch einzusprühen, da das die Verdunstungsrate herabsetzt und der Baum somit weniger Wasser benötigt. Umgekehrt gilt das natürlich auch, wenn das Fest vorbei ist. Ähnlich wie bei Kübelpflanzen, die man nach dem Winter nicht sofort in die pralle Sonne stellen soll, gilt auch hier: Gut Ding will Weile haben. Also lieber erst vom Wohnzimmer ein paar Tage in die frostfreie Garage und dann erst hinaus an die frische Luft.

Und was soll jetzt dieser Ratschlag? Hast du den aus Omas Kalenderblatt abgeschrieben?

Allein schon das Kappen der Wurzeln reicht, den Baum zu killen, vom Aufenthalt im warmen Wohnstüblein ganz abgesehen. Da nützt auch ein sensibles Umgewöhnen nichts.

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Hallo,

ich muss Lantanos beipflichten. Der Baum im Topf ist nichts als Augenwischerei. Die Wurzeln sind derart gekappt, dass nur ein Stumpf übrig bleibt. Ein- oder Umpflanzen ist, selbst bei idealen Witterungsverhältnissen, kaum von Erfolg gekrönt. Der durch den „Wurzelballen“ im Topf bedingte höhere Kaufpreis ist m.E. nicht gerechtfertigt.

Gruss

Iru

Hallo Horst,
Da hast du mal wieder so recht gehabt!
Wir haben vor ein paar Jahren auch noch Bäume im Topf verkauft. Allerdings war es ein Unterschied, ob wir die als Weihnachtsbäume oder als Baumschulware verkauft haben.
Baumschulware wurde immer schön brav Jahr für Jahr umgetopft, gehegt und gepflegt, oder im Quartier regelmäßig verschult, um einen kompakten Wurzelballen zu erzielen, damit wir den Baum nicht töten, wenn wir ihn dann für den Verkauf getopft haben.

Die Bäume für den Weihnachtsbaumverkauf wurden mehr oder weniger unsanft aus einem Weihnachtsbaumforst „ausgerissen“ und dann in schwere, lehmige Erde gestopft, die mit einer Dachlatte im Topf festgepresst wurde. Sonst wäre der Baum mangels Wurzeln direkt wieder umgefallen.
Von anderen Gärtnern weiß ich auch, daß sie die Stümpfe unten in Bauschaum setzen und dann nurnoch mit Erde auffüllen.
Also Augen auf beim Kauf:
Baum im Topf heißt: Finger weg!
Getopfte Baumschulware: Okay, aber zu teuer um sie im Wohnzimmer vergammeln zu lassen.

Somit ist der geschlagene Baum mit Abstand die Umweltfreundlichste Methode!

LG Anja