Wein

Wenn ich aus meinem Weinkeller einen 10-oder 12 Jahre alten Wein
trinke,bekommt der mir sehr gut.(Weiswein, Rotwein, ganz egal)
Die Weine sind von meiner Mutter, bin selbst kein Weinkenner.
Aber ein Wein, den ich heute kaufe, verursacht bei mir
vorsichtig vormuliert „Verdauungstörungen“.
Was ist da heute anders?
Was dürfen die da heute reinmischen?
Wäre für Antworten dankbar.

Prosit,

Wäre für Antworten dankbar.

wenn die Weine Deiner Mutter hochwertige solche sind und Du dir letztens ne Pulle für 1,99 € den Liter angetan hast, was wundert Dich das.
Mehr kann man leider aus der Datenlage Deiner Frage nicht antworten.

Gandalf

Hallo,

Wein bleibt ja nicht immer gleich sondern verändert sich auch mit den Jahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein junger Wein ähnlich wie der unvergorene Most „verdauungsfördernd“ wirken kann, während ältere Weine diese Neigung weniger zeigen.

Gruß
hps

Servus,

bei allem Verständis für eine zurückhaltende Ausdrucksweise, wenn es um Angelegenheiten unterhalb des Brustbeins geht: Ist hier von Bauchgrimmen und/oder saurem Aufstoßen die Rede oder von Durchmarsch oder vom Gegenteil?

Das einzige, was heute in Wein häufig drin ist, und vor zehn Jahren noch keine Rolle spielte, ist der chinesische Marienkäfer Harmonia Axyridis in unterschiedlichen Mengen und ggf. nicht vollständig abfiltrierte Reste von Reinzuchthefen, die vor zehn Jahren noch kaum angewendet wurden.

Möglich sind bei deutschem Rotwein höhere Tanningehalte; um dazu etwas sagen zu können, wäre es hübsch, die Sorten zu kennen. Z.B. „2010er Dornfelder macht Schwierigkeiten, 2001er Schwarzriesling macht keine“.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

vergleiche bitte einmal die Aufschriften sowie die verpackungen.

Es hat seinen Grund, wieso gewisse Weine in Flaschen und andere in Tetrapacks verkauft werden.

hth

PS: vielleicht hat deine Mutter ein ähnliches Problem und hat die Weine aufgrund ihrer Vertäglichkeit ausgewählt…

Form und Inhalt
Servus,

Es hat seinen Grund, wieso gewisse Weine in Flaschen und
andere in Tetrapacks verkauft werden.

in der Klasse bis 2 € macht sich die Abfüllung in Tetrapack öfter mal in weniger Aufwand für die Verpackung und damit relativ weniger grausigem Wein bemerkbar; ganz unabhängig davon, dass auch sehr hübsche Weine auf 5L-Bag in Box gezogen werden: Zum Lagern nicht geeignete Weine müssen nicht so tun, als seien sie es.

Ein ordentlicher Wein in Literflasche mit Schraubverschluss ist mir zehnmal lieber als eine Piquette, die auf eine Bordeauxflasche gezogen und mit einem 55-mm-Korken versehen wurde.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Moin,

da geb ich dir Recht, die Verpackung allein ist da kein KO Punkt.

Da für mich Wein aber ein Genussmittel ist und ich aus erster Hand weiss, was ein brauchbarer Liter kostet, glaube ich nicht, das man einen guten Wein für unter 2 Euro kaufen kann. Selbst wenn da mal ein guter dabei ist zeugt das ehrer davon, das ein Winzer den weit unter Wert verkaufen musste. Ich weiss das Geiz das einzige ist was zählt, aber ich sehe keinen Grund, die Winzer da so unter Druck zu setzen.
Wir können kaum von Mindestlohn, ehrliche Arbeit und Bezahlung sprechen, wenn wir Qualität zu dem Preis fordern.

hth

Hallo,

Da für mich Wein aber ein Genussmittel ist und ich aus erster Hand weiss, was ein brauchbarer Liter kostet

ich weiss natürlich nicht, was für Dich ein „brauchbarer“ Wein ist. Was brauchbar ist, hängt für mich vom Zweck ab - ob der Wein nun zu einem guten Essen oder einem besonderen Anlass getrunken wird, ob es sich um einen Zech- oder Schoppenwein handelt oder einen Schorlewein zum Durstlöschen. Um Wein nicht nur als „Genussmittel“ sondern auch als ganz normales Lebensmittel zu sehen, muss man aber wohl schon eine entsprechende Herkunft haben … Dass zumindest im Einzelhandel ein „brauchbarer“ Wein unter 2 € nicht erhältlich ist - egal wie abgepackt - damit hast Du natürlich recht.

Um eine Vorstellung von der Größenordnung zu geben, von der hier die Rede ist, mal die aktuellen (November 2012) Fassweinpreise für das Anbaugebiet Rheinhessen, zur Verdeutlichung von Hektoliter- auf Literpreis umgerechnet:

Grundwein (200 hl/ ha): weiss 0,55 €, rot 0,50 €
Landwein Riesling (150 hl / ha): 0,90 €
Landwein sonstige (150 hl / ha): weiss 0,70 €, rot 0,55 €
QbA Grauburgunder: 1,25 €
QbA Riesling und Weissburgunder: 1,10 €
QbA, Portugieser Weißherbst: 0,65 €
QbA, Spätburgunder: 1,05 €
QbA, Dornfelder: 0,80 €
QbA sonstige: weiss 0,82 - 0,85 €, rot 0,70 €
Spätlese, alle Sorten: 1,00 €
Auslese, alle Sorten: 1,10 €

Kleine offtopic-Anmerkung: interessant zu sehen, wie sich gewisse Moden wie der Hype um den Grauburgunder im Schlepptau des Pinot Grigio auf die Preise auswirken … Auch, dass der Lesezeitpunkt (Spätlese / Auslese) heute nicht mehr notwendig etwas mit Qualität und entsprechendem Preis zu tun hat.

Das sind nun natürlich alles keine herausgehobenen Qualitäten - solche werden in aller Regel vom Erzeugerbetrieb selbst auf Flasche gezogen und direkt über die Flasche und nicht über das Fass vermarktet. „Brauchbare“ Weine im oben genannten Sinn sind da jedoch durchaus dabei. In der Billigklasse - ich definiere das jetzt mal so aus dem Ärmel als Einzelhandelspreis unter 4,99 € die Flasche - ist der Kostenanteil für Flasche, Flaschenverschluss und Etikettierung schon ein spürbarer Faktor. Da können Schlauch-, Bag-in-Box oder Tetrapak-Abfüllungen schon sinnvoll sein, wenn die Kostenersparnis bei der Verpackung der Qualität des Weins zugute kommt und nicht dem Profit des Händlers. Sensorisch (vom optischen und haptischen Aspekt abgesehen) ist dagegen jedenfalls nichts einzuwenden.

Ich zahle für meinen Schorlewein - Riesling QbA (Nahe), Literflasche mit Schraubverschluss - 3,80 €/l. Als Selbstabholer direkt beim Erzeuger, versteht sich - der wohnt gerade um die Ecke. Wenn ich diesen Wein entsprechend billiger im Tetrapak kaufen könnte, hätte ich damit überhaupt kein Problem. Aber so lange der Verbraucher auf einer schönen und repräsentativen Verpackung besteht, die den Abfüller möglicherweise mehr kostet als der Inhalt, hat so etwas keine Marktchancen …

Freundliche Grüße,
Ralf

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Wein im Rückwärtsgang
Servus,

in der Tat sind Weine, die im Handel für weniger als 4 € angeboten werden, normalerweise etwas für einen bestimmten Typus des protestantischen Trinkers, für den es wichtig ist, dass es hinterher richtig weh tut, wenn man der Versuchung nachgibt.

Generell ist der Markt in der ganzen Kette vom Wingert bis zum Regal im Laden unter dem Einfluss von Unternehmern, die dabei sind, ihre Abschreibungen zu verfrühstücken. Die von Ralph gezeigten Fassweinpreise sind in D noch nicht das Ende der Talfahrt, so bitter das auch sein mag, und die Frachtraten aus dem Mittelmeerraum von Drama bis Málaga kosten wenig mehr als den Treibstoff.

Die Kommission hat zwar (sehr zögerlich) zugesagt, sich von den bestehenden Pflanzrechtregelungen 2013 nicht gänzlich zu verabschieden, aber einmal kann das gut auch ein pures Manöver zur Beruhigung der AREV und schon 2013 „saudummes Geschwätz von gestern“ sein, und außerdem wird das das Kraut auch nicht mehr fett machen, zumal auf dem Weinmarkt eine Reihe von Erzeugerländern aktiv sind, die sich derzeit mit fliegenden Fahnen auf dem Rückmarsch ins Agrarzeitalter befinden.

Was jetzt noch extrem selten ist - trinkbare Weine in der Gegend von zwei Euro - kann mit dem 2012er schon anders aussehen, leider.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Ne, das sind ganz normale Weiß-und Rotweine.Die wurden Ihr zum
Geburtstag, Weihnachten usw. geschenkt.Die waren alle nicht teuer.
Die wanderten dann in den Keller und lagen da.
Mittlerweise sind die 15 Jahre alt, jedenfalls die ältesten Flaschen.
Bisher war jede ein Genuss,keine war Essig,oder so.
Aber heute gekaufte Flaschen(keine TetraPacks)schlagen manchmal heftig
auf den Darm. (Dünnsch…)
Das kann durchaus ein Wein für 10€ sein.
Deshalb wollte ich wissen: Was haun die da heute alles `rein?
Und wie siehts mit Bio-Wein aus?

Hallo
Einen 2003er Dornfelder habe ich vorgestern hervorragend
vertragen.Ein neuer dagegen ergibt Durchfall.
Das mit dem chinesischen Marienkäfer hätte ich gerne
etwas genauer.
Gruß
Norbert57

Hallo
So etwas ähnliches hatte ich mir auch schon gedacht.
Aber was verändert sich da?
Der Schwefelgehalt vielleicht?
Gruß
Norbert57

Rein mischen dürfen die gar nichts!

Weine haben von Natur auch einen verschiedenen Zuckergehalt (liegt an der Traube, Zeit der Ernte, wie lange er reift etc.) und auch Hefegehalt. Ich denke, dass kann dann auf den Magen schlagen. z.B. einen Federweißer kann man nicht in großen Mengen trinken, da der noch sehr jung ist und viel Hefe und Zucker enthält.