Weinstock geht ein

An meinem Haus wachsen 4 Reben (Weissweintrauben),die am Spalier hochgezogen sind. Alter ca 15 Jahre. Habe jedes Jahr wunderbare Trauben geerntet. Drei der 4 Reben haben dieses Jahr normal ausgetrieben, eine aber hat nur anfangs normal ausgetrieben, hat aber dann das Wachstum eingestellt und die Blätter welken jetzt.
Da die anderen 3 Reben wie jedes Jahr sich entwickeln, kann es nicht an Trockenheit oder Nässe oder Nahrung liegen. Eher eine Krankheit. Aber weder am Stamm noch an den Blättern ist auffälliges zu entdecken.
Hat jemand eine Idee was ich tun kann ?
Vielen Dank Udo Becker

hallo udo,

zunächst: auch wenn die anderen drei weinstöcke normal wachsen, kann der vierte irgendein versorgungsproblem haben. meist liegt es dann am untergrund, z.b. stehen seine wurzeln auf einem felsen an, er könnte von engerlingen, maulwürfen, erdzeiseln etc. beleidigt worden sein.

eine aber hat nur anfangs normal
ausgetrieben, hat aber dann das Wachstum eingestellt

das lässt auf kräuselmilbe schliessen. sie sind mit einer guten lupe auf der unterseite der blattspreiten erkennbar. bei befall mit der kräuselmilbe stellen die reben das längenwachstum ein. die distanz (internodien) zwischen den blättern ist stark verkürzt, der trieb wirkt wie gestaucht.

ein weiterer schädling, der jetzt probleme machen kann, wäre die rote spinne. auch sie kann man mit einer lupe erkennen. äusseres zeichen dieses ungeheuers sind braun verfärbte blattspitzen und kleinwachsende, etwas eingerollte blätter.

und die

Blätter welken jetzt.

das bereitet mir kopfzerbrechen. welken sämtliche blätter? hängen die austriebe schlaff herunter? die beiden genannten schädlinge bringen zwar einzelne blätter zum absterben, aber der befall müsste schon extrem gross sein, um den rebstock umzubringen - und dann wären auch die anderen stöcke, die sich in der nähe befinden?, sichtbar krank.

wie war die witterung etwa einen monat vor dem austrieb? gab es in dieser periode einen nachtfrost? steht der stock südseitig an der hauswand? die anderen auch? treibt der kranke stock verstärkt an der veredelung/knapp darüber neue triebe?

vielleicht finden wir die ursache, ein paar bilder wären natürlic auch ganz nützlich.

gruss, millia

hallo udo,

zunächst: auch wenn die anderen drei weinstöcke normal
wachsen, kann der vierte irgendein versorgungsproblem haben.
meist liegt es dann am untergrund, z.b. stehen seine wurzeln
auf einem felsen an, er könnte von engerlingen, maulwürfen,
erdzeiseln etc. beleidigt worden sein.

Ein Versorgungsproblem könnte durch Frass an den Wurzeln herrühren. Felsen eher nicht, plötzlich nach vielen Jahren.

eine aber hat nur anfangs normal
ausgetrieben, hat aber dann das Wachstum eingestellt

das lässt auf kräuselmilbe schliessen. sie sind mit einer
guten lupe auf der unterseite der blattspreiten erkennbar. bei
befall mit der kräuselmilbe stellen die reben das
längenwachstum ein. die distanz (internodien) zwischen
den blättern ist stark verkürzt, der trieb wirkt wie
gestaucht.

Mit Lupe ist nichts sichtbar. Der Stock hat ausgetrieben und kam dann mit normal wirkenden Blättern zum Stillstand. Nur die weiter entfernteren Enden beginnen jetzt zu welken.

ein weiterer schädling, der jetzt probleme machen kann, wäre
die rote spinne. auch sie kann man mit einer lupe erkennen.
äusseres zeichen dieses ungeheuers sind braun verfärbte
blattspitzen und kleinwachsende, etwas eingerollte blätter.

Die welken Blätter haben schon braune Ränder/Spitzen, aber von roter Spinne habe ich nichts sehen können.

und die

Blätter welken jetzt.

das bereitet mir kopfzerbrechen. welken sämtliche blätter?
hängen die austriebe schlaff herunter? die beiden genannten
schädlinge bringen zwar einzelne blätter zum absterben, aber
der befall müsste schon extrem gross sein, um den rebstock
umzubringen - und dann wären auch die anderen stöcke, die sich
in der nähe befinden?, sichtbar krank.

Wie gesagt, die weit entfernten Triebe welken, die wurzelnahen sehen normal aus, sind aber im Wachstum wie vor 4 Wochen geblieben.

wie war die witterung etwa einen monat vor dem austrieb? gab
es in dieser periode einen nachtfrost? steht der stock
südseitig an der hauswand? die anderen auch? treibt der kranke
stock verstärkt an der veredelung/knapp darüber neue triebe?

Alles steht westseitig, Frost war keiner und keine wilden Austriebe.

vielleicht finden wir die ursache, ein paar bilder wären
natürlic auch ganz nützlich.

Ich könnte zwei Bilder per e-mail schicken. Wie man das sonst für alle im Forum macht, weiss ich nicht, habe keine eigene Domäne.
Erst mal vielen Dank !
Udo Becker

gruss, millia

Bilder veröffentlichen
Hallo Udo

Ich könnte zwei Bilder per e-mail schicken. Wie man das sonst
für alle im Forum macht, weiss ich nicht, habe keine eigene
Domäne.

kein Problem - Du kannst die Bilder z.B. bei http://www.imageshack.us/ veröffentlichen und danach hier bei www den Link auf die Bilder einstellen.

Kleines Beispiel/Bedienungsanleitung:
1: Bild auswählen und veröffentlichen: http://img155.imageshack.us/my.php?image=64210770wu8…
2: „richtigen“ Link finden :wink:: http://img220.imageshack.us/my.php?image=52438949hx9… (ich nehme immer den „Show image to friends“)

Viel Erfolg,
mΔx

Vielen Dank,
ich wollte drei Bilder einstellen, aber ich kann wohl nur eines jeweils eintragen ?
http://img183.imageshack.us/my.php?image=hpim3926fx5…
Grüße Udo Becker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bild Nummer 2: Kranke Pflanze neben gesunder.
http://img511.imageshack.us/my.php?image=hpim3923gj2…
Bild Nummer 3: Zurückgebliebene Austriebe, daneben Normaltrieb einer benachbarten Pflanze http://img511.imageshack.us/my.php?image=hpim3925gj2…
Udo Becker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo udo,

zunächst einmal: die oben erwähnte kräuselmilbe bzw. rote spinne sehe ich jetzt nicht mehr als ursache für das absterben des weinstocks.

ich bin ziemlich sicher, der kranke stock wurde durch nachtfrost geschädigt. durch den milden winter gingen die weinstöcke teilweise bereits im januar „in saft“. damit verlieren sie ihren eigenen frostschutz und schon bei geringsten minusgraden platzt der stamm auf. so gehen wertvolle leitungsbahnen verloren und der stock schafft gerade noch den austrieb, kann später aber die vermehrte blattmasse nicht mehr versorgen.
kontrolliere das winterholz am stamm, wahrscheinlich findest du irgendwo einen senkrechten riss, wenn du die lose rinde abschälst.

ein weiteres zeichen für frostschaden wäre ein vermehrter, gesunder austrieb aus der veredelung heraus (falls diese nicht auch aufgerissen ist).

der weinstock ist in der jetzigen form nicht mehr zu retten. auch wenn noch andere ursachen in frage kämen (bodenprobleme), sollte er entweder unterhalb des risses oder einige zentimenter über der veredelung abgeschnitten und neu aufgebaut werden. lasse aber in diesem jahr sämtliche nachwachsenden triebe stehen (sonst wieder erhöhte frostanfälligkeit) und erst im nächsten jahr darf er in form geschnitten werden. keine düngung!

falls du noch fragen hast, melde dich.

millia