Weiß eine Schlange, wann ihre Beute zu groß ist?

Hallo Wissende,

weiß eine Schlange eigentlich, wann ihre Beute zu groß ist? … Dass Giftschlangen beißen, wenn man sie erschreckt, ist mir klar. Aber wenn so eine Giftschlange sehr hungrig ist, und ein Mensch des Weges kommt - kann es dann sein, dass sie ihn als Beute ansieht, auch wenn er viel zu groß ist? Oder sind die Schlangen da schlau genug?

Bedanke mich im voraus für sinnvolle Antworten.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

eine Giftschlange wird keinen Menschen beißen, weil sie ihn als Beute ansieht und fressen will. Sie kann keine Stücke von ihm abbeißen, sie kann nicht kauen - sie kann nur ins Maul nehmen und schlingen. Und hierbei weiß sie, was fressbar ist und was nicht.

Es soll bei Schlangen, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, vorkommen, dass sie sich in der Größe der fressbaren Beuteobjekte irren. Bekannt ist mir das aber nur von Riesenschlangen.

Schöne Grüße,
Jule

Ich hab vor einigen Monaten mal ein Foto einer großen Würgeschlange gesehen, die beim Verspeisen ihres Beutetieres geplatzt ist.

Ich kann mich jetzt allerdings nicht mehr genau an die Gattungen erinnern. Ich glaube eine Anakonda und ein Alligator.

Herr, lass Hirn regnen
Moin,

Ich hab vor einigen Monaten mal ein Foto einer großen
Würgeschlange gesehen, die beim Verspeisen ihres Beutetieres
geplatzt ist.

wahrscheinlich hat sie eine Landmine gefressen.

Ich kann mich jetzt allerdings nicht mehr genau an die
Gattungen erinnern. Ich glaube eine Anakonda und ein
Alligator.

Der Alligator ist, wie wir alle wissen, eine Schlange mit vier gesunden Beinen, aber ohne Giftzähne.

Gruß Ralf

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Erklärung, hoffentlich einleuchtend
Hi,

Ich hab vor einigen Monaten mal ein Foto einer großen
Würgeschlange gesehen, die beim Verspeisen ihres Beutetieres
geplatzt ist.

wer sowas erzählt, vergisst (oder weiß nicht), dass Würgeschlangen wochenlang an einem Stück Beute verdauen, wiel die nötige Magensäure nicht im Kanister mitgeführt wird, sondern mühsam hergestellt werden muss. Die Möglichkeit, dass eine Schlange schlicht an weißderdeibelwas krepiert, bevor das Trumm Fleisch aufgelöst ist, besteht also im Schlangenleben durchaus. Und wenn das Tier krepiert, dann vertrocknet in angemessener Zeit die Haut und reißt da auf, wo zu viel Material spannt, besonders wenn schon Knochen hervorlugen.

Gruß Ralf

Ich habs mal gegoogelt.

Es war tatsächlich ein Alligator, der von einer Boa verspeist wurde. Allerdings hat sich der Alligator (vermuten die Ranger) so sehr gewehrt, dass die Schlange dabei geplatzt ist. Das ganze ist in Florida mit einer nicht endemischen Boa passiert:

http://news.bbc.co.uk/2/hi/4313978.stm

Insofern ist die Geschichte wohl eher ein Kuriosum als ein Beitrag zur eigentlichen Frage, aber so genau hatte ich es, wie gesagt, nicht mehr im Kopf.

@drambeldier - ich würde mich wünschen, man würde in diesem Forum nicht gleich beleidigend werden.

Hi,

Allerdings hat sich der Alligator (vermuten die Ranger)
so sehr gewehrt, dass die Schlange dabei geplatzt ist.

dass sie geplatzt wäre, ist und bleibt Unfug, obwohl sie im Originaltext sie ja sogar explodiert ist. Wenn eine Beute mal den Kiefertrakt passiert hat, kann nichts mehr „platzen“. Der ausgehängt Kiefer ist das Maß aller Dinge, und dass es dann Wochen bis Monate braucht, die Beute zu verdauen, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass das andere Ende des Traktes eben kein Scharnier hat.

Ob der Alligator die Schlange so sehr verletzt hat, dass sie aufgerissen ist, lässt sich weder aus dem Bild noch aus dem Text entnehmen. Da ist ka nich mal mehr zu erkennen, wo vorne und wo hinten war.

@drambeldier - ich würde mich wünschen, man würde in diesem
Forum nicht gleich beleidigend werden.

Bitte um Vergebung, ich sag’s nochmal ganz lieb: Glaub nicht alles, was im Internet verbreitet wird, vor allem, wenn sie mit Zitaten dieser Art geschmückt sind:

„Clearly, if they can kill an alligator they can kill other species,“ Prof Mazzotti said.
Gruß Ralf

Ob der Alligator die Schlange so sehr verletzt hat, dass sie
aufgerissen ist, lässt sich weder aus dem Bild noch aus dem
Text entnehmen. Da ist ka nich mal mehr zu erkennen, wo vorne
und wo hinten war.

Ich glaube „He said the alligator may have clawed at the python’s stomach, leading it to burst.“ könnte ein Hinweis in dieser Richtung sein. Davon mal abgesehen kann natürlich auch bei einer Schlange passieren, dass ihre Haut bzw. Innereien über das zulässige Maß hinaus ausgedehnt und sie dabei aufreißen. Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ein ausgerenkter Kiefer (zumal das meines Wissens bei Schlangen ohnehin willentlich passiert) das höchste der Gefühle ist.

Bitte um Vergebung, ich sag’s nochmal ganz lieb: Glaub nicht
alles, was im Internet verbreitet wird, []

Die BBC ist nicht grade sowas wie die Bildzeitung schätze ich.

Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ein
ausgerenkter Kiefer (zumal das meines Wissens bei Schlangen
ohnehin willentlich passiert)

Du kennst den Unterschied zwischen ausgerenkt und ausgehängt?

das höchste der Gefühle ist.

Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ich auf sowas komme.

Die BBC ist nicht grade sowas wie die Bildzeitung schätze ich.

Sicher nicht generell, in diesem Fall aber wohl nah dran.

Gruß Ralf

Die BBC ist nicht grade sowas wie die Bildzeitung schätze ich.

'tschuldigung, wenn ich mich einmische, es erscheint mir nur grad passend.

Man muss bei derlei Presseberichten sehr kritisch sein.
Journalisten haben im Allgemeinen wenig Ahnung von Biologie. Also suchen sie sich einen „Experten“.

Und ein solcher ist meist schnell gefunden. Häufig ist es aber gar keiner, sondern lediglich jemand mit einem großen Maul und ein wenig Halbwissen. Menschen mit echtem zoologischen Wissen sind sehr selten, sogar dann, wenn sie sich irgendeiner naturnahen Organisation angeschlossen haben.
(Das ist jetzt keinesfalls persönlich gemeint!)

Was mir gerade so einfällt, ist ein Foto in einer Anglerzeitschrift, von einem Hecht, der den Kopf eines, fast gleich großen, anderen Hechtes im Maul hatte. Dieser hatte versucht, durch die Kiemenspalte wieder heraus zu kommen, woran schließlich beide Tiere gestorben waren.

Kommentar: „Hechte sind so gefräßig, dass sie selbst vor gleichgroßen Artgenossen nicht halt machen.“

In Wirklichkeit waren die beiden Tiere natürlich so unglücklich aneinander geraten, weil sie im gleichen Moment auf die gleiche Beute zugestoßen hatten.

Man frage mal den örtlichen Vogelexperten, warum der Kuckuck seine Eier in fremde Nester legt. Die Antworten werden häufig logisch, aber oft verblüffend sein. :smile:

Gruß, Nemo.

Besides, ihr beiden Streithähne…
…und wenn ihr mich rollt, ich meine, in Petras Ursprungsfrage mehrfach ganz eindeutig den Begriff „Giftschlange“ gelesen zu haben.

Dahingehend verstand ich diese eben nicht , ob und unter welchen Umständen eine Würgeschlange, so sie nur mit ausreichend Kohldampf geschlagen ist, welche Beutetiere sie sich notgedrungen unter welchen Umständen nun reinzieht.

Nein, viel interessanter finde ich eben den Bezug auf Giftschlangen , wie Petra schon schrieb. Wenn ein Mensch auf sie drauftritt, dann beisst sie ihn, soviel ist klar. Aber beisst sie ihn auch, wenn weit und breit nichts anderes zu verschnabulieren ist?

Das würde ja im Ernstfall bedeuten, dass sie nicht nur träge und unsichtbar im Sand liegt und wartet, bis einer auf ihr rumtrampelt, sondern sie ihn aktiv jagen muss, verfolgen, anpirschen, attackieren, das volle Programm halt.

Wüßte ich auch gerne, kann ich mir aber nicht vorstellen.

Wär ja auch ziemlich gruselig, in den allermeisten Fällen sind Schlangen zur Tarnung rein gar nicht von ihrem Untergrund zu unterscheiden. Und die Vorstellung, dass sich dann so ein nahezu nicht sichtbarer hungriger Inlandtaipan gerade an mich ranschleicht…

Beste Grüße

Annie

Hi Ralf,

jaahaa, das sagst du :smile: Und das hört sich ja auf den ersten Blick auch plausibel an. Bloss wie erklärt sich dann der Angriff auf ein mehr als doppelt so großes Viech lt. der BBC-Meldung? Auch wenn die ihre Kiefer aushängen können, scheint mir rein der Angriff auf einen derart überlegenen Gegner schon relativ beunruhigen.

Und der Taipan ist halt das erste, was mir eingefallen ist. Dass die ansonsten liebe, nette Kerle eigentlich sind, weiss ich :smile:

Beste Grüße

Annie

Hi Annie,

wie erklärt sich dann der Angriff auf ein mehr als doppelt
so großes Viech lt. der BBC-Meldung?

wenn ich das richtig sehe, hat der Allgator etwa 1/3, eher 1/4 der Länge der Schlange bzw. des Restes.

Was da passiert ist, weiß eh keiner. Kein Maßstab auf dem Bild, irgend etwas links unterhalb der Bildmitte, was aussieht wie ein vierkantiger Eisenpflock, ein paar Ranger, ein Professor unbekannter Provenienz, der mit einer Äußerung gegenüber Associated Press zitiert wird - Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

Gruß Ralf

ps: Ich bin erstmal nicht näher auf das UP eingegangen, weil ich dachte, Jule hätte schon alles gesagt :smile:

Hallo Petra.

Schlangen haben ein ziemlich eng vorgegebenes Beuteschema. Da die Herstellung des Giftes zeit- und ernergieaufwendig ist, darf es nicht verschwendet werden. Ein gebissenes Tier darf sich daher, wenn es nicht gleich fest gehalten werden kann, vor dem Tod nicht mehr weit entfernen können, ansonsten wäre es für die Schlange verloren.
Schon von daher ist die Größe der Beutetiere also eingegrenzt, Menschen sind ganz sicher zu groß.
Andererseits sind Schlangen aber schlecht im Sehen und ziemlich „dämlich“. So kommt es schon mal vor, dass sie die Hand eines Menschen für Beute halten und zu beißen.
Das kommt vor allem im Terrarium vor.

So mancher Kreuzotterbiss, z. B. beim Heidelbeerensuchen in die Hand, dürfte allerdings auch darauf zurück zu führen sein. Die Kreuzotter hat in diesem Fall die herumkruspelnde Hand für eine Maus gehalten und den dazu gehörenden Menschen einfach nicht bemerkt.

Gruß, Nemo.

Hi Petra,

kurz gesagt: NEIN weißt sie nicht. (python Regius)
Ich hab mehrere Würgeschlangen (Python Regius).
Diese werden teils mit Lebendfutter, teils mit Frostfutter gefüttert.

Ein, zweimal hab ich zu große Frostfutterratten verfüttert, diese wurden bis zur Hälfte verschlungen, und wieder rausgewürgt.

Normal sagt man, dass die Schlange ein Futtertier fressen kann, das so dick ist wie die Schlange selbst, an der dicksten Stelle.
Also da passt schon was rein.

Oft täuscht der Durchmesser einer z.b Frostratte oder Lebendratte, daher viel Fell da ist, und die Beine dicker aussehen als sie sind.

Schlangen versuchen auch viel zu große Tiere zu verschlingen, im Normalfall fangen sie am Kopf an, selten mal am Hinterteil.

Wenn sie merken das Futtertier ist zu groß, wird es rausgewürgt, und liegen gelassen.

Viele Grüße