Weiß jemand wer der Künstler ist und wie es heißt?Holz

Servus,

wenn nicht signiert (hast Du den Sockel rundherum und unten angeschaut??), kann das gut eine Arbeit eines Schülers aus dem Kunstunterricht sein.

Schöne Grüße

MM

@Liquid4ink:

Wenn es Dich interessieren würde, wie ich zu dieser Vermutung komme, würde ich es Dir gerne erklären.

Da Du es aber vorziehst, die dämliche Pfeilchentaste zu betätigen, mache ich mir diese Mühe nicht. Du hättest dabei etwas lernen können - nun ja.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

bei einer solchen Frage nach einer Skulptur wäre es nicht nur sinnvoll, sondern auch seriös,

  1. mindestens eine weitere Perspektive zu zeigen
  2. vor allem die Größe anzugeben
  3. eine Minimalinformation über die Herkunft beizufügen

Auf den ersten Blick gibt es einige (hier mindestens zwei) Merkmale, die nach Hans Arp (1886-1966) alias Jean Arp aussehen. Welche Merkmale das sind, ggf. auf Nachfrage. Aber ohne weitere Ansichten läßt sich das nicht verifizieren. Ob es ein Original ist oder lediglich nachempfunden, ist bei dieser Periode seiner Skulpturen nicht ohne Live-Beschau möglich. Und wenn sie nicht in irgendeinem Museums-, Werk- oder Galeriekatalog verzeichnet ist, läßt sich eh nichts weiter darüber sagen. Nicht alle Werke von Arp hatten Namen.

Aber, wie @Aprilfisch schon angemerkt hat: Wenn es tatsächlich Arp sein sollte, oder auch nur ein seriöser Nachahmer, dann hat sie 100%ig eine Signatur. Und wenn sie keine hat, dann dürfte es sich tatsächlich um ein Studienobjekt aus einem Skulpturen-Kurs handeln (vielleicht an einer Kunsthochschule), in welchem eben Arps Formenstil durchgeackert wurde.

Gruß
Metapher

addendum

Sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass es auch Merkmale gibt, die deutlich gegen Arp sprechen. In der Kunstrichtung der biomorphic abstraction, die Arp ja neben dada und anderen Richtungen selbst mitbegründet hatte, hatten die Biomorphe nur eine ganz schwache anthropomorphe oder theriomorphe Assoziation in Umriss bzw. Oberfläche. Hier aber ist der deutlich erkennbare Vogel mit Oberflächenstruktur versehen. Das finde ich bei Arp nicht. Auch andere unter den bekanntesten Skulpteuren dieser Richtung, Constantin Brancusi (btw. ein enger Freund von Arp), Joan Miró, Barbara Hepworth, Henry Moore … machten das nicht. Glatte Kurven und Flächen gehörten zum Programm.

Also hier doch wohl eher eine Arp-Inspiration, oder ein Student aus einem Semesterkurs.

Wie gehabt: weitere Photos und die Frage nach der Signatur!

Metapher

Entschuldigung MM, ist versehentlich passiert. Wollte Dich nicht kränken.
So, jetzt an beide: Höhe ohne Sockel 33 cm
Höhe mit Sockel 37 cm
Sockel 4 x 11 x 14

Signatur könnte bedeuten : VS 60 - III / 83


unten in der Mitte ist hier schlecht zu erkennen,sieht aber aus wie ein alter dicker Nagel.
Was wäre mit Ewald Matare´

Habe aber im Internet nichts gefunden.
Vielen Dank für Eure Mühen
Klaus

Hallo Klaus,

Ewald Mataré war 1983 schon 18 Jahre tot :wink: Er hat auch zwar abstrahierend, aber nicht abstrakt gearbeitet. Weit entfernt von Dada und dem Biomorphism. Und nach üblichen Signaturtraditionen ist „VS“ das Monogramm des Skulpteurs.

Von meiner Arp-Assoziation muß ich rigoros Abstand nehmen. Von einer eindeutigen Arp-Inspiration bleibt nach deinen Photos nur der auf eine punktförmige Spitze zulaufende Fuß des Vogels. Die erwähnten Biomorphisten haben auch nicht biologische Formen abstrahiert (wie es hier der Fall ist), sondern umgekehrt „abtrakte“ Gebilde in die Nähe biotischer Assoziationen gebracht. Hier aber war das Motiv offenbar primär „Vogel“, und das eben in einer Stilassoziation, die 1983 eigentlich längst vergangene Geschichte war und nur noch im Kunsthandwerk weiter tradiert wurde.

Servus,

nicht bloß wegen seines Jahrgangs nicht, sondern wegen des Werks selber, das ich wie gesagt für eine Schülerarbeit halte.

Deswegen, weil in der Skulptur bis in die 1990er Jahre zu jeder akademischen Ausbildung gehörte, dass jeder Quadratzentimeter der Oberfläche einer Skulptur definiert sein muss; das ist beim vorliegenden Stück an vielen Stellen überhaupt nicht gegeben: Erstens am Auge, das als unklare Rinne gearbeitet ist. Zweitens an der unklaren Nut, die vermutlich den Kopf irgendwie vom Hals abgrenzen soll. Drittens an dem unklaren Kegel, den der Vogel auf dem Kopf trägt - wäre ein Hahnenkamm gemeint, wäre der ganze Rest heftig danebengegangen: Ein Hahn steht völlig anders da, wenn er denn mal steht.

Viertens an dem Schnabel, der ganz wesentlicher Zug der in Frage kommenden Vögel ist und in dieser Skulptur ohne eigentliche Form verplätschert. Vor allem aber an der plumeauartigen Kugel, die hinten an dem Vogel dran ist. Sowas hat man als so statisch aufrecht stehender Vogel wie z.B. Flamingo, Reiher, Marabu nicht.

Abgesehen von den vielen nicht oder nur vage definierten Partien der Skulptur fehlt etwas, was man z.B,. bei Jean Arp meisterhaft ausgeführt sehen kann und was ebenfalls zu den Grundlagen der akademisch gelehrten Bildhauerei gehört: Der Blick des Betrachters wird rund um die Skulptur herumgeführt, der Betrachter wird durch die Skulptur eingeladen, sie von allen Seiten zu betrachten. Das ist hier nicht gegeben, es gibt keine Linien, die nach rechts „um die Ecke“ weiterführen.

Schöne Grüße

MM

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