Weiterbildung zur Kunst- und

… KReativitätstherapeutin

Guten Tag!

Zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Bühnen- und Kostümbildnerin möchte ich eine Zusatzausbildung zur Kunst- und Kreativitätstherapeutin absolvieren. Ich bin dabei auf das Institut für Entspannungstechniken und Kommunikation http://www.iek-berlin.de/ in Berlin gestoßen.

Grundsätzlich bin ich von den Lehrinhalten sehr angetan, bin mir aber nicht sicher ob nach einem Abschluss auch Berufschancen habe. Denn mir erscheint es relativ einfach innerhalb eines 2 wöchigen Kompaktkurses und verschiedener Wochenendseminare einen wirklich vollwertigen und auch „brauchbaren“ Berufsabschluss zu erlangen mit dem ich das ggf. „auf die Menschen“ losgelassen werden kann.
Mein Wunsch wäre es später entweder als Freiberufler mit verschiedenen Einrichtungen (Pflegeheimen, Kliniken, etc.)zusammen zu arbeiten oder in einem Anstellungsverhältnis.

Ich wende mich an das Forum mit der Frage, ob dieses Institut empfehlenswert ist. Mir ist natürlich klar, dass ich mit dieser Ausbildung keineswegs mit einem Therapeuten der ein medizinisches Studium absolviert und zudem eine deutlich längere Ausbildung genossen hat, gleichgesetzt werden kann.

Ich möchte jedoch verhindern, dass ich eine Ausbildung absolviere, die mir sicher persönlich viel bringt, bei der ich in der Praxis als Quereinsteiger jedoch keine Berufsaussichten habe.

Für den einen oder anderen Tipp wäre ich sehr verbunden.

Mit herzlichem Dank im Voraus,

Rika Be

Sehr geehrte Frau Be,

zum Leidwesen aller grundständig gut ausgebildeter Kunsttherapeuten konnte bisher die Berufsbezeichnung Kunsttherapeut nicht gesetzlich geschützt werden. Da die Krankenkassen kunsttherapeutische Angebote nur im Einzelfall übernehmen, gibt es auch hier kaum einen Kontrollmechanismus. Daher spriessen Therapie- und Ausbildungsangebote wie (zu meist unbekömmliche) Pilze aus dem Boden. Staatlich annerkannte Kunsttherapeuten führen auch deshalb ein „Dipl. (FH)“ in ihrer Berufsbezeichnung. Dies ist auch in aller Regel der Schlüssel zu einer Anstellung (Neuerdings gibt es auch hier Bachelor und Masterabschlüsse).

Eine solide und staatlich annerkannte kunsttherapeutische Ausbildung benötigt ein Vollzeitstudium von 8 bis 10 Semstern. Kürzere Aufbaustudiengänge, die ca. 2 Jahren dauern (Vollzeit) gibt es. Sie sind allerdings nur dann zielführend, wenn eine qualifizierte, fachspezifische Grundausbildung vorliegt (ist meist auch Zulassungsvoraussetzung).
In der Bundesrepublik gibt es derzeit nur wenige staatlich anerkannte Ausbildungseinrichtungen für Kunsttherapie.
Die Liste ist WIKIPEDIA entnommen:

Alfter – Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft (Masterstudiengang. Ab 09/2011 auch Bachelorstudiengang)
Arnstadt – FH KUNST - Freie Kunststudienstätte Arnstadt (Bachelorstudiengang Kunsttherapie/ Kunstpädagogik)
Berlin – Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (klinische Kunsttherapie)
Berlin – Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Masterstudiengang)
Dresden – Hochschule für Bildende Künste Dresden (Aufbaustudium für Kunsttherapie)
Freiburg im Breisgau – Katholische Fachhochschule Freiburg (Zusatzstudiengang Sozial- und Heilpädagogische Kunsttherapie)
Hamburg – MSH Medical School Hamburg (Intermediale Kunsttherapie)
München – Akademie der Bildenden Künste München (Aufbaustudium Bildnerisches Gestalten und Therapie)
Nürtingen – Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen (Bachelorstudiengang)
Ottersberg – Fachhochschule Ottersberg (Bachelorstudiengang Kunst im Sozialen. Kunsttherapie und Kunstpädagogik. Ab 09/2011 auch Masterstudiengang)

Das von Ihnen angeführte „Institut“ ist mir persönlich unbekannt. Aus meiner Sicht jedoch scheint diese Form der Ausbildung reine Selbsterfahrung zu sein. Dies ist nicht abwertend gemeint, denn ein zentraler und wesentlicher Aspekt einer guten therapeutischen Ausbildung ist die Selbsterfahrung. Allerdings benötigt diese eben Zeit, sehr viel Zeit und eine qualifizierte Begleitung.
Kein seriöser Träger würde eine Therapeutin einstellen und mit Kranken, Behinderten und therapiebedürftigen Menschen konfrontieren, die eine zweiwöchige Ausbildung genossen hat. Das könnte und darf niemand verantworten. Ich bezweifle auch, dass Sie sich damit selbstständig machen können, zumal die Hürde einer Zulassung als Heilpraktiker auch noch zu überwinden wäre.
Denken Sie doch einmal an Ihren eigenen Beruf. Glauben Sie wirklich man könnte diesen in zwei Wochen erlernen? Mit Verlaub und ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, gehört schon eine Menge Blauäugigkeit dazu, dies anzunehmen. Es würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn irgendjemand auf Grund dieser Ausbildung eine Anstellung oder einen Vertrag erhalten würde.
Auch die aufgeführte berufsbegleitende Ausbildung von de facto 24 Ausbildungstagen erscheint mir völlig unzureichend.

Wünschen Sie weitere Informationen zu der Ausbildung, können Sie sich auch gerne an die kunsttherapeutischen Fachverbände (www.vdkt.de / www.dfkgt.de u.a.) wenden. Dort wird man Ihnen sicherlich gern weiterhelfen.

Wenn Sie ernsthaft an dem Beruf der Kunsttherapeutin interessiert sind, gibt es auch in Berlin, falls Sie ortsgebunden sind, ein Aufbaustudium an der Kunsthochschule Weißensee. Damit wären Sie mit Sicherheit besser bedient.

Mit freundlichen Grüßen

Schauen Sie mal unter diesem Link:
http://berufenet.arbeitsagentur.de
Ich wette, da finden Sie Antworten auf alle Ihre Fragen!
Herzliche Grüße
Rainer Hübsche

Lieber Eckhard,

herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Letztlich bestätigen Sie nur meine Vermutung. Denn es erscheint mir auch märchenhaft, dass man mit so wenig Grundwissen dann auf die Menschheit losgelassen wird. Ich denke der Kurs ist nur dann sinnvoll, wenn es medizinisches Fachwissen, … bereits gibt. An diese Personen ist diese Ausbildung auch gerichtet. Vielleicht versucht man auf diesem Weg die Kurse aufzufüllen.
Ganz herzlichen Dank und einen schönen Abend,
R. B.

Ja, das schaue ich mir gleich einmal an.
Vielen Dank und einen schönen Abend,
R. Be

Hallo,

mit derartigen Themen befasse ich mich nicht, kann also auch kein Auskunft geben.

Viel Erfolg

Frank Seiler

Hallo Rika Be,

Sie liegen schon richtig mit ihrer Vermutung, dass in einem mehrwöchigen Kompaktkurs keine brauchbare Kompetenz für eine Tätigkeit in Bereichen erworben werden kann, in denen Sie mit Menschen zu tun haben, die sich in Folge ihrer Erkrankungen und Einschränkungen anders verhalten werden, als Sie es in der Theorie mit sogenannten „gesunden“ Menschen erwarten können.
Das werden Sie spätestens dann bemerken wenn ihre Klienten sie an den Rand ihrer psychischen und physischen Belastbarkeit bringen.
Ganz abgesehen davon, werden die Aussichten beruflich davon leben zu können sehr gering sein. Diese Erfahrung müssen selbst die Absolventen eines Kunsttherapie-Studiums immer wieder machen.

Die Inhalte, soweit ich aus der genannten Internet-Seite entnehmen kann, wirken wie ein kunterbuntes, wissenschaftlich nicht fundiertes, aber dafür „trendig“ anmutendes Sammelsurium und zielen auch nicht auf eine klinische Tätigkeit hin, sondern richten sich mehr an Seminarleiter-Tätigkeiten im Entspannungs-Wellness-Bereich oder in Bereich der Freizeitbeschäftigung.
Dies in ein paar Wochen zu behandeln, kann nur sehr oberfächlich und pauschal geschehen.
Die Bezeichnung Kunsttherapeut ist hier meineserachtens fehl am Platz und kann mit einem fundierten staatlich anerkannten Kunsttherapie- Studium nicht ansatzweise Konkurieren. Es handelt sich allenfalls um eine Kreativpädagogische Weiterbildung.

Da diese Bezeichnung nicht geschütz sind können Sie sich natürlich alles Mögliche nennen und auch alles Mögliche anbieten. Aber der Wert einer Ausbildung zeigt sich erst, wenn Sie an ihre persönliche Grenzen kommen und dann hoffentlich auf eine wissenschaftlich fundierte Methodik und Didaktik zurückgreifen können.
Ihre Klienten werden sehr schnell merken wann Sie überfordert sind und werden Sie nicht schonen.

In wieweit Sie hier eine berufliche Einstiegschance haben richtet sich nach ihrem Aufwand der Kundenaquise. Freiberuflich Tätige in diesem Bereich müssen erfahrungsgemäß sehr aktiv sein und haben selten ein regelmäßiges und meist sehr geringes Einkommen. (Ich möchte in diesem Zusammenhang mal zynisch behaupten, dass den wirklichen Gewinn der von Ihnen genannten Ausbildung die Mitarbeiter des Institus haben werden, da sie sich damit wenigstens ein kleines Zubrot verdienen können.)

Ein Angestelltenverhältniss mag im Bereich Freizeitbeschäftigung in manchen Einrichtungen möglich sein. Sie werden jedoch nicht eine therapeutische Tätigkeit ausüben können, da sie nicht über die erforderlichen Qualifikationen und Voraussetzungen verfügen werden.

Dass diese Weiterbildung Sie persönlich bereichern wird, mag ich nicht abstreiten, aber eine fundierte berufliche Qualifikation sehe ich damit nicht erreicht.

Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort, die ja letztlich nur sagt: „MÖGLICH ist alles, aber WAHRSCHEINLICH ist nur wenig und was WIRKLICH ist, merken Sie erst wenn Sie sich entschieden haben.“, dennoch etwas weiter geholfen habe.

Viele Grüße

tb

Sorry kann dir nicht helfen, kenne die schule nicht

Hallo,

da kann ich Dir leider nicht helfen.
Viel Erfolg

Lieber Thomas,

ich danke Ihnen recht herzliche für die ausführliche Einschätzung. Sie bestätigen grundsätzlich, was ich bereits vermutet habe. Nämlich, dass das Institut mehr ein „Hausfrauen-Programm“ anbietet, aber keine brauchbare Fortbildung. Daher sehe ich mich lieber nach einer anderweitigen Möglichkeit um. Denn anderenfalls wäre es nicht nur vertrödelte Zeit, sondern auch rausgeschmissenes Geld.
Zudem kann ich bei keinem Bundesverband eine Kooperation mit diesem Institut finden.
Aber wie gesagt, jetzt bin ich einen Schritt weiter und lasse die Finger vom IEK.
Herzlichen Dank und viele Grüße,
Rika Be

Tut mir Leid; ich weiß nichts darüber. Aber ich wünsche Dir viel Erfolg und viel Freude im Berufsleben!

Viele Grüße,

Heike

kann ich leider nicht weiterhelfen !

Kenne dieses Institut nicht und eine solche Frage kann dir keiner beantworten bzw. er darf nichts Negatives schreiben. Derr Beruf Kunst- und Kreativitätstherapeutin ist ja nur ein Kurs und keine vollkommende Ausbildung. Eine Psychologische Ausbildung müsste schon dabei sein um langfristig was zu machen und Flexibel zu sein für verschiedene Einrichtungen.

Keine Ahnung aber frag doch mal bei den von dir genannten verschiedenen Einrichtungen nach.