Hallo,
ich verstehe deine Argumentation hier auch nicht recht. Warum sollten sich Schüler weigern? Das Argument, dass „keiner so spricht“ ist vielleicht bei pubertierenden Schülern ein Argument, aber nicht bei erwachsenen Schülern.
Ein Spanischlehrer muss erklären können, warum etwas in seiner Sprache so ist, wie es ist, und nicht, was anders ist. Wenn er die Ausgangssprache der Schüler kennt, kann das ein Vorteil sein, aber muss nicht und wird eventuell durch anderes aufgewogen. Aber ich kann heute nicht mehr davon ausgehen, dass alle Teilnehmer in einem Kurs die gleiche Ausgangssprache haben.
Über das „richtige Muttersprachler“-Argument, will ich gar nicht reden, denn das würde heißen, das zweisprachige Menschen keine Muttersprache haben.
Aber in einem kann ich dir zustimmen: der Muttersprachler als Lehrer wird generell überschätzt. Man muss kein Muttersprachler sein, um jemanden gut und auch sehr gut in einer Fremdsprache zu unterrichten. Didaktisches Wissen ist wichtiger, als die zu lernende Sprache fehlerfrei zu sprechen (natürlich innerhalb gewisser Grenzen, mir graust es in Erinnerung an Lehrer, die mit bairischem Akzent Englisch sprachen bzw. Lehrer, die regelmäßig mit meinen Söhnen aneinandergerieten, weil die angeblich „falsches Englisch“ sprachen - wobei beide englische Muttersprachler bzw. zweisprachig gleichwertig sind). Mich ärgert es, dass mich private Sprachinstitute nicht als Englischlehrer eingesetzt haben, aber jeden dahergelaufenen jungen Amerikaner als Englischlehrer eingesetzt haben, obwohl der/die keine Ahnung von Grammatik oder Didaktik hatten - aber sie sprachen halt so schön „ausländisch“ (dass sie oftmals einen breiten Akzent sprechen, den man einem Deutschlehrer nie durchgehen lassen würde, steht wiederum auf einem anderen Blatt!)
Grüße
Siboniwe