Ist es die Einfach und Doppelbindung oder nur die Einfachbindung? Und warum verschieben die sich innerhalb des Moleküls?
Ist es die Einfach und Doppelbindung oder nur die
Einfachbindung? Und warum verschieben die sich innerhalb des
Moleküls?
Ein Grenzfall ist die Kohlenstoff-Modifikation Graphit, die aus (theoretisch) unendlichen Schichten von Kohlenstoffatomen besteht, die innerhalb der Schicht durch Atombindungen verbunden sind. Zwischen den Schichten wirken dagegen nur die Van-der-Waals-Kräfte. Dies bedingt die leichte Verschiebbarkeit der Schichten und die Eignung als Schmiermittel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomgitter
Und innerhalb eines Moleküls? Welche Bindung herrscht dort zwischen den Atomen?
Und warum verschieben sich dort (innerhalb des Moleküls) die Bindungen?
oder interpretier ich das Bild falsch?
http://www.chemieseite.de/hauptelemente/img322.png
Trotzdem danke ^^ & im Voraus auch :3
Und warum verschieben sich dort (innerhalb des Moleküls) die
Bindungen?
oder interpretier ich das Bild falsch?
http://www.chemieseite.de/hauptelemente/img322.png
Da verschieben sich keine Bindungen. Das Bild zeigt mesomere Grenzformeln. Die tatsächlichen Bindungsverhältnsse entsprechen dem Mittelwert dieser Bindungen. Neben den Sigma-Bindungen (das sind die Bindungen, die allen Grenzformeln gemeinsam sind) gibt es auch noch Pi-Bindungen, die über das gesamte Graphen-Molekül delokalisert sind. Weil letztere nicht mit Valenzstrichen dargestellt werden können, behilft man sich mit den Grenzformeln.
Hallo Reena,
lass dich nicht verwirren. Strukturformeln, Projektionen und ähnliches sind ganz einfach eine Sprache der Chemie. Sie zeigen nicht die Wirklichkeit sondern geben dem Sprachkundigen Informationen darüber, wie er sich die (dargestellte Annahme der) Wirklichkeit vorzustellen hat.
Wir zeichnen mehrere Grenzstrukturen, eine mit der Doppelbindung da, eine mit der Doppelbindung dort. Alternativ zeichnen wir eine Einfachbindung mit einer zweiten, gestrichelten Linie. Oder lassen es ganz bleiben, weil wir den Leser zu kennen glauben und annehmen, dass der das eh weiss (bei einem Benzolring ist es zum Beispiel sowas von unnötig auf Delokalisation und Mesomerie hinzuweisen).
Der eine Chemiker liest daraus, dass die Bindungsstärken beider Bindungen erhöht sind. Der andere dass sich der Aufenthaltsraum der betreffenden Eletronen vergrössert. Der dritte dass leicht verschiebbare Elektronen vorhanden sind. Es ist eben eine Sprache, die erst gehört, verstanden und interpretiert werden muss.
Gruss
Berchthold
ah ok ^^ vielen Dank!
Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, sollen die zwei Linien einfach nur die Stärke der Bindung zwischen den Atome darstellen?
Hallo Reena,
Graphit ist eine Modifikation des chemischen Elementes Kohlenstoff. Von einem „Graphit-Molekül“ kann man darum nicht sprechen.
Kohlenstoff tritt in der Natur in drei Modifikationen auf: Ruß Graphit und Diamant.
Graphit ist aus Schichten von Kohlenstoffatomen aufgebaut. Man nennt den regelmäßigen Aufbau auch „Gitter“. Jede Schicht besteht aus miteinander verbundenen Kohlenstoff-Sechsringen. Dadurch sind von jedem Atom drei Außenelektronen an chemischen Bindungen zu den benachbarten C-Atomen beteiligt (gebunden).
Es gibt also im Graphitgitter nur Einfachbindungen.
Das vierte Außenelektron ist (ähnlich wie bei Metallen) zwischen den Schichten frei beweglich, daher auch die gute elktrische Leitfähigkeit von Graphit.
Wegen der ungleichen Verteilung der Elektronen im Graphitgitter sind die Kohlenstoff-Schichten partiell positiv und die Zwischenräume wegen der dort vorhandenen Elektronen partiell negativ geladen.
Das führt zu der Bindung im Graphit-Gitter.
Trotzdem sind die Schichten leicht gegeneinander verschiebbar. Sie können auch relativ leicht abgetrennt werden, daher die Verwendung von Graphit in Bleistiften.
Herzliche Grüße!
Es gibt also im Graphitgitter nur Einfachbindungen.
Das vierte Außenelektron ist (ähnlich wie bei Metallen)
zwischen den Schichten frei beweglich, daher auch die gute
elktrische Leitfähigkeit von Graphit.
Wegen der ungleichen Verteilung der Elektronen im
Graphitgitter sind die Kohlenstoff-Schichten partiell positiv
und die Zwischenräume wegen der dort vorhandenen Elektronen
partiell negativ geladen.
Das führt zu der Bindung im Graphit-Gitter.
Trotzdem sind die Schichten leicht gegeneinander verschiebbar.
Sie können auch relativ leicht abgetrennt werden, daher die
Verwendung von Graphit in Bleistiften.
Wie ist das möglich, wenn die Bindung so aussieht, wie du das hier beschreibst? Das wäre so gesehen dann doch eine Art metallische Bindung (spez. Leitfähigkeit im Verleich zu Metallen? NTC im Vergleich zu Metallen?) zwischen den Schichten. Und es gäbe ähnlich den Metallen keine so leichte mechanische Spaltbarkeit zwischen den Atomschichten (wie beobachtbar?).
Moin,
Es gibt also im Graphitgitter nur Einfachbindungen.
kann es sein, daß Du da etwas nicht so richtig verstanden hast?!
Hausaufgabe:
Was ist eine sp2-Hybridisierung?
Gandalf
Moin,
Es gibt also im Graphitgitter nur Einfachbindungen.
kann es sein, daß Du da etwas nicht so richtig verstanden
hast?!Hausaufgabe:
Was ist eine sp2-Hybridisierung?
Damit kannst du das Argument nicht entkräften. Die sp2- Hybridisierung liefert ein Sigmabindungs- Skelett, also die behaupteten Einfachbindungen. Und die nicht an der Hybrisierung beteiligten p- Orbitale aller C- Atome (senkrecht zur Ebene der Einfachbindungen) bilden einen Elektronensee zwischen den Schichten, so behauptet.
Peter
Tach,
Damit kannst du das Argument nicht entkräften. Die sp2-
Hybridisierung liefert ein Sigmabindungs- Skelett, also die
behaupteten Einfachbindungen.
sp2-Hybridisierung gibt eine Sigma-Bindung und ein Pi-Bindung, zumindest hab ich das so in Erinnerung. Wenn das falsch ist, berichtige mich bitte.
Zudem behauptete Crawitter, daß es nur Einfachbindungen im Graphit gäbe.
Bei konjugierten Systemen kann es zu einem Resonanzsystem kommen, in dem man die einzelnen Elektronen nicht mehr einzelnen Atomen zuordnen kann. Formal sollten sie aber immer noch als Pi-Bindungen betrachtet werden, oder liege ich hier auch falsch?
Was das mit einer Metallbindung und einem Elektronengas zu tun haben soll ist mir nicht ganz so klar. Wenn man das als ein zweidimensionales ‚Elektronengas‘ auffassen möchte; keine Ahnung, ob das formal und praktisch klappt.
Und die nicht an der
Hybrisierung beteiligten p- Orbitale aller C- Atome (senkrecht
zur Ebene der Einfachbindungen) bilden einen Elektronensee
zwischen den Schichten, so behauptet.
Tun sie das?
Gandalf
Hallo,
sp2-Hybridisierung gibt eine Sigma-Bindung und ein Pi-Bindung,
zumindest hab ich das so in Erinnerung. Wenn das falsch ist,
berichtige mich bitte.
Zudem behauptete Crawitter, daß es nur Einfachbindungen im
Graphit gäbe.
sp2-Hybridisierung gibt drei Orbitale in einer Ebene. Und da die sp2-Hybridisierung energieaufwendig ist müssen nachgeschaltet Vorgänge ablaufen, die eine Energieminderung bewirken, über die Orbitalüberlappung zu drei Sigmabindungen hinaus. So gesehen kann man ab diesem Stadium zunächst mal behaupten was man will, solange man glaubt, dass damit eine Energieminderung einhergeht. Es kommt nur darauf ob das tatsächlich der Fall ist und ob die Behauptung mit den gemessenen Eigenschaften übereinstimmt.
Und die nicht an der
Hybrisierung beteiligten p- Orbitale aller C- Atome (senkrecht
zur Ebene der Einfachbindungen) bilden einen Elektronensee
zwischen den Schichten, so behauptet.Tun sie das?
mit Blick auf die Wirklichkeit eher nicht
Peter
Die sp2-
Hybridisierung liefert ein Sigmabindungs- Skelett, also die
behaupteten Einfachbindungen.
Es wurde nicht nur behauptet, dass es Einfachbindungen gibt, sondern dass es im Graphitgitter nur Einfachbindungen gibt.
Und die nicht an der
Hybrisierung beteiligten p- Orbitale aller C- Atome (senkrecht
zur Ebene der Einfachbindungen) bilden einen Elektronensee
zwischen den Schichten, so behauptet.
Auch diese Elektronen stecken in bindenden Molekülorbitalen. Diese Orbitale liegen nicht irgendwo heimatlos zwischen den Schichten, sondern sie sind über jeweils eine Schicht delokalisiert. Deshalb sind die Elektronen zwar innerhalb ihrer Schicht frei beweglich, können sie aber nicht von selbst verlassen und zu einer anderen Schicht wechseln.