Hi Tomh,
danke für die wirklich professionelle Antwort, ohne Mutmaßungen oder spitze Kommentare!! Das ist hier nicht selbstverständlich und deshalb einen dicken Stern wert.
Du vergleichst „Fingernagel-Sensor“ mit einem DX-Sensor - das
kann nix werden; der DSLR-Sensor hat (grob überschlagen)
mindestens die sechsfache Fläche des Kleinen.
Ich wusste, dass der Chip kleiner und die Brennweite deutlich kürzer ist. Ahnte aber nicht, dass das eine derart große Auswirkung hat.
Eine wichtige Variable hast Du bei beiden Fällen „vergessen“:
Die Brennweite!
Ja, ich habe mich heute weiter informiert und bin auch auf diesen Punkt gestoßen. Habe die EXIF-Daten des Panasonic Weitwinkelfotos nochmal geprüft und fand: 6!! mm, klar dass das einen riesigen Schärfebereich ergibt. Das erklärt natürlich, warum es da geht und bei der D5200 nicht.
Zimmerleuchten sind so ziemlich die schlechteste Lichtquelle,
die es gibt;
Weshalb genau, wegen der Temperatur? Intensität? Frequenzen wie bei Leuchtstoff dürften hier nicht so kritisch sein.
Sind 3000K Leuchten (Halogen, Glühlampen) kategorisch nicht für Fotosets geeignet? Vor der Frage stehe ich in Kürze auch. Klar ist es besser, Profigerät zu kaufen (Xenon?), aber vielleicht gibt es auch preiswertere und (fast) ebenso zweckmäßige Alternativen.
Blitz und indirekt oder ISO rauf
Ich wollte nach Möglichkeit den Blitz vermeiden, um Farbverfälschungen zu vermeiden und die natürliche Atmosphäre einzufangen. Wenn das natürlich nicht geht, dann geht es nicht und man muss den Blitz dazunehmen.
ISO habe ich aktuell auf Auto und stelle Blende und Zeit ein. Der Wert geht schnell auf 4k oder 5.6k, aber das kann ich auch begrenzen.
Hier kannst Du die Schärfentiefe nachrechnen lassen.
Ich habe heute mit dem anderen empfohlenden Rechner http://erik-krause.de/schaerfe.htm herumexperimentiert und bin in etwa auf Deine Werte gekommen.
Es fehlt die Brennweite:
- Bei 70mm und Blende 16 hast Du eine Schärentiefe (wenn die
Flasche 80cm entfernt steht) von 7,65cm (70mm stehen in den
EXIFs drinnen)
Der Rechner von Erik-Krause sagt 8.39cm, aber kommt gut hin.
- da ist gerade mal die Flasche scharf; Du mußt
entweder auf 24mm Brennweite gehen oder den Abstand zur
Flasche auf ca. 2m erhöhen - dann geht’s auch mit Blende 16.
2 m ist genau das, was ich auch ermittelt habe. Hätte ich nicht gedacht, bei der 16er Blende.
Obacht: Beugungsunschärfe! Und diese ist bei Blende 16 schon
ziemlich „auffällig“.
In der ColorFoto 9/12 steht eine Beschreibung der Beugungsscheibchen und förderlichen Blende in dem grauen Kasten auf S. 68. Der letzte Satz besagt: „Die förderliche Blende der Canon 7D beträgt Blende 7“.
Umso mehr wundert mich, dass im Schärferechner von Erik-Krause rechts bei o.g. Berechnung eine Förderliche Blende von 34.22 angegeben ist. Weißt Du, wie das zustande kommt? Ich dachte auch, dass die förderliche Blende von der Bildpunktfläche/-dichte auf dem Chip abhängig ist.
Wie klein muss die Blende denn
sein, um das Glas wie unter Punkt 2 beschrieben halbwegs
scharf zu bekommen?
In Deinem Fall (80cm zur Flasche, 135 cm zum Glas, Brennweite
70mm) würde nicht einmal Blende 64 reichen (knappe 32cm
Schärfentiefe).
Irgendwann habe ich da einen Fehler eingebaut. Es sollte so sein wie auf meiner Webseite beschrieben: Flasche auf 80 cm, die Gläser 25 und 35 cm dahinter. Also eine Staffelung 80 cm, 105 cm, 115 cm.
Ich bräuchte also nur ca. 25 cm Gesamttiefe erreichen und muss die Schärfeebene nicht auf das Etikett sondern zwischen Fern- und Nahpunkt legen. Wenn man die Beugung vernachlässigt, würde Blende 45 für 27.59 cm reichen. Wenn man sie aber berücksichtigt, kippt der Schärfebereich zwischen f1:22 (10.11 cm) und f1:26 (wieder 10.11 cm), wonach sie wieder sinkt.
Vielen Dank! Du bist der Erste, der überhaupt ernsthaft auf diese eigentliche Frage eingegangen ist!
Grüße,
Michael