Ich bin selbst weit weg davon Tipps zu geben. Ich habe auch nur ein paar ETFs, die zudem auf Dividende hin orientiert sind, und ausschütten. Das scheint mir für den nur gelegentlich nach seinem Depot schauenden Anleger mit eher kleinem Depot aus dem Bauch heraus eine recht sichere und sinnige Geschichte.
Aber zu Einzelwerten mal folgende Idee: Es gibt genug Leute, die jede Woche einen 10er oder mehr bei Lotto und Co. einsetzen. Das durchschnittlicher Ergebnis solcher Maßnahmen ist allgemein bekannt. Da diese Spiele alle auf hohe Jackpots mit extrem geringen Wahrscheinlichkeiten setzen, zahlt man mit ziemlicher Sicherheit drauf.
Wenn man regelmäßig die Nachrichten verfolgt, und auch mal einen Blick in den Wirtschaftsteil der Zeitung wirft, stellt man immer wieder fest, dass gerade auch durch im Internet gestreute Gerüchte oder plötzliche Skandale an sich ordentliche Aktien von jetzt auf gleich extrem einbrechen, aber über überschaubare Zeit in recht vielen Fällen wieder ordentlich zulegen. Wenn man dabei nicht zu gierig ist, und bereit ist rechtzeitig wieder auszusteigen, oder sich denkt, dass es doch OK ist nun mit so einer Aktie das eigene Portfolie wieder erweitert zu haben, wenn es dann doch nicht so schnell wieder besser wird, stehen die Chancen auf einen ganz netten kleinen Gewinn hier und da recht gut, und es stellt sich auch der kleine Nervenkitzel des Glücksspiels ein.
Ich habe z.B. von VW auf dem Tiefpunkt der Kriese ein paar Aktien gekauft (viel zu wenig, wenn ich mir den aktuellen Kurs ansehe Die nähern sich inzwischen einer Verdoppelung des Einsatzes.
Stroeer knickte im Frühjahr 2016 plötzlich ohne wirklich nachvollziehbare Gründe deutlich weg. Als sie etwas mehr als einen Zehner wieder gut gemacht hatte, und wieder sank, habe ich den mitgenommen (OK, sie zu halten wäre angesichts des aktuellen Kurses noch besser gewesen).
Als Wirecard ungefähr zum selben Zeitpunkt tot geschrieben wurde, war ich leider nicht schnell genug.
Kion hatte neulich eine Bruchlandung. Da beobachte ich noch, nachdem ich erst zu langsam war.
Steinhoff war in den letzten Tagen omnipräsent. Für die paar Cent habe ich einfach mal zugegriffen. Würde ich jetzt verkaufen, wären das über 50% Gewinn. Aber ich genieße den Nervenkitzel noch eine Weile.
Wohlgemerkt: Das hat jetzt alles nichts mit dem strukturierten Aufbau eines Aktiendepots oder einer sicheren Altersvorsorge zu tun, sondern ist ein Spiel, das ich als Alternative zu Lotto und Co. sehe, bei dem die absolute Gewinnsumme zwar überschaubar bleibt, jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit ein besserer prozentualer Gewinn auf den Einsatz zu erzielen sein dürfte. Die genannten Aktien sind auch reine Zufallstreffer eines nur mäßig an der Börse interessierten, sondern nur ganz allgemein durch die gängigen Medien informierten „Spielers“, der alle paar Monate mal eine interessante Gelegenheit sieht, und dann da etwas Spielgeld reinsteckt.