Welche Getreidearten sind geeignet für Risotto?

Hallo,

weil ich einen Fetisch für alte Getreidesorten habe, habe ich kürzlich das folgende Rezept für ein „Emmerotto“ ausprobiert:

http://www.initiative-urgetreide.de/emmer/rezepte-und-infos/kochen.html

Darauf kam mir die Idee, selbiges Rezept auch einmal auszuprobieren mit anderen Getreidearten. Da ich im Keller noch Roggenkörner auf Vorrat hatte, haben diese den Zuschlag für das Experiment erhalten. Eine Freundin hatte außerdem Dinkelkörner mitgebracht, diese jedoch (da nicht vorher abgesprochen) bereits am Vorabend eingeweicht, so dass ich nicht beurteilen kann, ob diese auch ohne Einweichen weich genug geworden wären.
Jedenfalls hat sich das Rezept mit Emmer gut geschlagen. Ein Einweichen am Vorabend war nicht nötig, die Körner wurden trotzdem weich genug, um genießbar zu sein. Die Roggenkörner dagegen blieben eher hart. Trotz Nachschüttens von Flüßigkeit und damit längerer Köcheldauer blieben die Roggenkörner deutlich härter.

Was den Geschmack betrifft, konnten wir zwischen den drei Getreidearten keinen nennenswerten Unterschied bemerken.

Sind manche Getreidearten womöglich ungeeignet für die Zubereitung als Risotto? Oder funktionieren prinzipiell alle, wenn man sie am Vorabend bereits einweicht? Woran liegt es, dass der Roggen bspw. nicht so gut einweicht wie der Emmer?

Beste Grüße
Irmfried

Roggen mit kochendheißem Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen.
Du kannst auch Gerste oder Hirse für dein Risotto nehmen.

Hallo Irmfried,

dann wäre es schade, Dir den sehr leckeren Dinkel (gibt es auch „parboiled“ wie Reis zu kaufen, dann geht das recht flott) und die seit einiger Zeit nach hundert Jahren erstmals wieder in Brandenburg angebaute Hirse ans Herz zu legen - wenn Du keinen Unterschied zwischen den „Standard“-Getreidearten schmeckst, ist alles andere viel zu teuer.

Falls es Dir nach und nach doch gelingen sollte, Dein Geschmacksempfinden ein wenig auf solche Sachen einzustellen, ist Dir noch der (ungeschliffene) rote Camargue-Reis ans Herz zu legen, außerdem ganzer Grünkern (das ist in der Teigreife geernteter und dann gedarrter Dinkel) und Graupen (das ist geschälte / gestutzte Gerste). Nicht alles klebt gleich gut, ein bissle probieren wird da ganz nützlich sein.

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch (wofür steht eigentlich „MM“?),

wir haben keinen Unterschied gemerkt, weil in diesem Rezept durch die Zubereitung (erst Anbraten mit Zwiebeln, Knoblauch und Pepperoni, dann Ablöschen mit Weißwein und köcheln lassen in Gemüsebrühe, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist) der Eigengeschmack des Getreides meines Erachtens zu sehr in den Hintergrund rückt. Ich hatte gehofft, dass die Geschmacksnote des Getreides, das ja die Basis für dieses Gericht darstellt, noch rausschmeckbar ist. Ich meine aber, da müsse schon ein sehr geschmackssensibler Feinschmecker ans Werk, um nach dieser Zubereitung noch den Unterschied schmecken zu können. Dasselbe Rezept mit Reis dagegen hätte sicher einen unterscheidbar anderen Geschmack produziert.

Danke für die Sortenempfehlungen! :slight_smile:

Beste Grüße
Irmfried

… deswegen nimmt man für "Ris"otto auch möglichst geschmacklosen „Reis“ … weil es eben auf die restlichen Zutaten ankommt und nicht auf den Trägerstoff der nur Masse und „Mundgefüjhl“ machen soll :wink:

Wenn ihr den urtümlichen Geschmack des Getreides gar nicht mehr mitbekommt vor lauter Zutatengemisch, ist es schade ums Geld und schade ums Getreide

Gruß H.

MM sind Aprilfischs Initialen aus dem richtigen Leben :wink:

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Hallo

Einen recht starken Eigengeschmack unter den Getreiden hat der von Aprilfisch genannte Grünkern und so teuer ist der auch nicht - vielleicht versuchst du es mal damit und machst ein etwas zarteres Grünkern-Otto mit wenig Knoblauch und Zwiebeln, dafür mit Safran, Kürbis oder Zitrone - oder wartest, bis Spargelzeit ist.

Kein Getreide, deshalb auch recht anders und sehr lecker - aber ganz und gar nicht jedermans Sache ist Buchweizen (Kasha) - mit ordentlich Zwiebel und Pilzen (oder auch mit Äpfeln).

Gruss, Sama

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