Welche Höflichkeitsformen in der Anrede der Eltern gibt es weltweit und wie und wann haben die sich verändert

Beispiel: Noch vor hundert Jahren wurden die Eltern in D gesiezt. Heute noch ist es üblich, Mama, Papa, Oma, Opa etc. zu sagen. Doch Kinder von geschiedenen Eltern durchbrechen das auch schon, weil sie nicht zu zweien Vater sagen wollen. So wird auch durchaus der eigene Vater beim Vornamen genannt. Wie hat sich das in D entwickelt und wie in anderen Ethnien.

Einzelne konkrete Erfahrungen sind mir genauso willkommen wie fachliche Ausführungen

Das ist so nicht richtig. Man kann im Gegenteil sogar davon ausgehen, dass in weiten Teilen der Bevölkerung (vor allem auif dem Land) im 19. jahrundert das „Sie“ dem Pfarrer und dem Amtsrichter und anderen Großkopferten vorbehalten war. Das „Sie“ als allgemeine Höflichkeitsanrede ist eher eine neuere Erscheinung, die in dem Maße aufgekommen ist, wie die Unterschiede zwischen gehobenen Schichten und breiter Bevölkerung zu verwischen begannen.

Gruß,
Max

– Wobei im Wilden Süden die Anrede für Pfarrer, Lehrer, Tierarzt und Altbauern mit mindestens sechzig Morgen und mindestens einem männlichen Enkel gegendweise noch bis etwa 1990 „Ihr“ hieß, die übliche Anrede im Alltag „Du“, und „Sie“ schon mit einem leicht ehrverletzenden Beiklang für Verwaltungsbeamte, Versicherungsgutachter und dergleichen verwendet wurde.

Schöne Grüße

MM

Verzeihen Sie, ist das der Sonderzug nach Pankow…

Udo bestätigt Deine These und Erich hat er dann sogar geduzt.

Die Frage ansich (s.o.) ist wahrscheinlich nicht publik geworden weil zuwenig gelesen.
Man kann aber diese Frage schwerlich googeln.
Oder ich muss mir eben mal die Mühe machen, zu googeln :wink:

Hallo,

in einigen Gegenden in D ist es auch heute noch üblich,Leute zuerst mit ihren Familiennamen und dann erst mit ihrem Vornamen anzureden.

Das klingt jetzt eher nach Wildem Südwesten als Wildem Südosten, meine ich. Aus meiner Heimat kenne ich das „Ihr“ nicht, und auch bei Ludwig Thoma habe ich noch nicht gefunden.

Das hängt wohl auch davon ab, inwieweit das Dorfschulmeisterlein als Respektsperson betrachtet wurde.

http://www.eva-mariahetterich.de/lied.html

Ja, das kann gut sein. Mir ist es bloß aus dem Schwäbischen und aus dem Alemannischen geläufig.

Schad, dass das schon so ausgeblichen ist, dass man heute keine authentischen Zeugnisse mehr dafür findet. Es wäre nämlich ziemlich spannend gewesen, ob die ‚Ihr / Sie‘-Grenze am Lech oder von Napoleons Gnaden bereits an der Iller verlief.

Schöne Grüße

MM