Welche Kampftaktiken hatten die Römer?

Hallo Freunde !
Ich bin total der Römerfan , war schon in allen Museen , hab schon so einige Bücher gelesen , weis aber fast überhauptnichts über die Kampftackticken .
Könnt ihr mir helfen?
SHCau
Lars


[MOD: Titel archivtauglich gemacht. EP]

Hallo Lars,

Ich bin total der Römerfan , war schon in allen Museen , hab
schon so einige Bücher gelesen , weis aber fast
überhauptnichts über die Kampftackticken .
Könnt ihr mir helfen?

wenn Du das Wort korrekt schreibst, findest Du auch ein Buch:

http://www.amazon.de/R%C3%B6mische-Kampftaktiken-109…

viele Grüße
Geli

Hallo,

da könnte man natürlich seitenlang drüber schreiben - hier nur ein paar bekannte Stichworte:

  • Pilumwurf vor dem eigentlichen Zusammenprall,
  • Manipulartaktik (beweglichere Phalanx),
  • Schildkröte zum Schutz gegen Beschuss,
  • „Feldartillerie“: Diverse Wurf- und Schleudermaschinen, die nicht nur bei Belagerungen sondern auch in offener Feldschlacht eingesetzt wurden.
  • Errichtung eines befestigten Lager am Ende jedes Marschtages.

Gruß,
Markus

Hi,
die römische Armee war taktisch sowie strategisch die bestgeschulte und organisierteste Tötungsmaschine des Altertums.
Den Taktiken und der passend dazu entwickelten Ausrüstung der römischen Legionen hatte damals niemand etwas entgegenzusetzen.

In einem Artikel hier das ganze Thema zu behandeln würde nicht klappen. Wenn Du „Fan“ bist empfehle ich Dir ein paar Bücher um ein Feeling dafür zu bekommen. „Der Adler der 9. Legion“ (Sutcliff) und die 2 Fortsetzungen. Oder „Die letzte Legion“ von Manfredi.

Beides keine Sachbücher in dem Sinne, aber um ins Thema einzusteigen nicht schlecht.

Gruß
Nick H

Salve

Den Taktiken und der passend dazu entwickelten Ausrüstung der
römischen Legionen hatte damals niemand etwas
entgegenzusetzen.

Doch, ich!

Gruß
Hermann der Cherusker :wink:

Hi!

Hermann der Cherusker :wink:

Aber auch nur wegen dem Gelände und Hinterhalt und so :wink:

Grüße,
Tomh

Hi,

diesen Satz

Den Taktiken und der passend dazu entwickelten Ausrüstung der
römischen Legionen hatte damals niemand etwas
entgegenzusetzen.

sollte man so nicht stehen lassen. Hannibal zum Beispiel hat den Burschen einige Male den Arsch ganz gehörig versohlt, soagar in offener Feldschlacht, ohne die Guerilla-Taktik des Cheruskers, und in Minderzahl.

Gruß

Fax

Hi,
wäre Varus nicht so ein gnadenloser Vollidiot gewesen, der immer noch dacht „Du“ wärst sein Verbündeter als seine Truppen sich schon mit den Angreifern zusammengeschlossen hatten und wenn er auch nur einen einzigen Blick auf das Gelände (statt nur auf die Karte)geworfen hätte dann hätten die 17. 18. und 19. Legion getan was sie am besten konnten und diesen Aufstand in einen winzigen Absatz der Geschichtsbücher verwandelt.

Gruß
Nick H

Hi

sollte man so nicht stehen lassen. Hannibal zum Beispiel hat den Burschen einige Male den Arsch ganz gehörig versohlt, soagar in offener Feldschlacht, ohne die Guerilla-Taktik des Cheruskers, und in Minderzahl.

Das war etwas unpräzise von mir da sich die Legionen ja ständig weiterentwickelt hatten. In Cannae stand Hannibal einer Bürgermiliz, vergleichbar mit den englischen Fyrds gegenüber. Die Beste Armee der Welt über ca. 400 Jahre war da noch hundert Jahre in der Zukunft.

Da jeder Soldat seine Ausrüstung selbst stellen musste hatten die Römer damals kaum brauchbare Kavallerie, was ja genau Hannibals Trumpf war.

Abgesehen davon dass Cannae ein noch besseres Beispiel für eine Niederlage die auf der individuellen Dummheit von Kommandierenden basiert, darstellt. Das Kommando war auf 2 Konsule verteilt die sich gegnseitig bekämpft haben und jeden Tag das Kommando abwechselten.
Der eine Kommandant zwang den Anderen (durch seine Aktionen des Vortags) in miesester Position loszuschlagen…

Hannibal hatte die „Vorgänger“-Version der römischen Legionen und wäre von einer Veteranenlegion 200 Jahre später so derartig eingestampft worden…Obwohl es interessant geworden wäre, da dir Römer auch später nie großes Augenmerk auf die Kavallerie legten.

Aber um darüber zu streiten müsste man sich erstmal auf einen Zeitraum einigen der verglichen werden soll.

Gruß
Nick H

Salve

wäre Varus nicht so ein gnadenloser Vollidiot gewesen, der
immer noch dacht „Du“ wärst sein Verbündeter als seine Truppen
sich schon mit den Angreifern zusammengeschlossen hatten und
wenn er auch nur einen einzigen Blick auf das Gelände (statt
nur auf die Karte)geworfen hätte dann hätten die 17. 18. und
19. Legion getan was sie am besten konnten und diesen Aufstand
in einen winzigen Absatz der Geschichtsbücher verwandelt.

Tja, tarnen, täuschen, Hinterhalte legen und das Gelände bestmöglich ausnutzen sind und waren halt ebenso absolut übliche und legitime Kriegstaktiken. Die Legionen mögen in der offenen Feldschlacht gut gewesen sein. Wenn es aber unwegsam wurde, waren sie offenbar keine so guten Taktiker, denn sonst hätten sie schon mit ein paar Kohorten die Alpenpässe für Hannibals Elefanten versperrt, statt sich erst (und mit sehr mäßigem Erfolg) bei Cannae zum Kampf zu stellen. Die 300 Spartaner hatten bei der Thermopylenschlacht gezeigt, wie sowas geht.

Oder zumindest waren Varus und seine Offiziere zu hochnäsig, um sich einzugestehen, dass die bewaldeten Mittelgebirge Nordgermaniens nicht „ihr“ Gelände sind, sondern das des Gegners.

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Hallo Nick,

die römische Armee war taktisch sowie strategisch die bestgeschulte und organisierteste Tötungsmaschine des Altertums.

Mich würde dabei interessieren, ob sie es im 5.Jh.n.Chr. immer noch war, und in wieweit die „Anderen“ aufgeholt haben.
Anders gefragt: Wodurch hat im 5.Jh.n.Chr. die römische Armee ihre Überlegenheit verloren?

Gruß Eva

  • Schildkröte zum Schutz gegen Beschuss,

Aber nur für den Anmarsch ; auf dem Rückzug wählte man die ebenso effektive „Hasenfuß-Taktik“

Hi

Das war etwas unpräzise von mir da sich die Legionen ja
ständig weiterentwickelt hatten. In Cannae stand Hannibal
einer Bürgermiliz, vergleichbar mit den englischen Fyrds
gegenüber. Die Beste Armee der Welt über ca. 400 Jahre war da
noch hundert Jahre in der Zukunft.

Nun müsstest du also deine Aussage dahingehend Präzisieren, von welcher Legion du eigentlich ausgehst. Das was du anscheinend als „die Legion“ zugrunde legst bestand nur einen Bruchteil der Zeit in der es römische Legionen gab.
Zu einer bestimmten Zeit und an bestimmten Orten traf das was du sagtest zu. Verallgemeinern lässt es sich nicht und insofern, lässt sich die Ursprungsfrage gar nicht beantworten, da es „DIE“ Legion mit „DER“ Taktik gar nicht gab.

Gruß
Werner

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Salve!

Als absolut vergnügliche und zugleich kompetente Einführung in diese Thematik empfehle ich ohne Einschränkung:
Legionär in der römischen Armee: Der ultimative Karriereführer von Philip Matyszak von Primus Verlag (Gebundene Ausgabe - März 2010).

(Dabei befinden wir uns grob um 100 n.Chr., Rom in wohl seiner Blütezeit als Militärmacht; wie schon einige erwähnt haben, lässt sich nicht die gesamte vielhundertjährige Militärgeschichte Roms über einen Kamm scheren.)

Ebenfalls eindeutig empfehlenswert sind die OSPREY BOOKS - mache Dich doch einfach dazu ein bißchen per Google resp. Amazon schlau.

Und das z.Z. in meinen Augen beste Spiel, welches Dir buchstäblich diese Taktiken vor Augen führen kann, ist „Field of Glory“ - sowohl in der Tabletop-Version (Osprey) als auch in der PC-Version (Slitherine); auch dazu lohnt es sich, sich schlau zu machen.

Servus

Stefan

Hallo,
obwohl ich weiter unten Gesagt habe die Frage sei nicht beantwortbar, hier noch ein paar hinweise.
Du wirst zu dem Thema viel populär"wissenschaftliches" finden, was auf wenigen Klischees aufbaut und meistens eine unscharfe Schnittmenge in der frühen Kaiserzeit hat. Einiges wurde dir dazu hier ja auch schon empfohlen.

Wenn du fundiertere Aussagen suchst wirst du feststellen, dass vieles unklar ist, sich nur für beschränkte Zeitabschnitte oder bestimmte Kriegsschauplätze und dann auch nur mit gewissen Zweifeln aussagen lässt, da die antiken Autoren, in der Regel nicht an einer sachlichen Darstellung der Taktiken interessiert waren, sondern diese eine Rolle für ihre in der Regel politischen Intentionen spielten.
Die eigentlichen militärischen „Handbücher“, die es anscheinend in der Antike tatsächlich gab, sind überwiegend nicht erhalten oder nur in indirekten Bezügen herleitbar.

Zwei Autoren die mir als Einstieg gedient haben waren (natürlich) Markus Junkelmann und Kate Gilliver (Auf dem Weg zum Imperium. Eine Geschichte der römischen Armee), wobei diese auch die Ränder - also Früh- und Spätzeit - der Legion nicht wirklich betrachten.

Viel Spass beim stöbern
Gruß
Werner

Hi,

Nun müsstest du also deine Aussage dahingehend Präzisieren, von welcher Legion du eigentlich ausgehst. Das was du anscheinend als „die Legion“ zugrunde legst bestand nur einen Bruchteil der Zeit in der es römische Legionen gab.

Das ist doch genau das was ich geschrieben habe, odeR?

Auf die Aussage, daß Hannibal „die Legion“ besiegt hat habe ich geantwortet, daß es damals eine Art bessere Bürgerwehr war. 400 Jahre später, nach viel „Learning by Doing“ und einer Heeresreform wurde die römische Armee zu der Kampfmaschine, die landläufig in Film und Print bekannt ist.

Zu einer bestimmten Zeit und an bestimmten Orten traf das was du sagtest zu. Verallgemeinern lässt es sich nicht und insofern, lässt sich die Ursprungsfrage gar nicht beantworten, da es „DIE“ Legion mit „DER“ Taktik gar nicht gab.

Die Taktik der Römer hat sich über die Jahrhunderte nicht grundlegend verändert. Die ursprünglich von den Griechen adaptierte Phalanx-Taktik wurde nur perfektioniert und durch technische Neuerungen erweitert. Brutal vereinfacht könnte man sagen, daß die Römer statt einer großen Phalanx mit vielen Kleinen gearbeitet haben, was den Vorteil hatte, daß die noch nicht im Kampf befindlichen Teile der Schlachtformation bewegt und gezielt eingesetzt werden konnten.

Durch perfektionierten Drill wurden diese Bewegungen so schnell und sicher, daß trotz heftiger Umstrukturierungen der Aufstellung der Gegner trotzdem immmer eine geschlossene Linie vor sich hatte.

GRuß
Nick H

Hallo,
das alles als variation der Phalanx zu betrachten, hat einen gewissen Charme, aber dann könnten wir auch gleich sagen, dass bis ins dreizehnte Jahrhundert hinein in einer Variation der Phalanx gekämpft wurde und eigentlich sogar noch bis 70/71.
Das hilft dem Frager wohl kaum.

Die Aufstellung in Phalanx, Manipular oder Kohortenordnung in jeweils unterschiedlicher Staffelung und im Zusammenwirken mit sehr unterschiedlichen Hilfstruppen, die in der Spätantike im Grunde die Hauptkampftruppen darstellten und die Legionen zu kleinen Festungsbesatzungen verkamen macht einen erheblichen unterschied und ist keine Spielart der Phalanx.

Die Legionen Roms kämpften mit sehr verschiedenen Taktiken mit verschiedenen Waffen von denen vielleicht das Skutum die markanteste Konstante war. Sowohl die Fernwaffen wechselten (Hasta/Pilum in mehreren Versionen) wie auch die Nahkampfbewaffnung (Gladius in verschiedenen Ausführungen / Spatha). Der Körperschutz war bis auf eine kurze Zeit sehr unterschiedlich.

Ich bleibe bei meinem Fazit, dass über die Zeit und die verschiedenen Schauplätze, DIE römische Taktik nicht existiert hat.

Gruß
Werner

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Die 300
Spartaner hatten bei der Thermopylenschlacht gezeigt, wie
sowas geht.

Ähm. Dir ist dabei aber schon klar, dass deine 300 Spartaner ein paar tausend Mann Hilfstruppen dabei hatten? 12000 Spartaner gegen 75000 Perser ist zwar noch immer keine besonders tolle Quote, aber deswegen haben die Spartaner am Ende ja auch verloren :smile:

Ich muss mich korrigieren: Anscheinend waren es dann doch nur 5000 bis 6000 die auf Seiten der Spartianer kämpften :smile:

Hallo,
ich vermute der Hinweis auf die Spartaner bezieht sich auf die Endphase des Kampfes, als der Großteil der Griechen geflohen war. Sonst hätte der Verweis auf diese und nicht nur die Spartaner lauten müssen.
Da man aber von nur um 6000 Griechen insgesamt ausgeht, werden es auf jeden Fall wesentlich weniger gewesen sein, die sich zum Schluss den Persern entgegenstellten. Selbst wenn man annimmt, dass die von Herodot genannten 300 der Dramatik wegen zu gering angesetzt war oder eventuell nur die Bürger Spartas angibt und nicht das ganze lakedaimonische Kontingent.

Gruß
Werner