Welche Kündigungsform kann ein Arbeitnehmer bei Spionage und Belästigung wahrnehmen?

Seit fast einem Jahr arbeitet der AN in einem Kleinunternehmen. Er leitet eine Außenstelle, in der ich als einziger Mitarbeiter 6 Tage pro Woche, weil für weitere Mitarbeiter angeblich das Geld fehlt. Seit seiner Einstellung hat er trotz 3 Monate langem Auffordern per Mail und Telefon keinen schriftlichen Arbeitsvertrag erhalten und deshalb mit dem Drängen aufgegeben.  Er macht seit je her etliche Überstunden, außerhalb der Arbeitszeit für die Firma Hausbesuche  bei Kunden, arbeitet unbezahlt an Sonntagen etc. Über seine vertraglichen Arbeitsbedingungen wurde er in keinster Weise aufgeklärt, jedoch weiß er, dass diese Bedingungen nicht vorgesehen waren. Er geht schwer Krank zur Arbeit, da ihm dies als Muss vorgeschrieben wird, weil er angeblich ständig krank wäre (5 Tage , wegen einer Notfall-OP). Er hatte seit dem Beginn des Arbeitsverhältnisses 5 Tage Urlaub, in dem ich er morgens bis Abends auf Anrufe und Emails Vorgesetzter antworten musste. Dies ist auch sonst 7 Tage in der Woche der Fall. Aus Kostengründen wurde er dazu angehalten sein privates Handy für die Firma zu nutzen, was er auch zwecks Kommunikation mit der Chefetage sehr oft machen muss. Vor fast 5 Monaten begannen seine Vorgesetzten ihn täglich mit einer Überwachungskamera zu beobachten und ihn auf die „häufige Nutzung“ seines Handys anzusprechen, welche ja nur dienstlich ist. Auch sonst wird er sehr häufig beobachtet und durch die Kamera kontrolliert, sei es bei Kundengesprächen, bei Arbeiten oder um zu prüfen, welche Kleidung er an jenem Tag trägt. Für sein Arbeitsengagement wurde ihm mündlich eine Gehaltserhöhung versprochen, welche er vor einem Monat erhalten sollte. Als er auf meinen Gehaltszettel blickte war diese nicht vorhanden und als er den Chef darauf ansprach sagte dieser zu ihm, dass er eine Lohnerhöhung mündlich abgelehnt hätte. Dies ist jedoch falsch und das weiß der Chef genau. Des Weiteren darf er keinen Urlaub nehmen und soll weiterhin permanent erreichbar sein und jeden Tag 1 unbezahlte Überstunde zu Werbezwecken für die Firma machen. Zudem wurden ihm Drohungen und Beleidigungen von den Chefs entgegengebracht. Er leider mittlerweiöe unter Depressionen und Verfolgungswahn.
Hat er eine Chance auf eine fristlose Kündigung? Wenn nein, mit welcher Frist kann er bei einer Kündigung rechnen?

Hallo,

nun, da kommen ja schon so einige Straftatbestände zusammen…(nur die Frage, ob Du das auch beweisen kannst)

Am sichersten wäre da ein Anwalt.

Natürlich kann man fristlos kündigen, das kann aber, ebenso natürlich, auch gefährlich werden.

Bei dieser Lage würde ich echt zum Anwalt gehen (am gröbsten finde ich ja die Überwachung vom Kundengesprächen, das ist ja in mehrfacher Hinsicht strafbar).

Nur meine Meinung, viel Erfolg Dir

Es gibt gesetzliche Regelungen wie z.B. eine minimale Urlaubstageanzahl pro Jahr (ich glaube 24) und eine maximale Arbeitsstundenzahl pro Woche, welche Du auch ohne schriftlichen Vertrag durchsetzen kannst. Und natürlich bist Du im Urlaub für den Chef NICHT erreichbar.

Also: Ab zum Anwalt. Umgehend nach neuem Job umsehen.