Welche Lebewesen gehören in den Tierpool ?

…der Mensch wird ja von Vielen auf Grund seiner besonderen Fähigkeiten aus dem „Tierpool“ herausgenommen…meine erste Frage:Warum haben soviele Menschen Angst davor ein Säugetier zu sein? meine zweite Frage: warum nimmt man nicht auch noch andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus? Der Axolotl verfügt über die Fähigkeit, Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns und Herzens wiederherzustellen…
Dann müßte es in Zukunf heißen: Es gibt Tiere, Menschen und den Axolotl…

Hallo Carlos…

meine erste Frage:Warum haben soviele Menschen Angst davor ein
Säugetier zu sein?

Ich glaube, das liegt an verschiedenerlei Gründen. Ein Hauptgrund dürfte die noch immer verbreitete Ansicht sein, Tiere besitzen keine Seele (was immer auch das ist). Außerdem spielt hier die Religion noch viel mehr rein: wenn ein Mensch nicht mehr als die „Krone der Schöpfung“ dasteht, sondern als eines unter vielen, verliert er dadurch in gewissem Sinne die Privilegien, die er in vieler Hinsicht besaß.
Darüberhinaus gibt es einfach Menschen, welche arrogant und selbstherrlich ihrer Umwelt gegenüber dastehen. Das fängt bei der Zerstörung der Natur an und hört beim Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen auf.

meine zweite Frage: warum nimmt man nicht auch noch
andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht
einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus?

Da könnte man, ginge es nach diesem Prinzip, auch Nesseltiere herausnehmen, deren Nesselzellen zu den kompliziertesten Zellen gehören, die es überhaupt gibt.
Aber wie schon in der Antwort auf deine erste Frage geschildert, sind die wichtigsten Gründe, das so zu machen, religiöser Natur (oder zumindest weltanschaulicher). Und in der Religion der westlichen Welt gelangt halt nur der Mensch zu solchen Ehren. Keiner würde da den Quallen oder dem Axolotl eine Sonderstellung zubilligen.

So, und nun noch mein persönlicher Standpunkt, der von der biologischen Seite geprägt ist:
In der Evolution sind die Tiere unter anderem auch entstanden. Und aus systematischer Sicht, hat alles zu einer Gruppe gerechnet zu werden, das eine gemeinsame Stammform hat. Und dazu gehören nun mal die Tiere. D.h.alle bekannten Tierstämme gehören dazu, um nur ein paar Beispiele zu nennen: Weichtiere (Schnecken, Muscheln, Kopffüßer,…), Stachelhäuter (Seeigel, Seesterne, Seelilien,…), Nesseltiere, Gliedertiere (Krebse, Spinnen, Insekten,…), aber auch die Wirbeltiere (und damit auch das Axolotl und der Mensch).

Wünsche noch nen guten Rutsch ins 2011!

Peter

Moin,

…der Mensch wird ja von Vielen auf Grund seiner besonderen
Fähigkeiten aus dem „Tierpool“ herausgenommen

was systembiologisch reine Willkür ist.

…meine erste

Frage:Warum haben soviele Menschen Angst davor ein Säugetier
zu sein?

Das fragst Du diese menschen beser selber. Meist sind das besonders religiöse Menschen, die vielleicht noch ein verkümmertes Selbstbewuststein haben

meine zweite Frage: warum nimmt man nicht auch noch
andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht
einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus?

Weil das genauso Willkür wäre.
Die Einteilung der Lebewesen in verschiedene Reiche ist allerdings schon teilweise problematisch und längst noch nicht widerspruchfrei.
Je nach Ansatz gibt es drei bis fünf (teilweise sogar mehr Reiche), damit man alle Lebewesen untergebracht kriegt. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_(Biologie)

Gandalf

Hallo Gandalf,

Die Einteilung der Lebewesen in verschiedene Reiche ist
allerdings schon teilweise problematisch und längst noch nicht
widerspruchfrei.

Dies hat allerdings nichts mit dem richtigen Ansatz zu tun, alle Nachfahren einer nur ihnen gemeinsamen Stammform zu einer Gruppe dazuzurechnen, sondern nur mit den bisher noch nicht geklärten Verwandtschaftsverhältnissen.

Viele Grüße und guten Rutsch !!!
Peter

…der Mensch wird ja von Vielen auf Grund seiner besonderen
Fähigkeiten aus dem „Tierpool“ herausgenommen…

hallo,
ich würde ganz pragmatisch sagen, der Mensch nimmt sich aus, weil er eben er selbst ist und so denkt - also ein egozentrisches Denken hat, bei dem er sich in den Mittelpunkt stellt.

Ist doch ganz normal (auch wenn die Folgen davon nicht immer gut sind!).
Aus der Sicht eines Löwen sind auch alle anderen Lebewesen NICHT - Löwen.

Dass ein Mensch auch ein Säugetier ist, steht außer Zweifel - ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der damit Probleme hat - außer vielleicht damit, den Mensch als „Tier“ zu bezeichnen, was aber wiederum eine Definitionssache ist.

Hallo bixie und a guads Neues !

ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der damit Probleme hat -
außer vielleicht damit, den Mensch als „Tier“ zu bezeichnen

Na damit geht´s schon mal an. Und der Mensch gehört auch zu den „Herrentieren“(Primaten), also Affen. Und ich kenne niemanden, der auf den Ausruf „du Affe!“ ohne Beleidigung reagiert. Ich glaube schon, daß zumindest im Unterbewußten bei allen Menschen der Vergleich mit einem Tier zu einer gewissen Verstimmtheit führt.

Grüße
Peter

Ich glaube schon, daß zumindest im Unterbewußten bei
allen Menschen der Vergleich mit einem Tier zu einer gewissen
Verstimmtheit führt.

Och, wenn (d)eine Frau dich als ihren Hengst bezeichnet…:smile:

Gruß TL

1 Like

alle Tiere
Hallöchen!

welche Lebewesen gehören in den Tierpool?

aus wissenschaftlicher Sicht in der populärsten Definition all diejenigen Lebewesen die sich nicht autotroph ernähren können und keine Photosynthese betreiben und Sauerstoff veratmen.

Aber wie viele Schubladen, in die man Lebewesen stopfen will, ist die auch ein wenig schwammig… neuerdings kennt man eine Schnecke, die zwar selbst keine Chloroplasten produzieren, diese aber aus ihrer Nahrung einlagern kann, und damit auch fleißig Photosynthese betreibt… (http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article2792…)

Wie dem auch sei, der Mensch ist aus jeder wisenschaftlichen Betrachtungsweise eindeutig tierischer Natur.

Warum haben soviele Menschen Angst davor ein Säugetier
zu sein?

Ich denke, dass ist schlicht ein anderer Ausdruck für die Angst vor der Bedeutungs- und Sinnlosigkeit. Wenn der Mensch nicht ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einen angestrebten Ziel wäre, wäre doch alles: seine Existenz, sein Schaffen… komplett sinnlos. Daher klammert man sich zuzm Teil an die Sonderstellung des Menschen.
Daher wird man diese Ansicht vermutlich ausschließlich in manchen Religion finden (vielleicht noch in unteren Bildungsschichten, gerne auch in Kombination, wobei das wohl kein Muss ist)). Viele setzen den Abstrich aber wesentlich weiter hinten (also zB indem man sich zwar als Tier sieht, aber als Ende und Ziel einer aufsteigenden Hierarchie), manche schaffen es sogar Evolution und Religion unter einen Hut zu bringen (was ich schon ein Stück weit bewundernswert finde)… und manche halten eben nach wie vor an der extremen Ansicht fest, und sprechen von „Mensch und Tier“ und meinen es auch genau so.

warum nimmt man nicht auch noch
andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht
einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus?

Siehe oben. Kein echter Wissenschaftler würde das tun, genauso wie kein Wissenschaftler den Menschen aus dem Tierreich ausklammern würde.
Selbst wenn es eine Entwicklung zum Höheren GÄBE, und der Mensch die Spitze dieser Entwicklung WÄRE (beides meiner Ansicht nach nicht der Fall), wäre es rein wissenschaftstheoretisch schon falsch, den Menschen am Ende der Entwicklung von seiner Wurzel abzutrennen (Hinweis auf Monophylie und Paraphylie). Der Mensch ist ein Tier. Punkt. Und auf andere Tiere trifft das ebenso zu…völlig unabhängig von ihren Fähigkeiten.

Unabhängig davon, ist wohl wie schon gesagt wurde der ganz natürliche Anthorpozentrismus des Menschen daran schuld. Dem Menschen als Population ist der Axolotl erstmal egal.

in diesem Sinne lieben Gruß
Aj

ganz ohne Sternchen.

Jetzt nicht mehr. :smile:

Gruß, Nemo.

Na damit geht´s schon mal an. Und der Mensch gehört auch zu
den „Herrentieren“(Primaten), also Affen. Und ich kenne
niemanden, der auf den Ausruf „du Affe!“ ohne Beleidigung
reagiert. Ich glaube schon, daß zumindest im Unterbewußten bei
allen Menschen der Vergleich mit einem Tier zu einer gewissen
Verstimmtheit führt.

Hallo Peter.

Es kommt halt auf die Absicht an.
Auch der Ausruf „Du Genie!“ kann eine Beleidigung sein.
Und Löwen wären sicher beleidigt, wenn man sie als Katze betitelt.
Wenn sie es denn verstehen würden.

Gruß, Nemo.

Hi

natürlich ist der Mensch ein Tier, er ist in der Systematik klar zugeteilt. Er steht nicht höher, als andere Tierarten und wird ganz gewiss nicht als Krone oder Oberhaupt oder nur als etwas besonderes angesehen.

Deine Frage gehört ins Philosophiebrett, ins Religionsbrett oder vielleicht auch in die Psychologie, bei den Naturwissenschaften hat sie jedoch nichts zu suchen.

Gruss Sama

Hallo!

…der Mensch wird ja von Vielen auf Grund seiner besonderen
Fähigkeiten aus dem „Tierpool“ herausgenommen…

Das macht niemand!

Das Wort „Tier“ hat zwei Bedeutungen.

  1. Die biologische Bedeutung: „Tier“ in Abgrenzung zu Pflanze, Pilz, Bakterium … Offensichtlich gehört der Mensch nach seiner Biologie in die Kategorie „Tier“ und niemand würde da widersprechen.

  2. Die (ich nenne es mal:smile: philosophische Bedeutung: „Tier“ in Abrenzung zum Menschen. „animalisch“ vs. „human“. Da geht es um ganz andere Dinge: Warum hat ein Mensch im Gegensatz zum Tier eine Verantwortung für sein Tun? und ähnliche Fragen. Offensichtlich gibt es hier einen klaren Trennstrich zwischen der Tierwelt und dem Menschen und niemand würde da widersprechen.

Vermeintliches Konfliktpotenzial entsteht nur, wenn jemand diese beiden Dimensionen des Begriffs „Tier“ verwechselt: Der eine glaubt, Darwin würde dem Menschen seine Würde rauben, indem er ihn systematisch ins Tierreich stellt. Der andere glaubt, weil Menschen Tiere seien, müssten Tiere auch dieselben Rechte wie die Menschen haben. Der dritte glaubt, dass sich aus der Naturwissenschaft ethische Grundsätze ableiten ließen.

Und das ist genau Dein Fehler:

meine zweite Frage: warum nimmt man nicht auch noch
andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht
einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus?

Der Mensch wird nicht aufgrund irgendwelcher biologischer Eigenschaften dem Tier gegenübergestellt, sondern aus rein philosophischen Gründen.

Michael

Einspruch!
Hallo Michael,

Vermeintliches Konfliktpotenzial entsteht nur, wenn jemand
diese beiden Dimensionen des Begriffs „Tier“ verwechselt: Der
eine glaubt, Darwin würde dem Menschen seine Würde rauben,
indem er ihn systematisch ins Tierreich stellt. Der andere
glaubt, weil Menschen Tiere seien, müssten Tiere auch
dieselben Rechte wie die Menschen haben. Der dritte glaubt,
dass sich aus der Naturwissenschaft ethische Grundsätze
ableiten ließen.

ich glaube nicht, daß man da nur was verwechselt; schließlich sollten für die Beantwortung philosophischer oder ethischer Fragestellungen auch die Naturwissenschaften herangezogen werden.

schöne Grüße und die besten Wünsche für deine Tätigkeit als Mod in den beiden Nachbarbrettern !

Peter

…der Mensch wird ja von Vielen auf Grund seiner besonderen
Fähigkeiten aus dem „Tierpool“ herausgenommen…meine erste
Frage:Warum haben soviele Menschen Angst davor ein Säugetier
zu sein?..

Ich denke nicht, dass jemand „Angst“ davor hat. Eher einen Unwillen, welcher in persönlichen Anschauungen und Überzeugungen begründet liegt.
Naturwissenschaftsgläubig betrachtet funktioniert die „Maschine Mensch“ ähnlich den Säugetieren. Geisteswissenschaftler werden andere Faktoren für ihre Einordnung hinzuziehen. Religionsvertreter aller Stilrichtungen haben wiederum ihre eigene Systematik.

…meine zweite Frage: warum nimmt man nicht auch noch
andere Lebewesen mit besonderen Fähigkeiten (die noch nicht
einmal der Mensch hat)aus dem Tierpool heraus?..

Die Übersichtlichkeit wäre dahin.Besondere Fähigkeiten kann bei genauer Betrachtung jedes Lebewesen aufweisen.

Was nachdenklich stimmt sind überflüssige und unangebrachte Aussagen wie die folgenden:

…Daher wird man diese Ansicht vermutlich ausschließlich in manchen
Religion finden (vielleicht noch in unteren Bildungsschichten, gerne auch in Kombination,
wobei das wohl kein Muss ist))…

…und manche halten eben nach wie vor an der extremen Ansicht fest,
und sprechen von „Mensch und Tier“ und meinen es auch genau so…

…Meist sind das besonders religiöse Menschen, die vielleicht noch
ein verkümmertes Selbstbewuststein haben…

Dazu nur soviel…diese bildungsfernen, religiös motivierte, potentiell fanatische und verklemmte Unterschichtler sind es nicht,
die in „höhere“ und „niedere“ Tiere / Lebewesen unterscheiden.