Welche Methode zum Schneiden von Edelstahlblechen bis 0.9 mm als Privatperson?

Hi!

Ich habe vor, aus verschiedenen Edelstahlblechen (gemeint sind verschiedene Legierungen) mit maximaler Dicke von 0.9 mm (und 0.3 mm minimal) Teile zu schneiden. Die Teile sollen etwa 1.5 cm x 8 cm groß werden und an der dünnsten Stelle vielleicht 0.9mm sein (halbwegs filigran also).

Ich würde hier gerne mit verschiedenen Formen, Dicken und Legierungen experimentieren, und die Teile in einem CAD-System/o.ä. entwerfen.

Meine Frage dazu: Wie/Womit kriege ich die Teile am besten zugeschnitten? Als Methoden hätte ich bisher gefunden (würde mich hier über Kommentare freuen):

  • Lasern: Macht anscheinend nur in größeren Stückzahlen Sinn, für Einzelstücke extrem teuer (etwa 100 Euro für ein Einzelstück wurde mir vorgerechnet). Außerdem scheint Lasern nicht wirklich schonend für das Material zu sein und es an den Schnittkanten zu „überhärten“ (?)
  • CNC-Fräsen: Ich bin mir nicht sicher, inwieweit sich Edelstahlbleche fräsen lassen - angeblich soll das relativ schlecht gehen, weiß hier vielleicht jemand mehr? Eine CNC-Fräse hätte ich im örtlichen Fablab zur Verfügung.
  • Ätzen: Das würde mich am meisten interessieren, da ich dies vielleicht auch zu Hause machen könnte (Platinen habe ich schon mal geätzt, aber die sind erstens aus Kupfer und zweitens viel dünner). Kann man als Privatperson Edelstahlbleche selber ätzen? Und falls ja, bis zu welcher Materialstärke und mit welchen Säuren/welcher Methodik (über Lektüre/Videos/Stichwörter wäre ich hier sehr dankbar)
  • Wasserstrahlschneiden: Hier gilt preislich wohl das gleiche wie fürs Lasern.
  • Plasmaschneiden: Scheint relativ ungenau zu sein, ansonsten preislich das gleiche wie fürs Lasern
  • Stanzen - scheint nicht wirklich für Einzelstück geeignet zu sein(?)

Hätte irgendwer vielleicht Tipps, womit sich mein Vorhaben (das Schneiden von Einzelstücken und Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Formen und Dicken) für mich als Privatperson möglichst kostengünstig umsetzen lässt?

Liebe Grüße und vielen Dank für jegliche, konstruktive Hilfe

  • Max

Hallo,

Möglicherweise ist eine Dekupiersäge mit entsprechenden Sägeblättern die günstigste Methode, weil man damit selber die erforderliche flexible Zurichtung in der Hand hat. ätzen dürfte wegen der besonderen Eigenschaften des Materials sehr aggressive Materialien erfordern, die den Hobbybereich ebenso wie die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen überfordern!

LG

Silberloewe99

Moin,

nur so als Idee, ich habe es mit dem Material nicht ausprobiert.

Ich würde das Stahlblech zwischen zwei dünnen, billigen Holzplatten, z.B. Hartfaser, legen und dann mit der Säge arbeiten. Die Schnitträder werden sicher sauberer.

Viel Erfolg!

Gruß Volker

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Hallo!

Wenn man 100 € für ein Einzelstück als „extrem teuer“ bezeichnet, wird jede Bearbeitung zum Problem. Rüstkosten und administrativer Aufwand müssen bezahlt werden.

Kann man so generell nicht sagen. Die mit dem Laser umgehenden Leute kennen die mit verschiedenen Materialien und Materialstärken auftretenden Probleme.

Natürlich kann man Blech fräsen. Statt Spannen mit Pratzen oder Schraubstock wird das Blech aufgeklebt oder auf einem Vakuum-Tisch bearbeitet. Beim Bearbeiten lässt man ein paar Hundertstel mm stehen und trennt die Teile z. B. durch Abbrechen.

Kann man machen, aber schwer bis gar nicht bei dem genannten sehr dicken Material.

Geht alles. Du solltest aber Deine Preisvorstellung überdenken.

Geht problemlos bei Losgröße zwölftel Dutzend. Man kann Blech auch sägen oder mit der Schlagschere bearbeiten. Es gibt kein technisches Problem. Das Problem liegt einzig bei der Preisvorstellung. Wenn man selbst über keine entsprechenden Möglichkeiten verfügt und andere Leute mit ihrer Ausstattung beauftragen muss, geht das nun mal nicht für lau.

Geht es ums Experimentieren oder geht es um ein bestimmtes Ergebnis? Wenn man das gewünschte Ergebnis kennt, sind Experimente womöglich entbehrlich und man kann mit Sachverstand gezielt zu geeigneter Konstruktion und Materialauswahl kommen.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :smile:

Ich denke, dass muss man in Relation zu dem sehen, was man vor hat. Ich bin keine Firma oder Einmannunternehmen sondern Student mit merkwürdigen Hobbies und möchte wirklich eher nur mit Einzelstücken experimentieren und keine Vorserien o.ä. produzieren. Mir ist klar, dass die Kosten beim Lasern und Co. generell gerechtfertigt sind - sie stehen nur in keiner Relation zu meinem Vorhaben. Die Kosten um eigene Leiterplatten erstellen zu lassen sind zum Beispiel für Einzelprojekte ebenfalls sehr hoch, wenn man 3-4 davon aber selber ätzt, ist man bei einem Bruchteil der Kosten (macht auch Spaß ^^). Mich hätte interessiert, ob etwas dementsprechendes eben auch für das Schneiden von genannten Edelstahlblechen möglich ist, oder ob man das als Hobbyist mit beschränktem Zugang zu großen Geräten eher vergessen kann.

Ah okay, vielen Dank! :smile:
Wie schon angemerkt geht es mir wirklich nur um den Hobbybereich. Im angesprochenen Fablab hätte man für 5 Euro im Monat Zugang zu einem dieser Geräte: http://www.bzt-cnc.de/index.php?category_id=29&page=shop.product_details&product_id=653&Itemid=97&option=com_virtuemart&vmcchk=1&Itemid=97 Meinst du, damit wäre mein Vorhaben machbar?

Okay, dann fällt das wohl flach. ^^

Wie schon gesagt geht es beim mir um Einzelstücke zum Experimentieren mit den Materialien und das möglichst kostengünstig. Mir ist schon klar, warum die Einzelstückproduktion soviel kostet (Aufbau, Programmierung der Maschinen, Bearbeitung der eingehenden Files, etc.) - nur ist die Frage eher, wie ich das Material günstiger geschnitten bekomme und zwar auf für Einzelstücke. Deshalb kämen für mich die genannten Methoden nicht in Frage - ich habe sie aufgelistet um zu zeigen, dass ich mir das schon angeschaut habe und dass die Preise so für mich nicht zufriedenstellend sind.

Liebe Grüße und vielen Dank nochmals für deine Antwort,

  • Max

Hi!

Vielen Dank für deine Antwort! :smile:

Die Idee kam mir irgendwie noch nicht. Ich habe bisher die Materialien aufgrund ihrer Härte immer mit Dremel und Schleifstein bearbeitet. Die Ergebnisse waren nur leider nicht sonderlich genau und der Zeitaufwand relativ hoch (paar Sekunden schleifen, im Wasserglas abkühlen, paar Sekunden schleifen… usw.). Nachdem der Vater meiner Freundin eine Dekupiersäge im Keller hat, werde ich auf alle Fälle mal probieren, ob ich damit genauer und schneller arbeiten kann - dann entfällt mir die Notwendigkeit für etwas CNC-betriebenes vielleicht sogar vollständig!

Vielen Dank! :smile:

Hallo!

Ja, ausreichend hohe Spindeldrehzahl und geeignete Fräser vorausgesetzt. Das zu bearbeitende Blech auf einen planen Träger kleben (der auf dem Fräsbett festgeklemmt wird) und los geht`s.

Gruß
Wolfgang

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Vielleicht wäre es mal angebracht, überhaupt zu beschreiben was das für Blechteile sind und warum sie aus Edelstahl noch dazu bestimmter Güte sein müssen. Welche Eigenschaft des Edelstahls braucht man ?
Sind das einfache Formen, gerade lange Kanten oder sind das kleingliedrige Figuren.

das macht natürlich großen Unterschied .

Noch ein Wort zum Ätzen. ich wüste nicht auf Anhieb welche Säure man für Edelstahl verwenden müsste. Das Material ist ja weitgehend säurefest.
Und welches Abdeckmaterial man nehmen muss.

MfG
duck313

Guten Abend!

Zu Abdeckmaterial/Lack und Säure kann ich nichts beitragen. Ätzen ist aber für Teile der Feinwerktechnik ein gebräuchliches Verfahren. Etliche Unternehmen, z. B. http://www.precisionmicro.de/stahlaetzen?keyword=edelstahl-ätzen&gclid=CjwKEAiA64uyBRCVmKyT2vuAjzgSJADfINB6Abo_UoNJOAC-vl9EpV1ls_ZbF8rVRq861fqdZwaiuxoCoZfw_wcB bieten die Herstellung an.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Kleiner Tipp…beim Bohren von sehr dünnen Blechen, Vorsichtig,das der Bohrer das Material nicht hoch zieht.Erst von oben bohren bis ein Loch entsteht,dann von unten fertig Bohren.Dadurch entsteht auch ein sauberes Loch . Lg