Welche Mittel unternimmt der Staat, dass die Demokratie beim Volk gut ankommt?
Hallo
Welche Mittel unternimmt der Staat, dass die Demokratie beim
Volk gut ankommt?
Ich vermute mal,der „Staat“ unternimmt nicht viel,
aber interessierte Gruppen (am status quo interessiert)
liefern „Gehirnwäsche der Sonderklasse“, laut:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22519/1.html
und
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4558
Grüße
CMb
Danke Noch eine kleine Frage: Wie anpassungsfähig muss die Demokratie sein, dass sie in der heutigen Zeit auf Akzeptanz stößt? Inwiefern muss der Staat die Demokratie anpassen?
Hallo
Wie anpassungsfähig muss die Demokratie sein, dass
sie in der heutigen Zeit auf Akzeptanz stößt?
Inwiefern muss der Staat die Demokratie anpassen?
Demokratie bedeutet (nach Günther Anders) die
totale Gleichsetzung von Geld und Macht.
Insofern kann ich mir vorstellen, dass eine
Demokratie stabil ist, so lange es eine
„Einkommensrampe“ mit gleichem Anstieg von
ganz unten nach ganz oben gibt.
Grüße
CMb
Der Staat sind wir alle, also du auch.
Ansosnten gilt §1 des Parteiengesetzes und dort meines Erachtens insbesondere:
(2) Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit, indem sie insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluß nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluß nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen.
Gruß
Hermann
Welche Mittel unternimmt der Staat, dass die Demokratie beim
Volk gut ankommt?
Welche Teile des Volkes meinst du, die an der Sinnhaftigkeit der Demokratie zweifeln und die man davon erst überzeugen müßte? Oder geht es darum, undemokratische Staaten zu demokratisieren? Verstehe die Frage nicht ganz.
Grüße Bellawa.
Der Staat sind wir alle, also du auch.
Was für ein Blödsinn Hermann,
der Staat sind die Bürger - Wir - entspricht seit Jahrzehnten nicht mehr der Realität Hermann.
Der „Staat“ sind die Lobbysten, die „Bestimmer“ in dieser Gesellschaft. In dieser Gesellschaft bestimmt der, der sich die Macht besorgt hat.
Gruß
Danke Noch eine kleine Frage: Wie anpassungsfähig muss die
Demokratie sein, dass sie in der heutigen Zeit auf Akzeptanz
stößt? Inwiefern muss der Staat die Demokratie anpassen?
Hi,
im Sinne der „Demokratie“ gibt es keinen Staat der sich demokratisch nennt, der (noch) ein demokratischer Staat ist.
Bestenfalls gibt es in der (dieser) „ehemals demokratischen“ Gesellschaft so etwas wie Lobbykratie. Zum Nutzen für Alle. ))
Gruß
Guten Tag,
Ich würde mich eher fragen, was genau die Demokratie ist. Welchen Sinn und Zweck sie hat und wie sie genutzt wird. Gerade in der heutigen Zeit und in Deutschland, sehe ich nciht mehr wirklich viel Demokratie (zumindest durfte ich meine Stimme nicht abgeben zur Spende von X Milliarden an die Griechen ) Sowas nenn ich ziemlich undemokratisch
(Ausser, dass ich schlussendlich mehr Steuern zahlen darf - ist natürlich eine Arbeitsteilung - so gesehen demokratisch - allerdings einseitig).
(Ich persönlich sehe die Schweiz noch als Demokratisches, neutrales Land).
Hi,
Insofern kann ich mir vorstellen, dass eine
Demokratie stabil ist, so lange es eine
„Einkommensrampe“ mit gleichem Anstieg von
ganz unten nach ganz oben gibt.
naja, oder solange die Mehrheit glaubt, dass es so eine Einkommensrampe gibt…
Cheers,
Herb
Deine Antwort illustriert ziemlich gut, warum unsere Demokratie eigentlich recht praktisch ist.
Im Grunde läuft es so, dass wir Leute wählen von denen wir glauben, dass sie unsere Interessen gut vertreten. Wir erwarten von diesen Leuten, dass sie sich mit komplizierten Sachverhalten auseinandersetzen, und schließlich Entscheidungen fällen die uns auf lange Sicht zu Gute kommen.
Ein Nebeneffekt ist, dass wir uns nicht mehr mit den Hintergründen befassen müssen. Wenn ich mir deinen Kommentar zu den Spenden an Griechenland durchlese, zeigt sich aber, dass dieses vorgehen durchaus auch Nachteile haben kann.
Anders formuliert: Wir können heilfroh sein, dass die Bevölkerung nicht gefragt worden ist, denn aufgrund des mangelnden Verständnisses für die Situation, hätte wohl die Mehrheit eine Entscheidung gefällt die uns geschadet hätte.
Ich möchte anmerken, dass die obigen Ausführungen vor allem zeigen sollen, wie es laufen sollte. Leider scheinen auch einzelne unserer Politiker wesentlich weniger Ahnung von bestimmten Themen zu haben als sie sollten. Trotzdem sollte man sich immer die Mühe machen, ALLE Seiten der Medaille zu betrachten ehe man leichtfertig Kritik übt.
Welche Mittel unternimmt der Staat, dass die Demokratie beim
Volk gut ankommt?
Warum muß Demokratie denn „gut ankommen“? Und wieso sollte es Sache „des Staates“ sein, dafür zu sorgen? Und wer ist überhaupt „der Staat“ in diesem Zusammenhang? Frau Merkel?
Demokratie ist - auch wenn das manch einen überraschen sollte - keine Biersorte, die der Hersteller mit dem richtigen Image versehen muß, damit der dumpfe Konsument sie kauft. Demokratie ist eine Errungenschaft, die zu erhalten weder bequem noch kostengünstig oder einfach ist. Da hüpfen keine Bikini-Mädchen mit 'nem Alcopop in der Hand zu cooler Musik am Strand herum.
Wenn man allerdings erkennt, wofür Demokratie sorgen kann und dies auch zu schätzen weiss, dann ist sie das wert. Zu dieser Erkenntnis aber muß jeder für sich selbst kommen. Etwa dadurch, dass er sich mit der Demokratie des Grundgesetzes auseinandersetzt und durchdringt, was das ist. Oder indem er das, was er hierzulande vorfindet, mit dem vergleicht, was in Ländern zu haben ist, die keine Demokratie pflegen. Wer aber Demokratie nur daran mißt, wieviel Stütze am Monatsende auf dem eigenen Konto ankommt und ob „der Staat“ den bösen Konzernen und sonstigen reichen Schmarotzern so viel abnimmt, um es unter den „kleinen Leuten“ zu verteilen, wie es dem eigenen Neid entspricht, wird zu einer vernünftigen Wertschätzung für die Demokratie kaum kommen können.
Wenn die Mehrheit des Volkes nicht mehr imstande ist zu erkennen, was Demokratie wert ist, weil ihr das, was Demokratie ihr gibt, nicht mehr wichtig ist, oder weil sie zu ungebildet, zu unwillig oder zu verblendet ist, um zu verstehen, was Demokratie ausmacht, dann wird sie die Demokratie auf lange Sicht verlieren - entweder mit einem großen Knall oder im Wege schleichender Erosion. Erste Zersetzungserscheinungen sind ja durchaus schon erkennbar. Immerhin wäre dann zumindest dies zutiefst demokratisch, denn selbstverständlich kann Demokratie sich auch selbst beerdigen, wenn das Volkes Wille ist. Wenn die Mehrheit die Demokratie (des Grundgesetzes) nicht mehr will, dann ist das eben so.
Ob das, was danach kommt, allerdings erstrebenswert ist, bezweifle ich stark. Vielleicht kommt ein zweiter Adolf Hitler. Gar nicht so unwahrscheinlich. Oder der große Beglücker der Arbeiterklasse, der meint, die Erfahrungen, die die DDR bzw. die ehemalige Sowjetunion bereits schmerzlich gesammelt haben, auch noch einmal selbst machen zu müssen. Vielleicht machen wir dann aber auch in direkter Demokratie und versammeln uns mit unseren 80 Millionen Leuten zwei mal pro Woche um die Dorfeiche, um über Gesetze abzustimmen.
Im übrigen tut „der Staat“, oder besser: die Regierung, durchaus das eine oder andere, um den Bürger für die Demokratie im besonderen und den Staat im allgemeinen zu erwärmen. Zum Beispiel in Gestalt der Bundeszentrale für politische Bildung. Oder in Gestalt der zahllosen Informationsangebote von Ministerien und Behörden im Internet. Oder in Gestalt des Geschichts-, Sozialkunde- oder Politikunterrichts in der Schule. Allerdings kann der Staat das nur anbieten. Zugreifen muß der Bürger selbst. Und da das meist nicht geht, ohne sich vom Sofa erheben oder hinter der Playstation hervorkommen zu müssen, wird der eine oder andere von diesen Angeboten nicht erreicht. Zudem hüpfen auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung und den meisten übrigen Informationsangeboten keine Bikinimädchen herum, sodass derlei Angebote zusätzlich Gefahr laufen, im Getöse unserer Zeit gar nicht wahrgenommen zu werden. Aber damit müssen wir dann wohl leben - und mit den Folgen ebenso.
Der „Staat“ sind die Lobbysten, die „Bestimmer“ in dieser
Gesellschaft. In dieser Gesellschaft bestimmt der, der sich
die Macht besorgt hat.
Das st ein ziemlich albernes Klischee. Wer ist es denn, der die Macht hat? Da kommen bei Leuten wie dir dann immer so Pauschalfingerzeige… „die Banken“, „die Lobbyisten“, „die Großkonzerne“.
Ist natürlich alles Quark. Die FDP, beispielsweise, ist industrienah und macht Politik im Sinne der Oberschicht bzw. des gehobenen Mittelstandes. Die Banken haben genau so viel Macht, wie der Staat ihnen gibt. Nur dass die derzeit herrschende Regierung eine sehr positive Einstellung gegenüber den Banken hat. Das wusste man vorher ist also nicht überraschend. Wenn ihr nicht die Parteien wählt, die Politik in eurem Sinne macht, schimpft doch nicht auf den Staat?
Danke für diesen Beitrag! * (kT)
kT
Hallo,
Ob das, was danach kommt, allerdings erstrebenswert ist,
bezweifle ich stark.
Auf die berühmte Frage, warum man wählen gehen sollte, habe ich einmal
von meinem Geschichtslehrer eine vernünftige Antwort gehört:
„Wenn zu wenige mitmachen, könnte jemand auf den Gedanken kommen etwas anderes auszuprobieren.“
Diese Vorstellung hat allerdings in den letzten Jahren viel von ihrem Schrecken verloren.
Gruß
tycoon
Hallo,
Anders formuliert: Wir können heilfroh sein, dass die
Bevölkerung nicht gefragt worden ist, denn aufgrund des
mangelnden Verständnisses für die Situation, hätte wohl die
Mehrheit eine Entscheidung gefällt die uns geschadet hätte.
Dieser Absatz beinhaltet erstaunliche Aussagen:
1.) Die Bevölkerung hätte anders entschieden als die Regierung. Dies
als Problem in einer Demokratie zu sehen!?
2.) Die Entscheidungen der Regierung sind richtig!
3.) Auch die Wahl der Regierung war richtig!
4.) Unsere Volkvertreter haben alle Verständnis für die Situation, und
heben nicht nur die Hand, weil es aus anderen Gründen von ihnen
erwartet wird.
Eine direkte Demokratie hätte auch das Recht, Fehler zu machen.
Gruß
tycoon
Auf die berühmte Frage, warum man wählen gehen sollte, habe
ich einmal
von meinem Geschichtslehrer eine vernünftige Antwort gehört:„Wenn zu wenige mitmachen, könnte jemand auf den Gedanken
kommen etwas anderes auszuprobieren.“
Da hat dein Geschichtslehrer wohl die Realität verpasst. Selbst wenn es diesen Jemand gäbe, wie wollte er etwas anderes als Demokratie bei uns einführen? Das Grundgesetz bestimmt ja in Artikel 20 die Volkssouveränität. Selbst wenn nur wenige bei der Demokratie mitmachen, rekrutieren sich aus den Wenigen ja auch die Politiker. Die werden dann gewählt und hätten bestimmt kein Intresse daran, dieses Prinzip zu ändern.
Diese Vorstellung hat allerdings in den letzten Jahren viel
von ihrem Schrecken verloren.
Das hängt meines Erachtens in erheblichem Maße davon ab, welches Szenario man danach erwartet.
Gruß
Hermann
In einer direkten Demokratie dürften Hinz und Kunz über wichtige Dinge bestimmen, ohne vorher unter Beweis zu stellen, dass sie genügend Verständnis für die Materie haben um überhaupt eine Entscheidung fällen zu können.
Also ICH möchte in so einem Staat nicht leben. Direkte Demokratie hat es aus gutem Grund noch nie großmaßstäblich irgendwo gegeben.
Wenn ihr nicht die Parteien wählt, die Politik
in eurem Sinne macht, schimpft doch nicht auf den Staat?
Bitte keine Kollektivschuldzuweisung!
Was hilfts, wenn ich eine gscheide Partei wähle, der Rest der Wähler aber wieder CSU nicht? Genau das ist doch das Problem mit der Demokratie
In einer direkten Demokratie dürften Hinz und Kunz über
wichtige Dinge bestimmen, ohne vorher unter Beweis zu stellen,
dass sie genügend Verständnis für die Materie haben um
überhaupt eine Entscheidung fällen zu können.
Naja, bei uns darf Hinz und Kunz nen Abgeordneten oder eine Partei wählen, ohne dass sie überhaupt einen blassen Schimmer von beiden oder gar irgendetwas Politischem haben. Sooo viel besser ist das auch nicht.
Also ICH möchte in so einem Staat nicht leben. Direkte
Demokratie hat es aus gutem Grund noch nie großmaßstäblich
irgendwo gegeben.
Direkte Demokratie gibt es bei uns wohl eher wegen des damit verbundenen logistischen Overkills nicht.
Gruß
Hermann