Welche Möglichkeit gäbe es für die BRD

was denkst du, was losgewesen wäre, wenn wir 2002 nicht
nach afghanistan wären. die USA hätten uns in einem zug mit
den taliban genannt - da kannst du sicher sein.
millitärischer verbündeter der USA sein heißt verlierer sein.

Du meinst die hätten uns sofort „befreit“? :smile:
Causa

Hallo Thomas,

Es wird in Afghanistan niemals eine Demokratie geben so wie
wir das kennen.

Muss das denn sein? Warum wollen wir immer, dass alle Welt so zu leben und zu denken hat wie wir?!

In dem Vielvölkergemisch dort sind weder soziale noch
kulturelle Voraussetzungen dafür vorhanden.

Richtig!
Nur mit der Regierung ist es so eine Sache.
Warum soll dort nicht eine religiöse Regierung das Sagen haben?
Wenn die Bevölkerung es will?!
Nur eines sollte halt gewährleistet sein: dass diese Regierung dann die Nachbarstaaten in Ruhe lässt.
Wie die mit ihren Frauen umgehen ist nicht unser Bier. Denn ändern können wir das nicht. Sieh 'Dir mal die Situation in der Talibanzeit und dann in der Nach-Talibanzeit an. hat sich da was geändert?
Nein, es ist vollkommen identisch. Eine gesellschaftliche Änderung kann nur vom Volk ausgehen, nie von aussen. Und schon gar nicht von Andersgläubigen.
Causa

… ohne „das Gesicht zu verlieren“ sich aus Afghanistan zurück
zu ziehen?

Falsche Frage. Die Frage muss lauten welche Interessen die Bundesrepublik Deutschland an einem Einsatz deutscher Streitkräfte in Afghanistan hat. Sollte die Antwort hier „keine!“ lauten, dann gibt es auch keinen (weiteren) Einsatz. Solange die stabilisierung der Sicherheitslage in Afghanistan aber nicht durch afghanische Sicherheitskräfte selbst garantiert werden kann kann die Antwort nicht „keine!“ lauten.

Wäre es eine Möglichkeit, insgeheim mit den Taliban zu
verhandeln?

Wieso insgeheim? Es wurde bereits in den letzten Jahren mehrfach der Versuch unternommen mit Taliban zu verhandeln und sie „ins Boot“ zu holen. Es bestand von Seiten der Taliban allerdings kein Verhandlungsbedarf.

Dass man kein Militär mehr benötigt und nur reine Aufbauarbeit
macht?

? Also nur um das kurz zu umreißen: Wir renovieren dann beispielsweise das Kabuler Stadion, damit die Taliban dort dann wieder Hinrichtungen durchführen können, bauen ein paar Camps zur Ausbildung von Terroristen und reißen die Mädchenschulen und Krankenhäuser wieder ab, die gebaut wurden?

Kann es sein, dass du den Kern des Konflikts und die Probleme in Afghanistan nicht mal im Ansatz umrissen hast?

Garantiert, dass kein einziger Deutscher irgend einen Versuch
unternimmt einen Afghanen zu missionieren?

Äh? Meinst du das wäre irgendwie ein relevantes Problem? Das „Problem“ was der freundlich lächelnde „Student“ mit dir als westlich dekadentem Europäer (und Ungläubigen) hätte wäre deine Anwesenheit im Land, was sich aber durch eine mehr oder weniger professionelle Enthauptung sicherlich lösen lassen würde.

Der Durchschnittsafghane hat für Taliban nichts über und will sie erst recht nicht wieder an der Macht sehen (das Volk der Afghanen ist nämlich kein Volk von lebensmüden SM-Freaks). Der Durchschnittsafghane freut sich, wenn du ihm Hilfe zur Selbsthilfe gibst und dafür sorgst, dass sein Clan in Frieden aber selbstbestimmt leben kann.
Der Durchschnitssafghane hat aber auch die Grundzüge des Kapitalismus mit der Muttermilch aufgesogen und wird jede Chance nutzen die freundlichen westlichen Helfer in finanzieller oder materieller Hinsicht ein wenig zu melken, wenn er die Chance dazu hat (ja, klingt irgendwie ziemlich westlich). Afghanen sind nämlich nicht doof, sondern ganz normale Menschen. Ganz normale Menschen, die leben wollen und keinen weiteren Bedarf an Talibanunterdrückung haben.

Und ich persönlich habe keinen Bedarf daran, dass irgendwelche Taliban die Chance bekommen „den Kampf“ zu uns zu tragen, was der Fall wäre, wenn wir ihnen den Raum dazu geben und uns - ein Machtvakuum hinterlassend - zurückziehen.

Gruß Andreas

Es wird in Afghanistan niemals eine Demokratie geben so wie
wir das kennen.

Niemand hat vor eine Mauer zu bauen… :wink:

Die Frage ist, ob es überhaupt sinnvoll wäre, dort eine „Demokratie […] so wie wir das kennen“ zu etablieren. Demokratie kommt von Innen, nicht von Außen. Man kann den Afghanen aber anbieten sich ihre (für sie!) ideale Staatsform zu wählen und aufzubauen.

Gruß Andreas

Hallo,

Sieh 'Dir mal die Situation in
der Talibanzeit und dann in der Nach-Talibanzeit an. hat sich
da was geändert?
Nein, es ist vollkommen identisch.

Woher weißt du das? Warst du da?
Ich auch nicht, aber nach allem was ihr hier an Informationen dazu bekomme, haben sich dort die Lebensumstände dramatisch verändert.
Da frage ich mich welche Medien du nutzt, irgendwie scheinen mir die zu entgehen.
Z. B. dürfen nun Frauen zur Schule gehen und lesen und Schreiben lernen und am öffentlichen Leben teilnehmen. Frauen standen unter den Taliban oft de facto unter Hausarrest. Ohne Männliche Begleitung durften die nicht raus, oder sie riskierten eingesammelt und auf einer „Polizeistation“ ein wenig „aufgemischt“ zu werden.
Verstümmelnde Strafen sind nicht mehr Gang und Gebe.
Öffentliche Prügelstrafen und Hinrichtungen von Ehebrecherinnen und Gotteslästerern finden soweit ich weiß auch nicht mehr statt.
Man oder eigentlich vor allem Frau wird für unangemessene Bekleidung nicht mehr verhaftet, drangsaliert und öffentlich gedemütigt.

usw.
Gruß
Werner

3 mögliche Ergebnisse

Wieso insgeheim? Es wurde bereits in den letzten Jahren
mehrfach der Versuch unternommen mit Taliban zu verhandeln und
sie „ins Boot“ zu holen. Es bestand von Seiten der Taliban
allerdings kein Verhandlungsbedarf.

Warum auch?

Aus der Sicht der religiösen Fundamentalisten „Taliban“ gibt es genau 3 Endlösungen:

  • der Rest der Welt wird genaus radikal islamistisch
  • der Rest der Welt ist tot
  • die Taliban sind tot

Noch steht es jedem in diesem unserem Lande frei sich eine der 3 möglichen Endlösungen als persönliches Wunschziel auszusuchen.

Dies ist ein freies Land - bis zu den nächsten Wahlen.

„Es gibt auch einen Kriegszustand, ohne, dass ihn jemand ausdrücklich erklärt.“

Gruß

Stefan

hi,

Z. B. dürfen nun Frauen zur Schule gehen und lesen und
Schreiben lernen und am öffentlichen Leben teilnehmen. Frauen
standen unter den Taliban oft de facto unter Hausarrest. Ohne
Männliche Begleitung durften die nicht raus, oder sie
riskierten eingesammelt und auf einer „Polizeistation“ ein
wenig „aufgemischt“ zu werden.

was für medien nutzt du denn? …hört sich so an wie märchen, die man zur kriegsführung braucht, um ein feindbild zu zeichnen…

Verstümmelnde Strafen sind nicht mehr Gang und Gebe.
Öffentliche Prügelstrafen und Hinrichtungen von
Ehebrecherinnen und Gotteslästerern finden soweit ich weiß
auch nicht mehr statt.
Man oder eigentlich vor allem Frau wird für unangemessene
Bekleidung nicht mehr verhaftet, drangsaliert und öffentlich
gedemütigt.

stimmt, jetzt schießt man auf alles, was nicht bei 3 steht. jetzt tötet man alles, was sich nicht bedingungslos fügt. widerstand zwecklos. was man nicht tötet, bringt man in geheime arbeitslager. was wegrennt, wird gejagt.
viel besser als vorher.

und man sollte auch nicht vergessen, dass frauen lediglich in ein paar großstädten rausdürfen, wobei sie dann gefahr laufen, in die luft gesprengt zu werden.

hi,

was für medien nutzt du denn? …hört sich so an wie märchen,
die man zur kriegsführung braucht, um ein feindbild zu
zeichnen…

Ich nutze verschiedene frei zugängliche Medien, wie etwa TV-Nachrichten und -Magazine, Spiegel, Zeit, Tageszeitungen, ab und zu auch mal (im Wartezimmer) einen Focus oder was so mein Browser mir vorpoppt.

stimmt, jetzt schießt man auf alles, was nicht bei 3 steht.

Ja tatsächlich wohl öfter als bei uns.
Den qualitativen Unterschied der totalitären Gewaltanwendung eines fundamentalistischen Staates zu dem was in einem Gefecht passiert, oder durch fehlerhafte aktionen von Sicherheitsorganen kann ich dir glaube ich nicht erklären.

und man sollte auch nicht vergessen, dass frauen lediglich in
ein paar großstädten rausdürfen, wobei sie dann gefahr laufen,
in die luft gesprengt zu werden.

Ach ja? Stimmt wohl, dass dort wo die Taliban noch stark sind, sich für die Menschen insoweit nichts geändert hat und dort wo sie in der Defensive sind terrorisieren sie auf andere Art, wie etwa Bomben, das Volk.
Die „Logik“ darum zu fordern diesen A…löchern das Land wieder auszuliefern, bleibt mir aber vollkommen verschlossen.

Gruß
Werner

hi,

Und ich persönlich habe keinen Bedarf daran, dass irgendwelche
Taliban die Chance bekommen „den Kampf“ zu uns zu tragen, was
der Fall wäre, wenn wir ihnen den Raum dazu geben und uns -
ein Machtvakuum hinterlassend - zurückziehen.

haben die taliban irgendwann mal andere länder annektiert?

was sollten die denn in deutschland?

hi,

Die „Logik“ darum zu fordern diesen A…löchern das Land
wieder auszuliefern, bleibt mir aber vollkommen verschlossen.

deutschland den deutschen - afghanistan den afghanen.

afghanistan den deutschen macht keinen sinn.

arschlöcher gibt es überall. da gibt es woanders viel mehr.

glaubst du wirklich an das gute ende dieses krieges?

Situation der Frauen in Afghanistan
Hallo,

Z. B. dürfen nun Frauen zur Schule gehen und lesen und
Schreiben lernen und am öffentlichen Leben teilnehmen. Frauen
standen unter den Taliban oft de facto unter Hausarrest. Ohne
Männliche Begleitung durften die nicht raus, oder sie
riskierten eingesammelt und auf einer „Polizeistation“ ein
wenig „aufgemischt“ zu werden.

die „Revolutionäre Vereinigung der Frauen Afghanistans“, zur Lage der Frauen in Afghanistan:

"(…) Trotz allem Zeter-und-Mordio-Geschrei über „Frauenrechte“ und die „Befreiung der afghanischen Frauen“ ist die Lage der Frauenrechte in Afghanistan immer noch eine Katastrophe.

Es gibt keine fühlbare Veränderung in den Lebensbedingungen der afghanischen Frauen, in bestimmten Teilen des Landes ist das Leben schlimmer als unter den Taliban. Die Zahl der Entführungen, Vergewaltigungen, verkauften jungen Mädchen, Zwangsehen, Säureangriffen, Prostitution und Selbstverbrennungen von jungen Mädchen und Frauen hat Rekordhöhe erreicht, selbst verglichen mit dem Talibanregime.

Aufgrung von Zwangsehen und häuslicher Gewalt ist die Selbstverbrennung von Frauen zwischen 18 und 35 Jahren in Afghanistan zur Epidemie geworden. Es gab hunderte solcher Fälle, vor allem in den Provinzen Herat, Farah, Ghorund Badghis. Wo es kein Recht gibt und keine juristische Unterstützung für Frauen, haben sie keine andere Wahl, als sich selbst zu verbrennen, um ihrem Elend zu entkommen.

Wegen der großen Armut, von der über 80 Prozent der Bevölkerung Afghanistans betroffen sind, ist das Leben für unzählige Kriegswitwen und arme Frauen eine Katastrophe und in vielen Gegenden Afghanistans sind Prostitution und auf der Straße betteln auf ein nie da gewesenes Ausmaß angestiegen. Es gibt viele Berichte, dass Eltern gezwungen sind, ihre Kinder zu verkaufen, weil sie sie nicht ernähren können. Allein in der westlichen Provinz Herat wurden 2008 offiziell 150 Fälle von Kindsverkäufen gemeldet – die tatsächlichen Zahlen sind viel höher.

Vieles spiegelt sich gar nicht in den Nachrichten wider, da die Medien unter dem Schatten der Gewehre und Drohungen der Kriegsfürsten stark unterdrückt sind.

In den vergangenen Jahren hat es in Bezug auf Frauenrechte nur einige kosmetische Veränderungen gegeben. Zum Beispiel wurden das Frauenministerium und die 68 weiblichen Parlamentsabgeordneten laut als ein großer Erfolg verkündet. Trotzdem hat das Ministerium nichts getan für die Frauen und funktioniert nur als Schaufenster. Die meisten der Frauen im Parlament sind für die Kriegsherren und können die afghanischen Frauen nicht vertreten, da sie selbst Teil des Problems sind.

Die afghanischen Frauen wurden in den vergangenen sieben Jahren unter der US-Besatzung schwer verraten. Ihr Elend wurde dazu benutzt, die Besetzung Afghanistans zu rechtfertigen, aber es wurden keine Schritte unternommen, ihre Wunden zu heilen. Vielmehr wurden die schlimmsten Gegner der Frauenrechte gestärkt, unterstützt und auf Schlüsselposten gesetzt.

Wenn die Kriegsherren, Taliban, Drogenbarone, Besatzungskräfte und eine korrupte Marionetten- und Mafiaregierung wie ein Schatten über dem ganzen Land lasten, wie können da seine Frauen in den Genuss der grundlegendsten Rechte kommen? (…)"
http://zmag.de/artikel/interview-mit-der-revolutiona…

Webseite der Organisation:
http://www.rawa.org/german.htm

Gruß
karin

fühl dich mit sternen beworfen…

Hallo Jake,

auch wenn sich mitunter die Bezeichnung ‚Wahhabiten‘ in
Berichte über Pakistan und Afghanistan schleicht, handelt es
sich dabei nicht um solche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tariqa-yi_muhammadiya

Danke für den Hinweis … wieder was gelernt.

Wenn ich allerdings in diesem Artikel lese:
Der Islam der Wahhabiten aus Arabien hat vielmehr dieselben Wurzeln
wie der Islam der Ṭarīqa-yi Muḥammadīya, Deobandis oder Ahl-i-Hadis.
Ihre Verbindung in der Gegenwart ist nur eine Verbindung von
Ideologien, die von vornherein zusammengehörten.

Dann frage ich mich schon, ob die Unterscheidung heute noch einen
Sinn macht … über historisches Interesse hinaus. Zwei inhaltlich
identische und heute extrem eng vernetzt operierende Ideologien
hatten mal verschiedene Wurzeln und sind jetzt zusammengewachsen.

Viele Grüße

Jake

leider darf ich hier im WWW nicht mehr darauf antworten.
Ich bin ermahnt worden.
Mehrere Muslime haben sich scheinbar über meine Kritik beschwert.
Also: kein Kritik mehr am Islam!
Also werde ich ab jetzt nie mehr auf religionsbezogene Artikel antworten.
Causa

ich hänge mich da an…
Causa

Hallo Karin,

"(…) Trotz allem Zeter-und-Mordio-Geschrei über
„Frauenrechte“ und die „Befreiung der afghanischen Frauen“ ist
die Lage der Frauenrechte in Afghanistan immer noch eine
Katastrophe.

Soweit kann ich kaum einen Wiederspruch erheben und ich habe auch nicht gehört oder selbst behauptet, die Situation der Frauen in Afghanistan sei rosig oder auch nur befriedigend.
Das folgende widerspricht aber einer Vielzahl anderer Berichte, auch ist es ein wenig zweifelhaft ob der Vergleich mit der Talibanära hier wirklich gelingt. Weit zurückliegendes Elend erscheint doch oft weniger scharf als das Aktuelle Leiden.

Es gibt keine fühlbare Veränderung in den Lebensbedingungen
der afghanischen Frauen, in bestimmten Teilen des Landes ist
das Leben schlimmer als unter den Taliban.

Wobei die Einschränkung „in bestimmten Teilen“ vielleicht sogar zutrifft. Auf die Teile, wo heute die Taliban wieder das Sagen haben.

Hier ein paar jeweils zeitgenössische Aussagen zur Talibanära:

Rund 400 fundamentalistische Sittenpolizisten patroullieren täglich
durch die Hauptstadt Kabul.
Sie schlagen Frauen mit Gerten, die nicht genug verschleiert sind
Sie bestrafen Frauen, die es wagen, sich ohne Begleitung eines
männlichen Verwandten in der Öffentlichkeit zu bewegen.
Sie kontrollieren den Haarschnitt und den Bartwuchs der Männern.
Sie schließen Läden, wenn deren Besitzer nicht regelmäßig die
Moscheen aufsuchen.
Auf kleinere Vergehen steht Auspeitschung.
Bei Diebstählen werden Hände und Füße abgehackt.
Mörder werden von den Verwandten des Opfers exekutiert.
Homosexuelle werden lebendig begraben.
(http://www.frauennews.de/themen/weltweit/afghan.htm)
Erklärtes Ziel der Taliban ist die Errichtung eines streng
islamischen Gottesstaates, in dem das Gesetz der Scharia gilt und
die Lebensführung strikt am Koran entsprechend der Interpretation
der Taliban ausgerichtet werden muß. Die Scharia wird in vollem
Umfang angewandt: Amputationen, Hinrichtungen und Steinigungen sind
an der Tagesordnung.
Die Entrechtung der Frauen ist zentraler Bestandteil ihrer Politik.
Alle Auffassungen, die Frauen eine Rolle in Familie, Staat und
Gesellschaft zubilligen, werden als unislamisch verfolgt.
Frauen dürfen nur noch mit einem Ganzkörperschleier, der Burka, die
Straße betreten. Der Willkür sind keine Grenzen gesetzt. Eine
18jährige, deren Kopfbedeckung angeblich etwas verrutscht war,
wurde von einem Taliban-Kämpfer in den Fluß gestoßen, in dem sie
ertrank. Einem Mädchen, das mit rotlackierten Fingernägeln
angetroffen wurde, wurde mit der Axt ein Finger der rechten Hand
abgehackt.

Seit neuestem ist Frauen auch die medizinische Versorgung versagt.
Sie dürfen nicht mehr in den allgemeinen Krankenhäusern behandelt
werden. Für Frauen gibt es in der 1,5-Millionen-Stadt Kabul derzeit
nur ein Hospital mit insgesamt 45 Betten. In der Klinik gibt es
kein fließend Wasser, nur teilweise Strom, kein Labor und keinen
funktionstüchtigen OP- Saal.
… (http://www.frauennews.de/themen/weltweit/afghan2.htm…von) 1998

… schon allein der Verdacht der Unkeuschheit reicht aus, um vor
jubelnden Männern an der 11-Meter-Marke des Fußballfeldes
erschossen zu werden. Krankheit bedeutet für Frauen eine sehr
ernste Gefahr, denn eine gesundheitliche Versorgung steht ihnen
nicht mehr zu …
(http://www.lizzynet.de/dyn/25353.php) von Okt. 2001

Wenn heute über ein Drittel aller Schüler in Afghanistan Mädchen sind, dann ist das gegenüber der Talibanära ein in Prozent nicht ausdrückbarer Fortschritt.
Der Wirtschaftliche Aufbau des Landes schreitet sehr ungleichmäßig voran, insgesamt aber nur schleppend. Teile der Bevölkerung erleiden echte Not. In Zeiten Wirtschaftlicher Not, leiden dabei immer die Schwächsten der Gesesllschaft am meisten und das sind überall Frauen und Kinder und in Afghanistan sicher besonders Frauen und weibliche Kinder. Keine Frage.
Eine deutsche Reporterin die über Jahre immer wieder in Afghanistan war schreibt heute: „Viele tragen wieder Burka.“
Warum wohl? Weil die Taliban wieder stärker geworden sind.
Was ist daraus zu schließen? Je mehr Macht die islamisten im Land haben, desto schlechter steht es um die Frauenrechte.
Inwieweit die Frauen die Rechte die ihnen nach der Talibanzeit gegeben wurden nun auch wahrnehmen können hängt wesentlich davon ab inwieweit, die Nato-Truppen Sicherheit gewährleisten können.

Es ist sehr bedauerlich, dass für die Frauen in Afghanistan nicht mehr erreicht wurde und das es inzwischen sogar wider schlechter wird. Aber ich vermute ganz stark, dass diejenigen die Meinen heute sei die Situation für Frauen schlechter, als zu Zeiten der Taliban, ein getrübtes Erinnerungsvermögen haben.

Gruß
Werner

Hallo,

Bei Afghanistan den Afghanen
habe ich kein Problem
Mit so einer Neonaziparole schon
Deutschland den Deutschen

du propagierst hier aber allenthalben die Taliban das seien die Afghanen.
Das ist falsch.
Die Taliban sind noch nicht mal alles Afghanen, viele kommen auch Pakistan.

Wie dir an anderer Stelle schon ausführlich (nicht von mir) erklärt wurde rekrutieren die Taliban sich ganz überwiegend aus der Stammesgruppe der Paschtunen, diese machen weniger als die Hälfte der Afghanen aus. Auch unter den Paschtunen sind nicht alles Taliban oder auch nur Unterstützer. Sie repräsentieren also nicht die Afghanen sondern sind eine diktatorische fundamentalistische Clique.

Deine Gleichung

Afghanistan den Afghanen (=Taliban)

entspricht also in etwa einem

Deutschland den Deutschen (=Nazis)

Ich entschuldige mich ausdrücklich für den Nazivergleich, aber ich konnte ihn hier einfach nicht umgehen.

Im Augenblick zweifle ich übrigens sehr am guten Ende des Krieges, aber weil dort viel zu wenig Natotruppen stehen nicht etwa zuviel und weil zu wenig (sinnvoll) in den Aufbau investiert wird. Das sind aber m. E. zwei Größen, die sich nicht gegenseitig ersetzen können, sondern nur Ergänzen.
Ich hielte es aber für das noch viel bösere Ende die Intervention unvollendet abzubrechen.

Gruß
Werner

hi,

Deine Gleichung

Afghanistan den Afghanen (=Taliban)

entspricht also in etwa einem

Deutschland den Deutschen (=Nazis)

Ich entschuldige mich ausdrücklich für den Nazivergleich, aber
ich konnte ihn hier einfach nicht umgehen.

musst du nicht. dass wir am 2.wk näher dran sind als an einer friedlichen demokratie, ist ja offensichtlich.

Im Augenblick zweifle ich übrigens sehr am guten Ende des
Krieges, aber weil dort viel zu wenig Natotruppen stehen nicht
etwa zuviel und weil zu wenig (sinnvoll) in den Aufbau
investiert wird. Das sind aber m. E. zwei Größen, die sich
nicht gegenseitig ersetzen können, sondern nur Ergänzen.
Ich hielte es aber für das noch viel bösere Ende die
Intervention unvollendet abzubrechen.

was wäre denn die vollendung für dich?

Hallo, Werner

Das folgende widerspricht aber einer Vielzahl anderer
Berichte

wobei du diese „Vielzahl anderer Berichte“, nicht mit Links zu diesen Berichten zu belegen versuchst.

Hier ein paar jeweils zeitgenössische Aussagen zur Talibanära:

http://www.frauennews.de

Info auf der Webseite:
„frauennews wird seit Juni 2003 nicht mehr aktualisiert.“

Wenn heute über ein Drittel aller Schüler in Afghanistan
Mädchen sind,

Wo steht Das?

Eine deutsche Reporterin die über Jahre immer wieder in
Afghanistan war schreibt heute: „Viele tragen wieder Burka.“
Warum wohl?

Ja warum wohl:
"(…) Trotz der Milliardenhilfe gebe es keinen Wiederaufbau. „Das Geld fließt an Warlords, Drogenbarone und an die korrupte Regierung.“ Der für die Bekämpfung der Korruption zuständige Beamte habe in den USA vier Jahre Haft wegen Drogenhandels abgesessen.

Die fortgesetzte Zusammenarbeit der US- und Nato-Truppen sowie der afghanischen Regierung mit Warlords (teilweise im Parlamentsrang), Drogenbaronen und den Kriegsverbrechern aus den 1990er Jahren schaffe ein Klima der Rechtlosigkeit. Die Situation der Frauen sei desolat: "Sie werden entführt, vergewaltigt, zwangsweise verheiratet oder umgebracht.

„Wenn sie nicht dazu gezwungen sind, die Burka zu tragen, tragen sie sie freiwillig – aus Sicherheitsgründen.“ (…)"
http://www.rawa.org/rawa/2008/09/22/truppen-raus-die…

Inwieweit die Frauen die Rechte die ihnen nach der Talibanzeit
gegeben wurden nun auch wahrnehmen können hängt wesentlich
davon ab inwieweit, die Nato-Truppen Sicherheit gewährleisten
können.

"(…) Wie reagieren die Soldaten der internationalen Truppen, wenn sie mit Gewalt gegen Frauen konfrontiert werden?

Dann gibt es keine Reaktion. Sie sind gegen­über Gewalt gegen Frauen völlig nachlässig. Wenn sie jemandem Schutz geben, dann den Warlords. Die Mädchen, welche unter Schock stehen und weinen, weil sie vergewaltigt und gefoltert wurden, kann man sogar im Fernsehen sehen. Da wurden zum Beispiel Szenen gezeigt, in ­denen die Mädchen fragen: »Wohin sollen wir denn gehen? Es gibt niemanden, der uns Gerechtigkeit bieten kann.« Das zeigt, dass diese Truppen niemals ver­sucht haben, den Menschen zu helfen. (…)"
http://www.rawa.org/rawa/2008/10/02/interview-zoya-i…

(…) Aber ich vermute ganz stark, dass diejenigen
die Meinen heute sei die Situation für Frauen schlechter, als
zu Zeiten der Taliban, ein getrübtes Erinnerungsvermögen
haben.

Das ist schon starker Tobak!
Du unterstellst den Frauen von der „Revolutionären Vereinigung der Frauen Afghanistans“,
http://www.rawa.org/german.htm
dass sie doof sein müssen.

Gruß
karin

hi,

was noch schlimmer ist, ist, dass sogar die USA vor einem 2. vietnam warnen - und das will wirklich was heißen.
es hat den anschein, als wäre es weitaus schlimmer als wir denken bzw. als uns gesagt wird.

alleine die bundeswehr, die ja angeblich kaum in kämpfe verwickelt sein soll, zählt mittlerweile 225 fälle psychischer traumata von soldaten, die aus afghanistan zurückkommen. was solln dann erst die bewohner machen.

die flüchtlingszahlen haben neue höchststände erreicht - frankreich hat in calais ein illegales flüchtlingslager mit 50% minderjährigen verzweifelten, sich am ende befindlichen afghanen zerstört.

unglaubliche zustände, was das thema afghanistan angeht!

nach 50 jahren amerika-politik ist doch offensichtlich, dass DIE technisch schon überhaupt nicht in der lage sind, frieden zu schaffen. was wir denen plötzlich folgen, ist mir ein unlösbares rätsel. es kann doch nicht nur am geld liegen…es muss doch noch irgendwas anderes sein…gott, bitte lass es naivität sein, bitte!