Welche Möglichkeiten der Tierbestattung gibt es

Die letzte Ruhe für den geliebten Vierbeiner: Tierbestattung & Co.

Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen – Tiere sind die besten Freunde des Menschen und haben oft den Status eines vollwertigen Familienmitgliedes. Umso schmerzhafter ist es, wenn der geliebte Vierbeiner stirbt. Neben der Trauer steht bei den meisten Tierhaltern dann plötzlich auch die Frage im Raum, was jetzt zu tun ist? Darf das verstorbene Tier im Garten begraben werden? Und was passiert, wenn ich mein Tier beim Tierarzt lasse? Welche Alternativen gibt es sonst noch?

Ist ein Tier gestorben, stehen dem Tierhalter verschiedene Möglichkeiten offen.

Die Tierkörperbeseitigung
Ist das Tier beim Tierarzt gestorben und mit dem Halter nichts anderes vereinbart worden, wird der Körper des Tieres in die Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht. Auf Wunsch kann das Tier dort auch selbst abgegeben werden. Was dort mit dem toten Körper passiert ist jedoch alles andere als ein würdevoller Abschied, denn gemeinsam mit anderen tierischen Abfällen werden die toten Tiere dort zu Tierfett oder Tiermehl weiterverarbeitet – für die meisten Tierhalter einfach undenkbar.

Nicht im Hausmüll entsorgen
Die wenigsten Tierbesitzer würden es wohl auch übers Herz bringen, ihren treuen Begleiter einfach im Hausmüll zu entsorgen – ganz davon abgesehen ist dies nur bei Kleintieren wie Meerschweinchen oder Kaninchen erlaubt. Größere Tiere gehören auf keinen Fall in die Biotonne oder den Hausmüll, dies ist nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz verboten.

Ruhestätte im eigenen Garten
Nach dem Tod des Tieres denken viele Tierhalter als Erstes an den eigenen Garten als letzte Ruhestätte. Grundsätzlich können Kleintiere im eigenen Garten begraben werden. Hier gibt es allerdings ein paar Regeln zu beachten, die vor allem die Umwelt aber auch die Gesundheit von Mensch und Tier schützen sollen. Generell gilt: Kleintiere, die nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sind, dürfen im eigenen Garten begraben werden. Allerdings nur, wenn dieser nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet liegt, das Grab mindestens 50 cm tief ist und es ein bis zwei Meter von einem öffentlichen Weg entfernt ist. Außerdem muss das verstorbene Tier in Materialien eingewickelt werden, die leicht verrotten. Soll die Asche des kremierten Tieres in einer Urne beigesetzt werden, müssen keine Auflagen beachtet werden.

Bei einem kleinen Tier, beispielsweise einem Kaninchen, muss eine solche Hausbestattung nicht behördlich genehmigt werden. Handelt es sich allerdings um einen Hund oder eine Katze ist die Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes, Ordnungsamtes und / oder des Wasserwirtschaftsamtes notwendig. Gerade bei kleinen Grundstücken wäre es besser auch die Nachbarn über die Bestattung zu informieren. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, was im Falle eines Umzugs mit dem bestatteten Tier geschieht. Denn immer häufiger werden Tiere aus Mobilitätsgründen, Scheidung u. a. exhumiert und anschließend kremiert, was für den Tierhalter nicht angenehm ist.

Achtung: Die leibliche Bestattung im Wald und in öffentlichem Gelände gilt als Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bis zu 20.000 Euro bestraft werden.

Bestattung auf dem Tierfriedhof
Eine würdevolle Bestattung ist jedoch auch ohne eigenes Grundstück möglich. Hierfür gibt es in Deutschland zahlreiche Tierfriedhöfe auf denen verstorbene Tiere bestattet werden können. Je nach Friedhof kann zwischen einem anonymen Grab, einer Einzelgrabstelle oder einem Urnengrab gewählt werden. Die Kosten für solch eine Bestattung variieren stark und richten sich nach der gewählten Grabart, der Größe des Tieres und des Sarges, der Mindestliegezeit sowie der Grabausstattung und –pflege.

Haustierbestattung im Krematorium
Tierbesitzer, welche die Asche gerne bei sich zu Hause in einer Urne aufbewahren, im Garten vergraben oder verstreuen möchten, können ihr Tier auch kremieren lassen. Diese Art der Bestattung wird mittlerweile von vielen Tierhaltern bevorzugt. Bei der Verbrennung in einem Tier-Krematorium besteht die Möglichkeit der Einzel- und Sammeleinäscherung. Wird das Tier einzeln eingeäschert, kann die Asche in einer Urne mit nach Hause genommen oder auf einem Tierfriedhof beigesetzt werden. Wo die Urne ihren letzten Ruheplatz findet, entscheidet der Besitzer selbst – rechtliche Vorschriften hierfür gibt es nicht. Viele Krematorien bieten bei Einzeleinäscherungen auch die Möglichkeit der Anwesenheit und / oder Sofortkremierung nach Terminabsprache an. In Sammeleinäscherungen werden mehrere Tiere gemeinsam kremiert. Eine Rückführung der Asche an den Tierbesitzer ist hier nicht möglich. Nach der Kremierung wird die Asche in einem Sammelgrab beigesetzt oder auf einem Streufeld verstreut.

Gemeinsame letzte Ruhestätte
In letzter Zeit wächst die Zahl von Friedhöfen, welche die zunehmende Bedeutung der Vierbeiner im menschlichen Leben würdigen und für Mensch und Tier einen gemeinsamen letzten Ruheort anbieten.

Ein Andenken für die Ewigkeit
Aus Haaren, Federn oder der Asche der verstorbenen Tiere können mittlerweile auch hochwertige Andenken wie Diamanten oder Edelsteine hergestellt werden.

Um das verlorene Tier trauern
Unsere Haustiere hinterlassen nicht nur Narben im Herzen, wenn sie über die Regenbogenbrücke gehen. Sie hinterlassen uns auch schöne Geschichten und Erinnerungen, die uns helfen eines Tages die Trauer zu überwinden und einen Neuanfang zu schaffen. Dabei geht jeder Mensch mit dem Verlust eines geliebten Tieres anders um. Sicher ist: hier gibt es kein richtig oder falsch.

Wer sein geliebtes Tier vermisst und mit der Trauer nicht alleine bleiben möchte, findet im Internet mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs. So gibt es beispielsweise Communities, wie virtuelle Tierfriedhöfe (beispielsweise anubis-tierbestattungen.de/virtueller-tier-friedhof/virtueller-tierfriedhof) und Foren speziell für trauernde Tierhalter, deren Mitglieder ähnliches erlebt haben und den Verlust nachvollziehen können. Zudem treffen sich in immer mehr Orten trauernde Tierfreunde in Trauerkreisen zum gemeinsamen Austausch.

Link entfernt - www entfernt

1 Like

Ich finde diesen zunehmenden Trend zur Vermenschlichung von Haustieren ehrlich gesagt ziemlich gruselig.

Für den Eisbären Knut hat man eine öffentliche Kondolenzliste bereitgestellt … für seinen verstorbenen Pfleger nicht.

Ich würde mir wirklich wünschen, dass in unserem Verhältnis zu Tieren (sowohl Nutz- als auch Haustier) wieder etwas mehr Vernunft und etwas weniger Emotion Einzug halten würde.

1 Like

Hallo Hilse: man muss das Haustier nicht vermenschlichen, um zu trauern.
Mein Hund ist und bleibt ein Hund. Dennoch ist es ein Lebewesen, das viel Einfluss auf mein Leben hatte und hat:
Seine fröhliche Zuwendung, die herrliche Einfalt mit manchmal erstaunlicher Schläue und Absichten, die Gabe, auch ulkig zu sein (es gibt keinen Tag, an dem ich nicht über und mit ihm lache). Hinzu kommt sein Vertrauen und unsere Verantwortung für sein Wohlergehen und auch große Zärtlichkeit auf beiden Seiten (ich sag das jetzt einfach mal so).
Die Empfindsamkeit der Hunde für Stimmungen in ihrer Gemeinschaft, auch bei Krankheit oder Trauer, ist enorm.
Das gilt für meinen jetzigen Hund und für alle, die vor ihm bei uns lebten. Zwingerhunde kann ich nicht beurteilen.
Wenn dann so ein Familienmitglied stirbt, hinterlässt es eine große Lücke und die Trauer hält eine ziemliche Zeit an.
So isset einfach
Gruß, Sylvia

Mir geht es ganz einfach um -meiner Ansicht nach- übertriebene Formen der Vermenschlichung und dazu gehören nach meinem Empfinden Tierfriedhöfe, Trauerkreise und Kondolenzlisten dazu.

Ich finde es irgendwo perves, dass bei Haustieren mitunter keine Kosten und Mühen gescheut werden um den Liebling nur das Beste angedeihen zu lassen … wie das Tier, welches im Spezial-Barf-Futter gelandet ist, gelebt hat wird hingegen gern mal ignoriert/verdrängt.

Ich hab grundsätzlich nichts gegen Haustierhaltung und auch nichts gegen Trauer (wir hatten als Kinder auch eine ganze Reihe an Viechzeug), aber mitunter treibt dieser Haustierwahn schon recht bizarre Blüten. Beispiel siehe oben.

Nur weil man Tiere liebt ist man nicht automatisch befähigt/geeignet, eines artgerecht zu halten.

das stimmt und ich habe meine Antwort auf Deinen Beitrag auch nicht kritisch, sondern erklärend gemeint, was die Trauer (Emotion) anbelangt.
Tierfriedhöfe finde ich in Ordnung, nicht jeder möchte sein Haustier verbrennen lassen und nicht jeder hat einen Garten, der von der Lage her zum Begräbnis eines größeren Tierkörpers geeignet ist.
Was Du wahrscheinlich eher meinst, sind diese Albernheiten der Menschen, ihre Pudel zu Lebzeiten rosa einfärben zu lassen, ihnen irgendwelche Mäntelchen, Mützchen und Schuhchen anzuziehen, sie wie ihre Handtaschen hin und her zu tragen usw. (Es gibt sogar Nagellack für Hundekrallen, man stelle sich das mal vor) So etwas finde ich krank. Da hat in diesem Fall der Hund keine Chance, ein Hund zu sein. Das ist richtig.
Unser Thema war aber eigentlich das Begräbnis (oder meinetwegen die Entsorgung) und die Trauer…

Für mich persönlich gehören Friedhöfe da eigentlich schon mit dazu, denn das Zeremoniell einer Bestattung sollte eigentlich Menschen vorbehalten sein.

Ja, so ein Tier ist mitunter ein langjähriger Begleiter der einem mit der Zeit schon an’s Herz wachsen kann … letzlich bleibt es aber ein Tier das unsere komplexe Gefühlswelt und Betrachtungsweise auf die Welt nicht teilt und da habe ich eben beim einen oder anderen Tuerhalter als so meine Zweifel ob Er oder Sie das noch erkennt.

Wenn Zoomitarbeiter teilweise mit Morddrohungen konfrontiert werden weil sie das Fleisch einer Giraffe in den Kreislauf zurückführen -das Tier also verfüttern- dann ist da für mich erkennbar, dass sich da manch einer komplett von der Natur entfernt hat.

Natürlich ist das keine scöne Sache aber ob nun Giraffe oder Pferdefleisch ist den Raubkatzen völlig Latte. Hätten die Pferde aus der Fleischindustrie einen Namen und wären über die Medien bekannt … was sollten sie dann fressen? Vegan is nun mal bei denen nicht.

Ich bin durchaus für Tiere/Tierhaltung/Tierliebe … aber bitte nicht nur mit dem Herz sondern auch mit (Sach)verstand.

ja, zumindest das Bemühen darum.
Aber was würdest du denn mit Deinem langjährigen vertrauten Begleiter machen? In den Müllcontainer werfen, wie einen Teppichrest? Gut, es gibt auch die Möglichkeit, das tote Tier beim Tierarzt zu lassen (wenn ein solcher bemüht wurde). Dann kommt es in die „Tierkörperbeseitigungsanstalt“, man ist es los und geht Kaffeetrinken.
Na ja, jeder wie er’s braucht…

Wir haben ein Spaten und einen Garten.