Welche Nähmaschine für den Heimgebrauch?

Hallo Reiner,

ja leider sind die heutigen Nahmaschinengehäuse alle aus Plastik (Metallgehäuse sind selbst bei den Gebrauchten Mangelware) und das Innenleben kostengünstig im Ausland gefertigt.
Wenn Dir eine gebrauchte Nahmaschine auch recht ist, so schaue nach älteren Modellen ohne Nähcomputer und Zierstichfirlefanz von Pfaff, Singer, Husqvarna, Elna, brother oder natürlich Bernina(die ist der Mercedes unter den Nähmaschinen). Wichtig ist, dass die Maschine Nutzstiche wie Gerade-, Zick-Zack- und vielleicht noch einen oder zwei Flexstiche und ganz wichtig - einen Freiarm hat. Sehr praktisch ist auch, wenn man die Nadel seitlich verstellen kann.
Bedenke aber, dass man Ersatzteile und Zubehör nicht unbegrenzt lange nachkaufen kann.
Ob Du für 300€ was ordentliches bekommst ist eher fraglich.
Ich würde eher raten etwas mehr Geld für eine gute Maschine - evtl.auch neu - auszugeben wenn es nichts zufriedenstellendes Gebrauchtes gibt, als wegen dem Geld ein Werkzeug (das ist eine Nähmaschine ja) zu haben, das mehr ärgert als funktioniert.
Wenn Du über´s Internet schaust und kaufst, mache sicher, dass Du die Maschine auch wieder zurückgeben kannst.
Wenn Du in einem Fachgeschäft kaufst kannst Du auch Gebrauchte finden, hast Du eine gute Beratung, eine Vorführung der verschiedenen Fabrikate und Modelle, eine Einführung in die gekaufte Maschine und oft auch noch einen Preisnachlass.

Ich wünsche viel Erfolg bei der Suche und dem Kauf
und viel Freude mit der neuerstandenen Nähmaschine.

Margret Wörn

Moin Herr Schweinlin,

meine habe ich in Husum gekauft, aber die Website scheint nicht mehr zu existieren. Gefunden habe ich folgende für Gritzner:
http://web2.cylex.de/suche/deutschland/ort-/plz-/l1c…

Es ist eine Übersichtskarte mit Verkaufsstandorten und Husum ist nicht dabei. Aber es gibt anscheinend andere, hoffentlich auch in Ihrer Nähe bzw. mit Versand. Aber ich würde mir so ein Gerät immer vorher ansehen und ausprobieren. Da hatte ich wohl Glück.

Glück und Erfolg beim Finden wünsche ich Ihnen auch.
Tisora

Danke für den Hinweis. Ich habe mal nach der Maschine gesucht
aber nur einen Shop in England gefunden. Wo kann man diese
denn in Deutschland kaufen? Beste Grüße, R. Schweinlin

Hallo,

vielen Dank für den Hinweis, schau ich mir mal an :smile: Vor Ort wäre prima, nur habe ich hier noch niemanden gefunden ausser den üblichen Medimärkten und Co, die alle nur Ramsch anbieten.

Gruß

Ich habe eine Bernina Record (http://www.80jahrebernina.ch/de/?s=bn_vote&pid=290&p…)

Aber die ist noch von der Grossmutter meines Mannes :wink:

LG
Gabi

Vielen Dank für die Antwort. Welches Modell haben sie denn?
Wenn ich bei ebay nach Bernina schaue, werde ich ja erschlagen
von Modellen :smile:

Hallo Herr Schweinlin,

vorhin hatte ich nur wenig Zeit, deshalb jetzt etwas genauer. Die verschwundene Website www.nkf-meister.de war ziemlich informativ und der Ladeninhaber hat deutschlandweit versendet. Vielleicht hilft Ihnen seine Telefon- oder Faxnummer weiter:
Telefon: 04841-2423
Fax: 03212-1028868

Viel Erfolg!
Tisora

Vielen Dank, ich schau mal im Archiv, was auf der Webseite so war und werd die Tel/Faxnummern mal meiner Ma weiterleiten, die ist die Nähering bei uns und ruft mal dort an :smile:

gruß

Hallo Reiner,

so aus dem Bauch raus würde ich sagen: „lass die alte Maschine reparieren“!
Für 300 Euronen kriegst du nix gescheites, zumindest nix was das alles nähen kann
was du gerne hättest.
Da musst du schon tiefer in die Tasche greifen, oder du versuchst an einen
gebrauchten Industrienäher ranzukommen. Dazu ist aber Starkstrom nötig.

Viele Grüße!

Hallo,

Danke für die Einschätzung. Ich hab vor Ort jemanden gefunden, der seit Jahrzehnten Reparaturen an so was macht, den werde ich mit dem alten Teil mal aufuschen :smile:

Gruß
Reiner

Ich nähe seit über 40 Jahren auf Pfaff Nähmaschinen. Da gibt es ältere Modellen die sehr robust sind. Achte darauf, dass sie auch einen oberen Stofftransport haben. Leder nähen ist immer schwierig mit Haushaltsnähmaschinen, aber da gibt es Tricks, dass es trotzdem funktioniert. Man kann so Teflonklebestreifen unter das Füßchen machen, damit es vernünftig vorwärts geht.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen

Hallo,

vielen DAnk für die ganzen Infos. Ich werd mich mal auf dem gebrauchtmarkt umsehen, ob was zu finden ist.

Grüßle
Reiner

Hallo Reiner,

ich bin sehr zufrieden mit meiner 20 Jahre alten Husqvarna - bitte nur nicht zu viel Schnickschnack!

Gruss,
Syyskuu

Hallo.

Danke Dir für deine Antweort. Kannte ich noch gar nicht, ich schau mal bei den Gebrauchten…

Gruß, schönen Sonntag noich.

Reiner

Hallo. Vielen Dank für die Hinweise, ich werde mal bei ebay nach gebracuhten Pfaff Maschinen schauen :smile: Gruß und Danke Reiner Schweinlin

Hallo Margret,

vielen Dank für die ausführliche Info!!

Gruß
Reiner

Hallo Gabi,

danke :smile:

Gruß
Reiner

Das ist ein umfangreiches Thema.

Es kommt darauf an, was man vorhat.

Wer ab und zu eine Hose umnäht oder Kinderkleidung flickt, braucht eine Freiarmmaschine, die mindestens Zickzack kann.
Wer elastische Sachen näht, muss eine Nutzstichmaschine haben, die einen einfachen Overlockstich näht.
Wer gern 50er- Jahre- Sachen näht, freut sich über eine Maschine, die die zeittypischen Zierstiche kann
und wer Taschen. Planen oder Leder regelmäßig verarbeitet, wird nicht ohne Obertransport auskommen.

Mir haben es die Nähmaschinen der 30er bis 80er angetan: meist solide gebaut, ohne Elektronik oder Computer.
Ich liebe die alten Mechaniken, die man ergründen und reparieren kann.
Für eine 360 oder 362 muss man etwa 200,-€ ausgeben, bei denen man darauf achten sollte, dass die Bedienelemente leichtgängig sind, ansonsten sind sie verharzt, was die optionale Zierstichautomatik meist unbrauchbar macht.
Für den Hausgebrauch und auch für dickeres Material kann ich als Geheimtipp die Riccar- Maschinen der 84… und 85…er Serien empfehlen, die bedienerfreundlich und grundsolide sind- ab 60,-, sind aber nicht so häufig im Angebot.
Die Pfaff Tipmatic- Modell sind auch eine feine Sache (je höher die Nummer, desto mehr Funktionen), ab 100,-
Wer regelmäßig Leder näht, braucht eine Maschine mit doppeltem Stofftransport (Obertransport, IDT), weil sich Leder sonst leicht verschiebt.
Wenn es Obertransport sein soll: nur Pfaff 1209 oder 1222 (auch E) für rd. 250,- oder eine -seltene- 1229 für um 300 €. Wichtig: die Kunststoffwalzen, die die Muster erzeugen dürfen nicht rissig sein, sonst war’s das (einfach den oberen Deckel abziehen und nachsehen)
Alles was danach kam ist mir zu kryptisch- elektronisch und kaum noch reparierbar.
Singer? Lieber nicht! Außer es handelt sich um die 401, 411, 421 oder 431 aus den 50ern- nichts für Anfänger, aber erstens wunderschön, zweitens unkaputtbar und drittens mit etwa 40 Milliarden Zierstichen. Alles danach war Bäh.
Husqvarna: die Älteren sind eigentlich toll aber fast immer hoffnungslos verharzt
Meine sonstigen Lieblinge: 

  • Adler 531 aus den 70er
  • Elna aus den 60ern und 70ern
  • Meister 450/ 451
  • Pfaff 138 Schneider- Zickzackmaschine, gebaut von 1950 bis in die 80er: Arbeitstier, schnell und kraftvoll.
  • Privileg/ Ideal z.B. 485 oder 795/796: erstaunlich solide und vielseitig, aber auch hier auf Risse in den Musterwalzen achten, sind häufig.

Hallo,

vielen DAnk für die umfangreiche Antwort. Ich habe mich mal auf die Suche nach diesen Modelltypen begeben und das ganze an die „Nähmeistering“ in der Familie weitergeleitet. Toll, wie viel Info da drin steckte - danke.

Gruß
Reiner