Welche Sachen brauche ich für ein gutes Raclette?

Hallo zusammen,
dieses Weihnachten werden wir zum ersten Mal in der ganz großen Familienrunde bei uns daheim feiern - und da alle irgendwie jetzt schon Stress machen, muss ich mir jetzt schon überlegen, was wir essen werden und wer was mitbringt. Ich dachte deshalb an Raclette - habe das aber noch nie gemacht. Hat jemand Ideen, was man hierfür alles braucht? Wir sind 9 Leute insgesamt und ich kann mir zwei Geräte ausleihen, wird das wohl reichen?
Bin für jede Inspiration dankbar

Hallo,

Du hast es so gewollt: Gutes Raclette wie in Deiner Überschrift genannt kann man mit den deutschen Raclette-„Geräten“ überhaupt nicht machen. Raclette geht so: http://www.kueche-naturell.de/gellee/index15.htm

Schöne Grüße

MM

Ok, ich meine das andere Raclette. Wenn du weißt, wie man hier auch leckere Sachen hinrkriegt?

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Servus,

ja, da ist alles recht, was man sich mit Käse überbacken vorstellen kann. Man muss halt berücksichtigen, dass das zu überbackende Gut nur ganz leicht gart und es entsprechend fein schneiden oder halt als Kontrast roh/halbroh lassen.

Im Zentrum stehen auch bei den kleinen Überback-Pfännchen die klassischen Elemente eines Raclette-Essens: Gute vorwiegend festkochende Kartoffeln (z.B. Annabelle), Perlzwiebeln, gute Essiggurken, Mixed Pickles.

Erweitern kann man um Champignons, Paprika (falls noch guter zu kriegen ist), gehobelte Karotten und Knollensellerie, gehobelte Haselnüsse, geputzten halbierten Rosenkohl, im Ofen vorgegarte Kürbiswürfel, festfleischige Birnen falls noch gute zu kriegen sind, Cox Orange oder Goldparmänen und vieles mehr.

Schöne Grüße

MM

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Das ursprüngliche Raclette besteht aus einem Stück Käse, das man am Feuer, zur Not einem Heizstrahler langsam schmelzen lässt. Den flüssigen Käse kratzt man ab, und schmiert ihn aufs Brot. (Bedeutet das Wort „Raclette“ nicht genau dieses Abkratzen?)

Aber ich denke, du meinst das, was bei uns so üblich ist.

Nach meiner Erfahrung sollte man schon zwei Pfännchen pro Person haben, sonst wartet man ewig darauf, daß was fertig wird.

Bei den Zutaten sind der Fantasie keine fast keine Grenzen gesetzt.

Es gibt grade im Winter den speziellen Raclette-Käse, der etwas würziger ist, und nicht jedermanns Geschmack. Vielleicht bietest du alternativ auch geriebenen Gouda / Mozzarella an?

Beim Gemüse geht quasi alles, was man auch so einfach und schnell garen kann. Zwiebeln, Paprika, Tomaten (geben aber viel Wasser ab), Mais, Pilze, …

Beim Fleisch sollte man was besseres nehmen, also bei Rind oder Schwein eher Filet / Steak statt Gulasch, denn das wird zäh. Hühnerbrust ist nunmal Hühnerbrust. Bacon, kleine Grillwürstchen, Hackfleischbällchen und Cevapcici hatte ich auch schon und für gut befunden.

Apropos Bacon: Datteln im Speckmantel sind einfach nur lecker und lassen sich gut auf dem Raclette machen. (Entsteinte Datteln mit Bacon umwickeln und mit Zahnstocher fixieren. Schön braten, bis außen kross und innen saftig)

Wichtig ist eben, daß die Sachen klein genug geschnitten sind, daß sie gut in die Pfännchen passen, oder auf der Platte gut braten. Die Platte hat nicht die gleiche Leistung wie eine Pfanne, daher würde eine Grillwurst nie fertig werden, aber die kleinen gehen.
Und es muß eben schnell garen. Karotten sind gedünstet sehr lecker, aber auf dem Raclette sind die sind erst Silvester fertig, wenn man sie nicht klein genug macht. Rindfleisch darf innen ja gerne noch rosa sein, aber Schwein und Geflügel sollte so dünn sein, daß es sicher durchgegart wird.

Es ist ja alles schon aufgezählt, was ein leckeres Raclette ausmacht, ich persönlich mag aber zusätzlich Saucen bzw. Dips, wie man sie zu Fleischfondue ißt, z. B. Currydip, Knoblauchdip usw. Das schmeckt sehr gut auf dem Gemüse. Zusätzlich zu Fleisch kann man z.B. auch Räucherlachs nehmen.

Schon falsch. Also das mit dem Brot. Klassisch gehören Pellkartoffeln und schwarzer Tee
zum schweizer Raclette. Brot war Mangelware auf den abgelegenen Berghütten und das
Kirchwasser zu kostbar :wink:

Ei Hallo,

genau wie Kartoffeln bis in recht hohe Lagen gebaut wurden, konnte man auch Getreide bis auf rund 1.700 m finden (übrigens bis ungefähr 1980, wenn auch kein Brotgetreide). Das typische Brot mit dem Loch in der Mitte von jedem Laib, das auf Stangen mäusesicher aufgehängt werden kann, kann man auf den wunderschönen Bildern von Alois Carigiet im „Schellenursli“ in der Szene sehen, wo der Ursli auf der Suche nach der großen Glocke im Maiensäss eingestiegen ist.

Dass Brot bei Raclette keine Hauptrolle spielt, steht zumindest östlich des Röstigrabens außer Zweifel. Claude weiß sicherlich, wie das in Saignelégier, Porrentruy, Le Locle und La-Chaux-de-Fonds ist, wo die Küche schon auch der Franche Comté zugeneigt ist und warme Mahlzeiten ohne Brot nicht so selbstverständlich sind wie in der Deutschschweiz. Immerhin liegen Fribourg und Gruyères, wo Raclettekäse daheim ist, auch schon knapp westlich des Röstigrabens - da täte ich eigentlich schätzen, dass zum Raclette schon auch Brot gehört, wie eigentlich zu jeder warmen Mahlzeit bei den Galliern.

Schöne Grüße

MM

Also, meines Wissens liegen die Ursprünge des Raclettes im Mittelalter, während die Kartoffel nach Europa kam, als das Mittelalter vorbei war.

„Original“ ist dann eher das heutige Schweizer Raclette mit den Kartoffeln.

Und wir kloppen einfach alles drauf.

Servus,

wie bei den allermeisten Küchenangelegenheiten, braucht man hier nicht weiter als ins 18. Jahrhundert zurückzugehen, weil es vorher keine bürgerliche Küche in unserem heutigen Sinn gab. In diesem Zusammenhang beziehen sich „original“ und „traditionell“ nicht auf Traditionen, die mehr als zwei- oder maximal dreihundert Jahre zurückreichen; angesichts der tiefgreifenden Veränderungen von Landwirtschaft und Ernährung im Lauf des 19. Jahrhunderts (einschließlich der Differenzierung in Brot-, Nudel-, Reis- und Kartoffelgegenden in Europa, die auch nicht älter ist) reichen in der Regel 100 - 150 Jahre für eine „Tradition“ in der Küche.

Schöne Grüße

MM

Du kannst auch Fisch gut auf dem Raclette machen, oder Meeresfrüchte wie kleine Shrimps. Ansonsten sind natürlich die Klassiker klar gekochte Kartoffeln, Champignons, Zwiebeln, Paprika und Raclette-Käse.
Letztes Jahr habe ich Raclette bei Freunden gegessen, die darauf bestehen, Sauce Hollondaise zum Raclette zu geben. Ich will es dieses Jahr mal etwas mediterraner halten und auch guten Prociutto (parma und cotto), Oliven und Salami ins Pfännchen legen. Auf Zwiebeln und Champignons werde ich allerdings auch nicht verzichten. Als Käse stelle ich mir Taleggio aber auch Valbreso vor. Ich kann ja mal berichten, wie es war :wink:

http://www.gerum-claude.de/was-ist-raclette/
mehr sage ich nicht dazu.
Andere scheinen ja immer alles besser zu wissen, außer MM.

Ob zwei Raclette-Geräte ausreichen, kommt natürlich auf deren Größe an. „Normalerweise“ sind die Geräte so etwa 6-8 Pfännchen groß, allerdings habe ich auch schon winzige Geräte mit nur 4 oder sogar 2 Pfännchen gesehen. Also zu deiner Frage: plane einfach 2 Pfännchen pro Person ein, dann liegst du richtig. :smile:

Essens-Vorschläge wuren ja auch schon zur Genüge gemacht, deswegen zähle ich nur nochmal meine Favouriten auf: Kartoffeln dürfen natürlich nicht fehlen, rote Bohnen, Paprika und Mais mit einer scharfen Soße sind sehr lecker, ebenso wie die Kombi Spinat/Fetakäse/Tomate/Zwiebel. Ich krieg’ schon Hunger! :wink: Wir essen auch immer noch Fladenbrot oder Baguette dazu (kann man auch sehr gut oben drauf rösten). Gerne „experimentiere“ ich auch mit verschiedenen Käsesorten, da, wie hier auch glaube ich schon jemand anmerkte, auch mir der klassische Racelettekäse ein wenig zu streng ist. Lecker finde ich z.B. auch Taleggio, Mozzarella, Emmentaler oder auch italienischen Hartkäse, insbesondere verschiedene Pecorino-Sorten (hier findet sich eine Übersicht: http://www.emilia.de/pecorino.html ).

Und mach’ dir nicht zu viel Stress - falls dir die Vorbereitung allein zu anstrengend sein sollte, sag doch jedem etwas, was er oder sie mitbringen soll. Das ist ja bei Racelette sehr gut machbar. :smile:

Hallo,
danke für deine Tipps. Kochst du die Kartoffeln vor? Das mit dem „jeder was mitbringen“ ist auf jeden Fall geplant :smile: Gruß

Ach das ist ja ne geile Idee! Ich suche grad’ noch nach Ideen für ein besonderes Raclette und ich glaube so eine mediterrane Version würde meinem Mann auch total gut gefallen. Ich probier’s mal aus - am Wochenende ist bei uns Raclette-Abend :slight_smile:

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jau, die Kartoffeln koche ich vor :slight_smile:

Das probiere ich mal aus mit kleinen Kartöffelchen. Gute Idee

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Schau doch mal hier http://www.emilia.de/ da gibt’s richtig lecker Käse und Wurst, falls du keinen gut sortierten Lebensmittelladen in der Nähe hast :slight_smile: