Achtung - Roman
ich glaube das Problem ist, dass ich wohl nicht genau weiß, was eine SLR eigentlich so kann und warum man die einfach so braucht.
Ein ganz kleiner Abriss Grundwissen: Eine Spiegelreflex zeigt Dir im Sucher/Display immer den (annähernd) richtigen Bildausschnitt. Funktioniert grob so: Das vom Objektiv erfasste Bild wird über einen schrägen Spiegel nach oben in ein Prisma geschickt, dieses Prisma zeigt Dir im Sucher am oberen hinteren Ende der Kamera das Bild. Bis vor ein paar Jahren gab es bei SLRs keine Bildvorschau, da der Bildprozessor vom Spiegel verdeckt wird. Einige neue SLRs zeigen heute auch auf dem Bildschirm das aktuelle Bild (z.B. LiveView), das ist aber technisch bedingt immer die schlechtere Qualität als die „richtige“ Ansicht im Sucher, sofern es ein optischer Sucher ist und kein elektronischer Mikrobildschirm. Der Spiegel verdeckt also den Bildprozessor. Drückst Du den Auslöser, klappt der Spiegel weg, der Verschluss (z.B. ein Rollo) öffnet sich und gibt das Licht auf den Prozessor gemäß automatischen oder eigenen Einstellungen frei. Das vom Prozessor erfasste Bild wird ggf. komprimiert, gespeichert und auf dem Monitor angezeigt. Was absolut für eine DSLR spricht, ist der große Bildprozessor. Eine kleine Knipse und die meisten Bridge-Modelle haben kleine bis winzige Bildprozessoren (max 1x1cm). Einsteiger-DSLRs liegen schon bis im vierfach so großen Bereich. Heißt leider nicht immer, dass ein Prozessor mit 16 Megapixeln besser ist als seine Brüder mit 12 oder 14. Ganz grundsätzlich mal…
Wenn ich mir Fotos anschaue, beeindruckt mich eigentlich weniger die Bildschärfe, sondern viel eher das Motiv und bei mir entsteht der Eindruck, dass durch die Möglichkeit der Einstellung der Tiefenschärfe ein einheitlicherer Hintergrund erzeugt wird, der das Motiv mehr beton.
Das liegt an der Spiegelreflextechnik und deren Einstellmöglichkeiten. Je mehr Du mit Blende (=Größe der Lichtöffnung auf den Prozessor) Belichtungszeit (=Zeit, wie lange der Verschluss geöffnet bleibt) und anderen Variablen experimentieren kannst, umso größer die Gestaltungsmöglichkeiten. SLRs haben immense Einstellmöglichkeiten, für Anfänger hilfreich sind auch ein paar Motivprogramme. Das sind Voreinstellungen für diverse Aufnahmen, z.B. Nacht, Neonlicht, Portait usw.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Farben kräftiger glänzen. Da ich Laie bin denke ich immer: „Aha, das muss irgendwo auch an der Kamera liegen.“
Tja – das kann einfach auch an den Entwicklern der Kamerasoftware liegen, da die Bilder seltenst 1:1 (RAW-Format) übernommen werden, sondern bei der Komprimierung ins JPG-Format nachgeschärft, korrigiert, farbintensiviert werden. Auch der große Prozessor ist daran maßgeblich beteiligt.
Womöglich brauche ich aber keinen Zoom, will eher so schöne „Schnappschüsse machen“. Und vielleicht auch mal ein schönes Panorama einfangen (ja, aber wohl eher selten). Vielleicht ist ja Zoom wichtig, um sich beim Fotografieren zu entwickeln und vielleicht entdecke ich irgendwann die Qualitäten davon. Ich denke aber, dass ich nicht nach diesen Motiven herumtigern werde, die sich mit Zoom einfangen lassen. Wofür benutzt du denn den Zoom?
So, wieder was Grundsätzliches: Zoom bedeutet Änderung der Brennweite, also das Bild im Sucher durch ändern der Linsen im Objektiv zu vergrößern. Beispiel: Deine Tochter spielt mit dem Sandkasten-Auto. Du willst Sie formatfüllend ablichten? Ohne Zoom (Fixfokus) musst Du solange auf Deine Tochter zulaufen (oder entfernen), bis sie das Bild ausfüllt. Mit Zoom drehst Du am Einstellring (oder bei kleinen Fotos an der Wippe) bis das Objektiv den Ausschnitt so vergrößert hat, dass Deine Tochter im Bild steht. Wie ein Fernglas, ohne rumlaufen.
Wenn ich erstmal ein günstiges Objektiv nehme, dann hört es sich für mich so an, als könnte ich später noch ein gutes Objektiv nachkaufen. Teleobjektive brauche ich wohl nicht, da ich keine bombastischen Landschaftsaufnahmen plane
SLR-Angebote mit Objektiv haben eine Brennweite von 18-55mm. Das heißt, Du kannst ein Haus aus geringer Entfernung bequem aufnehmen (18mm, sog. Weitwinkel), aber nicht die Haustüre rausziehen und ablichten. Dieses Objektiv kann nicht genug vergrößern, 55mm ist für die Haustüre einfach zu wenig. Das entspricht etwa 2fach optischem Zoom bei Kleincams. Darum der Tipp eine Mischung aus Weitwinkel und Teleobjektiv einzukaufen.
Damit kannst Du Deine Tochter quasi aus jeder Ausgangslage heranholen und günstig ablichten. Beispiel: Du sitzt auf der Parkbank, Deine Tochter kommt die Rutsche runter und Du kannst alles fotografieren ohne aufzustehen.
Deswegen ist es wohl sehr richtig an einer Bridgekamera zu überlegen, so könnte ich vielleicht in 2 oder 5 Jahren, wenn ich nicht mehr weiterkomme, was besseres nachkaufen. Ich habe mir mal die Canon SX30IS angeschaut, die hört sich eigentlich sehr gut an und ist auch sehr günstig. Das sieht für mich auch so aus, als könnte ich dann die Tiefenschärfe regulieren. *lach* Du merkst, ich habe wirklich keine Ahnung.
Kein Ahnung haben ist nicht schlimm, wenn man es zugibt Was ich noch vergessen habe: Würde heute meine Bridge kaputt gehen (Sony F828, ist von 2003!), dann würde ich Entscheidungsprobleme bekommen: Canon SX30IS, Panasonic FZ100 oder die Sony HX100V. Die Dinger finde ich einfach genial…
Was hier nicht unerwähnt bleiben sollte: Wenn Du Dich jetzt für eine Bridge-Marke entscheidest, ist es oft ratsam, später auch die DSLR vom selben Hersteller anzuschaffen. Originalzubehör (z.B. Blitze s.u.) ist kompatibel, die Bedienung und die Funktionen oft sehr identisch.
Und Blitz brauche ich wohl auch nicht. Ich finde Blitzlichtbilder oftmals sehr unschön und mag eher das Sonnenlicht.
Faaaalsch, ganz falsch. Du darfst einen externen Blitz nicht mit diesen eingebauten Flitzpiepen vergleichen. Glaube mir: Du braucht so ein Ding, wurscht ob DSLR oder Bridge! Grundsätzliches die 3.: Der Blitz hellt das Bild auf. Wie willst Du jemanden unter einem sonnigen Apfelbaum fotografieren? Der Baum und die Äpfel leuchten in hellen bunten Farben, dein „Opfer“ steht voll im Schatten und kommt als schwarzer Mann daher. Also brauchst Du eine Lichtquelle. Ein externer Blitz hat viel mehr Möglichkeiten, als ein eingebauter. Du kannst den Lichtausstoß steuern, Du kannst die Blitzrichtung steuern, z.B. schräg nach oben. Vermeidet den „unschönen“ überbelichteten Eindruck, bringt aber vielleicht andere Probleme (Schlagschatten). Und nicht zuletzt haben schon Einsteigerblitze die dreifache Reichweite (8-10 Meter) als eingebaute (2-3 Meter wenn überhaupt).
Wwas mir in Deiner Preislage bei DSLR so ins Auge sticht:
http://www.chip.de/artikel/Sony-Alpha_33-DSLR-bis-1…
http://geizhals.at/deutschland/a563494.html
http://www.chip.de/artikel/Nikon-D5100-DSLR-bis-1.00…
http://geizhals.at/deutschland/a629785.html
Danke erstmal für deine Hilfe Maja
Bitte schön, gern geschehen
Gruß Michael