Hi Forrest,
es geht nicht um SPRACHE, sondern es geht - vor allem bei Albträumen - um die EMOTIONEN, die hinter der bloßen Sprache stehen, genauso übrigens, wie im Alltag, wo mit der Sprache Gefühle ausgedrückt werden, in der generellen SELBSTORGANISATION zwischen positiv und negativ.
Ich habe eine lange Zeit mal meine Träume sofort aufgeschrieben und SPRACHLICH analysiert auf die dahinter stehenden Emotionen.
Je mehr man sich aber mit dem ÜBERBEWUSSTSEIN (mittels Meditationen zum Beispiel) anstatt mit dem UNTERBEWUSSTSEIN beschäftigt, desto klarer werden die Träume, weil man dann selbst im Traum noch mit dem SELBSTBEWUSSTSEIN in den Traum regulierend eingreifen kann, während man zum Beispiel als Kind aufrund des noch nicht so weit entwickelten BEWUSSTSEINS eher ein Opfer seiner Träume ist.
Bis zu meinem 3. Lebensjahr träumte ich wiederholt von Schlangen und Gewürm, ich konnte den Ekel durch die sich wiederholenden Träume am ganzen Körper spüren. Von ca. 3 Jahren bis 13 Jahren träumte ich einen sich ewig wiederholenden Albtraum von einem Grislibären, der durch eine Holztüre auf mich zukommt mit weit aufgerissenem Maul, aus dem der Speichel fließt. Die Szene war nur ca. 3 Sekunden lang. Und wenn ich in Schweiß gebadet aufwachte, sah ich die gleiche Szene wiederholt sogar mit offenen Augen. Ich träumte diesen Albtraum fast jede Nacht, einige tausend mal. Und plötzlich so mit 13 Jahren verlor er sich allmählich.
Nach dem Schweizer Psychologen Prof. Carl Gustav Jung könnten das so genannte „Archetypen“ aus dem „kollektiven Unterbewusstsein“ gewesen sein.
Nach Freud sind die meisten Träume mit sexuellen Motiven belegt, aber nie EINDEUTIG zu verstehen, das Unterbewusstsein verschleiert das durch SYMBOLE.
Man muss, glaube ich, sehr unterscheiden, wenn man von Träumen spricht: Man müsste die EBENE klassifizieren, auf der man träumt, denn es gibt sehr, sehr tiefe Träume und demgegenüber auch sehr, sehr oberflächliche Träume. Es geht also um Tiefenstrukturen oder Oberflächenstrukturen, die man unterscheiden müsste (man kann zum Beispiel ganz oberflächlich träumen, das spricht man mehr als dass man Bilder sieht). Aber egal, das Thema ist viel zu komplex, um es kurz zu fassen. Jedenfalls geht es weniger um SPRACHE, sondern um BILDER. Und da das Unterbewusstsein eine endlose Tiefe besitzt, kann man sehr tief oder sehr oberflächlich träumen.
Was ich ausdrücken will ist, dass es aber immer zu unserem SELBST gehört, was wir träumen, und dass die Träume einen EMOTIONALEN WILLEN aus dem Unterbewusstsein widerspiegeln, die man in das eigene SELBSTBEWUSSTSEIN integrieren sollte, anstatt es zu verdrängen, wie der Normalbürger.
Träume sind in der Tat, wie Nietzsche schon vor Freud erkannte, der Königsweg zum Unterbewusstsein. Aber nach SOKRATES gedacht, der die Ansicht vertrat, dass man selbst in den tiefsten Tiefen seiner SELBSTERKENNTNIS immer noch BEWUSSTER werden könne, durch Reflexion, ist das auch eine POLITISCHE Strategie, gegenüber dem üblichen Machtgefüge.
Das ist die große Leistung des politisch denkenden und handelnden SOKRATES, mit dem die eigentliche abendländische Wissenschaft ihren Anfang nimmt, nämlich im BEWUSSTEN reflektieren der Phänomene des Lebens, im Gegensatz zu den uns allen anerzogenen gesellschaftlichen „Wahrheiten“!!!
Gruß
C.