Glücklicherweise stellt sich der Automobilbau „noch“ nicht als mafiöse Verbindung dar. Es gibt keine Kartelle/Monopole oder etwa eine politische Einflußnahme, die Vermutungen wie die aufgeworfene Fragestellung zulassen.
Der Konkurrenzkampf ist im Bereich des Automobilbaus derart hart, daß ein Hersteller binnen kürzester Zeit pleite gehen würde, sofern er dem geäußerten Gedanken zufolge meinte, er könne mit gezielt produzierten „Verschleißteilen“ Kasse machen.
Opel hat allerdings schon vor über 30 Jahren allein zur Feststellung von Verschleißgrenzen weit über 200 Millionen DM ausgegeben. Es ging dabei aber vorrangig um die Überprüfung einzelner Aggregate im Zusammenhang mit einem angenommenen Kilometerstand von 200.000. Man wollte eben noch genauer wissen, ob man unter dieser Prämisse nicht etwa einzelne Bauteile zu „massiv“ herstellte. Eine - wie ich finde - auch gegenüber dem Autokäufer durchaus vertretbare, allgemein verständliche Maßnahme.
Die Firma Porsche entwarf einmal ein „Langzeitauto“, daß mindestens 400.000 km halten sollte. ( Es wurde nicht gebaut. Kein Wunder, hielt doch mancher Volvo locker 300.000 km, fuhr ein Mercedes Diesel-Taxi in Lissabon doch über 1,5 Millionen km und ein Darmstädter Geschäftsmann seinen 450 SE inzwischen über 850.000 km
weit … eben alles relativ.)
Bei anderen Produkten ist eine derartige Vorgehensweise allerdings längst üblich:
Drucker für PC’s kosten deutlich weniger als die Herstellungskosten + Marge des Handels ausmachen, aber Gewinne werden über die maßlos überteuerten Farbkartuschen binnen kürzester Zeit wieder eingefahren.
Konventionelle Glühbirnen werden heute bewußt mit erheblichen Mängeln versehen produziert, will sagen, noch vor Jahrzehnten waren die verwendeten Materialien so hochwertig, daß eine Brennstundenzeit bis zu 5 bis 6.000 Stunden möglich war. In einem Haushalt eine Glühbirne wechseln zu müssen war gewissermaßen eine recht selten notwendige Handlung. Die Brenndauer jetziger Produkte erreicht dagegen häufig wenige hundert Stunden, bisweilen noch nicht einmal diese Zahl …
mfG