Welchen Aufbau innerhalb sichtbare Holzbalkendecke zur effektiven Schalldämmung bei nur 10cm Bodenaufbau?

Hallo zusammen,

ich habe schon viel gelsen und bin am zusammentragen der informationen. Leider komme ich auf keinen grünen Zweig zu meinem Fall.

Ich saniere eine alte Garage zu einer WOhnung um. Dazu wurde die Decke
der Garage entfernt und eine neue Holzbalkendecke mit OSB oben drauf
eingebaut. Sodass sich zwei Etage ergeben im weiteren EG und OG. Ich
möchte im gesamten Haus Fußbodenheizung.

Im OG habe ich mich für ein Schlütersystem für die FBH entschieden.
Dadurch kann ich eine niedrige Aufbauhöhe von 10cm erreichen. Aufbau
habe ich mir bisher wie folgt gedacht:

-2cm Styropor zur Entkopplung vom OG zu der OSB/Holzbalkendecke

-2cm Schlüter Bekotec Noppenplatten zur weiteren Entkopllung und Vorbereitung FBH

-3,5cm Fließestrich auf/in Noppenplatten

-1,5cm Parkett

Ich möchte die Balken im EG sehen und möchte Euch nun fragen wie ich die
Holzbalkendecke nun dämmen soll. Angedacht ist zwischen die Holzbalken
mit einer Rigipsplatte zu beplanken und so eine „Zwischendecke“ zu
erreichen. Was kann ich hinein füllen oder dämmen, um einen
guten/ausreichenden Schallschutz in Bezug Trittschall oder Musik/Bass zu
erreichen?

Vielen Dank im Voraus an alle Helfenden.

Viele Grüße
Tob.i

Hallo!

ist das genehmigt ? Musste man dazu nicht auch einen Mindestschallschutz nachweisen ?

Trittschall muss man von oben herstellen, nicht von Unterseite !

1 Lage OSB ( Dicke ?) ist sehr wenig, man hätte wenigstens aufdoppeln sollen, versetzt verlegen und geschraubt und nicht getackert.
Darauf dann das FBH-System. Das von Schlüter kenne ich nicht, die Schichtenlage ist aber m.E. soweit OK. Randentkopplung ist klar.

Wenn Du die Balken im EG sichtbar haben willst, dann bleibt wenig Möglichkeit.
Man würde Leisten an den Balken anbringen an die man dann die Verkleidungsplatten anbringt. Den Hohlraum füllt man mit Schallschutzmatten. Das ist schwere Steinwolle oder Holzfaserplatten.

So könnte man wenigstens ca. 10 cm tiefe Balken sichtbar erhalten.

Man muss hier aber mit Schallübertragung von oben rechnen. Ich nehme an, es geht um eine Wohneinheit ? Wenn das 2 getrennte Wohneinheiten werden sollen, müsste man ganz anders konstruieren. Da kann man auch die Balken nicht sichtbar erhalten.

MfG
duck313

hi,

kurz, der Aufbau ist quatsch oder falsch dargestellt.

Rechnerisch komme ich auf 9 cm, daher mag es sein, du hast dich irgendwo verschrieben.

Die Bekotec ist ein System für sehr flachen Aufbau. die Matte wird nur mit maximal 8 mm über den Noppen vergossen oder mit Zementestrich überarbeitet (bitte nachlesen, hab ich noch so im Kopf).
Die dünne Überlappung soll das reißen des Estrich ermöglichen und ist daher wichtig zum Spannungsabbau.
Bei Fliesen würde eine weitere Entkopplung nötig werden, bei Holz kann diese überflüssig sein, da will ich mich nicht festlegen.

Bei Anhydrit Fließestrich ist es nun so, dass eine Schichtdicke von 3,5 cm (über dem Rohr) schon ausreichend ist. Die teure Matte ist sozusagen für die Katz, das Rohr könnte eben so gut geklammert werden.

Möglich wäre nun, es ist die Bekotec mit Dämmung gemeint, welche aber Höher als 2 cm ist und die 3,5 cm beziehen sich auf die Höhe incl. der Bekotec-Noppen.
Der Fließestrich kommt aus dem Sack, oder?

Schalltechnisch wäre eine Trittschalldämmung oben möglich und von unten Mineralwolle in die Zwischenräume.
Schau mal bei Fermacell vorbei. Die haben derartige Lösungen schön aufgelistet zum vergleichen. Die Fermacell-Platten muss du dir halt da wegdenken. aber die Möglichkeiten und die Schall-Unterschiede sind gut dargestellt.

Sehr wichtig ist die Entkopplung von der Wand. Da muss man besondern drauf achten. Auch die Türzargen dürfen nicht auf dem Boden aufsitzen.

grüße
lipi

Vielen Dank für euere Antworten. Bei dem Aufbau habe ich natürlich noch eine Trittschalldämmung vergessen die ca mit 5mm zu Buche schlägt und dann habe ich noch einen Puffer - weiß noch nicht was ich mit dem anfange - evtl mehr XPS.

Andere Frage: Ich habe gesehen, dass man reinen Estrich ohne die Noppenplatten verwenden könnte. Kann man auf den OSB Platten mit einem konventionellen Estrich-Bodenaufbau Arbeiten? Zum Beispiel so:
1,5cm Trittschalldämmung
1cm Syroporplatten auf den die FBH Bahnen verlegt werden
5,5 cm Estrich
0,5 cm Kork unter Parkett
1,5 cm Parkett

Ich danke weiterhin für Eure Hilfe!

Grüße
Tob_i

Sorry es sind Holzfaserplatten und nicht OSB Platten.

Das ist Blödsinn, es sind natürlich OSB PLatten - Als ALternative zur 1,5cm Trittschalldämmung könnte man Holzfaserplatten nehmen. Sorry für die Verwirrung :persevere:

hi,

ohne Beachtung des Gewichts:

Tritschalldämmung ist immer ein zusammenspiel von Masse (Estrich) und Entkopplung.
Da man in der Decke selbst gut Dämmen kann, wäre oben auf etwas Masse nicht ganz falsch.

Der Trittschall kommt immer oben drauf, da würde man bei der Dicke aber nicht 2 Lagen legen, sondern einmal 30 oder 35 mm Trittschall (EPS DES) nehmen. Am besten fertige mit Folie kaschierte Tafeln zum auftackern der Rohre.
Was soll der Kork unter dem Parkett? Bei Fußbodenheizung ist weniger mehr, die Wärme soll den Raum ja erreichen können.

5,5 cm Estrich kann man so nicht stehen lassen. Es ist zunächst wichtig: Was für ein Estrich kommt rein?
Zementestrich benötigt eine andere Höhe als Anhydritestrich um dauerhaft Rissfrei zu bleiben.
Die Bekotec bietet hier eine sehr geringe Aufbauhöhe, wenn man sie denn auch nutzt.
Da sich der Estrich bei nur einem Raum auch an den Örtlichkeiten orientiert, gib dazu erst einmal Infos was angedacht ist. Zementestich wäre natürlich am billigsten, aber man muss es ja auch verarbeiten können.

Für maximale Dämmung - auch Wärmedämmung - kannst du schon bei dem System bleiben, aber dann hast du mehr Platz als bisher gedacht. Die Bekotec mit Rohrsystem und Estrich sollte so bei etwa knapp 4 cm liegen.
Edit: nachgelesen, Mindestüberdeckung der Matte beträgt 8 mm, maximal 25.

Da ergibt sich:
15 mm - Parkett
35 mm - Bekotec-EN 23 F (Matte, Rohre + Estrich, aufgerundet)
macht 50 mm, verbleiben 50 für Sonstiges.

30 mm EPS DEO 035 (Wärmedämmung) und oben auf 20 mm EPS DES 035 (Trittschall). (Zusammendrückbarkeit hab ich jetz nicht beachtet, sm oder sg müsste gehen)

20 mm der Dämmung können durch die BEKOTEC-EN/P Variante mit intigrierter Wärmeämmung ersetzt werden.
Alternativ 2x 20 mm Dämmung, wenn der Kork unbedingt rein muss.
Je nach Parkett, eventuell ein paar Millimeter mehr Estrich. fest verklebt ohne Nut und Feder sind 15mm Estrichüberdeckung vorgeschlagen (+ 5 mm bei obiger Rechnung), bei Nut/Feder oder loser Verlegung bleibt es bei den 8 mm (11 mm sind eingerechnet).
Eine zusätzliche Trittschalldämmung wäre mit der BEKOTEC BTS möglich. 20 bzw. 30 mm EPS Trittschalldämmung ist aber Standard.

Aber was schon von @duck313 angesprochen wurde: baust du für dich selbst bissle rum oder sollen das getrennte Wohneinheiten werden, bei denen ein gewisser Schallschutz gefordert ist?

grüße
lipi

Danke für die ausführliche Nachricht.

Also erst mal um Gegenfragen zu beantworten:

  1. Es handelt sich um eine Wohneinheit über zwei Etagen. Natürlich
    möchte ich trotzdem nicht unbedingt jeden Schritt im EG hören.
  2. Wärmedämmung spielt in dem Sinne keine Rolle, da es sich um das OG
    handelt und ja vom EG auch mitgeheizt werden kann.
  3. Ich habe im OG einen Blakon und die Tür dafür ist schon eingebaut, deshalb bin ich
    an 10-11cm gebunden.
  4. Ich würde außerdem gerne im Bad, das im OG ist, eine bodengleiche Dusche einbauen, da sollten es auch mind 10 besser 12 (kann man aber über die Decke vom EG lösen)
  5. Den Kork hätte ich mir gedacht um einen weicheren Schritt zu erreichen. Macht man das nicht?
  6. Als Estrich wollte ich ganz normalen Sandestrich wählen ohne große Chemie.

Der Aufbau mit Der EPS Trittschalldämmung 25mm auf der die FBH getackert werden kann. 6cm Estrich + 1,5cm Parkett scheint mir der einfachere oder ist der Bekotecaufbau der bessere? Laut meinem Zimmerer, der die Statik berechnet hat, sollten 6cm Estrich kein Problem sein.

Gruß und schönes Wochenende
Tob_i

hi,

da sind gute und nötige Infos dabei.

Wärmedämmung würde ich dennoch nicht vernachlässigen, sonst heizt du das EG unkontrolliert mit. Da kann etwas wärme nach unten gehen, kein Problem, aber es sollte sich in Grenzen halten damit man unten die Temperatur nicht durch das offene Fenster regeln muss.
Aber da wirst du genug haben. Zum einen dämmt das Holz schon zum anderen reicht der Aufbau.

Plane die bodengleiche Dusche frühzeitig mit dem Installateur. 10 cm sind ausreichend, die flachen Viega Abläufe haben 62 mm, 20 mm Trittschall, bleiben 20 mm für das Gefälle, macht eine Dusche von etwa einem Meter bis zum Ablauf. Bei mittigem Ablauf also max. 1,5m x 1,5 m.
Wichtig ist der Anschluss des Ablauf, da liegt meist das Problem.

Bodenleger fragen. hab ich noch nie so gesehen. Ist aber auch nicht mein Gebiet.

Zementestrich, nennt er sich.

Bei Zementestrich ist eine Estichhöhe von mindestens 45 mm über dem Heizrohr einzuhalten. macht also 6 cm Gesammtdicke.
Das ist der Unterschied zum Schlüter-System. Da ist der Aufbau mit 40 mm deutlich flacher.

Normaler Estrich mit Heizung hat allerdings auch seine Vorteile. Er dürfte billiger daherkommen und ist auch mal wieder mit einem anderem Belag zu belegen. die Bekotec bzw der Estrich wird den Rückbau des Oberbelags eher nicht überstehen.

15 mm Oberbelag
60 mm Estrich
und 30 mm Trittschall sollte ausreichen.

Im Normalfall würde man eben nur noch etwas Wärmedämmung darunter ergänzen. Das könnte man im Zweifel aber auch von unten nachholen. Wobei 30mm + Holz sicher ausreichend ist.

grüße
lipi