Welchen Einfluß hat die Automatisierung, Informations- und Komunikationstechnologie auf den Arbaeitsmarkt?

Durch die Automatisierung in Produktionsprozessen, die Entwicklung in der Informations-- und Kommunikationstechnologie wird immer weniger menschliche Arbeit gebraucht. In kürze werden sogar Berufskraftfahrer durch Computertechnologie ersetzt.
Arbeitsplätze werden immer weniger. Wie wirkt sich das auf die Gesellschaft aus?

Stimmt nicht. 42 Mio Erwerbstätige in Deutschland 2014 sind doch wohl ein wenig mehr als 38 Mio 1995?

Nicht anders als im Lauf der vergangenen paar tausend Jahre, in denen es grade wie heute auch Mechanisierung und Automatisierung gab.

Dein Beispiel mit den Kraftfahrern ist übrigens recht gut geeignet, um zu zeigen, dass es da keinen Selbstzweck und keine automatische Entwicklung gibt: Dass man mit so einer prähistorischen Technik wie Fahrzeugen, die mit Dieselexplosionen angetrieben mit der ungefähr größten erreichbaren Reibung auf Beton oder Teer herumrutschen, überhaupt noch arbeitet, hat keineswegs technische Gründe (es gibt weit überlegene technische Lösungen), sondern ökonomische. Und wenn demnächst Syrer für ein Drittel eines bulgarischen Lohns Vierzigtonner fahren, braucht man an Automatisierung in diesem Bereich überhaupt nicht zu denken.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
Das ist doch eigentlich nicht so schlecht. Ich meine, solange etwas produziert wird wird es auch konsumiert werden. Irgendwann gibt es in Deutschland nur noch eine arbeitende Person, die drückt morgens den An-Schalter. Da bis dahin die Reichensteuer bis auf 99.9998% angestiegen ist können sich die restlichen 80 Millionen Hartzer die Produkte auch kaufen und alle sind glücklich.

Ich denke Du hast recht!
Die Arbeitsplätze werden weniger, aber auf mehr Menschen aufgeteilt.
Sie teilen sich die Arbeitsplätze in Teilzeit oder Minijob.
Dadurch sind mehr erwerbstätig, jedoch mit Teilzeitlöhnen, die subventioniert werden müssen.
Wer gewinnt dabei?

Gehe mal in der Geschichte 100-150 Jahre zurück, als die Industrialisierung angefangen hat.
Da haben Pferde und Ochsen ihre Arbeit verloren, dafür waren Fahrer und Automechaniker gefragt. Und im Gegensatz zu den Pferden und Ochsen musste man Fahrzeuge in Fabriken bauen. Da waren dann auch Motorenbauer gefragt und erst die Heerscharen von technischen Zeichnern, mit Tuschestiften und Reisbrett. Die Tuschestifte und Reisbretter musste aber auch jemand herstellen.
Da sind eine Menge Berufe entstanden, welche es vorher gar nicht gab, aber viele Berufe sind auch ausgestorben.

Jetzt sind die Zeichner ausgestorben und durch CAD ersetzt worden. Aber CAD benötigt Computer und ein CAD-Programm muss erst mal erstellt werden.

Der Hauptunterschied heute ist, dass die Entwicklung wesentlich schneller abläuft.
Zudem konzentriert sich, durch die Globalisierung, das ganze auf weniger Hersteller.
Allerdings ist heute ein Trend zu mehr Startups zu erkennen. Eigentlich ein Schritt in Richtung „Back to the roots“, diese Startups haben meist nur ein einzelnes Produkt im Angebot und bedienen nicht den ganzen Markt wie Grosskonzerne. Crowdfunding war eigentlich früher das Geschäft der Börse aber diese befasst sich nur noch mit etablierten Firmen.

Nun, die Zukunft wird nicht zwangsweise besser oder schlechter werden als die Vergangenheit, aber auf alle Fälle Anders!

MfG Peter(TOO)

Hartzer dürfen aber per Definition nicht glücklich sein (behaupte ich mal frech).
Wenn es so bleibt wie gehabt, dass das Kapital die Gewinne kaum versteuert einstreicht werden wir am Ende eine verelendete Gesellschaft mit einigen hochbegabten Ingenieuren und noch weniger Superreichen sein.
Die wenigen verbliebenen Arbeitsplätze werden praktisch zu beliebigen bedingungen verteilt, weil immer einer da sein wird, der die Arbeit billiger macht. So ist das ja heute bereits in vielen Ländern (wenn auch noch aus anderen Gründen).

Mit den technischen Entwicklungen zu beginn der Industrialisierung ist das überhaupt nicht zu vergleichen, denn zum ersten mal werden auch Jobs ersetzt, die früher nur durch Menschen gemacht werden konnten, wie z.B. Autos zusammen bauen und demnächst auch fahren. Auch Dienstleistungen, derzeit noch einer der größten Jobmotoren) werden zunehmen ersetzt. Geschäfte sterben zunehmend aus, Pakete werden womöglich in ein paar Jahren per selbstfahrenden Autos oder Drohnen ausgeliefert.

Meiner Ansicht wird es durch die Automatisierung nicht zu paradiesischen Zuständen führen, solange nicht Kapitalerträge besteuert werden so wie heute die Arbeit besteuert wird und damit ein Grundeinkommen für jedermann finanziert wird.

1 Like

Hallo,

in den absoluten Zahlen der offiziellen Arbeitsplätze sicher. Aber gälte dies auch, wenn man die Anzahl der Arbeitsstunden und die Schwarzarbeit (sowohl 1995 als auch 2014) als Maßstab heranzöge? Ich bin skeptisch.

Gruß
vdmaster

Geringqualifizierte Arbeitsplätze werden obsolet.

Immer mehr weiche Facts werden durch Hard-Facts ersetzt, Kreditentscheidungen werden z.B. per Algorithmus entschieden, das führt dann auch zu einem gesellschaftlichen Wandel.

Hinzu kommt, dass man durch die Automatisierung viel mehr den Datenschutz und die Gefahr vor Cyber-Spionage ausgesetzt ist.

Ich denke weiterhin sind Berufe wie Altenpflege sehr wichtig, da dort eine Automatisierung zu einer Vereinsamung der Menschen führt.

Servus,

das Material, das es dazu gibt, ist so hoch aggregiert, dass es mir sowohl angesichts der meines Erachtens um mindestens zwei Zehnerpotenzen zu genau formulierten Zahlen als auch angesichts der detaillierten Interpretationen zu dem Material leicht ein wenig schwindelig wird:

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIV46.pdf

Auffallend ist erstmal, dass auf Anhieb keine klare Tendenz in irgendeine Richtung zu erkennen ist; der Durchschnitt über alle Erwerbstätigen enthält halt auch keine Aussage darüber, wie sich die Verteilung der geleisteten Stunden geändert haben könnte.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Stimmt nicht. 42 Mio Erwerbstätige in Deutschland 2014 sind doch wohl ein wenig mehr als 38 Mio 1995?

ja aber nur in der offiziellen Lügenstatistik nicht im realen Leben.

Es sei denn du bist so sarkastisch und zählst 1-€ Jobber als vollwertige AN zum B.

Größenordnungen

Servus,

unter anderem aus diesem Grund halte ich in solchen Zusammenhängen Formulierungen für ungeeignet, die eine nicht gegebene Genauigkeit suggerieren. Und jetzt schaun wir mal, was passiert, wenn wir von der angegebenen Zahl die „Ein-Euro-Jobber“ abziehen und sie dann mit 1995 vergleichen:

42 Mio minus 140.000 = 42 Mio.

Und nu?

Schöne Grüße

MM

Hallole,

es wird viele Arbeitsplätze zum Mindestlohn geben und einige wenige sehr gut bezahlte Spezialisten - (so wie Aprilfrisch :wink:

man kann es sich etwa so vorstellen: Ein großer Prozentsatz der Arbeit eines Rechtsanwaltes oder Arztes kann man mit Hilfe des Internets selbst machen - nur wenn es schwieriger wird, dann braucht man den gut bezahlten Spezialisten.

Hör mal hier rein:

Schöne Grüße

vV

Hallo,

wie ich bereits sagte, offizielle Lügenstatistik

mach mal bei den 140.000 noch eine Null dazu, dann kommen wir der Realität wahrscheinlich näher.

Vater Staat (und die Agentur) sind sehr erfinderisch,wenn es um das Verschleiern der wirklichen Zahlen geht.
Wenn du Langeweile hast, hier mal ein paar der schönen Formulierungen:
(§§ 428 SGB III, 65 Abs. 4 SGB II, 53a Abs. 2 SGB II )

Servus,

woher hast Du die Zahl von 1,4 Mio „Ein-Euro-Jobbern“? Ist das nach Gefühl geschätzt oder gibt es dazu irgendwelche Quellen oder Belege?

Mit solchen Kleinigkeiten wie den in unterschiedlichem Zusammenhang unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Erwerbstätiger“ wirst Du dich nicht abgeben.

Also los, dann diskutiern wir halt ohne Tatsachen. Und weißt Du was? Ohne Worte kommt noch viel besser. Trau Dich halt mal was!

GOOOARRT! MUMPPOMPF!! GAGAGAGAGAAAAA! MONTSCHKORRRRTT! LEBBIDUBBODACKAAAH! OPARFFARRFFARRRFFARRRRGH!

Porbammbimmbupp

MM

Hallo,

wie ich sehe liest du gerne Marvel-Comics :slight_smile:

Hallo Ulrich!

Die Automatisierung wiederkehrender Abläufe hat eine inzwischen über 200-jährige Geschichte. Einige ursprüngliche Techniken sind lochkartenähnliche Systeme in Drehorgeln und Webstühlen https://de.wikipedia.org/wiki/Lochkarte. Zusammen mit der Erfindung der Dampfmaschine konnten Vorgänge ohne menschliche Arbeit programmiert ablaufen. Seitdem wird die von Dir gestellte Frage alltäglich gestellt. Zumeist sind es allerdings sorgenvolle Fragesteller, die Entlastung und Chancen verkennen.

Die von Dir erwähnten Brummifahrer sind dafür ein Beispiel. Der Job ist ungesund und eintönig, dazu noch gefahrenträchtig und teuer. Spur, Geschwindigkeit und Abstände einhalten können Automaten besser als Menschen. Automaten werden nicht müde, sind immer aufmerksam und müssen keine Lenkzeiten einhalten - schreit geradezu nach Automatisierung. Menschliche Arbeitszeit wird dann für Aufgaben frei, die Maschinen überfordern, wo es nicht um programmierbare, von Sensoren und Steuerungstechnik zu erledigende Dinge geht.

Vor Jahrhunderten war das Leben mit der Sicherung des nackten Überlebens ausgefüllt. Es war lange Zeit ein unerfüllbarer Menschheitstraum, Zeit zur freien Gestaltung zu haben. Der Traum ist erfüllt, von 168 Stunden pro Woche sind wir mit Arbeit zur Existenzsicherung nur noch 40 Stunden beschäftigt. Dabei geht es aber schon längst nicht mehr um nacktes Überleben, vielmehr sind mit der Arbeitszeit die Kosten von Krankheit, Alterssicherung und auch der Freizeitgestaltung bezahlt.

Mittlerweile haben wir nur noch Luxusprobleme. Die Automatisierung geht weiter. Wir müssen dabei aufpassen, dass der so erarbeitete Wohlstand sinnvoll verteilt wird, statt immer größeres Wohlstandsgefälle entstehen zu lassen.

Gruß
Wolfgang