Welchen Ort könnte dieses Bild (Seidenmalerei) darstellen und wer ist der Maler?

Für mich war auf den ersten Blick klar, daß das eine Großstadtszenerie sein muß.
Eine solch’ imposante Kirche derart zwischen die „normalen“ Häuser eingequetscht und dann noch das Kirchenportal direkt an der Straße ohne ordentlichen Vorplatz* - das kann nur Großstadt mit Grundstücksmangel sein.
*man stelle sich vor, da verläßt ein Trauerzug das Portal und Sarg samt Trauergemeinde stehen direkt auf der Straße

Da ich außerdem auch der Meinung war (wie weiter unten jemand schrieb), daß das Plakat nur im Umkreis des Veranstaltungsortes zu finden war, der Schwäbische Raum bereits ausgeschlossen war, habe ich bei akpool.de in die Suchfunktion „Wien Kirche“ getippt, 75 Treffer erhalten, die stur runtergescrollt und bei Nr. 52 fündig geworden.

Ich war über den Fund selber überrascht, weil doch schon zwei Tage gesucht worden ist :wink:

Auf der wiki-Seite über Schubert ist seine Taufkirche auch abgebildet klickmich.
Ob ein Schubert-Fan Dein Bild schneller lokalisiert hätte? :wink:

Gruß
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Mit dem „Vorsprung“ sehe ich das was falsch? Weil ich sehe den auf der Postkarte (die ja wohl eine Photographie ist?) einfach nicht.

Auf dem Bild ist dieser Vorsprung der Gebäudereihe an das Bäckerhaus angrenzend einfach „erfunden“.

Wo siehst Du das auf der Postkarte?

Daher meine ich, da das Plakat eben auch dazu noch so zentral platziert ist, dass in dem Bild eine Aussage politisch motivierte Aussage dahinter ist (ja, die Liedertafeln wurden immer(?) von Arbeitervereinen organisiert, scheints).

Hat ja übrigens auch @Metapher oben schon so gesehen und geschrieben:

quote=„Metapher, post:19, topic:9420167“]
Die Postkarte ist von einem Photo reproduziert. Das Haus neben dem Plakat ist zwar exakt dasselbe wie auf deinem Bild (eine Zeichnung), aber die Häuser daneben sind zerfallen. Die Zeichnung gibt also einen früheren (oder einen zumindest beschönigten) Zustand wieder. Und das Haus rechts im Vordergrund ist nach rechts und nach hinten versetzt gezeichnet, so daß eine seitliche Häuserwand vorgetäuscht wird. Ganz sicher genau mit dem Zweck, um das Plakat mit reinzubringen. Deshalb ist die Perspektive ja auch so gewählt, daß es direkt ins Auge springt.
[/quote]

Ja, aber nur auf der Graphik von @regreb .

Auf dem Postkartenphoto sieht man, daß weder das rechte Haus zurückgesetzt ist, noch eine Lücke zwischen den Häusern existiert. Und dies, zumal der Sichtwinkel auf die Straßenseite steiler ist als auf der Graphik.

Hab es hier mal aus einem Großformat herauskopiert:

Gruß
Metapher

2 Like

Das stimmt. Danke für die Vergrößerung.

Auf der Lücke bestehe ich!
Ich zwinge aber niemand, mir zu glauben. :wink:

Vergleich mit und ohne Lücke, von vorne betrachtet, Relationen außer acht gelassen:
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Ohne Lücke würde Regen beide Hauswände ständig feuchthalten.
In der Kuhle (roter Kringel) würde sich im Herbst das Laub sammeln und im Winter der Schnee liegenbleiben.

Ein bißchen Lücke muß sein. Über die Breite können wir gerne streiten. :wink:

Gruß
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Eigentlich wollte ich Dir doch „nur“ den Namen der Stadt mitteilen! :wink:

Ich habe mir den Link weiter unten von @Panoramix zum Verein jetzt noch genauer durchgelesen. Im Kapitel „Gründung“ ist die Rede von „allesamt angesehene Bürger“ und daß der erste Vorstand der Bürgermeister von Atzgersdorf war.
Das klingt doch eher nach bürgerlich-konservativ als nach Arbeitergesangverein.
Auch der bis heute gesungene Wahlspruch
„HOCH UND HEHR TÖNT UNSER LIED, WENN EINTRACHT IN DEN HERZEN BLÜHT“
deutet nicht gerade auf Rot-Front hin.

Deinen Link zu den Liedertafeln hätte ich mir gerne angesehen, aber beim Öffnen der pdf-Datei mit mehr als 600-Seiten ist der Speicher meines Läppis unterwegs verhungert.

Hast Du den Verein schon kontaktiert?
Vielleicht ist dort Dein Bild sogar bekannt und sie können Dir die Erklärung für die „verfälschte“ Darstellung liefern.

Gruß
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Hast ja Recht. Normalerweise sollte sich zwischen giebelständigen Häusern ein → Traufgässchen befinden, auch wenn dies in der Regel nur wenige Dezimeter breit war- Nicht nur zur Ableitung von Regenwasser, sondern auch von Fäkalien. Ebenso wie bei Mischbebauung mit traufständigen Häuser, wie es in dieser Straße hier der Fall war.

Das wurde aber nicht grundsätzlich so gemacht. Sogar giebelständige Häuser untereinander wurden manchmal Wand and Wand gebaut. Auf dem Photo ist jedenfalls so ein Gäßchen auch zwischen dem zweiten und dritten Haus nicht zu erkennen.

Schönen Gruß
Metapher

Kein Widerspruch meinerseits.

Ich behaupte ja nur, daß eine Lücke sein muß bei
Wechsel der Giebelseiten und unterschiedlicher Traufhöhe.

Du meinst die/das mit dem Krüppelwalmdach?
Ich denke, daß es sich dabei um ein Haus handelt und es somit unterhalb der Kuhle keine Außenwände gibt. Es sind auch keine Regenfallrohre zu erkennen. Auch das ist für mich ein Indiz, daß es ein einziges Haus ist.

Auch links vom linken Krüppelwalmdach muß es nicht unbedingt eine Lücke geben, weil das Haus links daneben eine ungefähr gleichhohe Traufhöhe hat.

Wir sollten ins Brett Architektur umziehen! :wink:

Btw. lt. Stadtplan gibt es die Häuserzeile nicht mehr, das ist jetzt der Lichtentalerpark.

Gruß
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